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HOCHSCHULEN ALS SCHLUSSELFAKTOR DER ENTWICKLUNG45527

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HOCHSCHULEN ALS SCHLỦSSELFAKTOR DER ENTWICKLUNG steían Hase-Bergen In einem langwierigen Reformprozess entfernen sich die Vietnamesischen Universităten zunehmend von einem sowjetisch geprăgten Hochschulmodell hin zu einem wettbewerbsorientierten Hochschulsystem, in dem die Universităten zunehmend autonom handeln kốnnen Dadurch soll ihre Leistungsfáhigkeit gesteigert wevdcn, um vor allem dic dringend benồtigten Fachkrăfte íur einen sich rasch wandelnden Arbeitsmarkt auszubilden Deutsche Hochschulen vor allem aus der friiheren DDR, aber zunehmend auch aus ganz Deutschland, ptlegen teilweise schon seit Jahrzehnten enge Kontakte zu ihren Partnern in Vietnam Der DAAD strebt eine weitere Vertiefung der akademischen Beziehungen beider Lănder an und bietet dafìir ein breites Fốrderportfolio an Vietnam und Deutschland verbindet eine enge akademische Zusammenarbeit, die ihren Ausdruck unter anderem in 162 bei der Hochschulrektorenkonferenz registrierten Hochschulkooperationen ííndet (Stand Mãrz 2020) Dazu kommt eine Vielzahl von informellen und nicht registrierten Hochschulkontakten und gemeinsamen Projekten, die ein weit gespanntes und fũr beide Seiten gewinnbringendes Netzwerk akademischer Beziehungen bilden Diese Hochschulbeziehungen reichen weit lãnger als 45 Jahre zuriick Schon in der zweiten Hãlrte der funfziger Jahre reisten ủber 300 junge vietnamesische Schủlerinnen und Schũler in die damalige DDR, um im Maxim-Gorki-Heim in Dresden sowie im KẳtheKollwitz-Heim in Moritzburg zur Schule zu gehen Heute bekannt als die “Maxim-Gorki-Kinder” und die “Moritzburger”, begrũndeten Teil 5: AUSBILDUNG UND FORSCHUNG 247 diese ịungen Vietnamesinnen und Vietnamesen viele spãtere akademische Beziehungen mit Deutschland Als Deutschland-Alumni hielten und halten sie bis heute enge Kontakte nach und mit Deutschland, und auch ihre Kinder und Enkel haben oft in Deutschland studiert Das Studium in Deutschland - bis 1990 zumeist an Hochschulen der ehemaligen DDR - ist in vielen Făllen zu einer Familientradition geworden und hat die akademische Zusammenarbeit beider Lãnder nachhaltig begriindet Heute arbeiten Hochschulen aus allen Teilen Deutschlands mit Vietnamesischen Partnern zusammen, wobei die aktuelle Hochschulentvvicklung in Vietnam die Zusammenarbeit zunehmend erleichtert Denn als sozialistisches Land íolgten die Hochschulen in Vietnam fũr viele Jahre einem sowjetischen Bildungsmodell, von dem sie sich nun in einem langvvierigen Reformprozess lốsen HISTORISCHE ENTWICKLUNG DES ViETNAMESISCHEN HOCHSCHULSYSTEMS Vietnam ist eine stark konfuzianisch geprãgte Gesellschaữ, in der Bildung, ãhnlich wie in anderen Gesellschaften mit konfuzianischem Einíluss wie China, Korea oder Japan, traditionell einen besonders hohen Stellenwert hat Der 1070 errichtete “Literaturtempel” in Hanoi gilt als ălteste Einrichtung hởherer Bildung in Victnam und begrữndete eine rund 800 Jahre wãhrende Tradition konfuzianischer “universitãrer” Bildung Diese und weitere chinesisch geprãgte Akademien wurden erst im 19 Jahrhundert im Zuge der Kolonialisierung durch franzốsische Collèges abe;elồst, in denen die franzổsische Kolonialadministration ausgebildet wurde Mit der Erklărung der Unabhăngigkeit 1945 - die kurze ịapanische Besatzungszeit 1945 hinterlieB keine Spuren im Bildungssystem and dem Ende der franzổsischen Kolonialzeit 1954 bcgann die Herrschatt der Kommunistischen Partei unter Ho Chi Minh, im geteilten Vietnam zunãchst nur im Norden Das Hochschulsystem wurde in Nordvietnam nach sowjetischem Vorbild umgebaut VIETNAM UND DEUTSCHLAND 248 In Siidvietnam dagegen wurde das franzổsische Hochschulmodell weitergefúhrt, allerdings mit zunehmendem amerikanischem Einíluss beispielsweise durch die Einrichtung von Volluniversităten und Colleges oder die Grũndung von im Norden verbotenen privaten Hochschulen Nach dem Ende des, wie er in Vietnam genannt wird, Amerikanischen Kriegs 1975 wurden der Norden und der Siiden unter kommunistischer Heưschaft wiedervereinigt Wãhrend an den Hochschulen in Nordvietnam zu dieser Zeit knapp 56.000 Studierende eingeschrieben waren, lemten an den Sũdvietnamesischen Hochschulen rund 150.000 Studierende Mit der Wiedervereinigung wurde das sowjetische Modell der spezialisierten Lehranstalten wie in anderen sozialistischen Staaten auf das ganze Land iibertragen Das heiBt die Hochschulen waren relativ kleine und fachlich spezialisierte Lehranstalten, an denen vorrangig grundstăndige Studiengẳnge angeboten wurden Forschung wurde kaum an den Hochschulen betrieben, daÍTLĨr gab es die eigens eingerichteten Akademien dcr Wissenschaften wie die Vietnam Academy of Science and Technology (VAST) Alle Hochschulen wurden zentral gelenkt, die meisten VOIĨ1 Ministry o f Education and Training (MoET), andere von entsprechenden Fachministerien Bis heute gilt dieses Modell fùr weite Teile der Vietnamesischen Hochschullandschaít Angesichts der groBen Verannung weiter Teile der Bevởlkerung wurde Mitte der 1980er-Jahre das bisherige Modell einer streng zentralisierten Planwirtschaft zunehmend zugunsten einer “sozialistischen Marktwirtschaft” reformiert Aníang der I990er-Jahre tblgte dann auch der Einstieg in die Reíormierung des Vietnamesischen Hochschulwesens und in die langsame Abkehr vom sowjetischen Hochschulmodell, forciert noch durch den Zusammenbruch der Staatengemeinschaft des Warschauer Paktes Ein erster wichtiger Refonnschritt war mit dem Dekret 90 der Aufbau von multidisziplinãren Hochschulen mit den zwei Nationaluniversităten in Hanoi und Ho Chi Minh Stadt sowie den drei Regionaluniversitãten in Thai Nguyen, Hue und Danang von 1993 bis Teil 5: AUSBILDUNG UND FORSCHUNG 249 1995 Fachlich spezialisierte Hochschulen vvurden unter einem ubergreifenden Dach jeweils zu einer Universităt mit einem breiten Kãcherangebot zusammengefasst (zum Beispiel Thai Nguyen University o f Agriculture & Forestry unter dem Dach der Thai Nguven University) Diese fíinf “Dach-Universitãten” bieten ein umfassendes Păcherspektrum an und haben zudem den Auftrag, neben der Lehre auch Forschung zu betreiben Ẩhnliches gilt inzwischen auch fìir andere Universitãten wie die Hanoi University o f Science & Technology oder die Can Tho - University im Mekong - Delta Anfang der 1990er Jahre begann man auch mit der Eintuhrung von Masterstudiengãngen, und 1993 beendete schlieBlich eine Regierungsverordnung das osteuropăische Modell akademischer Grads und Titel Die universitãre Qualifizierung erfolgt seither in vier Stufen: Associate Degree (beruísbildender Abschluss), Bachelor, Master und PhD Das Dekret 90 erlaubte auBerdem erstmals private Hochschulen in Vietnam Diese kốnnen von privatwirtschaftlichen Untemehmen oder Einzelpersonen gegrtindet werden und tragen sich selbst Alleidings gelten fur alle Hochschultypen die Richtlinien des MoET in Efezug aut Immatrikulationsquoten, Curriculumsgestaltung und Lehre Private Hochschulen agieren autonom hinsichtlich ihrer Hausialte und beim Personalmanagement Das Dekrct war ein erster wichtiger Schritt zur Verbesserung des tertiẫien Bildungsbereiches Seit Aníang der 2000er Jahre schloss Vietmm vvichtige Vereinbarungen zur Reform seines Bildungssektors Besouders die Weltbank und die Asian Development Bank (ADB) untenttitzen teilweise bis heute Vietnam mit Ressourcen Gemeinsam mit cer ADB konnte Vietnam einige Reformprojekte im schulischen Berei.h Iind im Bereich der Beruts- und Lehrerausbildung umsetzen Die einzke Hochschultõrderung der ADB ist die University of Science and Techiology of Hanoi, eine Kooperation mit der franzởsischen Regierung, dem '4oET und der VAST zur Errichtung einer íorschungsorientierten New Vlodel University nach intemationalen Ausbildungsstandards, an der set 2010 studiert werden kann VIETNAM UND DEUTSCHLAND 250 Bereits zwei Jahre zuvor wurde die Vietnamesisch-Deutsche Universitãt in der nordwestlich von Ho Chi Minh Stadt gelegenen Provinz Binh Duong auf Initiative des Landes Hessen und mit Unterstutzung des Bundesministeriurns fur Bildung und Forschung gegrũndet Mit einem Kredit der Weltbank in Hỏhe von 200 Mio USDollar wird eine autonome Forschungsuniversităt nach deutschem Muster auígebaut, die Vorbildcharakter fũr die vietnamesische Hochschullandschaữ haben soll Das Hochschulgesetz von 2012, das erste seiner Art in Vietnam, schuf einen gesetzlichen Rahmen fiir eine differenzierte Hochschullandschaữ mit Forschungsuniversitãten, Hochschulen mit dem Schvverpunkt auf der Lehre sowie beruísbildenden Colleges Zuvor wurde mit der Higher Education Reform Agenda (HERA) 2005 erstmals eine Art Masterplan zur Entxvicklung des Hochschulsystems bis 2020 vorgelegt, der unter anderem die schrittvveise Einíuhrung von Hochschulautonomie vorsah Mehr Universitãten und eine hohere Jahrgangsquote eingeschriebener Studierender gehốrten ebenso zu den Zielen wie eine bessere Qualifíziemng der'Hochschullehrenden: Bis 2020 sollten 60 Prozent der Hochschullehrenden einen Master- und 35 Prozent einen Doktorabschluss haben Weitere Ziele waren die Stărkung der Forschung insbesondere an Spitzenhochschulen sowie die Internationalisierung der Hochschulen, die ihre Lehr- und Forschungstãtigkeit bisher vor allem an nationalen oder sogar regionalen Bedarten und Zielen ausgerichtet haben Zudem sollte die Grtìndung privater Hochschulen deutlich vorangetrieben werden, bis zu 40 Prozent aller Studierenden, so das - zu ehrgeizige - Ziel, sollten bis 2020 an privaten Einrichtungen studieren Das Hochschulsystem in Vietnam steht aber weiterhin vor groBen Herausforderungen Etliche der in HERA angestrebten Ziele konnten bis 2020 nicht eưeicht werden (zum Beispiel der Anteil der Promovierten am wissenschaftlichen Personal, der momcntan bei 27 Prozent liegt) Zudem deckt einerseits die Studierendenzahl den Bedarí in zahlreichen Fachgebieten bei weitem nicht ab, andererscits Teil 5: AUSBILDUNG UND FORSCHUNG 251 weisen rund 200.000 arbeitslose Hochschulabsolventen darauí' hin, dass es eine Liicke zwischen der Ọualităt der Hochschulausbildung und den Anforderungen eines modernen und sich rasch wandelnden Arbeitsmarktes gibt Eine Folge davon ist, dass die Zahl der Studierenden an Vietnamesischen Universităten seit 2014 um rund Prozent gesunken ist Denn fur viele Eltern und ihre Kinder erscheinen die Berufsaussichten nach einem Hochschulstudium zu unsicher und unattraktiv Nach Angaben des MoET (https://en.moet.gov.vn/reports-and-statistics) betrug die Zahl der Studierenden im Jahr 2017 1,69 Mio Personen; davon studierten rund 93 Prozent in einem Bachelor-Studiengang (1,57 Mio.), 6,3 Prozent (106.290) strebten einen Master-Abschluss an, und nur 14.676 waren zur Promotion eingeschrieben (0,9 Prozent) HOCHSCHULREFORM EN: M EHR AUTONOMIE Die Qualitãt der Ausbildung und die Anzahl der Absolventen im tertiãren Bildungsbereich haben mit dcr rasanten wirtschaftlichen Entwicklung der letzten Jahre nicht Schritt gehalten und werden dem heutigen Bedarf Vietnams nicht mehr gerecht Zu den vveiteren Problemen des Bildungssystems zãhlen eine trotz einer umfassenden Antikorruptionskampagne weiterhin grassierende Korruption, eine oft unzureichende materielle Ausstattung der Lehreinrichtungen Qualitătsmãngel bei der Lehrer- und Dozentenausbiỉdung, die úberữachtung der oft praxisíernen Lehrplẳne oder die schlechte Bezahlung der Lehrkrătte, die ihre Gehălter durch ủberfrachtete Lehrdeputaten auíbessem, dafur dann aber keine Zeit mehr fiir Porschungsarbeiten haben Noch immer werden die meisten Hochschulen ubenviegend durch das MoET und andere zustãndige Fachministerien wie Landwirtschaft, Gcsundhcit Verkehr oder auch durch ốrtliche Volkskomitees kontrolliert Das erschwert unter anderem die Hinhaltung einheitlicher Standards Autlagen und Regularien fiir neue Institutionen, Entscheidungen iiber Zulassungsvoraussetzưngen und Zulassungsquoten, die Vergabe von Zertifikaten und Diplomen, das 252 VIETNAM UND DEUTSCHLAND Erstellen von Lehrbuchem und Curricula oder auch gemeinsam mit internationalen Partnem entv/ickelte Studienprogramme unterliegen der Aufsicht und Genehmigung des zustăndigen Ministeriums Die vietnamesische Regierung ist sich dieser Problematik sehr bewusst und treibt daher die Hochschulrịrmen voran Ihr langửistiges Ziel ist es, Vietnam in eine wissensbasierte Industriegesellschaft zu transíbrmieren und die notwendigen Fachkrãfte fúr die sozioốkonomische Entwicklung im Zeitalter von Industrie 4.0 auszubilden Sie ist emsthaữ beiniiht, die Qualitãt der Universităten zu verbessem Damit die Hochschulen leistungsfáhiger werden und um sie von đen mũhsamen burokratischen Prozessen zu beữeien, sollen sie in den kommenden Jahren zunehmend autonom handeln und in ein wettbewerbsorientierteres Hochschulsystem mit einem klaren Anteil privater Hochschulen tìberfìihrt werden Vor einigen Jahren war eine solche Entwicklung im sozialistischen Vietnam noch undenkbar In dem seit Juli 2019 in Kraft getretenen novellierten Hochschulgesetz wird genauer geregelt, wie die Autonomie der Hochschulen umzusetzen ist Autonome Hochschulen kốnnen nun selbstăndig Studienprogrammc und Fachbereiche einrichten, mit Ausnahme der Bereiche Gesundheit, Lehrerausbildung, Sicherheit und Verteidigung, die die nationalen Interessen in besonderem MaBe betreffen Ihre Hochschulleitungen konnen in eigener Verantwortung iiber Personal und Finanzen sowie ủber ihre Venvaltungsstruktur entscheiden Voraussetzung fúr die Autonomie ist, dass die Hochschulen akkreditiert sind und wichtige Iníbrmationen transparent gemacht werden wie Pruíungsergebnisse oder die Absolventenquote QualitãtssichemngsmaBnahmen sollen durch ein schon fruher eingeíuhrtes Akkreditierungssystem gewăhrleistet werden Weiterhin muss ein unabhăngiger Hochschulrat eingerichtet \verden, der unter anderem fur die strategische Entwicklung der Hochschule und die Besetzung der Hochschulleitung verantwortlich ist Ihm dart auch ein Nicht-Akademiker, also zum Beispiel ein Vertreter der Wirtschaft, vorstehen Teil : AUSBILDUNG UND FORSCHUNG 253 Mit dcr Autonomie der Hochschulen ist aber auch verbunden dass die staatliche Grundfinanzierung deutlich zurủckgefahren und fur vollautonome Hochschulen gãnzlich eingestellt wird Hochschulen miissen sich dann uber Studiengebiihren, Drittmittel vor allem in der Fors chung sowie zunehmend im Bereich der Dienstleistungsangebote finanzieren Neben der Autonomie spielen Themen wie Intemationalisierung, Hochschulmanagernent, akademische Freiheiten und Anreizsysteme fur das Lehr- und Forschungspersonal sowie eine arbeitsmarktgerechte und kompetenzorientierte Ausbildung eine hohe Bedeutung bei den Hochschulrịrmen Auch Forschung und Innơvation sollen zukiinftig mehr Gewicht an den Vietnamesischen Hochschulen bekommen, die bisher ihrcn Schwerpunkt vor allem auf die Lehre legten IV1EHR PRAXISBEZUG Lehrinhalte werden iibenviegend trontal ưnd theorielastig vermittelt, das erlernte Wissen wird kaum praktisch geũbt und umgesetzt Ein problemorientierter und anwendungsbezogener Unterricht setzt sich nur sehr langsam durch Um die Beschãftigungsfâhigkeit ihrer Hochschulabsolventen zu erhởhen und dem hohen Fachkxăftebedarf nachzukommen, íbrdern die Kommunistische Partei Vietnams und dic Regierung von den Vietnamesischen Hochschulen, ihre Curricula sowie Lehr- und Lemmethoden arbeitsmarktorientierter zu gestalten und dafur intensiver mit der Industrie zusammenzuarbeiten Ởffentliche und private Untemehmen sollen stărker in die Studienprogramme einbezogen werden und zum Beispiel bei der Curriculumsentwicklung mitwirken oder mit Gastdozentinnen und -dozenten, Praktika oder Trainingsangeboten im Untemehmen die Ausbildune an den Hochschulen praxisnah unterstủtzen Vor allem Hochschulen mit Schwerpunkt auf den MINT-Fãchem sind VoiTeiter dieser Verãnderungen Sie haben ihre Studienprogramme zum Teil bereits praxisorientierter gestaltet Konkrete Verãndemngen in vielen Studienprogrammen sind zum Beispiel: VIETNAM UND DEUTSCHLAND 254 • Anstieg der Anzahl von Credit Points bei Lehrveranstaltungen mit hohem Praxisbezug von unter 10 Prozent auf 15-20 Prozent der gesamten Studienleistung; • Ergănzung der Studiengãnge um neue praxisbezogene Kurse wie Praktika, Exkursionen, Industriebesuche, Training von Fertigkeiten, Projektarbeit und Abschlussarbeiten; • Erhỏhung der praktischen Anteile: 10 bis 20 Prozent der Unterrichtszeit pro Kurs mũssen mit Unterstutzung von Praxispartnerinnen und -partnem erfolgen, die zum Beispiel reale Fallbeispiele erlãutem; • Neue Lehr - und Lemmethoden - von passivem hin zu aktivem, experimentellem und problembasiertem Lemen und Projektarbeit; • Modeme Lehr - und Lernumgebungen, wie zum Bcispiel Lemgemeinschaữen, peer-to-peer-Lemen oder auch zeitgemâBe Lemrãume; • Lehrevaluationen durch die Studierenden als Element des Qualitãtsmanagements Die Nachửage nach solchen Studienangeboten unter den Vietnamesischen Studierenden ist groB, denn eine solche am Arbeitsmarkt orientierte A usbildung verspricht giite Beschăữigungschancen ZU SA M M EN A R B EIT M IT DEUTSCHLAND Das Interesse an einer Zusammenarbeit deutscher Hochschulen mit Partnern in Vietnam ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen Fiir deutsche Hochschulen und insbesonderc tur deutsche Hochschulen fũr angewandte Wissenschaften bestehen sehr gute und fìir beide Seiten gewinnbringende Kooperationsmốglichkeiten in Vietnam, auch mit den bcsten Universitãten im Land wie den beiden Nationaluniversitãten, der Hanoi University o f Science & Technology oder der Ton Duc Thang - University in Ho Chi Minh Stadt Deutsche Hochschulen sind in Vietnam wegen ihrer speziellen Stãrken sehr geíragt Dazu zâhlen neben der hohen Forschungs- und Teil 5: AUSBILDUNG UND FORSCHUNG 255 Ausbildungsqualităt vor allem auch Anwendungsorientierung und Praxisbezug in Lehre und Forschung sowie eine groBe Nãhe zu Industriepartnem All das wollen und miissen vietnamesische Hochschulen erreichen, sind aber zum Teil noch weit davon entíemt und konnen die Unterstiitzunẹ durch die Zusammenarbeit mit deutschen Hochschulen gut gebrauchen Umgekehrt kốnnen diese in der Zusammenarbeit mit Vietnamesischen Hochschulen von sehr guten Studierenden sowie auch natũrlichen Forschungsumgebungen zum [Beispiel in der Forst-, Wasser- oder Umweltwissenschaft proĩitieren Zudem kốnnen gute Kontakte zu Vietnainesischen Hochschulen auch sehr hilữeich fìir deutsche Industriepartner sein Die Anzahl victnamesischer Studierender in Deutschland hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugelegt Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg die Zahl zum Wintersemester 2018/19 um 12,6 Prozent gegenũber dem Vorịahr Schon ein Jahr zuvor lag der Anstieg mit rund 17 Prozent deutlich iiber dem Durchschnitt Aktitell studieren damit 5.400 vietnamesische Bildungsauslănderinnen und auslãnder an deutschen Hochschulen, zu denen sich noch einmal rund 2.100 vietnamesische Bildungsinlănderinnen und -inlănder gesellen Von allen Vietnamesischen Studierenden in Deutschland studieren rund 60 Prozent in Bachelor-Studiengãngen Beliebte Studieníacher in Deutschland wie auch Pachgebiete fúr Hochschulkoopcrationen sind unter anderem lngenieurwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, aber auch zunehmend Umweltwissenschaften, Naturwissenschaften und Medizin Der Studierendenaustausch ist ein gutes Beispiel, wie beide Seiten von der Zusammenarbeit protìtieren kồnnen: Wăhrend vietnamesische Hochschulen sowie vor allem auch vietnamesische Eltem fiir ihre Studierenden und Kinder im Ausland gute Ausbildungsmốglichkeiten suchen, bemủhen sich deutsche Hochschulen kontinuierlich um dic Gewinnung vielversprechender und gut qualifizierter intemationaler Studierender Dazu zãhlen die meisten Vietnamesischen Studierenden VIETNAM UND DEUTSCHLAND 256 Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), in Vietnam mit einer AuBenstelle in Hanoi und einem Informationszentrum in Ho Chi Minh-Stadt vor Ort, unterstiitzt die akademischen Beziehungen beider Lãnder auf vielfãltige Weise Die Nachírage nach den Stipendien ftir einen Promotionsaufenthalt in Deutschland ist zuletzt enorm gestiegen Der DAAD fordert erfolgversprechende Promotionen ịunger Vietnamesinnen und Vietnamesen fũr drei bis vier Jahre in Deutschland Daraus entstehen dann sehr oft gute Hochschulbeziehungen, wenn die Promovenden und ihre Betreuer miteinander in Kontakt bleiben Im Rahmen seiner Alumni-Arbeit unterstũtzt der DAAD die Deutschland-Kontakte seiner Alumni Wãhrend die Mobilitãt von Studierenden zumeist von Vietnam nach Deutschland verlãuft, bewegen sich Hochschullehrende in der Regel von deutschen an vietnamesische Hochschulen, um dort zu lehren und zum Beispiel bei der Weiterentwicklung von Studiengăngen zu helfen Der DAAD bietet fũr diese Mobilitãten unterschiedliche Stipendien an Die Zusammenarbeit von Hochschulen íồrdert der DAAD ủber unterschiedliche Programme, entweder mit dem Ziel, Mobilitãten zwischen den Partnem zu intensivieren oder aber um den Auíbau von Kapazitãten in Vietnam zu unterstũtzen Die Hochschulreformen begleitet der DAAD unter anderem durch die Fốrderung von Trainingsangeboten junger Wissenschaftsmanager, durch die Finanzierung von Expertinnen und Experten an Vietnamesischen Hochschulen oder auch durch Workshops zu Themcn wie Hochschulautonomie oder Internationalisierung von Hochschulen Die langjãhrigen akademischen Beziehungen zwischen Vietnam und Deutschland dienen den Interessen der Hochschulen Wissenschaftler Lind Studierenden beider Lănder und sind ein wichtiger Baustein tur die bilateralen Beziehungen sowie fiir die jeweilige sozio-ổkonomische Entwicklung Der DAAD setzt sich dafur ein, diese akademische Zusammenarbeit quantitativ und vor allem qualitativ weiter auszubauen ... zumeist an Hochschulen der ehemaligen DDR - ist in vielen Făllen zu einer Familientradition geworden und hat die akademische Zusammenarbeit beider Lãnder nachhaltig begriindet Heute arbeiten Hochschulen. .. Gesellschaữ, in der Bildung, ãhnlich wie in anderen Gesellschaften mit konfuzianischem Einíluss wie China, Korea oder Japan, traditionell einen besonders hohen Stellenwert hat Der 1070 errichtete... Studierende Mit der Wiedervereinigung wurde das sowjetische Modell der spezialisierten Lehranstalten wie in anderen sozialistischen Staaten auf das ganze Land iibertragen Das heiBt die Hochschulen

Ngày đăng: 02/04/2022, 10:55

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