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Landesdurchforschung von Bohmen Vol 13-0001-0047

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Download from The Biodiversity Heritage Library http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at DIE MIKROFLORA DER PRAGER WASSERLEITUNG VON FRANZ RUTTNER ARCHIV DER NATURWISSENSCHAFTLICHEN LANDESDURCHFORSCHUNG VON BÖHMEN (BAND XHI., Nro 4.) PRAG KOMMISSIONSVERLAG VON FR RIVNÄC - DRUCK VON 1906 DR ED GR^GR A SYN Download from The Biodiversity Heritage Library http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Download from The Biodiversity Heritage Library http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Einleitung Schon seit jeher Organismenwelt hat die sowohl in rein wissenschaftlicher, man durch Interesse erregt Besonders als und anderer Forscher gerade heiten erkannt hatte, wandte auch als in in unserer Trinli- und Nutzwässer hygienischer Beziehung allgemeines die bahnbrechenden Arbeiten E Kochs bestimmten Spaltpilzen die Ursache vieler Krank- man sich mit grossem Eifer dem Studium dieser niedersten Organismen zu und die Bakteriologie gewann einen hervorragenden Anteil an der praktischen Wasserbeurteilung Da jedoch der direkte Nachweis der Krankheitserreger im Trink- oder Nutz- wasser meist grosse, ja mitunter unüberwindliche Schwierigkeiten bietet und die übliche Bestimmung der Bakterienzahl im cm^ sultate ergibt, so ist auch gewünschten Reman nach den Erfahrungen der letzten Jahre zu dem Schlüsse gelangt, dass die bakterioskopische Methode oft allein nicht für die die einwandsfreie Beur- teilung nicht ausreicht, sondern dass neben der Berücksichtigung verschiedener anderer Faktoren besonders auch die genaue Untersuchung der gesammten, das betreffende Wasser bevölkernden Organismenwelt oft weitgehende Schlüsse auf seine Beschaffen- heit zulässt Unter diesen Verhältnissen darf es nicht Wunder nehmen, dass Jahren eine ganze Reihe von Arbeiten erschienen von Wasserleitungen befassen Da ist, welche sich einer Trinkwasserleitung zu erfreuen, die von Quellen naheliegender ; kommen bei derartigen offenen Häuser Nur das Leitungswasser solcher Städte, welche Gebirge oder Untersuchungen bietet ausser Bakterien nur selten zu dasselbe Flusslaufe beziehen und ohne genügende Filtration als leiten, der Flora denn ausser diesen oder höchstens noch niederen Pilzen dürften andere Pflanzen und Tiere in einer solchen Leitung finden sein den letzten jedoch die meisten Städte so glücklich sind, sich von gutem Grundwasser gespeist wird, so meist nur Bakterien in Betracht in mit aus Nutzwasser einem in die noch eine Fülle anderer interessanten Pflanzen und Tierformen Dies laufe der ist auch bei der Wasserleitung der Stadt Prag Moldau entnommen, enthält faltigkeit der verschiedensten ihr der Fall; dem Fluss- Wasser eine ungemein grosse Mannig- Organismen, so dass es für eine biologische Unter- suchung geradezu geschaffen erscheint Trotzdem ist meines Wissens eine derartige Wassers noch nicht ausgeführt worden, obwohl das Studium der niederen Organismen in Böhmen eine weitgehende Pflege Arbeit über die Lebewelt des genannten gefunden hat Download from The Biodiversity Heritage Library http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at IV So bat am Anfang der achtziger Jahre Vejdovsky (48) die Fauna einer Anzahl von Prager Trinkwasserbrunnen genau untersucht und Hansgi rg hat in seinem bekannten Prodromus der Algenflora von Böhmen (11) Fundorte von vielen Algen besonders auch iu der näheren Umgebung Prags namhaft gemacht Ferner hat Fritsch gemeinsam Vdvra mit durch übertragbaren Einrichtung einer die biologischen Station und die Untersuchung mehrerer Gewässer (8 — 10) das Auf- blühen der Süsswasserbiologie wesentlich gefördert Mit der Vegetation der Prager Wasserleitung jedoch befasst sich über eine nur ein kurzer Bericht Sitzung des „Vereins böhmischer Chemiker" (49) vom 19 April 189Q, wo u a von Prof Vejdovsky das Vorkommen von Crenofrix, Cladothrix und Anthophysa besprochen und auf die Bedeutung desselben besonders für die Bildung des Eisenoxydhydrat-Niederschlages hingewiesen wurde In Anbetracht dieser Umstände habe ehrten Lehrers, Herrn Prof Dr ich es auf Hans Molisch, Anregung meines hochver- versucht, die Mikroflora des ge- nannten Wassers auf Grund von durch längere Zeit fortgesetzten Betrachtungen genauer zu studieren, ihren Wechsel im Laufe des Jahres, sowie Beziehungen ihre zu der Vegetation der freien Moldau festzustellen Anfangs galt die Untersuchung nur den direkt zugänglichen Organismen, erst später der mikroskopischen Betrachtung wurden auch einige Beobachtungen über auf den gewöhnlichen Nährböden gedeihende Bakterien miteinbezogen Dement- sprechend gliedert sich auch die vorliegende Arbeit Der erste Teil soll ein ungefähres Bild Organisnienwelt beschaffen ist, in mehrere Teile davon geben, wie die mikroskopische welche das Wasser der Prager Leitung aus welchen Arten sie hauptsächlich besteht wie ihre Zusammensetzung zelnen Jahreszeiten wechselt und welche Beziehungen sie bevölkert, in den ein- zum Plankton der Moldau aufweist Der zweite, sehr unvollständige Abschnitt enthält Angaben über der Bakterien im cm'* und Bemerkungen über einige wenige, häutig die Zahl vorkommeiule oder interessante Arten Der dritte Abschnitt schliesslich stellt einen biologischen Methode die gewonnenen Daten Versuch dar, auf Grund zu einer Beurteilung des der Wassers bezüglich seiner Beschaffenheit und Brauchbarkeit als Nutzwasser zu verwerten Die vorliegende Arbeit wurde im pflanzenpiiysiologischen Institute dcrk k deutschen Universität in Prag mit Unterstützung der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen ausgeführt Das Komitö für Landesdurchforschung von Böhmen übernahm die Veröffentlichung, nachdem demselben von der Stadtvertretuug Prags zu diesem Zwecke eine Subvention erteilt wurde Allen genannten Korporationen, welche die Herausgabe meiner Arbeit gefördert haben, sage ich hiemit den besten Dank Download from The Biodiversity Heritage Library http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at I Ergebnisse der mikroskopischen Untersuchung Bisher Beobachtung man hat es nur selten versucht, unmittelbar durch mikroskopische an die Untersuchung der Flora einer Wasserleitung Der Grund dafür mag, wie schon eingangs erwähnt, darin heranzutreten liegen, dass bei den Trinkwasserleitungen der meisten Städte die Mikroflora auf Bakterien sein die dürfte, zwar der mikroskopischen direkten beschränkt Beobachtung entgehen, wohl aber der bakteriologischen Untersuchungsmethode zugänglich sind Allerdings wurden öfters gelegentlich der in verschiedeneu Wasserleitungen massenhaftem Auftreten gewisser Schizomyceten (besonders Crenothrix infolge von polyspora) eingetretenen Kalamitäten Kommissionen mit dem Studium der Ursa- chen und der Mittel zur Bekämpfung dieses Übels betraut; doch befassten sich die in solchen Fällen vorgenommenen mikroskopischen Untersuchungen naturgemäss we- vom Wasserstrom fortgetriebenen Organismen, als vielmehr mit denjenigen, welche an den Wandungen der Röhren und Wasserreservoirs festsitzend, durch üppiges Wuchern Verstopfungen der Leitung herbeiführen Solchen Gelegenheiten verdanken verschiedene Schriften, darunter auch die bekannte- von H de Vries (51) ihre Entstehung niger mit den Auch die Algenflora, welche sich auf den Filtern von Wasserwerken ent- wicKelt, hat bereits ihre Bearbeiter gefunden (23, 46) und eine ganze Anzahl von Abhandlungen beschäftigt die sich, meist angeregt durch Ideen der biologischen Wasseranalyse, mit der Mikroflora und -fauna von Flussläufen Über die Fauna der Hamburger Wasserleitung besteht Kraepelin (18), die mir aber leider nicht zugänglich war; teilung von Wille (52) über die Organismen, welche in den leitung von Christiania beobachtet wurden, Im Übrigen eine Arbeit von auch eine kurze MitBassins der Wasser- möchte ich hier nicht unerwähnt lassen und Pilzvegetation eines Leitungswassers meines Wissens nur in einem Falle Gegenstand einer eingehenderen Untersuchung geworden, und zwar ist dies die Flora der Budapester Wasserleitung, bearbeitet von Istvanffii ist die Algen- (13) Download from The Biodiversity Heritage Library http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Der genannte Forsclier verschaffte das niitigo Beobachtungsniateiial in sicli dem zu untersuchenden Wasser Wochen und Monate stehen liess Die auf dem der Weise, dass er grosse, sterilisierte Gefässc mit füllte und im Lichte durch mehrere Boden und an den Wänden mikroskopisch hierauf dieser Gefässe sich und aus den untersucht wurde entwickelnde Vegetation Befunden Vorkommen von das Pflanzenformen im Leitungswasser beurteilt Diese Methode Istvauffiis gelangte bei der vorliegenden Untersuchung des Prager Leitungswassers nur in sehr beschränktem Masse zur Anwendung Denn Weise bei Beobachtung aller Vorsiclitsmassregeln gewonnenen Resulzwar den Schluss zu, dass Keime jener Organismen, welche sich in den Gefässen entwickelt hatten, auch wirklich im Leitungswasser vorhanden waren Doch muss man zugeben, dass dies nur ein kleiner Teil sänimtlicher in Frage kommender Lebewesen ist, denn nur wenige pttanziiche Mikroorganismen sind dazu befähigt, sich im Laboratorium zu erhalten oder gar zu vermehren Ein grosser Teil der d;;s Wasser bevölkernden Pflanzen wird also bei dieser Kultur allmählig zugrunde gehen, während einige wenige Arten, die sich an die unnatürlichen Verdie in dieser tate lassen hältnisse leichter angepasst haben, die Oberhand gewinnen und alles andere über- wuchern Gibt also diese Methode schon über die qualitative Beschaff'enheit der Mikroflora eines möglich, Wassers keinen genügenden Aufschluss, so ist es natürlich direkt unso ein Bild von der quantitativen Zusammensetzung derselben zu sich Es erschien daher im verschaffen mit vorliegenden Falle zweckmässiger, sich einer weniger Fehlerquellen liehafteten Methode zu bedienen und diese bestand im Filtrieren des Wassers und im direkten Untersuchen des Rückstandes, das in ähnlicher Art schon lange in der Planktologie Verwendung ein Verfahren, findet Methode Sämmtliche Proben wurden deu Leitungshähnen im Institute der k k deutsclieu Universität entnommen pflanzenphysiologischen Das Wasser entstammt den Reservoirs in der Sokolstrasse, wohin es wiederum aus dem Pumpwerke gelangt genommen Streng gelten also Ergebnisse der die in vorliegenden hier Podcd Arbeit nur für das von dem genannten Wasserwerke versorgte Gebiet der Neustadt Um das iu deu Röhren Wasser zu beseitigen und durch quellen auszuschalten, liess einen kräftigen Wasseistroni ich nächst dem Jjeitungsliahne dassell)e bedingte vor allem dem Hahne etwa stagnierende Unregelmässigkeiten und Fehler- mindestens entfliessen eine halbe Stunde lang Dadurch wurden auch die in den Röhren sich öfters ansammelnden Massen eines Niederschlages, der grösstenaus Eisenoxydhydrat besteht und die allen Pragern sehr wohl bekannte, mit- teils unter auftretende kaffeebraune Trübung des Wassers verursacht, entfernt, sodass das nach dieser Zeit abfliessende Wasser meist völlig klar erschien Für die qualitative Untersuchung wurde zunächst ein Apsteinsches Ober- flächennetz benützt, dessen Beutel aus feinster Müllergaze (No 20) verfertigt war Download from The Biodiversity Heritage Library http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Doch bald stellte es sich heraus, dass die meist sehr kleinen Organismen (besonders manche Diatomeen und Flagellaten) vielfach durch die Maschen dieses Netzes hindurchglitten, was ja bei der immerhin ziemlich bedeutenden 60 — 70 vertauscht, wie An verwendet man sie in der Maschenweite von wurde das Planktonnetz mit einer Filzdüte begreiflich erscheint Deshalb ^ Technik zum Filtrieren verschiedener Flüssigkeiten dieser dürften wohl auch die kleinsten Algen noch zurückgehalten werden, doch hat ihre Verwendung andererseits den Nachteil, dass der Filterrückstand sich nicht vollständig aus dem auswaschen Filz einiger Vorsicht spielt ja dies bei qualitativen Diese Filzdüte wurde, in lässt Aber bei Untersuchungen keine Anwendung Rolle- einem eisernen Doppelring eingeklemmt, unter dem Leilungshahue befestigt und das Wasser längere Zeit, meist eine Stunde lang, hin- Der Rückstand, durchfiltriert sorgfältig in ein Gefäss ausgewaschen, gelangte teils Formol zur mikroskopischen Untersuchung Um im frischen Fange vielleicht nur spärlich vorhandene Formen eventuell zur reicheren Entwicklung gelangen zu lassen, Hess ich einen Teil des Rückstandes lebend, teils nach Fixierung mit einige in Leitungswasser gefüllten Gläsern längere Zeit mit wurden sichtigt, die auch schon Was die am Lichte Doch stehen Nachuntersuchung natürlich nur solche Formen berück- bei einer späteren im frischen Fange vorgefunden worden waren Frage nach der Periodizität im Auftreten der Lebewelt des Lei- muss man wohl zugeben, dass- sie in exakter Weise auf Grund der qualitativen Untersuchung allein nur schwer gelöst werden könnte Bei der Untersuchung eines Wassers, das Organismen in so grosser Arten- und Indi- tungswassers betrifft, so viduenzahl enthält wie das der Prager Bestimmung der Mengenverhältnisse mich der in letzter Zeit so laut, fand dieselbe anfangs welche unter man trotz in (2) viel Beifall der eine nur schätzungsweise die Methodik der Planktologie einge- Doch bald wurden auch Stimmen dagegen Hinweis auf einige tatsächlich Vorteile dieser Art der Untersuchung begegnet bietet vielgeschmähten Zählmethode zu bedienen Von Hensen und A pst ein führt, Leitung, so grosse Schwierigkeiten, dass ich es vorzog, Blüte Und doch der vorhandene Fehlerquellen die überhaupt leugneten und Planktonliteratur in quantitativen jüngster Zeit Arbeiten nur Methode gewiss dieselben Vorteile wie andere Messmethoden, auf die sich die Resultate der modernen Physiologie vielfach stützen und dürfte, in passender Weise angewendet, die Beantwortung so mancher Frage biologischer oder physiologischer Natur in der Planktologie nicht unbedeusehr vereinzelt tend fördern bietet Übrigens macht diese das Zählen, wie auch A Steuer (45, S 32) Übung durchaus nicht mehr Mühe, wie die vielfach langwierigen Praeparations- und Untersuchungsmethoden naturwissenschaftlicher Forschung überhaupt Allerdings muss man beim Entnehmen der Proben sich von Fehlerquellen möglichst frei zu machen suchen Besonders beim „quantitativen Planktonfischen" auf offenem See mögen oft Versuchsfehler unterlaufen sein, welche die ganze Methode in Misskredit gebracht haben sehr richtig hervorgehoben hat, bei einiger Bei der vorliegenden Untersuchung bereitete das Beseitigen der Fehlerquellen umso weniger Schwierigkeiten, als es ja nur nötig war, eine bestimmte Menge des dem Hahne direkt entnommenen Wassers in entsprechender Weise zu filtrieren Download from The Biodiversity Heritage Library http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Nur für Wahl des die eine Filters war nicht da die leicht, beschriebenen Filzdütcn früher zur quantitativen Untersuchung bestimmte Probeentnahme aus angeführten Grunde nicht zu brauchen sind Als sehr geeignet für dem oben diesen Zweck erwiesen sich schliesslich sorgfältig genähte Beutel aus weissgegorbtem Ziegenleder, Zum welche ebenfalls in einen eisernen Doppelring eingespannt wurden wurde, um Müllergaze die Bestandteile zurückzuhalten, t'bcrschuss noch ein Netz aus feinster den Apparat eingehängt in sehr gut zu gröberen Das Leder hat nämlich die Eigenschaft, und ausserdem wird es beim Eintauchen in Wasser glatt und filtrieren der Rückstand leicht davon abspülen lässt Durch diese wurden nun 50 l des Leitungswassers hindurchgegossen, der Bückstand in einer grossen Schale möglichst vollständig in ziendich viel Wasser ausgewasclien und nach Fixierung mit Formol in einem hohen Standzylinder allmählig bis auf 100 cm^ dekantiert Von dem in diesen 100 cin^ suspendierten llückstande schlüpfrig, sodass sich Vorrichtung mittels einer Pipette 0'05 cwi^ wurden dann entnommen und mit Hilfe eines lichen Reichertschen Objekttisches auf einer linierten Zählplatte bei Vergrösserung Deckglas durchgezählt kleinen Organismen währte sich um die l)ei relativ in in der Flüssigkeit unter vielfach dem ungemein schwacher Vergrösserung zu ermöglichen, das Austrocknen des Praeparates men und Zählungen so be- sehr ein Zusatz von 10"/„ Glycerin zur ganzen Probe, der ausreichte, ganzen Zählungen der Da vorgenommen werden mussten, um das Erkennen der beweg- etwa 60facher auf das zu verhüten Von jeder Probe wurden im ausgeführt, aus diesen dann das arithmetische Mittel genom- Gesammtvolumen (100 cm'') umgerechnet Auf diese Weise glaube ich einigermassen verlässliche Zahlen für die Mengen dem untersuchten Wasser vorkommenden Organismen erhalten zu haben Die Organismen des Leitungswassers Der qualitative Teil der Arbeit, die Feststellung der im Leitungswasser vor Arten, wurde im Februar 1903 begonnen und bis ins Frühjahr 1905 fortgesetzt Und zwar kam es mir dabei nicht darauf an, in den in Zwischen8 räumen von 14 Tagen entnommenen Proben jede, auch nur vereinzelt auftretende Art genau zu bestimmen, da ja ein solches Vorkommen allzusehr von Zufälligkeiten abhängig ist und jedenfalls für die Charakteristik einer MikroÜora gar nicht in Frage kommt Doch habe ich mich bemüht, alle häufiger vorkommenden Spezies kommenden — nach Möglichkeit zu identifizieren Auch wurde vor allem der Pflanzenwelt das Hauptaugenmerk zugewendet Die Tierwelt konnte umso eher vernachlässigt werden, einigen wenigen \usnahmeu jedenfalls hinter der reichlich zurücktraten abgesehen nur sehr entwickelten als ihre Vertreter von vereinzelt vorzufinden waren und Mikrofiora autfallender AVeise gänzlich Nur dann wurden auch Tiere eingehender berücksichtigt, wenn ihr Auftreten für die allgemeine Beurteilung des Wassers von Wichtigkeit erschien In Anbetracht des Umstandes, dass das untersuchte Wasser der freien Mol- dau entstammt, hierauf in die Reservoirs gepumpt und durch ein weitverzweigtes I Download from The Biodiversity Heritage Library http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Röhrensystem den Häusern zugeführt wird, kann man unter den vorgefundenen Lebewesen ganz naturgemäss zwei Gruppen unterscheiden Die eine dieser Gruppen oder Biocoenosen, wie 'da abgeschlossene Lebensgemeinschaften bilden, sie ja welche sich erst in den men, den Wänden märe Vegetation auf, andere, bedeutend artenreichere und auch nennen kann, aus jenen Organis- festsitzend, hier ihre günstigsten deshalb vielleicht als sie die pri- der Leitung bezeichnen welche von aussen langt sind man könnte finden; sie besteht der Wasserleitung entwickelt haben und an der Reservoirs und Leitungsröhren Vegetationsbedingungen IDie Räumen man her mit Gruppe dagegen weist solche Lebewesen dem einströmenden Wasser in die Leitung ge- sich hier einige Zeit hindurch noch lebend erhalten können, dings ohne sieh weiter erheblich zu vermehren Die aller- Zusammensetzung dieser Gruppe dann abhängig von der Beschaffenheit der Mikroflora desjenigen Gewässers, welchem das betreffende Wasser entstammt, im vorliegenden Falle also der Moldau, und ihr Vorkommen in der Leitung ist daher nur als secundär zu beist tnichten Die Vertreter der ersten Gruppe, also diejenigen Pflanzen und Tiere, welche die Wandungen des Leitungskörpers bevölkern, stehen allerdings auch genetischen Beziehung zu dem Flusslauf, der die Leitung speist, in einer da ja von dort- her ihre Keime in das Röhrensystem hineingelangt sein müssen Doch während im Flusslaufe ungünstige Bedingungen für ihre Entwicklung entfalten sie sich in den finsteren verhinderten, einer üppigen Vegetation, die, Räumen herrschten und diese der Wasserleitung oft zu wie schon früher erwähnt, durch Verstopfung der Röhren sogar zu schweren Kalamitäten führen kann Auch in der lich vertreten; Prjger Wasserleitung sind Vertreter dieser Biocoenose reich- naturgemäss handelt es sich hier vornehmlich Wasserpilze und Tiere, Strömung losgerissen in das um nichtgrüne Organismen, lauter festsitzende ausfliessende Formen, die oft also durch die Wasser gelangen und im Rückstande meines Filtrierapparates beobachtet werden konnten Ist sie doch auch die Zahl der aufgefundenen Arten keine sehr bedeutende, so waren bedeutender Individuenzahl in jeder Probe vertreten Als Ange- in meist hörige dieser Gruppe betrachte ich folgende Organismen: Leptothrix ochracea Ktzg Crenothrix polyspora Cohn Cladothrix dichotoma Cohn Clonothrix fusca Schorler Anthophysa vegetans Müll Carchesium Lachmanni Kt Epistylis unibellaria L Die Scheiden von Leptothrix ochracea, jener typischen Eisenbakterie, Probe reichlich zu finden Beim Stehenlassen des Filterrückstandes in Glasgefässen mit Wasser entwickelten sich bald braune Raschen, Kulturen dieses physiologisch hochinteressanten Organismus waren in jeder Download from The Biodiversity Heritage Library http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Cienothrix poly s den auch die meist pnr.-i Eisenbakterien zugezählt Bewohner des Prager Leitungswassers Ja, was die Massenhaftißkeit der Entwicklung anlangt, nimmt sie unter der Vegetation der Röhrenwandungen unstreitig den ersten Rang ein Sie fand sich in jeder wird, bildet ebenfalls einen stiindigen Probe, meist in grösseren oder kleineren Raschen auf Teilen von Eisenoxydliydrat Hunderten von Fäden Oft bestand ein solches Rüschen aus mehreren festsitzend den verschiedensten Entwicklungsstadien In welchen Mengen dieser viel beschriebene Spaltpilz auch in der hiesigen Leitung auftritt, davon kann man sich mitunter in leicht überzeugen, sieht man in wenn man nur einem Glase etwas Wasser auffängt in Deutlich demselben grössere und kleinere weisse Flocken schweben, die los- gerissenen Rasen von Crenothrix polyspora Die dritte Bakterie, wird, die Unrecht den Eisenorganisinen beigesellt wohl mit Cladothrix dichotoma, war zeigte auch sie sich relativ häufig; so regelmässig zu finden nicht konnte ich zuweilen neben sie Mitunter Crenothrix auf einem und demselben Eisenoxydhydratbrocken beobachten Clonothrix fusca wurde ist den und Meissen beobachtet worden Dezember Fäden zeigten Zeit von erst in jüngster neue Eisenbakterie beschrieben und Ich fand sie in der Prager Schorler (41.) als Leitung erst im Die schön 1905 vereinzelt zwischen den Crenothrix-IJasen die von Schorler bisher nur in den Wasserwerken von Dres- verzweigten angeführten charakteristischen Merkmale, sodass über die Identität derselben mit Clonothrix wohl kein Zweifel bestehen kann Was das Verhalten der Eisenbakterion ihnen unmittelbar ein häufiger Flagellat an, nämlich hat auf das reichliche zum Eisen und interessanter sehr in der anlangt, so schliesst sich Prager Anthophysa vegetans Vorkommen dieses Organismus Schon in Wasserleitung sehi- Vejdovsky (49.) unserem Wasser hinge- wiesen und ihn in erster Linie für die Bildung des Eisenoxydhydratniederschlages der Leitung verantwortlich gemacht Auch Adler hat in Arbeit die Häufigkeit dieses Flagellaten im hiesigen Leitungswasser betont Die an den langen, verzweigten, durch Eisenoxydhydrat gerüsten sitzenden, kugeligen Kolonien im frischen Fange nur Teile von Stielen trennen oder sich in einer kürzlich erschienenen tief braun gefärbten ungemein vereinzelte, S217) (1 leicht ab, schnell Stiel- wesiialb durch das Ge- Mikroskopes rollende Kolonien zu entdecken waren Doch Hess man den Fang einige Zeit stehen, so setzten sich dieselben an den Wänden des Ge- sichtsfeld des fässes fest Raschen und bildeten bald schon für das blosse Auge sichtbare, dunkelbraune Die Fragmente der Stielgerüste sind unter Umständen nur schwer von den Scheiden von Leptothrix ochraeeazu des Eisenrostniederschlages in unterscheiden, welcher an der Bildung den Prager Leitungen die gleiche Rolle zuzuschrei- ben sein dürfte, wie der Anthophysa Endlich noch seien und durch ihre Gi'össe sind dies die zwei Ciliaten erwähnt, die ständig zu finden waren Aufmerksamkeit jedes Beobachters erregen müssen Es Carchesium Lachmanni und Epistylis Von der Carchesium-Ait waren im Glocken zu finden Doch ansehnlichen Kolonien, in sodass den frischen Kulturgefässen eine nähere umbe Ilaria Fange auch nur losgerissene entwickelten sie sich bald zu Bestimmung versucht werden konnte Download from The Biodiversity Heritage Library http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 33 Bacterium Dass dieser die für coli Wasserbeurteilung Leitungswasser nicht fehlen dürfte, das Wasser der Moldau gungen ausgesetzt ist {Escherich) L et N wichtige Organismus im Prager war von vornherein sehr wahrscheinlich, da ja schon oberhalb der Pumpwerke mancherlei Verunreini- In der Tat gelingt es leicht, auf mit —2 Tro|)f3n unseres Wassers geiuipften Platten einzelne Kolonien mit Sicherheit als B coli zu bestimmen, sodass man dieses als eine der häufigsten Bakterien des Prager Leitungswassers bezeichnen muss Zum Zwecke der Identifizierung wurde neben dem mikroskopischen Befund zunächst das Wachstum auf den verschiedenen Nährböden mit dem einer aus Kräl's Laboratorium bezogeneu Colikultur verglichen und ferner noch auf Gasbildung in Traubenzuckeragar, Koagulierung der Milch und Indolreaktion in Peptonwasser geprüft Um eine ungefähre Vorstellung tungswasser zu erhalten, von der Häufigkeit dieser Bakterie im Lei- verwendete ich als elektiven Nährboden das von Drigalski empfohlene Lakmus-Laktose-Agar mit Zusatz von Krystallviolett Auf der Oberfläche der vorher gegossenen Platten wurden 0'5 cm^ Leitungswasser gleichmässig verteilt Hierauf Hess ich die Schalen, zum raschen Abtrocknen des Wassers, halbe eine Stunde im Thermostaten offen stehen und untersuchte die nach etwa 48 Stunden Es traten auf richtig hergestellten Platten gebei 37° aufgegangenen Bakterien — von einem roten Hof umgebene Kolonien auf, die sich bei weiterer Nachprüfung wirklich meist als B coli erwiesen Im Jänner 1906, wo diese Versuche ausgeführt wurden, war also B coli selbst in der kleinen Wassermenge von 0'5 c»*'* mit Sicherheit nachzuweisen, ein Umstand, der gewiss von grosser Wichtigkeit für die wöhnlich Wasserbeurteilung ist, wenn man bedenkt, dass dieser Spaltpilz sonst in vielen Fällen bedeutend grösseren Mengen Wasser und durch die Anwendung eines Anreicherungsverfahrens konstatiert werden kann [vergl Freudenreich 7.] nur in Bacterium kiliense (Fischer et Breunig) Dieser durch die Bildung eines prachtvoll Spaltpilz, der seinen L et N roten Farbstoffes Namen dem Vorkommen im Kieler ausgezeichnete Trinkwasser verdankt, konnte, allerdings nur vereinzelt, auch im hiesigen Leitungswasser beobachtet werden mir auf Gelatine- Platten im Winter 1904 im ganzen 4mal wurde diese Bakterie auf den verschiedensten Medien weitergezüchtet; beide Stämme zeichneten sich durch eine ungemein intensive FarbstoffSeine Kulturen fielen auf In zwei Fällen bildung aus In allen seinen Eigenschaften verwandt Bis vor alkohol doch ist Kurzem wurde als ist B kiliense nach Lehmann B prodigiosum sehr nahe unterscheidendes Merkmal die Entfärbung der kiliense durch Zink-Salzsäure angegeben, Lösung des Farbstoffes von B auch dies dem u Neumann (22 S 305) nicht richtig denn ; bei B prodigiosum zeigt sich das Gleiche, eine Beobachtung, die ich vollauf bestätigen kann Der einzige Unterschied der beiden Arten wäre also nur in der Farbe zu suchen, welche bei B prodigiosum karmin, bei B kiliense mehr ziegelrot bis orange Download from The Biodiversity Heritage Library http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 34 ist, gewiss Neu mann u Nach abhängt Alkalibildung sammengesetzten beiden diesen Milburn Neuerdings hat identisch riefen (29) durch Kulturversuche auf verschieden zu- Nährböden den Einfluss der Säure-, Umstände alle bezw Alkalibildung auf die an B prodigiosum gemacht hatte (z wie die Färbung der Kulturen von B kiliense dargetan, nachdem Irüher schon ähnliche Beobachtungen dass, Färbung vor allem Ton der Forschern wären also beide Arten betonen SOG) (22 S wenn man bedenkt, Unterschied, sehr unwesentlicher ein Lehmann (19.) In Milburns Versuchen höhere Temperatur), welche die von Glucose, B Zusatz Kraft Säurebildung begünstigten, karminrote Töne hervor Derartige Beobachtungen konnte ich auch isolierten Stämmen wiederholt machen Auf ein Pilzen 1% Pepton wuchs besonders eine Erscheinung fiel mir häufig im Folgenden kurz beschreiben möchte auf, die ich und ; an den aus dem Prager Wasser im Laboratorium des Herrn vielverwendetes Agar, und 0'5°/o Plattenkultureu wurden sämtlich auf einer und derselben sei anorganischen Nährsalzen nur es als Strich oder Platte geimpft» wunderschön karmin oder kirschrot Nach einiger Zeit, nach uugefäbr fünf Tagen, bei Dichtsaaten noch irüher, trat jedoch innerhalb weniger die Kolonien ausser Rohrzucker enthält, B kiliense zunächst bei mitteldichten Prof Molisch zur Kultur von Bakterien welches Stunden ein auffallender Farbenumschlag ein: hell Siegellack- bis ziegelrot Platte noch dunkelrote Mitunter konnte man und ziegelrote Kolonien nebenein- ander bemerken Bei sehr dünn gesäten Kulturen, sowie bei Anwesenheit von mehr Zucker im Nährboden Hess der Farbenumschlag viel länger auf sich warten und überhaupt nicht ein War jedoch kein Zucker, sondern nur Pepton trat mitunter vorlianden, so gedieh die Kultur nur sehr kümmerlich, aber von Anfang au gleich ziegelrot Um eine etwa vorhandene S

Ngày đăng: 03/11/2018, 17:02

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