Es erstreckt sich ja in erwiihnter Gegend die gauze kambrische, silurische und devonische Formation, und vollstandige Beschreibungen dieser ausserordentlich interessanten Horizoute wurde
Trang 1s ID
PUBLIZIRT
VOM KOMMITTEE FUR DURCHFORSCHUNG BOHMENS
SKKTION V
WEITERE UMGEBUNG PR AGS
BEARBEITET UND MIT ERLAUTERUNG VERSEHEN VON
PROF Dr PHILIPP POCTA
ARCHIV FUR NATURWISSENSCHAFTLICHE DURCHFORSCHUNG BC-HMENS
(Band XII No 6.)
PRAG 1903
IN KOMMISSION BEI FR KIVNAC - BUCHDRUCKERE1 DR, ED GRF.GR A SYN
Trang 3Daruni war mir bei der Zusaminenstellung der ErkUruogen des geologisehen Abrisses dieser Gegend die Arbeit sehr erleichtert und theilweisu auch gespart,
da es selbstverstandlich unnutz ware, das von Neuem zu wiederholen, was in ein- zelnen einschlagenden Mouographien und daun auch in Ubersichtsartikeln bereits zusammengetragen war
Es erstreckt sich ja in erwiihnter Gegend die gauze kambrische, silurische und devonische Formation, und vollstandige Beschreibungen dieser ausserordentlich interessanten Horizoute wurden allerdings weit die Grenzen uberschreiten, welche den Erklarungen einer geologisehen Karte gesetzt sind Ich babe mien darum darauf beschrlnkt, in kurzeir Zugen die einzelnen Schichten, wie sie nach einander folgen, aufzuzahlen und zugleich anzugeben, wo sie in der erwahnten Gegend zu Tage treten und welche ihre hauptsachlichsten Eigenschaften sind
Ein grosseres Gewicht habe ich darauf gelegt, dass die verschiedenen neuen Ansichten und Antriige in Betreff des Alters und in Betreff der Parallehsirung einiger Bagen in unseren Schichten erwahnt und an passenden Stellen angeiuhrt werden Denn es ist dies eine der Hauptaufgahen iibersichtlicher Darstellungen, die neuen Antriige und neue wissenschaftliche Resultate an geeigneten Stellen und dem Ganzen angepasst anzuffthren
In Betreff der Bezeichnung einzelner Schichten war ich, wie es nur moglic 1 war, bemuht, alle wichtigeren Angaben in die Karte aufzunehnien Ich habe mien darum bei der kambrischen, silurischen und devonischen Formation an die Ein- theilung Barrande's gehalten und habe auch in der Etage D die einzelnen Bandes Barrande's auseinandergehalten, sodass aus der Karte der Verlauf der Bandes d,
>' <i, und d, zu ersehen ist Bande d, habe ich mit d, zusammengezogen aus Griinden, welche weiters naher angefiihrt werden In der devonischen Formation habe ich die einzelnen Etages F, G und II eingozeiclinet
Trang 4In der silurischen Etage E bemtihte icb mich die wichtigsten Vorkomnisse des Diabas einzuzeichnen, es mussten jedoch an einigen Stellen zuweilen zwei kleinere Lager mit einander verbunden werden, anderenorts wieder einige aucb ausgelassen werden
Denen, welehe die Richtigkeit der Karte in dieser Hinsiclit prufen werden, erlaube ich mir nachstehendes zu bemerken Die Karte des Ilerrn Hofrathes
v Kofistka ist im Maasstabe 1 : 200.000 gezeichnet, also ist in 2'6fach kleinerem Maasstabe als die allgemein bekannten Karten des Generaistabes, welcbe, wie bekannt, das Verhaltnis 1 : 75.000 aufweisen
Auf diesen zuletzt genannten Karten, welcbe von der k k geologischen Reichsanstalt kolorirt werden, sehen wir auf vielen Stellen Porphyr und Diabas
durcb Streifen angemerkt, welche die Breite von etwa 1 mm haben Auf das
Maasstab der Karte von Kofistka iibertragen erscheiuen diese Streifen nicbt gauze
0'4 mm breit, also von einer so unbedeuteuden Iireite, dass ihre Einzeichnung
scbon aus technischen Griinden oft unmoglich wird Dort, wo ein einziger solcher Streifen sich befindet, ist es allerdings moglieh, seine Breite etwas zu iibertreiben, aber an Stellen, wo es solcher Streifen rnebrere nebeneinander gibt, wie es bei Diabas sebr oft vorkornmt, ist eine solcke willkurliche Krweiterung gefahrlicb, ja oft unmoglich
Man sieht z B in der Nfthe von Pribram 8 solche Streifen bintereinander;
wenn wir die Dicke jedes einzelnen urn nur 0'5 mm iibertreiben, wird biedurcb zusammen eine Flache von 4 mm bedeckt, welche auf der Karte im Maasstabe
1 :200.000 einen Streifen Landes von 800 m Breite repraesentirt
Wie bereits angefiibrt wurde, habe ich mich zur Einzeichnung der Schichten der kambrischen, silurischen und devonischen Formation einer neuen Farbenscala bedient; fiir alle anderen Horizonte habe ich die alte Bezeichnung belassen, welche auch au den friiher veroffentlichteu BMttern dieser Karte beniitzt wurde
Dies bemerke ich darum, urn bereits an diesein Orte anzudeuten, dass ich
in Betreff der Kreideforination die alte bekannte Eintheilung, wie sie Krejci und Fric feststellten, behalten habe, was ich allerdings auch schon aus deni Grunde machen zu miissen glaubte, da die neuen in dieser Richtung veroffentlichten An- trS,ge bisher nicht geniigend belegt sind und nebstbei durch unpraktische Bezeich- nung einzelner Schichten sich auszeichnen
Bei der Citation einzelner Quellen bat mir grossen Dienst die Arbeit l'rochazka's: Repertorium der geologischen und mineralogischen Literatur vom Kgr Bohmeu Markgraf Miihien und Herzogth Schlesien (bolunisch) geleistet, welche im Jahre 1897 in den Verhandlungen der bbhrn Kaiser Franz Josef's Akademie fiir Wissenschf Literatur und Kunst erschienen ist
Wie ich weiters noch niiher anftihren werde, konnte ich die Resultate einiger
in der allerletzten Zeit publicirten Arbeiten auf der Karte nicht mehr verwerthen,
da dieselbe bereits im Sommer 1901 fertig gestellt wurde
Prag, am 10 Mai 1902
Prof Dr Philipp Pocta
Trang 5Erlauterungen dor ireoloffischeii Karto ©J
Die Gegend, welche in der Karte inbegriffen ist, stellt uns die weitere Um- gebung Prags vor, indem sie im Nordenbis Melnlk reicht, im Osten Kolfn enthalt, stidlich Janovic und im Westen Rakonitz bertthrt
Sie bildet jedoch koine geologische Einheit fur sich, sondern besteht im Gegentheil aus kleineren odor grosseren Tlieilen mehrerer geologischer Einheiten, welche wie radiftr aus dem Centrum des Landes auslaufend sich darstellen Die verschiedenen Farben, durch welche einzelne Formationen bezeichnet sind, geben solbst schon beim fluchtigen Anblicko dor Karte ein burites Bild des geologischer) Aufbaues dieser Gegend kund
Ms betheiligen sich am Aufbaue der in der Karte veranschaulichten Gegend diese geologischeD Einheiten:
1 das bohmisch-m&hrische Hochland mit seinem westlichen Theile;
2 das mittolbdhmische fyllitische CJrschiefergebirge ;
3 das mittelbohmische Granitgebirge;
4 Streifen der kambrischen Formation;
5 das mittelbohmische silurische Bassin;
6 der devonische mittelbohmische Kern;
7 die Kohlen- und Permformation mit ihren Ausliiufern im Nordwesten;
8 die nordostlichen Lagen dor Kreideformation;
9 die diluvialen und alluvialen Ablagerungen
Es sind demnach in der Gegend, welche durch die Karte veranschaulicht ist, alio in Bobmen vorkommeodeu Formationen vertreten, ausgenommen die jura- sischen Schichten, welche, wie bekannt, im Norden Bohmens in einem unbedeu- tenden Streifen zu Tage trotou, und die tertiaren Ablagerungen
Einzelne Formationen betheiligen sich am Aufbaue des iti der Karte ein- bezogenen Terrains mit ungleich bedeutenden Theilen
Die kambrische, silurische und devonische Formation kommen bier in ihrer Ganze vor; die ttbrigen sind nur durch kleinere Theile ihrer Ablagerungen hier vertreten Dabei lassen wir allerdings die nicht bedeutenden Aufschlttsse der silu- nschen Formation im ostlichen Bohmen, welche in letzter Zeit bekannt gegeben wurden, ausser Acht Die mittelbohmischen fyllitischen Urschiefer kommen mit grosstem Theile ihrer Ausdehnung in der bezeichueten Gegend zum Vorschein, sie
Trang 6erstrecken sich jedoch in sfldwestlicher Richtung noch bis in die Nfthe der Landesgrenze
Die Aufziihlung der einzelnen auf der Karte vorkommenden Formationen gibt uns zugleich die Ordnung an, in welcher die kurzen Beschreibungen der ein- zelnen Horizonte folgen werden
Das bolirnisch-inahrische Hooliland
Irn Siidosten graft in unsere Karte der Ausliiufer des bdhmisch-mahrischen Plateau eiu, eines flack- wellenformig gebauten Hiigellandes mit sanften Anhohen Das Gestein, welches diese Gegend aufbaut, ist Gneiss verschiedener Varie- titten, von einern ziemlich gleichen Streichen, niimlicli von Siidwest zu Nordost, oder bis von Westen zu Osten GrOsstentheils ist dies ein ISiotitgneiss, weiters kommt ein doppelgliuimeriger Gneiss, seltener erscheint der Muscovitgneiss Andrian, welcher die geologischen Verhaltnisse des bohmisch-mahrischen Hochlandes griiadlich studirte (Ueber das Gneissgebiet des Oaslauer und Chru- dimer Kreises, Jahrbuch der k k geol Reichsanstalt 1861-1862, Bericht aus Neu-Reichenau, ibidem, Ueber die Umgebung von Deutschbrod, ibidem 1863, Geo- logische Studien aus dem Chrudimer und Caslauer Kreise, ibidem und and.) theilt den Gneiss in zwei, schon durch Farbe sich unterscheidende Abarten, welche nebstdem, wie es scheint, ungleichen Alters so wie verschiedener Herkunft sind
In der auf der Karte veranschaulichten Gegend am meiston entwickelt ist der graue oder weisse Gneiss, welcher insbesondere siidlicli von Kacov bedeutende Strecken aufbaut Er enthiilt einen weissen oder grauen Spath (Orthoklas, in ge- wissen Abarten auch Oligoklas), einen Quarz von derselben Farbe und einen dunklen, ausnahuisweise helleren Glimmer Dieser Gneiss ist vom verschiedenen Korn, hftufig wechselu Lagen ungleichen Kornes mit einander Besonders grob- kdrnig ist der Gneiss siidlicli von Kralovic, kieselige Lagen enthiilt er bei Kacov, Kohl-Janovic, Zbraslavic und a
Audi die Schieferung des Gneisses ist eine verschiedene ; an einigen Stellen, dort wo die Glimmerbliittchen horizontal sich stellen, ist sie fein, anderenorts ist sie undeutlich, ja grob, wie zwischen Janovic und Rataj Auch die zweite Abart des Gneisses, welche nach Andrian erruptiver Herkunft zu sein scheint, komfflt
in der besprochenen Gegend vor, so in der Umgebung von Kohljanovic und das insbesondere im siidlichen Theile dieser Umgebung Den Augengneiss trifft man bei Bohuhovic und Vavfinec, weiters siidlicli von Kohljanovic bei Smilovic, Milo- sevic, Opatovic, Mitrov, Silvanka u a Ostlich von Solopisk wurde ein Gestein angetroffen, welches Granulit sehr nahe kommt
Au anderen Orten enthalt der Gneiss diinn gescbichtete Granitphyllite, welche mit den Lagen des Gneisses abzuwechslen sclieinen, so zwischen St6panov, und Zdislavic Der Streifen, welcher von VlaSim westlich gegen Postupic und Marsovic ausliiuft und in der Form einer Zunge in den Granit eindringt, ist ein grauitischer Gneiss, welcher nur in grossen 1'rofilen als geschichtet erscheint Die Unterscliiede zwischen Granit und diesem granitischen Gneiss sind bei JJ)etrachtuug
Trang 7des Gesteines nicht scharf ausgepr>, aber es deutet bereits die Gestaltung der Oberfliiche dieser Gegend, eines miissig welligen Htigellandes oline Granitbliicke, auf den Aufbau aus Gneiss hin
Grapliit gehort zu nicht seltenen Erscheinimgen im Gneisse des bohrnisch- mahrischen Hoclilandes; bedeutendere Lager kommen bei Wotie, Divisau, Zbra- slavic, Vlasim und Rataj vor
Amphibolite und phyllitische Gesteine bilden iin Gneisse auf der beigelegten Kavte zwei Inseln Die Insel von Zbraslavic ist abgegrenzt durch eine Linie, welche aus Siiden von Cestin, iiber Knez, Hodkau, Hranic gegen Zbraslavic verliiuft und von da wieder siidwiirts iiber Bohdanec, Pertoltic, Pohled, Horka bis Cejtic sich hinziebt
Die zweite Insel von Rataj erstreckt sich auf beiden Ufern der Sazava, welcher Fluss sich in derselben in Serpenthien windet Die Grenzen dieser Insel gehen von Mrchojed iiber Ledecko, Rataj, Nechyba und Koblasko iistlich bis zu Sternberk im Siidwesten Die Lagerung dieser schieferigen Gesteine ist im Ganzen mit jener des Gneisses iibereinstimmend und die Uebergiinge zwischen beiden sind allmiLhlig und uehmen dadurch ihren Anfaug, dass die Anifibolitlager mit Schichten des Gneisses abwechseln Die Amtibolite erscheinen theils in einer dunngesclriehteten Abart, in welcher dunkle Streifen mit hellen abwechseln, theils bilden sie ein massives testes Gestein Weiters sind Amfibolite in dunneren Streifen entwickelt in den Gneissinseln nordlich von Neudorf, bei Krychnau, und LoSanka, dann siidlich von Solopisk, bei Diviscliau und in nocli unbedoutenderen Lagern bei Vlasim (Sieh Anfdrian: Geologisehe Verhaltnisse im Sazava-Thale bei Zruc, Jahrbuch
il k k geol Reiclisanst 1860; Ueber das Gneissgohiet des Caslaver und Chrudimer Kreises, ibidem 1861-62; Beitrage zur Geologie des KauHmer und Taborer Kreises ibidem 1863; Czizek Geologisehe Aufnahmen im sudlicheu Bohinen, ibidem 1853 5 Bericbt der II Section iiber die geolog Aufnahmen iin sudlichen Bohinen, ibidem 1854; Jokely Geognostisclie Verhaltnisse tier (legend von Mirotic, Ohlumec und Stfepsko, ibid 1855.)
Weiters ware nocli von den iibrigen sekundiiren Vorkomnnissen, welcbe im Gneisse; auftreten, der Drkalk anzufiilireu, welcher desselben Systemes ist wie sein Muttergestein und in demselben konkordant abgelagert erscheint
Seine Scliieterung ist, am besten auasen, unten und oben entwickelt, im Innern des Lagers ist sie oft undeutlich, ja schwindet zuweilen giiuzlich
Der Urkalk ist entweder grobkiirnig oder feinkiirnig, bis massiv und fest
Er kommt siidiistlich von Vlagim beiin Skalecer Hof im diinnen Streifen vor (nicht eingezeichuet), am Nordabhange der Anliohe bei Tehov, Stepanov u and Im Anifi- bolit niirdlicli von Sternberk kommen miiclitigere, sich verzweigende Adern zum Vorscliein Weiters wurde Urkalk angetroffen zwischen Malovid und Rataj, dann siidlich des Sazavaflusses zwischen dem 1'orsthause und Meierhofe SedliSt Mit eingemengten Granaten erscheint er bei Kacov und zwar siidlich von dieser Stadt
In der yVmfibolitinsel von Bataj wurden Spuren des Urkalkes zwischen Pobipes und Knei, und am mirdlichen Abhauge der Anhohe Oihadlo und Lipina angetroffen Auch Serpentin bildet im Amtibolite diinue Streifen; ausnahmsweise kommt er in selbststiindigen Lagern vor, so bei Kacov, Sebofic u and
Trang 8Der Granit ist an manchen Qrten in Form von kleinen oder grosseren Inseln
iMI Gneisse zerstreut und gewinnt dadurch an Hiteresse, dass er Kontakterscheinungen
an sicli tragi, so dass man ihn fur erruptiv erkliiren kann Oft hat or don Habitus eines Gneissgranites Das interssanteste Vorkommcn dieses Gesteines ist der Blanikberg bei Zdislavic, welcher jedoch nur mit einem kleinen Theil auf unserer Karte sich befindet Derselbe wurde vor Jahren von Stur eingehend studirt (Die Umgebung von Tabor Jahrbuch d k k geol Reichsanst 1857, 1858) Das Gestein dieses Herges ist grosstentheils ein ziemlich feinkdrniger, Turraalin fuhrender Granit, wolcher noch zwischen Vlastojovic, Stgpanov und Domasin angetroffen wird Das wechselseitige Verhaltnis zwischen diesem Granit und Anifibolit, wie instruktiv in der Umgebung von Zruc vor Jahren zu sehen war, ist von Andrian besprochen worden (Geologische Verhaltnisse ira Sazava-Tbale bei Zruc, Jahrbuch d k '<• geol Reichsanstalt 1860.) Auf der Strasso gegen Zbraslavic ersclieinen im Gneiss nebeneinander einige Adern von Granatgranit, welche die Gnoissschicliten quer durchsetzen
Das Silber wurde vormals aus Bleiglanz gewonnen, in der Nahe von Cestin, Hodkau, siidwestlich von Zbraslavic und bei Rataj Eisenerze koininen bei Pobipes Kacov, Zbraslavic, Knez und Cestin vor
Mittelbolunische pliylLitisctie Urschiefer
Die mittelbohmisclien Urschiofer greifen mit grossem Theile ihrer A.us- dehnung in unsere Karte ein Siidwestlich ersclieinen sie in der Umgebung von Pri- bram, westlich bei Slabce in der Nahe von Piirglitz; im Norden, Osten und Siidosten sind sie abgegrenzt durch die Schichten hoherer, jungerer Formationen und theil- weise auch durch erruptive Massen Inmitteii dieses Massivs liegt das mittelbohmische palaeozoische Bassin, welches, wie bekannt, von Barrande fur unmittelbare Fortsetzung der azoischen Schichten angesehen wurde
Uber die geologische Verhaltnisse dieses Theiles Mittelbohmens lie;gt eine umfangreiche Literatur vor; hier seien als wichtigste Quellen augefiihrt: Andrian Beitriige zur Geologie des Kaufimer und Taborer Kreises, Jahrbuch d k k geol Reichsanst 1863; Barrande Systemo silurien du centre de la Bohemo Vol f- 1852; Barvff, Anmerkungen zu geognostischon Verhaltnissen des goldfiihrenden Eulor-Bezirkes, (bohmiseh) Kgl bohm Gesell d Wiss 1895; Geognostischer Aus- rlug in den goldfflhrenden Euler-Bezirk (bohm.) Ziva 1895; Bof icky-KI varia, Petrologische Studien an den Porphyron Bohmens, Archiv naturw Durchf 1882; Feistmantel K Geognostische Skizzen der Umgebung von Piirglitz, Lotos 1856; Die Porphyre im Silurgobirge von Mittelbohmen, kgl Gesell d Wiss 1859; Helm- hacker, Geognostische Beschreibung eines Theiles der Gegend zwischen Beneschau und Sazava, Archiv f naturwiss Durchf 1873; Ueber einige Quarzporphyre und Diorite aus dem Silur von Bohmen, Min u petr Mitth 1877; Hochstetfcer, Allgem Bericht uber die geolog Aufnahme der I Section d k k geol Reichsanst Jahrb d k k geol Reichsanst 1856; Joke"ly, Geognostische Verhiiltnisse i» einem Theile des mittleren Bohmen, ibidem 1855; Katzer, Geologische lieschrci
Trang 9bung der Umgebung von Rican, ibidem 1888 Das aeltere Palaeozoicuin im Mittel- bohmen 1888; Klvaiia, Das Moldautbal zwischen Prag und Kralup, Arcliiv fur naturwiss Durchf 1893 Krejcf, Mittheilungen fiber die Resultate der geolog Aufnalinien in den Umgebungen von Prag und Beraun Kgl bohm Gesell d Wiss I860, Krejcf uud Helmliacker, Geologische Karte der Umgebung von Prag mid Erliiuterungen hiezu, Arehiv f naturwis Durchf 1879; Krejci und Feist- mantel Orograpbiscli-tektoniscbe Uebersieht des Silurgebietes im mittleren BShmen Archiv (' naturwiss Durchf 1885, Kusta, Bericht iiber oolithischen Kalkstein aus der Umgebung von Kostelnik, Modfovic und Hrebecnfk (bohm.), Kgl bohm Gesell Wiss 1884; Lidl, Beitrage zur geognostischen Kenntniss des siidwestlichen Bolimen, Jabrb d k k geolog Reichsanst 1855, Lipoid, Bericht iiber die geologischen Aufnahmen in Bolimen ibidem 1859; P o § e p n y, Uber die Adinolen von Pffbram, Min u petrogr Mittheil 1888; Sandberger, Ueber die aeltesten Ablagerungen
im siidostl Theile des bohm Silurbeckens, Kgl bayer Akad Wiss 1887; Ze- pharovich, Die Silurformation in der Gegend von Klattau, Pfestic und Rozmital Jahrb d k k geol Reichsanst 18E6, und viele andere
Weiters sei noch bemerkt, dass die geologischen Verhaltnise der besprochenen Gegend eingehend auch in den geologischen Handbiichern behandelt werden und zwar in Hauer's Geologie 1861, und Erklaerungen der geolog Uebersichts-Karte der oster Monarchic (Jahrbuch d k k geol Reichsanst 1869), weiters in Krejci's Geologie (bohm.) 1877 und Katzer's Geologie 1892 Bei Zusammenstellung dieser Erklaerungen, uud zwar audi in Betreff der iibrigen Formationen, wurde aus diesen bier angefuhrten Quellen geschopft Zu diesem Verzeichnisse seien noch die nir- gends angefuhrten Artikel Krejci's beigegeben und zwar Geognostischer Ausflug von Prag nach Eule, Knin, Pribram u zuriick und Geognostischer Ausflug iiber das Sarka- und Moldau-Thal bis zum Georgsberg, beide bohmisch in den Jahresber
d bohm Realschule 1852 u 1853
Die Gegend, welche von den phyllitischen Urschieferu aufgebaut wird, ist grosstentheils massig wellig, insbesondere dort, wo diese Urschiefer vorherrschen und nur tiefe Thaler und hiiufige Wasserrisse storen die regelmassige Lagerung
An jenen Stellen jedoch wo der Boden aus anderem Gestein besteht, wie
z B aus Konglomeraten, odor wo ein harteres und demnach widorstaiidslahigeres Gestein wie z B Lydit zum Vorschein koinnit, pflegt die Gegend wilder zu sein und es treten hier auch hohere Berge auf
Die phyllitischen Urschiefer haben verschiedene Sehieferung, zuweilen ist dieselbe sehr vollkommen, so dass sie sich in feine Platten spalten; an anderen Orten ist die Schieferung undeutlicher und es tritt hier eine meist gut entwickelte transversale Schichtung auf
In der Lagerung dieser Schiefer herrscht meist nordostliehe Richtung, welche im Ganzen wenig von der Richtung der Schiehten des palaeozoischen mittel- bohmischen Bassins abweicht Die Farbe der Schiefer ist versehiedenartiger Ab- toniiiig, licht, Sie ist grau, rothlich, griinlichgrau, zuweilen bis dunkel und oft von seidenartigem Glanz
Desgleichen erreicht ilire Hiirte verschiedene Grade Auch ihr Korn ist verschiedeaartig, zuweilen sind die Schiefer sehr Eeinkornig, bis massiv, anderesmal
Trang 10sind sie grobkornig, wobei die ausgescbiedenen Korner verschiedene Diinensionen erreichen Grosse und interessante Vera'nderungen erleiden die Scliiefer am Kontakte mit anderen Gesteinen, insbesondere am Kontakte mit Granit, Gneiss und Amfibolit, welch Ietzterer an vielen Orten and das insbesondere im siidlichen Streifen des praekainbrischen Bassins zum Vorscheiii kommt Diese Kontakte, bis sie wissen- schaftlich verwerthet sein werden, werden gewiss interessante Resultate liefern und zur Kenntniss der Entstehungsweise einzelner Gesteine beitragen Ein viclverspre- chender Anfang in dieser Richtung stammt von Prof Barvif Derselbe halt das Gestein, welches in der Umgebung von Eule vorkommt und sich von der Gemeinde Psary bis zum Granite des Sazavaflusses erstreckt und welches lusher f'iir gewohn- lichen praekambrischen*) Schiefer angesehen wurde, fiir erruptiv und erst in Folge von Verwitterung und anderen Verandorungen verschiedenartig, auch in chloritische Schiefer umgewandelt
Am Kontakte mit Granit iindern sich die phyllitischen Schiefer bedeutend, sie werden krystallinisch und erhalten eine dunkle Farbe; dieses Farbung kann iiberall im Streifen parallel mit den Grenzen des Granits verfolgt werden Andere Veriindcrungen sind daran zu erkennen, dass die Schiefer zu Lagen eines ver- kieselten, lichten Gesteines werden, welches an vielen Orten zu Schleifsteinen be- arbeitet wird Am Kontakt mit Gneiss gewinnen die phyllitischen Schiefer an Glinnnergehalt An einigen Stellen erscheinen Abrisse der phyllitischen Schiefer
im Granit abgelagert, wie z 15 im interessanten Steinbruche von Strasfn bei Rican, von welchem Katzer berichtet (Geologie von Bohmen pg 650) In derselben Gegend kommen auch Kongiomeratlagen in den Schiefern vor
Der nordliche Theil des Urschieferbassins zeichnet sich durch bedeutenden Gehalt an Kieselsaure aus, welclie schon in den zahlreichen Lydita,usscheidungen zuin Vorscheiii kornint; der siidliche Streifen enthiilt Konglomeratablagerungeii i" grosser Ausdehnung An anderen Stellen, wie z B im norddstlichen Theile des Bassins, erscheinen im Schiefer grosse Stiicke eines massiven afaiiitischen Gesteines mit zahlreichem Kies
In den phyllitischen Schiefern tritt weiters sehr hiiulig /Yinfibolit auf un<i zwar meistens in der Nahe der Kontaktgrenze, so dass man denselben mit Recht als Veriinderungsprodukt der Schiefer ansehen kann Die Amfibolite von verschie- denem Korn erscheinen _gew(ihiilicli nicht als selbststiindige Kuppen, sondern sie bilden Lagen, welclie den Schiefern eingelagert sind und oft mit den Schichten derselben abwechseln
Die beigegebene Karte enthiilt a,usser dem Hauptbassin der mittelbohmischen Urschiefer siidostlich noch kleinere im Granit eingelagerte Inseln, welclie wie vom Hauptbassin abgerissen erscheinen Es ist dies in erster Reihe eine grosse Insel, welche im Osten durch das Perm von Bohmisch-Brod iiberlagert wird und deren Grenzen von Voderad iiber Skalic, Kocei'ad, Vikovec, Vranov, Sob^hrad, Petroupec, Cer6an, gegen Ctyrkol, Ondfejov verlaufen Eine kleinere Insel liegt zwischen Nespek, Kostelec und Babic Weiters erstreckt sich eine andere grosse Insel, durch einen
*) Den gewuhulicheu phyllitischen
sprochen werden
Urschiefern muss das Alter des Algonkian zugG"
Trang 11Ausli'mfer mit dem Hauptbassin verbunden, zwisehon Jabloua, Ujezd, Vetrov, Bfezan?
Netvofic, SobgSovie, Vaclavic, Neveklov, Zd'ar, Kfepenic, Zvirotic, Zupanovic, Mokrsko, Rabin, Teletin und TfebSin; bei diesem Orte entsendet die Insel einen Streifen, welcher sich bei Borek mit dem Hauptbassin verbindet
Der Phyllit dieser Insel unterscheidet sich itu Ganzeu nicht wesentlicli von jenem des Hauptbassins, obzwar er Spurcn der Veninderungen, welche in Folge des Kontaktes mit Granit und mit Gneiss entstanden sind, deutlieher seben lasst
In der Insel von Ondfejov sondert er sich in dicken Platten ab, ist kornig, seltener feinkbrnig und enthalt viel Glimmer Insgesammt ist er aber reich an Kiesel Die Richtung der Schiefer in dieser Insel geht von Nordost zu Siidwest; der Fall- winkcl ist ein verscbiedener Am stidlichen Ufer des Flusses Sazava iindert sich die Richtung in eine von Slid zu Nord verlaufende In dieser Gegend wird die Ablagerung in Folge zahlreicher Bruche unregelmiissig In der Insel von Netvofic und Neveklov nimmt die Richtung von Nordost zu Siidwest Uberhand und das Fallen ist ebenfalls ein sehr verschiedenes In den Schiefern dieser Insel kommt hauhg ein amfibolitisches Gestein vor; dasselbe bildet einige parallele Streifen bei Cernikovic und wird weiters an der Moldau bei Celfn und Zupanovic angetroffen
In der Insel von Ondfejov sind die Beziehungen des Amfibolits zum Urkalk in- teressant; der letztgenannte koinmt in einem Amlibolitlager bei Kocerad an der Sazava vor
Eine sekundiire liiiufige Erscheinung in den phyllitischen Schiefern und zwar insbesondere in dem nbrdlichen und nordwestliehen Theile des mittolbohmischen Bassins ist Lydit, welcher im Phyllit konkordant abgelagert erscheint, so dass er Lager von verschiedener Miichtigkeit von jener eines Kernes bis zu einem Gang von einigen
Km Lange bildet Es ist das ein Gestein von verschiedenem Charakter, meistens von dunklen, seltener von grauen oder fleckigen, einem Hornstein oder Quarzit ahnlichen Farlxui; nocb seltener erscheint die rothliche I'Tuitung Inuner wird es mit Adern eines reinen Quarzes durchsetzt und enthalt oft Hohlraume, welche von Drusen
von Quarzkrystallen ausgefiillt werden Lydit ragt bedeutender ttber die Ober- niiche der Gegend empor, da, er besser Widerstand gegen die Einrliisse der Witterung leisten konnte als die weicheren Schiefer und bildet kahle und auf-
^esprungene Aulmhen und Riicken, welche, da sie zur unversiegbaren Quelle von Steinen und Gerollen werden, sehr unwillkommen lur bebaute Landstriche sind
Es gibt solcher Anluihen in den phyllitischen Schiefern eine bedeutende Anzahl und sie sind, insoweit es Hire Ausinasse zuliessen, in der Karte eingo- zeiclmet Hire Lagerung, so wie ihre Form sind nichtsweniger als einander gleich ;
a" manchen Orten hat i;s den Anschein, als wenn sie ihr Fntstehen dem Empor- qnellen von kieselhiiltigein Wasser zu verdanken hiitten, so dass sie zuweilen die
•Art und "Weise von aus der Tiefe emporgedrungenen Massen nachahmen
Da die Angaben iiber das Auftreten des Lydites in den Urschiefern griissten- theils mit grosser Genauigkeit gemaclit worden sind, ware es angezeigt, einzelne Anhohen und Riicken mit fortlaufenden Nunimern zu bezeichnen, womit eine bessere Uebersicht erreicht werden wtirde Das kiinnte allerdings uur auf Grund Wner Karte von grosserem Massstabe als es die beiliegende ist, voi'genommen Werden
Trang 12Von den eruptiven Gesteinen, welche in fyllitischen Urschiefern vorkommen, seien Grtlnsteine und Porphyre angefuhrt Die ersteren treten an vielen Orten und
in bedeutender Ausdelmung auf; die petrographiscbe Bestiniinung ist jedoch bei der Mebrzahl dieser Vorkommen noch nicht durchgeftthrt, so dass ihro Eintheilung auf der Karte nicht vorgenommen werden konnte In seiner Geologie ftihrt Katzer
an, dass es grosstentheils Diabase sind
1m Westen unserer Karte tritt ein machtiger Streifen dieses Gesteines auf,
welcher sich im Bogen, dern Flusse Beraun entlang, bis Racic hinzieht
Es ist dies ein afanitisches Gestein von geringerem Alter als der nach- barliche Porphyr, da es in denselben an vielen Orten Apophysen entsendet Dieser machtige Hauptzug ist (lurch eine Anzahl kleinerer, in bogenformiger Linie verlaufender Lager im Urschiefer begleitet; sie erscheinen z B Westlich zwischen Hradiste und Gila an der Beraun, bei Klein-Ujezd, zwischen Tejfovic und Slovic, (istlicli von Hfebecnlk, welters ein anderes Lager nordlich von dieser Gemeinde, bei Neusedlek, zwischen dieseni Orte und Skfivan, ein langerer Zug ist (istlicli von Skfivan und endlich einige Kuppen in der Biegung der Beraun bei Castonic und stidwestlicb von Zber.no
Gegeniiber Neuhiitten ist an der Beraun ein kleines Lager bei Stradonic,
am Berg Hradiste; daselbst koinnit ein Mandeldiabas init kalkigen Liusen vol" Von Chvaterub zieht sich ein dunnor Diabasstreifen fiber Cenkov gegen Kojetic ebenfallsin phyllitischen Urschiefern eingelagert; an verscbiedenen Orten um Vodolka heruui, so bei Klecanky, Grosdorf und weiters bei Rostok, Podbof, LibSic u a <»• erscheinen kleinere Lager Bid Pribram ist eine grossere Anzahl von Diabasstreifen eniwickelt, deren nahere Bescbreibung Vrba veroffentlichte (Die Grtinsteine aus der 1000 m Tiefe des Adalbert-Schaehf.es in Pribram 1875 und Grtinsteine des Pflbramer Erzreviers 1877)
(in stldlichen Streifen des phyllitischen Bassins herrscbt ein dioritiscbes Gestein wie bei Jiloviste u and vor
Auch kommen Diabaslager in L'orphyriten vor, wie z B bei Tfebenic und TfebSin und weiters bei Uiean und Mnichovic Diese Vorkommnisse lassen sicb auf der Karte von so geringerem Massstabe nicht aninerken, umso weniger, als diese Lager theils iiberhaupt nicht zu Tage treten und nur zufalliger Weise entblosst werden, theils nur sehr diinne Streifen bilden
Haufiger treten Grtinsteine und zwar Diorite in den phyllitischen, im Grantt eingeschlossenen lnseln vor, von welchen oben gesprochen wurde
In der Insel von Ondfejov sind diese Vorkommnisse sehr hiiutig, es scheint, dass sie die Nachbarscbaft des Granites aufsuchen und sich an vielen Orten in denselben hinziehen
Oft werden sie schieferig und bauen hervorragende Anhoben Gewdlinlich findet man sie in der Naehbarschaft des Amfibolites Grosse Dioritlager sind stidlich von Skalic, dann einige Gauge bei Stflmelic, Turkovic, Ctyrkoly, Pfestavlky und Uvezdonie Besonders b;i,ufig kommen sie in der Umgebung von Kocerad vor und zwar meistens im Stidwest von dieser Gemeinde
In der Netvoric-Neveklauer Insel sind Diorite sparlicher Angefiihrt werden Gauge bei Gernikovic, stidlich von der Benescbauer Strasse, bei PfibySic und dann
Trang 13der Moldau zwischen Zupanovic und Celin, welcher den anderes haufiges Eruptivgestein sind Porphyre von ver-
ein breiter Stroifen an
Porphyr begleitet Ein
schiedenen Varietaten
Die Quarzporphyre wurden von Boficky untersucht (Petrologische Studien an
«en Porphyron Bohm., I Tli Porphyre u Quarzporphyre, Archiv f naturw Laudes-
durclif Hand 4, No 3 1882, Der Gliinmerporphyr, eine neue Gesteinsart Miner
>•• petrogr Mittli 1878) und seither waren sie uur selten Gegenstand von Unter- suchungen Eine grosse Ausdehnung erreichen sieimBogen zwischen Rokytzan und Pfirglitz und erstrecken sich hier bei Racic bis zur Beraun Parallel beinahe niit diesem breiten Streifeu erscheinen insbesondere am nordostlichen Eade desselben zahlreiche Porphyrkuppen, die grfisstentbeils im Walde versteckt sind
So z, B zwischen Bukova und Stadtl; weiters konimen andere Euppen fiordlich, dstlich und audi siidlicli von diosem Orte vor Bekaunt sind weiters die allein dastehende Porphyrkuppe dicht an der Beraun bei Zbecno und grosse Haufen
in den Waldern nordostlich von Zbefino Die bedeutendsten sind in die Karte 8ingezeicb.net Oestlich von Zbecno in dor Linie gegen Chyfiava ist in den Waldern sine andere Kuppe
Siidlicli vom mftchtigen Zuge sind Porphyrlager spiirlicher und sind gewdhnlich unbedeutender, so siidwestlich von Zbirov; weiters in den Waldern des Lischener Reviers, bei Broumy und Neu Joachimsthal In der sttdlichen Halfte des mittel- oShtnischen phyllitischen Bassins kommt ein miichtiger Porpbyrzug an der Moldau SilduStlicb von StScbovic vor, welcher von der Moldau in einor Serpentine durcli- Dfochen wird Aus diesem Massiv geht ein Stroifen bis zu Eule und niit ihui Parallel noch weitere 7 Streifeu 5 von diosen werden von der Moldau durch- orochen Der lnachtigste von ihnen ist, nach den in letzter Zeit von Prof Barvif
a'igestellten Untersuohungen jener, welcher sich von Brunsov an der Moldau liber Pikovic bis zu Pstlry hinzieht
Siidlicli von diesem ausgedebnten Massiv erscheinen in Netvofic-Neveklauer Phyllitischer Insel noch mebrere Porphyrlager insgesammt in der N&he der Moldau
So zwischen Nebfichy und Chfeniciia, dann ndrdlich von Celin und audi siidlicli
v«n dieser Gemeinde an der Moldau und dann weiters bei Zupanovic Ein anderer miichtiger Gang eines glimmerigen Porphyres ist siidwestlich von Neu-Knin urn die Gemeinde Hranic herum; ein kleinerer Stock wurde weiter westlich bei Drhov aufgefnnden, welcher grossten Theils schon im Granit eingelagert erscheint
Am nordostlichen Ende des phyllitischen Bassin ist noch bei Kican Porphyr angetroffen wurden, wo, wie Katzer angibt, derselbe etwa in 8 diinnen und im Gi'ossen und Ganzen parallelen Streifeu vorkommt
NOrdlich von Prag sind im Scharkathal einige machtige Lager bekanut; dann b'ndet man an der Moldau enge Porphyrziige bei Klecan, Podhof, wo das Gestein
si,'h durch satt rotbe Farbe auszeichnet, dann bei Podbaba und Libschic
Alio diese Lager wurden von Boficky beschrieben und sind, soweit es ihre
"imensionen zugelassen haben, in die Karte eingezeichnet worden
Urkalk erscheint im nordlicheti Theile des phyllitischen mittelbdhmischen bassins in schwachen Ztlgen insbesondere in der Niihe des Kontaktes des Porphyr
•Bit Diabas und Diorit, im grossen Porphyrzuge, welcher von Rakonitz gegen
Trang 14Piirglitz verlauft und dann bei Hfebefinik, an welchem Orte friiber derselbe abge- baut wurde Von Interesse ist der oolithische Kalkstein aus dem Stracbenschachte bei Pribram
Haufiger ist Urkalk in der phyllitischen Insel von Ondfejov, wo or in unbe- deutenden Ziigen bei Kocerad und dann ostlich von Skalic vorkommt Am zuletzt angefuhrten Orte wurde er friiber abgebaut Das grosste Kalklager ist bei Prestavlk, zwischen Oercan und Mezihoff Weiters sind noch Streifen bei SobShrad und Dubsko
an der Sazava bekannt
Erze erscbeinen im phyllitischen Bassin insbesondere in der Nahe der Grenzen zwischen Granit und Phyllit und dann am Kontakte zwischen Konglomerat und Phyllit Gold wurde gewonnen in vergangenen Zeiten bei Neu-Knin uad Sudovic; das Goldvorkomiiien bei Eule wurde in letzter Zeit von Prof Barvff studirt (Bemerkungen tlber geognost Verhaltnisse des goldftlhrenden Bezirkes Eule [bobmisch] Sitzgsber kg] bohm Gesell Wiss 1895, Geognostischer Ausflug in den goldfiihrendeu Bezirk Eule [bohmisch] „Ziva" 181)5, liber das Goldvorkomiiien an einigen wichtigeren bohm Fundorten vom petrogr geolog Standpunkt [bobmisch] Sitzgsber kgl bohm Gesell d Wiss 1896 u a.) Am Bache Kocaba wurde Gold bei Neu-Knin gewaschen Silber und Blei werden in den weltberiilimten Pflbramet' Bergwerken gewonnen, welche Gegenstand zahlreicher geologischer Untersuchungen waren, so dass eine sehr umfangreiche und zahlreiclie Literatur ilber dioselben besteht Weiters forderte man friiber Silber und Blei bei Skalic in der phylli- tischen Insel von Ondfejov, bei VodSrad an der Grenze zur permischen Formation
es kommen aber audi grosse Gen'ille von Lydit, Diorit und Diabas vor Die Masse, welche dieses heterogene Gestein bindet, ist gewohnlich ebenfalls quarzig; aus- nahmsweise ist sie thonig, glimmerig oder kaolinisch Diese Konglomerate bilden parallel verlaufende Bergriicken, welche von einander geschieden warden durch tiefe, wie es scheiut in ehemaligen liruchlinien verlaufende Thaler
Von MniSek und dann von Dobfisch Ziehen gegen Pribram 2 Bergriicken,
deren Spitzen die Hohe von 400 m erreichen Die griisste Ausdehnung haben aber
die Konglomerate im Brdagebirge von Pilsen gegen Rokytzan, wo sich in 5 Iting-
liehen Bergriicken bedeutende Berge bis 857 m Hohe erheben (Sieh Krejcf und
Helm hacker, Geologische Karl o der Umgebung von Prag und Erlauterungen hiezu Arcliiv f naturw Landesdurchf 1879.)
Bei Pribram, wo in Folge einer Dislokation die Konglomerate mit den phylli- tischen Schiefern wechsellagern, sind in Spriingen und Lettenkliiften viele seltene Minerale abgelagert, hauptsftchlich Bleiglanz mit reichem Silber
Es wurde bereits oben beinerkt, dass die Literatur fiber die weltberiihmten Bergwerke von Pribram sehr zablreich und umfangreich ist, es sei hier nur aul
Trang 15die Geologie von Katzer verwiesen, wo die hauptsiichlichsten Schriften ange- fiilirt sind
Weiters sei hier aufmerksam gemacht, dass in dem Adinolgestein, welches liier vorkommt, das aber eines kambrisclien Alters zu sein scheint, dec Ver- fasser dieses Berichtes organische Reste gefunden hat, wahrsclieiiilicli Spuren nach
«iner Meeresalge, welche den Namen Scapina cauibrica erhalten haben (Pocta, Uber oolitische Gesteine aus der Umgebung von PHbram |bohmisch| Sitzgsber kgl, Gesell d Wiss .1888.)
Einige von den hochsten Lagen dieser Konglomerate bei Tejfovic, welche sich audi schon durch abweichende petrographische Stmktur auszeichnen, enthalten bambrische Versteinerungen und sind demnach in diese Formation zu stellen Aus diesem einzigen Fund in einem Gestein von anderem petrographischen Charakter kann unmoglich auf ein kambrisches Alter aller Konglomerate geschlossen werden Diese Konglomerate weisen dieselbe Lagerung auf wie die phylliiischen Ur- schiefer, sind in Betreff des Alters ihnen gleichzustellen und bilden mit ihnen die Unterlage der kambrisclien Formation; da aber ihr Ausseres von den Phylliten diirchwegs verschieden ist, wurden sie in der Karte selbstilndig angeftthrt
Ein schmaler Zug dieser Konglomerate verliiuft audi in der nordlichen Halfte des phyllitischen Bassins dem Diabas entlang und von demselben durch die kaiiibrischen Sehichten gesehieden
Das mittelbdhmische (Jranitgclrirse
In jenein Theile des Landes, welcher auf der Karte veranschaulicht ist, bildet der Granit im Siidosten einen breiten Zug, welcher zwischen den Gneiss des bohmisch-mahrischen Hochlaiides und zwischen die phyllitischen Urschiefer eingeengt ei'scheint Die Gestalt der Oberfliiche dieser Gegend ist durcli den typischen Charakter des Granites gekennzeicb.net; liberal 1 sieht man die gerundeten Konturen der Anhohen und zahlreiche abgerollte Granitblbcke
Die Grenzen dieses Granitzuges sind in der Karte gut ersichtlich, sie ver- laufen in einer zackigen Linie, so dass fiber diese Verhaltnisse besser als die Be~ scbroibung ein Blick auf die Karte belehrt
Von Siiden gehen sie unterhalb Pribram gegen Neu-Knin und StSchovic, wo
8ie durcli I'orpliyr verdeckt werden, dann in die Umgebung von Eule, gegen Klein- Ujezd, Gross-Popovic, Mnichovic und dann nordwiirts gegen Skvorec Der n8rd- Hchste Punkt des granitischen Zuges liegt liinter HradeSin bei Horka Von da wendet sich die Grenze siidlich, wo sie an das Perm von Bdhmisch-Brod anstosst und die phyllitisclie Insel von Ondfejov einschliesst Siidostlich stiisst sie an den Gneiss in der Nahe des Sazavaftusses an, geht bis liinter Sternberg, DiviSau und
%stric, im Siiden dann bis zu Neveklov; hier bei MarSovic dringt in den Granit
°in uiitehtiger Gneissstreifen Weiters umfasst der Granit die grosse phyllitisclie Insel zwischen Vaclavic, Netvofic, Neveklov und Zupanic Er entseudet zahlreiche Ausliiufer in den benachbarten Gneiss und erscheint auch weiter von der Grenze 'Hi Gueissgestein oft in der Form von kleinen Granitinseln So z Beisp zwischeu
Trang 16Sudejov und Steinlhota und nordlich, ie auch siidlich von Zbraalavic Haufige und machtige Granitlager findet man in ar Gegend zwischen Bohdanefi, Vlastejovic,
Zdislavic und Vla.sim; weiter westlich m Postirpic und auch in dem zungenartigen
Gneissauslaufer bei MarSovic und nordlich von diesem Orte,
Dor Granit ist jiinger als die phyllitiscben Schiefer, ja jttnger als die Dra-
bovor Quarzite aus dem silu'rischen Horizonte <l.,, deren abgenssene Scholle bei
Zvanovic ostlich von Mnichovic durcb Granit verandert, ja oft auch durchgedrungen erscheint Belege fur dieses niedrige Alter des Granites giebt es viele; sie konuen
an viclen Koutaktstellen wahrgenoininen werden So •/, Beisp bei Strancic, Mni-
chovic und Zampach Katzer beschreibt diese Kontaktpunkte und gibt an, dass man am Granit Veriinderungen in dre para.llelen Zonen beobachten kann
Andererseits ist aber zugleich einleuchtend, da,ss einige Granitite alter sind als der den grbssten Theil der Gegend aufbauende-Granit; daraus folgert Katzer, dass dieser Amnhibol-Grauitit das urspriingliclie, den siidostlichen Theil unseres Landes bildende Gestein sein diirfte, aus dessen Kluften der jttngere Granit empor- gedrungen sei
Was die petrographischen Verlniltnisse anbelangt, so finden wir im Gestein, welches in der Karte als Granit bezeichnet ist, allerdings sehr verscliiedene Ab- arten und Varietaten, so Granitit, Amphibol-Granitit, Syenit, Granit von verschie- denein Korne und mit verschiedener Menge von Biotit, weiters scheinen hier auch noch vertreteri zu sein: Aplit, Pegmatit, Turmalin-Granit und andere inehrere Die Angabe dieser verschiedenen Gesteiue auf der Karte ist aber nicht tnoglich und das nicht nur aus technischen Grunden, sondern auch darum, weil systematische Untersuchungen dieser Varietaten bisher noch nicht durcbgeftthrt worden sind Unter alien herrscht Granitit vor, und zwar verschiedenen Kornes, liier feinkornigi
da grobkornig, so dass er bis porphyritisch wird
Nach Angaben Katzers ist der j orphyritisch ausgebildete Granit am nieisten
in der Nahe der Grenze entwickelt \v d daun unweit des Granitmassives und 68
konimen hier zahlreiehe grosse Orthol iskrystalle vor
In den WSldern und auf den An idhen bildet der Granit abgerundete Kuppen, anderenorts grosse Platten, so dass er wie geschichtet erscheint Diese Stiicke werden an vielen Orten zu Baustein verwendet
Einige feinkornige Granitite, die an Glimmer reich, zugleich aber an Qufti'Z
arm sind, werden •/, Beisp bei Konopist als PHasterstein beniitzt
Von Erruptivgesteinen wurden im Granit an niauchen Orten, wie z Beisp bei Cercan, Senohrab, Neu-Knin und anderw Porphyrlager gefunden
Haufiger kornmen Grflnsteine vor und das insbesondere Diorite, moistens in der Nahe von Amphibol-Granitit Diorit ist im Granit sehr verbreitet in der Form von schmalen Streifen von oft nur l/a oder J cm Breite Grdssere Stdcke sind
zwischen Mnichovic, Ondrejov und Pysely; die bedeutendsten von ihnen sind i» die Karte eingetragen
Urkalk bildet im Granit kleine und seltene Linseu Gold wurde aus Granit vor Zeiten bei Neveldov gewaschen Silber wurde friiher bei Mnichovic gewonne'i-
Trang 17Die kambriscW Formation
Es wird olme Widerspruch bereits 'allgemein anerkannt, dass Barrande's
Etage C die kambrische Formation in ilirein Typus darstellt, und zwar grossteu-
theils die mittleren Lagen derselben, niimlich den Paradoxideshonzont Diese Etage, wie sie Barrande bekannt war, enthielt dunkle Schiefer, welclie von Krejci und Lipoid nach den wichtigsten Fundorten „die Schiefer von Skrej und Jinec" benannt wurden, und welche die bertthmte „Primordialfauna" enthielten Unter diesen Schiefern land und meldete wissenschaftlich zuerst Kusta erne altere Lage an, ebenfalls mit Versteinerungeu, welche son.it, weun wir emige uusicliere und zumeist naher nicht bestimmbare Abdrucke aus alteren Schichten ausser Acht lassen, mit vollem Rechte fur alteste, bisheraus Bohmcn bekannte Versteinerungeu
angeselien werden konuen (Sieh Kusta, Thierreste in der bande C t der silurischen
Etage C[bohmisch] Sitzgsber kgl Gesell d Wiss 1890 Beitrage zur Kenntniss der in Europa altesten Versteinerungeu [bohmisch] ibidem 1892) Pompecki, (Die Fauna des Kambrium von Tejfovic und Skrej i B., Jahrb d geol Reichsanst L89&) und J aim, OJber die geolog Verhaltnisse des Kanibriums von Tejfovic und bkrej
i B., Jahrb/geol Reichsanst 1896.) bestimmten auf (irund neuer Funde das Altei dieser untersten Lagen; ihre Ansichten wurden durch die Arbeiten Freeh stlieil- weise modificirt, so dass als Resultat diese Eintheilung unseres Kambrium erubngt
C, quarziger, heller Sandstein mit Grauwackensandstein unten in eiuen
Konglomerat iibergehend Kommt auf der Anhohe „ua lifirkach" bei TejroviC zum Vorschein und dann, wie es scheint, in einer kleinen, wie abgenssenen Scholle bci Lochovic Aus diesen Schichten sind bis jetzt 10 Fossilien bekannt von welchen 5 auf Trilobiten entfallen Charakteristische Versteinerungeu Bind Ellipsocephalus vetustus und dann Orthis Kuthani und pejpasta Der direkte Vergleich dieser Lageu mit fremden Horizonten ist schwieri^ am besten entsprachen ^Jt Jj» Alter nach die hoheren Lagen der Olenus-S? ichten, es wurde jedocl diese nlob t hier nicht gefunden Gewiss sind das aber Schichten unter der Paradoxides-Stuie, denn diese Leitfossilie ist hier nicht vertreten.')
G, dunkle Schiefer von Jinec und Skrej Sie beherbergen eine reiche kam- brische, Fauna mit 56 Arten, von deuen als charakteristisch die >^•*« <^ Arten der Gattung Paradoxides genannt werden musseu Welter ^» •?^ Trilobiten noch dieGattungeu Agnostus, Sao, Conocorypbe, ^°P^.^5^J Agraulni und Ellipsocephalus vor Von diesen steigt in die silunscb,*«m*«m allein die Gatt Agnostus hinauf Weiters findet man noch Cystideen (9), Biachio- poden, wie z Beisp Orthis Romingeri, Hyolithus (5) u a
Die Schiefer dieser Stufe sind feinkornig, von gewohnlich dnnkd-^eo,
seltener grauen Oder rotlichen Farbe Immer ^^^^^.^^TZ^
bemerken in folge denn die Schiefer oft in enge, lange Stucke gespaltet werden
-*TFn allemeuster Zeit warden jedoch BruchstUcke dieser '^f^^tS
gefanden und es hat demnach die von Pompoeki und Jal.B beautragte Abgrenzung unteren Lagen von den Jinecer und Skrejer-Schiefern ihre Begrilndung verlorui ^
Trang 18In der Karte erscheinen sie in 2 Ziigen, welche zwischen den phyllitischen Urschiefern oder Konglomeraten und zwischen dem silurischen Bassin oder seinen Diabasen eingelagert sind
Sudlich verlauft eiu enger Streifen von der Dobfischer Strasse, welcher bei Cenkau durch den Fluss Litau unterbrochen wird Am linken Ufer dieses Flusses geht dieser Streifen von Jinec nordwarts gegen Feldbabka, wo er an Breite gewinnt, sudlich erstreckt er sioh bis hinter Velka Unweit von Feldbabka bildeu diese Schiefer eine antiklinale Wolbung
In der ndrdlichen Halfte des silurischen Bassins kommt diese Stufe bei Skrej ebenfalls in der Form eines engen Streifens vor; derselbe beginnt an der Beraun siidwestlich von Branov und zieht iiber Tejfovic und Skrej und weiters noch siid- westlich
Die palaeontologische Beute in beiden diesen Ziigen ist eine gleiche, woraus geschlossen werden muss, dass beide mit einander verbunden waren Den Sammlern von Versteinerungen ist wohl bekannt, dass im Streifen von Skrej die Schalen der Thiere in rostgelben Limonit verwandelt vorkommen
Katzer hat in einigen seiner l'ublikationen die Meinung ausgesprochen und behauptet, dass den nachstfolgenden zwei Horizonten, welche bis zu der Zeit fur typisches Silur angesehon wurden, ebenfalls ein kambrisches Alter zugeschrieben werden muss
Es sind das die Konglomerate von KruSna Ilora d,« und die Diabase und
Kotheisensteine von Komarau AJi Spiiter hatte er zugegeben, dass die Stufe von
Komarau wenigstens, wie er sagt, mit einem Theile als silurisch angesehen werden muss, so dass es sich jetzt eigentlich nur noch urn die Krusna Hora-Stufe handelt Unseres Erachtens nach verhalt sich die Sache nachstehends: Die KruSna Hora-Schichteu liegen an einigen Orten, wie Freeh bewiesen hat (Ueber die Ent- wickelung der silurischen Sedimente in Bohmen u i S W Europas Neues Jahr- buch f Min Geolog Petref 1899 pag 164) den phyllitischen Urschiefern oder den Konglomeraten desselben Alters diskordant auf, sie beherbergen aber andere Versteinerungen als die echten kambrischen Schiefer
Das gilt noch in griisserem Maasse von den Komarauer Schichten, so dass unserer Ansicht nach jeder Grand f'ehlt, diese Horizonte aus dem Silur, wohin sie bis jetzt gestellt waren, auszuscheiden Weiters verweiscn einige Versteinerungen und das insbesondere Graptolithen, welche in diesen Horizonten vorkommen, insgesammt eher auf ein silurisches als kambrisches Alter
Sieh Katzer, Das iiltere Palaeozoicum in Mittelbohmen 1888, Geologic von Bohmen 1892, Sitzgsber d kgl Gesell d Wiss, 1900 Wentzel, Uber die Be- ziehungen der P>arrandeschen Etagen C, D, E zum britischen Silur Jahrbuch d geolog Keichsauit 1891 1'oCta, Uber das Verhiiltniss des Silur Schweden's zum bohmischen palaeozoischen Bassin (b(ihmisch) Vortrag in der kgl bohm Gesell
d Wiss 1899
Katzer's Ansicht erscheint angenommen in den Schriften: Stache, General- Farbenschema fiir die geolog Specialkarten der k k geol Reichsanst 1898 und Toula, I,ehrbuch der Geologie 1900 pag 20.r>
Trang 19Die silurische Formation
Das palaeozoische mittelbohmische Bassin wurde durch die Arbeiten Barrande's und insbosondore durch sein grosses Werk „Systeme silurien" zum klassischen Terain in der Geologie (Systeme silurien du centre de la Boheme Vol I 1852, Supplement an vol I 1871, Vol II 1865, 1867, 1868, 1870, 1874 und 1877 Vol V 1879, Vol VI 1881, Vol VII (herausgegeb von W Waagen) 1887, Ueber die Brachiopoden der silurischen Schichten in Bohmen: Haidinger's Abhaudlungen
1847, 1848, IWense des Colonies I 1861, II 1862, III 1865, IV 1870, V 1871, dann viele andere Abhandlungen, deren Verzeichniss von Waagen iinVorworte zu Systeme silurien V VII 1887 veroffentlich wurde)
Auf dieser Grundlage arbeiteten dann weiters Reuss (Kurze Ubersicht der geolog Verhaltnisse Bohmens 1854), Lipoid (Die Silurgebilde Bohmens, Jahrbuch geolog Reichsanst 1859, Uber die silurische Grauwacke i B ibidem I860 Die Barrande'schen Colonien, ibidem 1860, Eisensteinlager in der Silurformation in B ibidem 1861—62, Fossile Baumstamine und silur Petrefakten von Rokycan, ibidem 1863), Krejci (Geol Ubersicht der Umgebung von Prag (bohmisch), Zeitschr d Museum d Kgr Bohmen 1847 Naturwiss Fiihrer in der Umgebung von Prag I (bohmisch) 1854 Die silurische Formation (bohmisch) Ziva 1856, Betrachtungen und Zusammenhang der orogr u geogn Verhiiltnisse Bohmens Sitzgsber kgl Gesell d Wiss 1856 Mittheilungen iiber Resultate der geolog Aufnahmen in den Umgebungen v Prag u Berauu, ibidem 1860 Uber das Vorkommen des Basaltes bei
St Ivan, ibidem 1875, Geologie (bohmisch) 1877 Uber ein neues Vorkommen von Landpflanzen u; Fucoiden in der bohm Silurform, ibidem 1881 Brda, das mittel- bohm Gebirge, (bohmisch) „Kv$ty" 1884, Geolog Karte der Umgebung von Prag (mit II elm hacker) 1879 Orogr tektonische Ubersicht des Silurgebietes im mittl Bohmen (mit Feistmantel 1879.) He 1 inh acker (Die geogn Verhaltnisse und Eisenbergbau der Silurform zwischen Prag u Beraun Berg-hiittenman Jahrb 1872 Eisensteinvorkommen zwischen Prag u Beraun (mit Vala 1877) Karl Feist- mantel (Beitrag zur Kenntniss der Gegend von Krusna Hora, „Lotos" 1853, Porphyre in Silurgebirgen v Mittelbohmen Abb kgl Gesell d Wiss 1859 Uber Lagerungsverhiiltnisse in der Unterabth D des bohm Silurgebirges Sitzgsber kgl Gesell d Wiss 1878 Zwei Profile durch die Basis der bohm Silur&age D ibidem
1879 Spongienreste aus silur Schichten v Bohmen ibidem 1884) Katzer (Abriss
d geolog Entwicklung Bohmens (bohmisch) „Vlast" 1885—86 Ueber Spongien- schichten in mittelbohm Devon Sitzgsber d kais Akademie 1888 Isolirte Silur- insel zwischen Zvanovic u Voderad Verh k k geolog Reichsant 1888 Geolog Heschreibung der Umgebung von Bican Jahrb k k geolog Iteichsant 1888 Zur geolog Beurtheilung der Trinkwiisser von VrSovic bei Prag, ibidem 1891 Ueber Kalkeinlagerung in den gliminerigeu Grauwackenschiefern der 20 des bohm Unter- 8ilur, ibidem 1892) Von den palaeontologischen Arbeiten seien hier neben den bereits besprochenen grundlegenden Untersuchuugen Barrande's angefiihrt die Publi- kationen Novak's (Studien an Hypostomen biihm Trilobiteu Sitzgsber kgl Gesell
1879, 1886 tiber bohmische, thiiringische, greifensteiuer u harzer Tentakuliten