Kapitel 7 · Bussysteme, Plug&Play und Onboard Devices 261 Ein weiteres Beispiel für einen PNP/PCI Configuration Setup ist in Bild 7.16 gezeigt. Hier können neben den Interrupt-Kanälen auch noch die DMA-Kanäle entweder dem automatischen Konfigurationsmechanismus (PCI/ISA PnP) überlassen werden oder den Legacy ISA-Karten. PCI-Karten verwenden gar keinen DMA-Kanal, so dass diese Einstellung für PCI-Karten auch keine Rolle spielt. Eine Ausnahme gibt es auch hier aus Kompatibilitätsgründen für Soundblaster-Karten unter DOS. Wer beispielsweise unter reinem DOS (nicht aus Windows heraus) ein Spiel - chen wagen will, muss hierfür einen Legacy-Interrupt- und einen Legacy- DMA-Kanal (meist IRQ: 5, DMA: 0) reservieren, obwohl es sich um eine PCI-Sound-Karte handelt, wie z.B. die PCI-128 oder die Soundblaster Live. Natürlich verwendet die PCI-Sound-Karte daneben auch PCI-Res - sourcen. Bild 7.15: Trotz Plug&Play sollte die SYSTEM.INI nicht vergessen werden, in der sich möglicherweise Hardware-Eintragungen finden lassen, die von PCI-Sound- Karten aus Kompatibilitätsgründen (Soundblaster) vorgenommen werden und die letztlich für Probleme mit Windows 9x verantwortlich sind. Please purchase PDF Split-Merge on www.verypdf.com to remove this watermark. Plug&Play-Setup 262 0 magnum Als wenn der Plug&Play-BIOS-Setup nicht schon kompliziert und unein- heitlich genug wäre, findet man bei einigen Mainboards ab Baujahr Ende 1999 (z.B. dem P2B-D von Asus) noch weitere Einstellungsmöglichkei - ten. Den PCI-Slots können bestimmte IRQs explizit zugeordnet werden, und außerdem können jetzt auch noch ISA-Speicherbereiche (ISA MEM Block Base) reserviert werden. Lediglich ältere ISA-Netzwerk- und auch einige ISDN-Karten benötigen einen Speicherbereich, wofür zumeist Bereiche zwischen C8000–DC000 zur Verfügung stehen, die entspre - chend der »Jumperung« der jeweiligen Karte hier im Setup angegeben werden können, damit diese Bereiche vom Plug&Play-Mechanismus aus - geschlossen werden. Im Grunde genommen ist dies eine überflüssige Option, denn erstens verwenden PCI-Karten die erwähnten Bereiche in der Regel gar nicht, und zweitens kann eine entsprechende Reservierung bzw. Ressourcen-Zuordnung auch unter Windows (9x) erfolgen. Bild 7.16: Die PC-Ressourcen können hier explizit den Plug&Play-fähigen Einheiten oder den älteren ISA-Karten (Legacy ISA) zugeordnet werden. Obwohl sich unter Umständen keine ISA-Karte im PC befindet, wer- den aus Kompatibilitätsgründen möglicherweise dennoch ISA-Res- sourcen benötigt, z.B. für PCI-Soundblaster-Karten. Auch wenn man hierauf (DOS-Kompatibilität) eigentlich keinen Wert legt, besteht der Treiber der Sound-Karte auf eine entsprechende Zuordnung, andern - falls fordert Windows bei jedem Neuboot den Treiber an und/oder meldet eine fehlerhafte Konfiguration, was mit einer entsprechenden Markierung im Geräte-Manager einhergeht. Please purchase PDF Split-Merge on www.verypdf.com to remove this watermark. Kapitel 7 · Bussysteme, Plug&Play und Onboard Devices 263 Es kann durchaus der Fall eintreten, dass man bei einem PC nicht genü- gend Interrupt-Kanäle für die einzelnen Einheiten zur Verfügung hat, weil das BIOS auf eine bestimmte IRQ-Zuordnung besteht, die sich nicht nach Wunsch verändern lässt. In diesem Fall kann aber ein Trick weiter - helfen: Man ordnet möglichst viele Kanäle Legacy ISA zu, wodurch das BIOS automatisch mehreren PCI-Einheiten den gleichen IRQ zuordnen muss, da PCI die IRQ-Level-Triggerung verwendet, was bedeutet, dass sich mehrere PCI-Einheiten einen Interrupt-Kanal teilen können (Shared Interrupt), wie es dann auch beim BIOS-Boot am Monitor zu erkennen ist. Der zur jeweiligen Hardware-Einheit gehörende Windows-Treiber muss allerdings ebenfalls das Interrupt-Sharing beherrschen. Ob er dies nun kann oder nicht, bleibt dem Anwender zunächst verborgen, und man merkt es erst dann, wenn dies unter Windows zu einem Gerätekonflikt führt. In diesem Fall hilft nur noch Ausprobieren weiter. Bei aktuellen PCs (auch ohne ISA-Slots) sollte man davon ausgehen können, dass das Interrupt-Sharing funktioniert. Vielfach ist dies von vornherein eine not - wendige Voraussetzung, damit die zahlreichen Onboard-Einheiten über- haupt einsetzbar sind. Bild 7.17: Bei einigen BIOS-Versionen können den PCI-Slots IRQs (5, 7, 9, 10, 11, 12, 14 oder 15) fest zugeordnet werden. Darüber hinaus gibt es eine Einstel - lung für den Latency Timer, und es können sogar ISA-Speicherblöcke fest- gelegt werden. Please purchase PDF Split-Merge on www.verypdf.com to remove this watermark. Plug&Play-Setup 264 0 magnum 7.5.3 Plug&Play-Boot-Optionen und IRQ- Steuerung Wie eingangs bereits erwähnt, werden die Optionen im PnP/PCI Confi- guration Setup mittlerweile wieder im Funktionsumfang reduziert, weil kaum noch Mainboards mit ISA-Slots hergestellt werden, sodass hierauf auch keine besondere Rücksicht mehr zu nehmen ist, zumindest nicht an dieser Stelle, denn Onboard Devices belegen durchaus ISA-Ressourcen (siehe Onboard Devices). Bild 7.19 zeigt, welche Optionen in der Regel bei einem aktuellen PC auf einer PnP/PCI Configuration Setup-Seite zu finden sind. Bei den beiden ersten Optionen handelt es sich um die wich - tigen; sie werden im Folgenden beschrieben. Außerdem erlaubt dieses BIOS auch noch die Interrupt-Einschaltung für den USB und die Grafikkarte (VGA). Der IRQ für den USB ist üblicher - weise zu aktivieren, wobei die VGA-IRQ- und die Palette Snoop-Option bei aktuellen PCs meistens aber nicht benötigt wird. Die beiden Optio - nen beziehen sich auf eine eingesetzte PCI-Grafikkarte und nicht auf eine AGP-Grafikkarte, die stattdessen als Standard anzusehen ist. PCI/VGA Palette Snoop ist dafür gedacht, dass I/O-Zugriffe auf Farb- Palettenregister auch auf dem PCI-Bus für die PCI-Grafikkarte abgebil - det werden. Diese Register sind typischerweise bei TV-Tuner- und Video-Grabber-Karten vorhanden, und mithilfe dieser Option werden die jeweiligen Farbinformationen für die korrekte Darstellung an die PCI-Grafikkarte weitergeleitet. Falls sich keine TV-Tuner- oder Grabber- Karte im PC befindet, ist diese Option demnach auch nicht zu aktivieren, Bild 7.18: Der Interrupt 11 wird hier (Aldi PC mit 1,8 GHz) von acht Einheiten gemeinsam verwendet. Please purchase PDF Split-Merge on www.verypdf.com to remove this watermark. Kapitel 7 · Bussysteme, Plug&Play und Onboard Devices 265 zumal es Unterschiede in der Behandlung der Palettenregister gibt und dieses Verfahren, welches ursprünglich für Kartenverbindungen per Fea - ture Connector eingeführt wurde, heutzutage eigentlich keine große Bedeutung mehr hat. Bei den meisten BIOS-Versionen gibt es im Plug&Play-BIOS-Setup (zumindest) eine Option mit einer Bezeichnung wie PNP OS Installed: No (oder Yes) oder auch Plug&Play Aware OS. Mit OS ist das Betriebs - system (Operating System) gemeint, was bedeutet, dass hier festzulegen ist, ob ein Plug&Play-fähiges Betriebssystem verwendet wird oder nicht. Mit der Festlegung von No werden alle Plug&Play-fähigen Karten (ISA- PnP, PCI, AGP) durch das BIOS konfiguriert, bei einem Yes hingegen le - diglich diejenigen, die für den Boot benötigt werden, wie die Grafikkarte und der IDE-Controller für die Festplatte. Die Ressourcenverteilung für alle anderen Einheiten (Modem, Sound, Netzwerk) findet daraufhin durch das Betriebssystem statt. Möglicherweise gibt es noch weitere Plug&Play-Boot-Optionen, beispielsweise bei BIOS-Versionen der Firma AMI, die unter dem Punkt Configuration Mode zu finden sind. Diese Optionen lauten wie folgt: Use ICU: Werden im PC neben den PnP-ISA-Karten konventionelle ISA-Karten verwendet, erhält das BIOS keine Information darüber, welche PC-Ressourcen von diesen Karten belegt werden. Daher wer - den mit einer ISA Configuration Utility (ICU) entsprechende Festle- gungen getroffen. Ist Use ICU im Setup eingeschaltet, sucht das BIOS auf der Festplatte nach den entsprechenden Konfigurationsdateien, die mit einem Konfigurationsmanager verwaltet werden. Use Setup Utility: Dies ist die Voreinstellung für die automatische Konfigurierung der Plug&Play-Einheiten. Es wird keine ICU und auch kein Konfigurationsmanager verwendet. Befinden sich im PC auch konventionelle – keine explizit als P&P ausgewiesenen – Kar - ten, ist dies ebenfalls die richtige Einstellung, und die Vergabe der hierfür nötigen IRQs erfolgt manuell. Bild 7.19: »PnP/PCI Configuration Setup« eines aktuellen PC, wobei eigentlich nur noch die beiden ersten Optionen von Bedeutung sind Please purchase PDF Split-Merge on www.verypdf.com to remove this watermark. Plug&Play-Setup 266 0 magnum Boot With P&P OS: Diese Option kann auf Enabled oder Disabled geschaltet werden (siehe Bild 7.17). Ist er aktiviert, werden nur diejeni- gen Komponenten (Grafikkarte, Festplatte) aktiviert, die zum Booten des Plug&Play-Betriebssystems (Windows 9x, Windows 2000/XP) nötig sind. Die weitere Konfigurierung wird dann durch das Betriebs - system durchgeführt. Diese Einstellung ist sowohl mit Use Setup Uti- lity als auch mit Use ICU möglich. Die Zuteilung der PC-Ressourcen mithilfe des BIOS (PnP OS Installed: No) hat sich in der Praxis eigentlich bewährt, um beispielsweise die Inter - rupts eindeutig festzulegen, weil es mit der Zuteilung per Plug&Play-fähi- gem Betriebssystem des Öfteren zu Schwierigkeiten kommt. Einige Linux- Versionen – und DOS ohnehin – sind beispielsweise auf eine korrekte Zuteilung per BIOS-Setup angewiesen. Ab der Windows-95B-Version OSR2 ist es möglich, dass die per BIOS- Setup erstellte IRQ-Zuteilung jedoch wieder zunichte gemacht werden kann, da Windows einen eigenen Interrupt-Verteilungsmechanismus besitzt, der als PCI Bus IRQ Steering (Interrupt Steuerung) bezeichnet wird. Im Geräte-Manager finden sich dann Einträge wie IRQ-Holder für PCI- Steuerung und unter PCI-Bus-Eigenschaften von PCI-Bus-IRQ-Steue - rung die Möglichkeit, verschiedene IRQ-Zuordnungstabellen zu aktivie- ren oder diese Funktion abschalten zu können. Dies empfiehlt sich immer dann, wenn die per BIOS-Setup hergestellte Zuordnung nicht über den »Haufen geworfen werden soll«, weil sich andernfalls bestimmte Einhei - ten nicht verwenden lassen wollen. Typische Problemfälle sind hier wie- der Soundblaster-Karten, die oftmals mit den verwendeten Parametern der Onboard Devices kollidieren. Was laut BIOS-Anzeige in Ordnung zu sein scheint, wird dann beispielsweise beim Laden von Windows mit einer Fehlermeldung wie Routing Error for Device xyz quittiert. Bild 7.20: Im Problemfall sollten die Routing-Tabellen unter Windows abgeschaltet werden. Please purchase PDF Split-Merge on www.verypdf.com to remove this watermark. Kapitel 7 · Bussysteme, Plug&Play und Onboard Devices 267 Aktuelle Mainboards verwenden ein BIOS, welches das Advanced Confi- guration and Power Management Interface (ACPI) unterstützt (siehe Kapitel 12.3). Hierfür ist ebenfalls ein spezielle Routing-Tabelle für die Interrupts ab Windows 98 und auch in Windows 2000/XP implemen - tiert. Ist ACPI aktiviert, wird hierfür ein einziger Interrupt reserviert, der dann unter Windows die ACPI-Funktionen für alle Einheiten (gemein - sam) unterstützt. Probleme mit dieser Funktion treten in der Praxis des Öfteren auf, und zwar insbesondere dann, wenn ein PC erweitert oder umgerüstet worden ist, weil die zuvor funktionierende ACPI-Konfigura - tion – z.B. durch den Austausch der AGP-Grafikkarte – modifiziert wird, und dann braucht nur der neue Treiber der AGP-Grafikkarte nicht mit - zuspielen. Bei einem neu erworbenen Komplett-PC sollte man allerdings auf ein einwandfrei funktionierendes ACPI bestehen, damit sich auch die zweifellos praktischen Funktionen wie beispielsweise der Windows- Ruhezustand (Suspend to Disk) nutzen lässt. Zufrieden stellend funktio - niert dies aber eigentlich erst mit Windows XP und den hierfür vorge- sehenen Treibern der Hardware-Hersteller. Unter Windows 98 ist zwar ein manueller Eingriff in die Ressourcenver- teilung möglich, nicht jedoch ab Windows 2000, solange ACPI aktiv ist. Um dies zu ändern, muss der PC von ACPI- auf Standard-PC umgeschal - tet werden, wodurch man einige der Stromsparfunktionen aber deakti- viert, wie beispielsweise Suspend to RAM. Dies erreicht man mit einem rechten Mausklick auf Arbeitsplatz und dem Aufruf von Verwalten. Im Geräte-Manager ist der Eintrag Computer zu selektieren und auf Stan - dard-PC umzuschalten. Anschließend ist auch hier die Abschaltung der IRQ-Steuerung möglich. Dieses Verfahren funktioniert jedoch nicht bei allen PCs mit installiertem Windows 2000/XP, denn es hängt vom PCI-Bus (Eigenschaften von) und somit vom Chipset ab, ob sich hier überhaupt eine entsprechende Option finden lässt, was insbesondere bei spezielleren PCs (z.B. Notebooks) nicht der Fall ist. Bild 7.21: Die Abschaltung der IRQ-Steuerung ist bei Windows 2000 nur im Standard- PC-Modus möglich. Please purchase PDF Split-Merge on www.verypdf.com to remove this watermark. Plug&Play-Setup 268 0 magnum Dann ist es (fast) unmöglich, ACPI wieder loszuwerden, und vielfach ist eine Windows 2000-Neuinstallation das einzig probate Mittel, um spä - tere Probleme mit ACPI zu vermeiden. Während der Installation ist dann zu dem Zeitpunkt, an dem für die Installation von SCSI/RAID-Treibern die (F6)-Taste betätigt werden soll, stattdessen die (F5)-Taste zu drücken. Daraufhin wird Windows in einem späteren Schritt eine Liste mit verschiedenen Computertypen aufblenden, und an dieser Stelle ist Standard-PC zu selektieren, was die ACPI-Installation verhindert. 7.5.4 Extended System CMOS DataRAM – ESCD Ein weiterer für die Plug&Play-Konfiguration wichtiger Punkt ist Force Update ESCD oder Reset Configuration Data. (siehe Bild 7.19). Das Extended System CMOS DataRAM (ESCD) enthält die Ressourcen- Informationen über die verwendeten Plug&Play-Devices und befindet sich als eigener Bereich mit im Flash-PROM, der auch das System-BIOS enthält. Normalerweise ist diese Option auf Disabled zu schalten, sonst werden die Plug&Play-Daten nachfolgend beim Neuboot und in Abhängigkeit von den jeweils eingesetzten Plug&Play-Devices wieder automatisch neu geschrieben. Beim Update des ESCD-Bereiches werden sowohl die auto - matisch festgestellten Parameter der einzelnen Karten berücksichtigt als auch eventuell im BIOS-Setup manuell festgelegte Parameter und eben - falls unter Windows getroffene Parameterfestlegungen für die betreffen- den Hardware-Komponenten. Dieser Update-Vorgang lässt sich meistens am Monitor durch die Meldung Updating ESCD beobachten. Allerdings sollte diese Art der Plug&Play-Konfigurierung nur in Notfäl- len vorgenommen werden, wenn sich mit keiner anderen Methode bestimmte Plug&Play-Hardware-Komponenten im PC einsetzen lassen, denn bereits funktionierende Einheiten können dabei derart mit falschen Daten beschrieben werden (weil eine andere Karte defekt ist), dass sie nachfolgend nicht mehr einzusetzen sind. Dieser etwas gefährliche Punkt ist erst bei neueren BIOS-Versionen vorhanden und war zuvor lediglich in den Flash Writer-Programmen (siehe BIOS-Update) implementiert. Gleichwohl kann es für die Ausführung dieser Funktion auch gute Gründe geben. Stellt sich bei einem PC tatsächlich ein Problem mit einer Plug&Play-Komponente heraus, ist es sinnvoll, eine Isolierung vorzu - nehmen, um den »Übeltäter« leichter feststellen zu können und um die Angelegenheit nicht zusätzlich zu verschlimmern. Es werden zunächst nur diejenigen Plug&Play-Karten in den PC eingebaut, die für den Boot absolut notwendig sind. Daraufhin wird bei fehlerfreier Funktion ein Update des ESCD initiiert. Anschließend kommt die nächste Karte wie - der hinzu, sie wird ebenfalls auf fehlerfreie Funktion hin überprüft, und es wird erneut ein Update ausgeführt usw., bis das Problem wieder auf - taucht. Damit hat man auch die fehlerhafte Karte herausgefunden, mit der man natürlich kein ESCD-Update ausführen darf, denn dann beginnt der ganze Ärger wieder von vorne. Please purchase PDF Split-Merge on www.verypdf.com to remove this watermark. Kapitel 7 · Bussysteme, Plug&Play und Onboard Devices 269 Es kann durchaus nach dem Einbau einer neuen PCI-Karte und dem ers- ten Boot-Versuch eine Fehlermeldung wie ERROR UPDATING ESCD auftreten, woraufhin der PC unmittelbar zum Stillstand kommt. Woran dies im Einzelnen liegen mag, lässt sich im Allgemeinen kaum feststellen. Die neu hinzugefügte Karte muss keineswegs defekt sein und kann in einem anderen PC problemlos funktionieren. Es liegt dann wie so oft an einem bestimmten »Karten-Mix«, mit dem das BIOS nicht umgehen kann. Ein BIOS-Update kann hier durchaus Abhilfe schaffen, allerdings ist es schon passiert, dass der PC nach dem Entfernen der neuen Karte weiterhin und trotz Updating ESCD Enable-Einstellung mit der zuvor genannten Fehlermeldung wieder hängen bleibt. In diesem Fall ist natürlich auch kein BIOS-Update durchführbar. Eine mögliche Lösung besteht darin, im BIOS-Setup möglichst viele Onboard-Einheiten (z.B. USB, COM-Ports) abzuschalten, damit das BIOS eine möglichst von der vorherigen Konfigurierung abweichende Ressourcenzuteilung vor - nehmen kann und der PC daraufhin korrekt bootet. Nach dem Neu- schreiben der ESCD-Daten lassen sich die abgeschalteten Einheiten auch wieder – am besten schrittweise – einschalten. 7.5.5 Optionen Je nach Mainboard- und BIOS-Typ finden sich noch weitere unterschied- liche Optionen im Plug&Play-Setup, wovon die üblichsten mit den bereits erläuterten in Tabelle 7.5 kurz zusammengefasst angegeben sind. BIOS-Setup-Eintrag Bedeutung/Funktion bevorzugte Einstellung 1 st available IRQ 4 th available IRQ Reihenfolge der IRQ-Zuordnung bestimmen je nach PC-Ausstattung Allocate IRQ to PCI VGA Interrupt für die PCI-Grafikkarte erlauben Enabled Assign IRQ to VGA Zuweisung eines Interrupts für die Grafikkarte Enabled Clear NVRAM Neuschreiben der ESCD-Daten erlauben Disabled Clear NVRAM on Every Boot Neuschreiben der ESCD-Daten bei jedem Boot erlauben Disabled DMAx used by ISA Zuteilung eines bestimmten DMA- Kanals zu einer nicht PnP-fähigen ISA-Karte »No« bzw. »Disabled« bei PCs ohne ältere ISA-Kar - ten Force Update ESCD Neuschreiben der ESCD-Daten erlauben Disabled Tab. 7.5: Gebräuchliche Optionen für den PCI- und PnP-BIOS-Setup Please purchase PDF Split-Merge on www.verypdf.com to remove this watermark. Plug&Play-Setup 270 0 magnum IRQx used by ISA Zuteilung eines bestimmten IRQs zu einer nicht PnP-fähigen ISA-Karte »No« bzw. »Disabled« bei PCs ohne ältere ISA-Kar - ten ISA MEM Block Base Basisadresse eines Speicherberei- ches für eine ältere ISA-Karte bestimmen »No« bei aktuellen PCs Latency Timer Wartezyklen für PCI-Bus-Einheiten festlegen hoch: sicher, niedrig: schneller Memory Resource Basisadresse eines Speicherberei- ches für eine ältere ISA-Karte bestimmen »No« bei aktuellen PCs NCR xyz Optionen für integrierten SCSI-Con- troller der Firma NCR (Symbios Logic) bestimmen nur bei vorhandenen SCSI- Einheiten Offboard PCI IDE Card Angabe des PCI-Slots, in dem sich eine zweite IDE-Controller-Karte befindet »Auto«, »Disabled« bei keiner zusätzlichen IDE- Controller-Karte Onboard AHA BIOS Optionen für integrierten SCSI-Con- troller der Firma Adaptec einstellen nur bei vorhandenen SCSI- Einheiten PCI IDE IRQ Map To Interrupt-Kanal für den Onboard- IDE-Controller zuweisen standardmäßig IRQ14 für den ersten und IRQ15 für den zweiten Anschluss PCI Interrupt Mapping automatische oder manuelle Res- sourcenverteilung festlegen »Manual« oder »Auto«, je nach PC-Ausstattung Plug&Play Aware OS Ressourcenverteilung per BIOS oder per Betriebssystem ermöglichen No PnP BIOS Auto-Config Automatische oder manuelle Res- sourcenverteilung festlegen »Manual« oder »Auto«, je nach PC-Ausstattung PnP OS Installed Ressourcenverteilung per BIOS oder per Betriebssystem ermöglichen No Primary Graphics Adapter PCI- oder AGP-Grafikkarte als erste Grafikkarte festlegen AGP bei Verwendung eines AGP-Adapters Reserved ISA Card Memory Adress Basisadresse eines Speicherberei- ches für eine ältere ISA-Karte bestimmen »No« bei aktuellen PCs BIOS-Setup-Eintrag Bedeutung/Funktion bevorzugte Einstellung Tab. 7.5: Gebräuchliche Optionen für den PCI- und PnP-BIOS-Setup (Forts.) Please purchase PDF Split-Merge on www.verypdf.com to remove this watermark. . 0) reservieren, obwohl es sich um eine PCI-Sound-Karte handelt, wie z.B. die PCI-128 oder die Soundblaster Live. Natürlich verwendet die PCI-Sound-Karte daneben auch PCI-Res - sourcen. Bild. möglicherweise Hardware-Eintragungen finden lassen, die von PCI-Sound- Karten aus Kompatibilitätsgründen (Soundblaster) vorgenommen werden und die letztlich für Probleme mit Windows 9x verantwortlich. Außerdem erlaubt dieses BIOS auch noch die Interrupt-Einschaltung für den USB und die Grafikkarte (VGA). Der IRQ für den USB ist üblicher - weise zu aktivieren, wobei die VGA-IRQ- und die Palette Snoop-Option