– Verpackung oder den Unternehmensleitlinien hiesiger Unternehmen; Green Marketing ist rund um die Uhr in unsren Alltag vertreten, auch wenn wir es manchmalgar nicht merken.. Dies geschi
Trang 11 Einleitung
„5 Euro retten eine bedrohte Art: Dich!“1
auf diese Weise wirbt das WWF für den Schutz des Amazonas in der Öffentlichkeit Doch nicht nur Umweltorganisationen tangiert dieses
Thema Weltweit wird die Nachfrage nach grünen Produkten aus fairem Handel immer größer und nimmt dadurch nach und nach auch
Unternehmen in die Pflicht zu handeln
Bereits 1975 veranstaltete die American Marketing Association (AMA)* erstmals einen Workshop zu „Ecological Marketing“
Green Marketing oder auch Öko- bzw Umweltmarketing wurde in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelt und fordert
Neuformulierungen der Marketingziele und eine Integration ökologischer Aspekte.2
Dieses setzt eine Verringerung bis Vermeidung von Umweltbelastungen voraus und ist eng mit dem Nachhaltigkeitsmarketing verbunden
Die vorgelegte Arbeit beschäftigt sich im Folgenden damit, wie die Green Marketing Strategie funktioniert und was dessen Ziele sind Anhand der Marketinginstrumente wird erklärt, wie die Vermeidung von
Umweltbelastungen umgesetzt wird und welcher wirtschaftliche und
imagefördernde Nutzen sich daraus erzielen lässt
Dem Green Marketing wird gegenübergestellt, was es bedeutet und
welche Risiken bestehen, wenn ein Unternehmen nur vorgibt ökologischesMarketing zu betreiben
Anschließend werden die Chancen und Risiken des Green Marketings anhand in der SWOT-Analyse und anhand von Beispielen verdeutlicht.Mit einem * versehen Wörter werden im Anhang erläutert
1 Gesehen in DieBahn, Werbung vom WWF, Datum 1.11.2015, vgl Abb 1
2 Vgl Hackel, Marcus - Nachhaltigkeitsmarketing von deutschen Architektenleistungen, S.35
Trang 22 Historie des Green Marketings
Ende der 70er Jahre begann die Bevölkerung sich zunehmend für das Thema „Umwelt“ sowie „Umweltschutz“ zu interessieren Es kam erstmals
zu Diskussionen über das Phänomen einer „ökologischen Krise“
Bereits damals verstand man, dass es bei gleichbleibendem
Bevölkerungswachstum zu einer Ressourcenknappheit kommen wird.Dieses Umweltbewusstsein verstärkte sich zunehmend, begünstigt durch tägliche Berichte in den Medien über Umweltveränderungen, wie
beispielsweise Grundwasserverschmutzung, das Verschwinden von Biotopen und Umweltkatastrophen
In den 80er Jahren trat erstmals die Partei „Die Grünen“ in die
Öffentlichkeit Innerhalb kürzester Zeit schaffte diese es sich im Landes- sowie Bundesparlament zu etablieren
Durch das zunehmende Interesse der Öffentlichkeit gerieten immer mehr Industriebetriebe in die Kritik Dem entstandenen Handlungsbedarf wurde damals von fortschrittlichen Unternehmen mithilfe von ökologieorientiertenUnternehmenskonzepten und der Ernennung von Umweltbeauftragten entgegengewirkt Durch erste umweltorientierte
Unternehmensinstitutionen sowie das wachsende Interesse am Thema
„Umweltschutz“ konnte sich Umweltmanagement zunehmend etablieren Ökologisches Handeln wurde zu einem festen Markenbestandteil, den umweltbewusste Kunden auch bereit sind zu vergüten
Zwischen dem Ende der 80er Jahre und dem Anfang der 90er Jahre verschärfte sich die Gesetzgebung zunehmend (UN Weltgipfel, 1992).3
Für Unternehmen wurde der Handlungsbedarf immer drastischer
Umweltbelastende Produkte wurden vom Markt genommen und verboten.4
3 Vgl Abb 2
4 Vgl Manfred Sietz – Umweltbewusstes Management, S.15f
Trang 33 Charakterisierung von „Umweltschutz“ &
„Nachhaltigkeit“
Der Begriff „Umweltschutz“ charakterisiert das Fortbestehen des
natürlichen Lebensraumes als unser aller Lebensgrundlage, durch externeEingriffe, die der Umwelt schadende Einflussfaktoren beseitigen,
regulieren oder bereits eingetretene Schäden zu beheben versuchen.Dieser bezieht sich auf alle Bereiche unserer Umwelt; das Klima, den Boden, die Luft und das Wasser.5
Der Begriff der „Nachhaltigkeit“ gewinnt ebenfalls immer mehr an
Bedeutung Nachhaltigkeit bzw nachhaltiges Handeln steht für die
Befriedigung der Bedürfnisse der heutigen Generation, ohne dabei die Möglichkeiten zukünftiger Generationen, beispielsweise durch das
Überschreiten von ökologischen Grenzen wie die Überbeanspruchung natürlicher Ressourcen, zu gefährden Ressourcen sollten für
Nachhaltigkeit nur insoweit genutzt werden, als dass sie sich auch wieder natürlich regenerieren können 6
Umweltschutz und Nachhaltigkeit existieren heute Seite an Seite mit dem
Begriff des „fairen Handels“ welcher auch „Fair trade“ genannt wird.
Dieser definiert sich durch kontrollierten, gerechten Handel mit meist einem festgelegten Mindestpreis für die gehandelten Erzeugnisse der oftmals benachteiligten Handelsparteien aus Entwicklungsländern.7
Durch das stetig zunehmende Interesse an den genannten Themen, bilden sich immer neue Konsumentengruppen wie beispielsweise die LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainability)* Weltweit zählen bereits etwa 30% der Bevölkerung als Angehörige dieser Kultur, die sich durch eine bessere Ausbildung sowie besseres Einkommen auszeichnen und bereit sind höhere Preise für ökologisch unbedenkliche Produkte zu
zahlen, als der Durchschnittsverbraucher.8
Trang 44 Gestaltung des Green Marketings
4.1 Charakterisierung des Begriffs „Green Marketing“
Heutzutage gewinnt der Begriff des Green Marketing zunehmend an Bedeutung Sei es in Form von Produktbeschaffenheit bzw – Verpackung oder den Unternehmensleitlinien hiesiger Unternehmen; Green Marketing ist rund um die Uhr in unsren Alltag vertreten, auch wenn wir es manchmalgar nicht merken Erstmals diskutiert wurde der Begriff in den 70er Jahren.Green Marketing, auch ökologisches Marketing genannt, wird vor Allem durch Werte und Leitbilder der Gesellschaft geprägt und entwickelt Der gesamte geschäftliche Prozess eines Unternehmens, vom Einkauf über die Forschung & Entwicklung bis hin zum Vertrieb, wird umweltfreundlich und mit Blick auf die Erhaltung natürlichen Ressourcen ausgerichtet Dies geschieht um den gesellschaftlichen Forderungen nach mehr
Umweltschutz nachzukommen und somit die Bedürfnisse der Kunden zu befriedigen, neue umweltbewusste Kunden zu generieren und dadurch mehr Absatz zu erzielen.9
Gesetzlichen Auflagen kann durch eine grünere Unternehmensführung genüge getan werden Dabei besteht die Möglichkeit das Image des Unternehmens zu verbessern und dabei noch etwas für unsere Umwelt zutun.10
4.2 Aufgaben und Ziele des Green Marketings
Das Green Marketing umfasst Planung, Koordination, Durchsetzung und Kontrolle aller Marketing gerichteten Aktivitäten, um eine Verringerung bis Vermeidung von Umweltbelastungen zu erzielen und durch die
Befriedigung der Bedürfnisse des Kunden, die Nutzung von
Wettbewerbsvorteilen, sowie durch die gesellschaftliche
Legitimitätssicherung die Unternehmensziele zu erreichen 11
Es gilt der Grundsatz die genutzten Ressourcen so effektiv wie möglich maximal auszunutzen Um diesen Ansprüchen unter Beachtung der
9 Vgl Meffert, H., Marktorientierte Unternehmensführung im Wandel, S.7ff
10 Vgl http://www.katja-oestreicher.de/leistungen/green-marketing, Datum: 1.11.2015
11 Vgl Meffert, H., Marktorientierte Unternehmensführung im Wandel, S 357
Trang 5wahrheitsorientierten Politik gerecht zu werden, sind umweltbezogene Analysen und eine Erweiterung der Unternehmensphilosophie hinsichtlich der Grundsätze notwendig
Das Marketing hat die Aufgabe die Kommunikation der Umweltaktivitäten
an den Absatzmarkt angepasst bestmöglich zu erfüllen, z B durch
Umweltzertifizierung, z B durch „Öko-Audits“*.12
Ein Gleichgewicht zwischen Ökonomie, Ökologie und gesellschaftlichen Ansprüchen zu schaffen und den Wunsch der Kunden nach ökologischen Produkten oder Dienstleistungen zu erfüllen und ggf Einfluss auf den individuellen Lebensstil und die Politik zu nehmen, stellt dabei eine große Herausforderung an das Marketing dar.13
4.3 Die Instrumente des „Green Marketing“
Produktpolitik, Kontrahierungspolitik, Distributionspolitik und
Kommunikationspolitik – diese vier üblichen Marketing Instrumente lassen sich auf Basis des operativen Marketings auf das Green Marketing,
genauso wie auf das traditionelle Marketing, anwenden
„Die Gestaltung des Marketing-Mix erfolgt auf Grundlage der
Positionierungsentscheidung für umweltverträgliche Produktvariation und innovation Zusätzlich ist zu entscheiden, ob der Umweltschutz
-flankierend, gleichberechtigt oder dominant als Produkteigenschaft in der Markenpositionierung Berücksichtigung findet.“14
4.3.1 Kontrahierungs- und Preispolitik
12 Wöhe, Einführung in die allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 25 Auflage, S.283, S.765f
13 Vgl http://www.wirtschaftslexikon24.com, Datum: 3.11.2015
14
http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/marketing-oekologisches/marketing-oekologisches.htm, Datum: 3.11.2015
Trang 6Die Bestimmung der optimalen Preisrelation von Produkten hinsichtlich ihrer unterschiedlichen Umweltverträglichkeit ist eine relevante
Entscheidung im Green Marketing
Wenn man sich umweltbewusste Geschäfte (z.B Weltläden*)15 und
umweltbewusste Produkte (z.B Fair trade*)16 anschaut, gewinnt man leicht den Eindruck, dass diese immer kostenaufwendiger sind, als die gleichen Geschäfte und Produkte ohne Label
Häufig fallen bei der Produktion durch zusätzliche
Umweltschutzinvestitionen höhere Herstellkosten an, z.B durch intensive Forschungs-&Entwicklungsarbeit, eine Ausweitung der
Kommunikationspolitik und Änderungen der Produktionsverfahren
Allerdings lassen sich durch Maßnahmen, Fertigungstechniken und im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes* eine Konzentration auf die
Absatzaktivitäten wiederum Kosten sparen, beispielsweise durch weniger Verpackungsmaterial oder weniger Wasserverbrauch
Zwar ist die bekundete Nachfrage nach umweltverträglichen Produkten groß, jedoch unterscheidet sie sich von der tatsächlichen
Preisbereitschaft Zur Vermeidung eines Nachfragerückgangs aufgrund von Preiserhöhungen sollte der Preis von dem Unternehmen gerechtfertigtwerden.17
Deswegen ist die Kommunikation auf dem Markt hier ein wichtiges
Element, da der Kunde weiß, was er an Produktsicherheit und
Verwendungsnutzen gewinnt
Umweltbewusste Verbraucher sind sich dieser Vorteile bewusst und aufgrund dessen bereit für den Nutzen der Umweltverträglichkeit einen höheren Preis zu zahlen.18
Trang 74.3.2 Distributionspolitik
Der Begriff der „Distributionspolitik“ bezieht sich im Sinne des Green Marketing auf die Gestaltung möglichst ökologischer Absatzsysteme Diesimplementiert die Auswahl geeigneter Absatz- sowie Entsorgungswege imRahmen des logistischen Systems eines Unternehmens
So werden einerseits Umweltbelastungen reduziert und die
Glaubwürdigkeit bei jeweiligen ökologischen Unternehmenszielen
gewahrt.19
Um dies zu gewährleisten müssen Unternehmen umdenken und neue Distributionswege einschlagen Beispielsweise ein benzinsparender
Fuhrpark oder neue Rückführungssysteme, die nach der Ge- und
Verbrauchsphase des Produktes greifen sollten hierfür eingeführt werden Beispiel für ein gelungenes Rückführungssystem ist die Rücknahme von Altgeräten, wie beispielsweise Kühlschränken, bei Neuanschaffung durch den Verkäufer
Um ökologische Distributionswege in der Zukunft weiter ausbauen zu können muss es Kooperationen zwischen allen Marktteilnehmern geben.20
4.3.3 Kommunikationspolitik
Die Kommunikationspolitik hat die Aufgabe wahrheitsgemäß die
ökologischen und umweltfreundlichen Maßnahmen im Unternehmen zu verbreiten Durch das zunehmende Umweltbewusstsein in der
Gesellschaft drängen Unternehmen gerade zu einer
Umweltberichtserstattung
Durch die Einführung der ISO 14000 Standards für Umweltqualität und Green Marketing, zur Einschätzung des Bedarfs und der Entwicklung von Konzepten für internationale Umweltstandards, wurden globale Richtlinien für Unternehmen geschaffen.21 Diese werden nach und nach erweitert Das 2005 eingeführte Umweltstatistikgesetz in Deutschland verpflichtet Unternehmen zur Erhebung von Statistiken, die zum Zweck der
19 Vgl Meffert, H./ Kirchgeorg – Marktorientiertes Umweltmanagement S.345
20 Vgl Hopfenbeck – Umweltorientiertes Management und Marketing S.308f
21 Vgl Roger A Kerin; Steven W Hartley; Eric N Berkowitz; William Rudelius – Marketing S.108
Trang 8Umweltpolitik und zur Erfüllung europa- und völkerrechtlicher
Berichtspflichten eingesetzt werden.22
Zusätzlich zu den klassischen Kommunikationsinstrumenten, wie
Werbung, Promotion, Public Relations etc., schafft das Green Marketing eine dialogorientierte Informationspolitik, welche sich durch die
individuelle, persönliche Ansprache und die entsprechende Gestaltung des Werbemittels auszeichnet
Alle Elemente des Marketing Mixes müssen dem angestrebten
Umweltimage entsprechen Dies stellt die Voraussetzung für eine
eindeutige und ehrliche Unternehmensidentität, der Corporate Identity
Je nachdem worauf das Unternehmen seinen Schwerpunkt setzt, wählt esdie defensive oder die offensive Umweltschutzstrategie
Die defensive Umweltstrategie wird oft benutzt, wenn ein Unternehmen ökologisch in der Kritik war und es aus diesem Grund Aktionen zum
Umweltschutz, vor allem Instrumente in der Öffentlichkeitsarbeit, stärker betont, um damit einem Imageverlust vorzubeugen
Eine offensive Umweltstrategie betont hingegen das Gegenteil
Unternehmen, die diese Strategie verfolgen bieten ökologieorientierte Leistungen, nutzen das neue Verbraucherbewusstsein, indem sie
vorwiegend durch Werbung und persönlichen Verkauf Marketing
Faktoren zählt natürlich weiterhin die Befriedigung des Kunden Der
Produktnutzen muss über den gesamten Lebenszyklus erhalten bleiben, kann aber von einem Zusatznutzen, durch beispielsweise ein
22 http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/umweltstatistikgesetz.html, Datum: 5.11.2015
23 Vgl
http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/marketing-oekologisches/marketing-oekologisches.htm, Datum: 5.11.2015
Trang 9ressourcensparendes Herstellungsverfahren, profitieren.24
Bei der Produktpolitik sollte jedes Unternehmen das Checklistenverfahren nach Thomé berücksichtigen Jenes Verfahren stellt potentielle
Umweltbelastungen in den einzelnen Produktlebenszyklusphasen heraus
In der Produktionsphase muss der Einsatz von mengenmäßig reichlich vorhandenen Ressourcen, die Lebensdauer des geplanten Produktes sowie die spätere Wiederverwertbarkeit von zuvor produzierten Abfällen näher betrachtet werden In der Ge- und Verbrauchsphase wird die
Umweltverträglichkeit messbar an etwa der Gesundheitsverträglichkeit von Produkten
Zu den in der Entsorgungsphase zu beachtenden Kriterien zählen unter anderem das Abfallvolumen und die Wiederverwertbarkeit des Produktes bzw der Produktbestandteile.25
5 SWOT-Analyse im Green Marketing
Unternehmen müssen sich ständig neuen ökologischen
Herausforderungen stellen und neuartige Konzepte entwickeln um den Anforderungen seitens der umweltbewussten Verbraucher, dem sich ständig verändernden Marktes, wie auch den Vorgaben des Staates gerecht zu werden Dafür müssen sie die relevanten Umweltprobleme recherchieren und analysieren, welche sich im Laufe des
Produktlebenszyklus aktuell oder in der Zukunft ergeben können
Dies geschieht mithilfe einer Positionierungsanalyse der eigene Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken im Vergleich zu den Wettbewerbern.26
Es wird ein Unternehmensprofil der internen Stärken und Schwächen (Strengths and Weaknesses) und außerdem ein sich auf das externe Marktumfeld beziehender Chancen, Risiken-Katalog (Opportunities and Threats) erstellt
In einer Analyse werden die Aktivitäten des Unternehmens untersucht undentschieden welche ausgebaut, abgesichert, aufgeholt oder gemieden
24 Vgl Hopfenbeck, W – Umweltorientiertes Management und Marketing S 307
25 Vgl Meffert, H./ Kirchgeorg – Marktorientiertes Umweltmanagement S.292
26 Vgl Hopfenbeck, W - Umweltorientiertes Management und Marketing S 116
Trang 10werden sollen.27 Manche dieser Aktivitäten können ineinander übergehen, wie z.B die Chance mit Green Marketing-Aktivitäten die Umwelt zu
schützen und die Stärke, daraus eine positive Auswirkung auf das Image
zu erzielen Ein Risiko hingegen besteht für das Unternehmen, wenn es vorgeworfen bekommt, wegen falschen Umweltversprechen und nicht ökologischem Handeln bzw Produzieren „Greenwashing“ zu betreiben Dadurch droht der Vertrauensverlust der Kunden Intern kann dies durch die Aufhebung einer Schwäche in Form von beispielsweise dem Kauf neuer, umweltschonender Maschinen oder der kostenintensiven
Beschäftigung prozessüberwachender Umweltbeauftragten ausgeglichen werden.28
Passives Verhalten, Verschweigen von selbst erzeugten
Umweltbelastungen oder gar der Verstoß gegen Umweltverordnungen (z.B der VW-Abgas-Skandal 2015) kann sehr negative Folgen nach sich ziehen Beim Angebot von umweltfreundlichen Produkten aber weiterhin gegensätzliches, die Umwelt schädigendes Handelns kann zu einem hohen Imageschaden führen.29
Durch die Aufgabe des Green Marketings in allen Prozessen des
Unternehmens die Umweltbelastungen zu verringern und bestenfalls zu eliminieren, können neue Kunden generiert werden bzw neue
Käufergruppen angesprochen und neue Märkte erschlossen werden 30
Als Beispiel für eine neue Käufergruppe sind die LOHAS (Lifestyles of Health and Sustainability)* zu nennen, zu denen sich bereits ca 30% der Bevölkerung zählen.31
Eine ökologische Unternehmensführung bzw Unternehmensleitlinien haben des Weiteren einen sehr positiven Einfluss auf die Imagefunktion sowie die Glaubwürdigkeit des Konzerns.32
6 Greenwashing
27 Vgl Abb 5, Beispiel einer SWOT anhand von Unternehmen
28 Vgl Wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/swot-Analyse.html#sachgebiete, Datum: 6.11.2015
29 Vgl Hopfenbeck, W – Umweltorientiertes Management und Marketing S.308
30 Vgl Meffert, H./ Kirchgeorg – Marktorientiertes Umweltmanagement, S 273f
31 Vgl Prof Dr Lutz H Schminke, Marketing Mix Vorlesung (26.10.2015)
32 Vgl Meffert, H./ Kirchgeorg – Marktorientiertes Umweltmanagement, S 273f
Trang 11„We are going green!“33 lautet der Slogan von immer mehr Firmen und Unternehmen Doch was steckt dahinter? Wo grün draufsteht, ist nicht immer grün drin.
Greenwashing (Grünwaschen) bezeichnet die grüne Schönfärberei von Unternehmen, die in Wahrheit kein oder nur geringfügig nachhaltiges, ökologisches und soziales Engagement betreiben.34
Daher gilt es diesen Begriff klar vom echtem Green Marketing
abzugrenzen, bei welchem der größtmögliche Nutzen für die Allgemeinheit
im Sinne einer intakten Natur im Vordergrund steht
Die Terminierung „Greenwashing“ wurde vom „Whitewashing“
(Weißwaschen) abgeleitet und bezieht sich auf die Fehlinformation ein umweltfreundliches, verantwortungsvolles gesellschaftliches Bild zu
erschaffen.35
Aber warum betreiben Unternehmen Greenwashing?
Der Markt an grünen Produkten ist in den letzten Jahren deutlich
gestiegen und durch das immer stärkere Bewusstwerden unserer Umwelt fordern Nachfrager Produkte, die von einer ökologisch vertretbaren
Wirtschaftsweise überzeugen In der Abbildung 5 (siehe Anhang) lässt sich dies anhand eines Vergleiches vom Jahr 2011 zu 2012 der deutliche Anstieg der Nachfrage erkennen Man spricht von den sieben Sünden desGreenwashings.36
Doch nicht alle Unternehmen können und/oder wollen diesem Standard gerecht werden und werden damit schnell dem Greenwashing-Vorwurf ausgesetzt Auch das Bluewashing ist ein wachsender Begriff, welcher sich auf die Umsetzung der UN-Maßnahmen durch den Global Compact* bezieht Diese Standards präsentieren sich in der Öffentlichkeit in einem einheitlichen blau und dienen der Imageverbesserung von Unternehmen.37
Durch die globalen Umweltrisiken, die damit wachsende
Öko-Sensibilisierung und steigende ökologische Marktwirtschaft führen zu diesen neuen ökologischen Publikationspflichten
33 Vgl Abb 6
34 Vgl konventionelles-marketing-3 , Datum: 5.11.2015
http://blog.ska-network.com/green-economy/green-marketing/green-marketing-vs-35 http://www.slideshare.net/yhelson1/green-marketing-17145309, S 16f, Datum: 5.11.2015
36 Vgl Abb 7 & 8
37 Vgl http://www.responsibility-research.de/resources/WP_4_Greenwash_Bluewash.pdf
Trang 12Grün, nachhaltig und bio sind längst zum großem Geschäft geworden und einige Unternehmen beschäftigen mittlerweile gezielt Abteilungen in
Kommunikationsagenturen, um den Forderungen gerecht zu werden Mit Bildern aus der Natur, einem grünem Fleck im Logo oder gleich einem komplettem Neu-grün-Anstrich werben Unternehmen und Kampagnen mit dem neuem Trend.38
McDonalds und Coca-Cola sind ein Paradebeispiel des Greenwashings und erzielten hohe Gewinne damit.39
Deswegen nutzen insbesondere transnationale Unternehmen den
aufsteigenden Trend und sind somit ein großer Verursacher
grüngewaschener, nicht nachhaltiger Produktion
„Für VerbraucherInnen ist häufig nicht auf den ersten Blick zu erkennen,
ob das der Joghurt mit dem »Natürlich«-Siegel oder der gespendete Hektar Regenwald für den Kasten Bier tatsächlich im Vergleich zu
anderen Produkten oder Unternehmen besonders ökologisch wertvoll sind.“ 40
Viele Etiketten lassen den Verbraucher auch zu fehlgeleiteten
Schlussfolgerungen kommen, z.B das Siegel der Stiftung Warentest&Co oder das Öko-Test-Siegel Diese testen zwar gesetzliche Grenzwerte, jedoch entsprechen sie noch nicht dem Bio/Öko-Siegel der EG
Deswegen werden eine gute Transparenz und der Aspekt der
Glaubwürdigkeit im Marketing immer wichtiger.41
7 Fazit
38 Vgl http://webecoist.momtastic.com/2009/12/14/greenwashing-so-absurd-its-almost-funny/, Datum: 6.11.2015
39 Vgl Abb 9
40 http://reset.org/knowledge/greenwashing-%E2%80%93-die-dunkle-seite-der-csr, Datum: 5.11.2015
41 http://www.greenality.de/blog/terrachoice-greenwashing-report-2010.html , Datum:
6.11.2015