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PC Werkstatt Ausgabe 2000- P55 pdf

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811 In der CONFIG.SYS ist zuvor jedoch ein speicherresidenter Treiber (wcfgmg.sys) zu laden, der dementsprechend Speicherplatz im RAM belegt. Nachfolgend wird unter Windows das Programm WINICU gestartet und die einzelnen Parameter der PC- Einheiten können hier angezeigt und gegebenenfalls angepasst werden. Einige (Stan- dard-) ISA-Karten unterschiedlicher Kategorien (Netzwerk, Controller usw.) stehen hier auch mit bereits voreingestellten Daten – die natürlich ebenfalls verändert werden können – zum Hinzufügen bereit. Die ICU funktioniert ausschließlich bei einem PC ohne Plug&Play-BIOS und ist auch (wenn überhaupt) nur für Windows 3.x, nicht aber für Windows 95 sinnvoll. Viele Hersteller empfehlen zwar (immer noch) den Einsatz der ICU, liefern jedoch auch ein eigenes Setup-Programm für die Karte mit, das im Prinzip wie eines für eine konventionelle ISA-Karte zu handhaben ist. Das Ergebnis ist nämlich im Prin- zip dasselbe wie mit einer ICU: Die Parameter für die Karte befinden sich in einer Datei auf der Festplatte, egal ob sie nun mit der ICU oder einem speziellen Setup- Programm festgelegt worden sind. Nur ist dadurch weder dem BIOS noch dem Be- triebssystem bekannt, welche Daten für diese Karte reserviert worden sind. Die ISA Configuration Utility ist nur dann nötig, wenn weder ein Plug&Play-BIOS noch Windows 95 verwendet wird. 10.5.2 ISA-Plug&Play-Technik Für ISA-Plug&Play wurden drei zusätzliche Register von jeweils 8 Bit Breite defi- niert, über welche die gesamte Plug&Play-Konfigurierung absolviert wird, und die so gewählt worden sind, dass es keine Kollision mit bereits standardmäßig verwen- deten geben kann. Port Name Adresse übliche ISA-Funktion Type Address 0279h Printer-Status-Port W Write-Data 0A79h Printer-Status-Port + 0800h W Read-Data 0203-03FFh verschiedene R Tabelle 10.22: Die Register für die automatische Konfigurierung von ISA-Plug&Play-Karten Alle ISA-Plug&Play-Karten verwenden zur Konfigurierung ausschließlich diese drei Register. Der Printer-Status-Port, wie er bei ISA benutzt wird, und die um 800h höhere Adresse werden für Plug&Play als Schreibregister verwendet, so dass Kom- patibilitätsprobleme vermieden werden. Um die Daten der Plug&Play-Karte lesen zu können, wird eine als frei erkannte Adresse im Bereich 0203h-03FFh ausge- wählt. Bussysteme Teil 5 · Interfaces und Peripherie 812 Bei neueren Mainboards wird diese Adresse quasi vom Hersteller vorgegeben (ty- pisch 273h), während sie bei den älteren Modellen erst durch die Software ermit- telt werden muss, was bei den neueren auch dann erfolgt, wenn sie sich als bereits belegt erweisen sollte. Dieser Vorgang wird automatisch durch das Plug&Play-BIOS und/oder Windows 95 ausgeführt. Über den Address Port wird das jeweilige interne Plug&Play-Register selektiert, damit anschließend Daten zum Write Data Port ge- schrieben oder Daten vom Read Data Port gelesen werden können. Bild 10.17: Der logische Aufbau des ISA-Plug&Play-Interfaces, wie es in den entsprechenden Inter- face-Bausteinen integriert ist; eine besondere Rolle für die Initialisierung spielt dabei das Linear Feedback Shift Register (LFSR) Jede Plug&Play-Karte verfügt über drei Registersätze: Card Control, Logical Device Control und Logical Device Configuration. Über die Card-Control-Register werden globale Funktionen für die Steuerung der Karte festgelegt. Die Logical-Device-Control-Register sind für jedes logische Gerät einmal vorhanden und bestimmen, ob der betreffende Schaltungsteil (z.B. bei Multifunktionskarten) für den ISA-Bus aktiv ist, und dienen zudem der Überprüfung eines I/O-Konflikts. Die Logical-Device-Configuration-Register sind ebenfalls für jedes logische Gerät einmal vorhanden und bestimmen die Speicher-, I/O-, Interrupt- und DMA-Einstel- lungen. Es sind ebenfalls einige herstellerspezifische Register möglich, die es den Herstellern erlauben, eigene Funktionen über den Plug&Play-Mechanismus zu in- tegrieren. 813 Adresse/Hex Funktion 0x00-0x07 Card Control 0x08-0x1F Card Level (reserviert) 0x20-0x2F Card Level (herstellerspezifisch) 0x30-0x31 Logical Device Control 0x32-0x37 Logical Device Control (reserviert) 0x38-0x3F Logical Device Control (herstellerspezifisch) 0x40-0x75 Logical Device Configuration 0x76-0xEF Logical Device Configuration (reserviert) 0xF0-0xFE Logical Device Configuration (herstellerspezifisch) 0xFF Reserviert Tabelle 10.23: Die Plug&Play-Register in der Übersicht Eine ISA-Plug&Play-Karte stellt sich – je nach Typ – als ein oder mehrere Logical Devices dar. Die Logical Devices enthalten wiederum verschiedene physikalische Devices, für die entsprechende PC-Ressourcen zu konfigurieren sind. Im folgenden ist ein Beispiel angegeben, das für Soundkarten gilt, die mit einem CS4232- oder auch CS4236-Baustein aufgebaut sind, wie beispielsweise die Orchid NuSound oder auch die Philips Soundcard. >> >> > Logical Device 0: Windows-Soundsystem-CODEC, I/O-Adressen, zwei DMA-Kanäle und ein Inter- rupt-Kanal AdLib/SB-Synthesizer, I/O-Adressen, ein Interrupt-Kanal SB-Pro-Interface, SB-I/O-Adressen, ein DMA- und ein Interrupt-Kanal, die mit denen für die Windows-Sound-System-Kompatibilität geteilt werden >> >> > Logical Device 1: Game-Port, I/O-Basisadresse >> >> > Logical Device 2: Control-Register, I/O-Basisadresse, ein Interrupt-Kanal >> >> > Logical Device 3: MPU-401-Interface, I/O-Basisadresse, ein Interrupt-Kanal >> >> > Logical Device 4: CD-ROM-Interface, I/O-Basisadresse, ein Interrupt- und ein DMA-Kanal >> >> > Logical Device 5 (nur CS4236): Modem, I/O-Basisadresse, ein Interrupt-Kanal Bussysteme einmal für jede Karte einmal für jedwes logsiche Gerät Teil 5 · Interfaces und Peripherie 814 Im Prinzip sollte es keine Rolle spielen, wie viele logische Devices implementiert werden. In der Praxis stellt sich jedoch heraus, dass einige Plug&Play-BIOS-Versio- nen nicht in der Lage sind, mehr als fünf – zuweilen auch nicht mehr als drei – logische Plug&Play-Einheiten zu verwalten. Wenn man bedenkt, dass die PC-Res- sourcen ohnehin stark limitiert sind und dass außer einer Soundkarte weitere Plug&Play-Karten im PC unterzubringen sind, kann dies eine automatische Konfigurierung durch das BIOS bereits unmöglich machen. Karten mit Plug&Play-Funktion und relativ vielen Logical Devices werden aus die- sem Grunde auch eher selten komplett durch das BIOS initialisiert. Einige Herstel- ler gehen so weit, dass mit Hilfe einer Batchdatei die Plug&Play-Funktion der Karte zunächst abschaltet wird, wodurch sie beim nächsten Start nicht mehr als Plug&Play-Device vom BIOS erkannt wird. Stattdessen wird es dem Betriebssystem (Windows 95) überlassen, die Devices entsprechend zu konfigurieren, da es die Informationen der Karte ebenfalls lesen kann. Auf der CD befindet sich das Programm ISOLATE, welches das Herauslesen der Para- meter aus den einzelnen ISA-Plug&Play-Karten ermöglicht. 10.5.3 Die Betriebszustände Die Initialisierung einer ISA-Plug&Play-Karte läuft im mehreren Schritten ab, wo- bei sie sich immer in einem von vier Zuständen befindet: >> >> > Wait For Key State Nach einem Reset des PC oder einem Wait-For-Key- oder auch Reset-Komman- do befindet sich jede Karte zunächst im Wait For Key State. Solange nicht der Initiation Key über den ISA-Bus empfangen worden ist, sind die Karten nicht aktiv und können nicht selektiert werden. Nach einer erfolgreich verlaufenen Konfigurierung wird von jeder Karte wieder der Wait For Key State eingenom- men und sie ist nunmehr einsatzbereit. >> >> > Sleep State In diesem Status warten alle Karten auf das Wake[CSN]-Kommando. Mit Hilfe dieses Kommandos kann dann jede Plug&Play-Karte selektiv über die ihr zuge- ordnete Card Select Number (CSN) angesprochen werden, woraufhin sie entwe- der in den Isolation- oder den Config State schaltet. Alle Karten, die noch keine CSN erhalten haben, schalten nach dem Empfang des Wake[CSN]-Kom- mandos, das eine Null überträgt, in den Isolation State. Wenn die Schreib- daten des Wake[CSN]-Kommandos ungleich Null sind, also einer gültigen, ver- gebenen Card Select Number entsprechen, wechselt die betreffende Karte in den Config State. >> >> > Isolation State Im Isolation State antworten die Karten auf die Lesezugriffe zum Serial Isolation Register (Isolation Protocol). Wenn eine Karte daraufhin isoliert ist, erhält sie eine eigene Card Select Number, mit der sie dann über das Wake[CSN]-Kom- mando selektiert werden kann. Nach dem Schreiben der CSN geht die betref- fende Karte in den Config State. 815 >> >> > Config State Befindet sich eine Karte im Config State, wobei immer nur eine zur Zeit diesen Zustand einnehmen kann, antwortet sie auf alle Konfigurationskommandos, erlaubt auch das Auslesen ihrer Ressourcen-Daten und kann programmiert werden. Nach dem Einschalten des PC erfolgt ein Reset durch das entsprechende Signal des ISA-Bus, alle ISA-Plug&Play-Karten setzen ihre CSN auf Null und gehen in den Wait For Key State. Eine Verzögerung von typisch 2 ms ist dabei nach dem Reset zu berücksichtigen, damit die Karten ihre Daten aus dem EEPROM lesen können. Als Nächstes wird ein so genannter Initiation Key über den Write-Data-Port (0A79h) gesendet, der aus 32 I/O-Schreibsequenzen besteht und genau die folgenden Daten enthalten muss. Bild 10.18: Eine ISA-Plug&Play-Karte befindet sich immer in einem von vier Zuständen. Der Konfigurationsprozess erfolgt über den Wait-For-Key-, Sleep-, Isolation- und Config- State. Ist die Karte daraufhin aktiviert, befindet sie sich wieder im Wait For Key State. Der Ablaufplan zeigt alle gültigen Kommandos und Operationen, mit denen eine Karte entsprechend zu programmieren ist Bussysteme Teil 5 · Interfaces und Peripherie 816 Initiation Key: 6A, B5, DA, ED, F6, FB, 7D, BE, DF, 6F, 37, 1B, 0D, 86, C3, 61, B0, 58, 2C, 16, 8B, 45, A2, D1, E8, 74, 3A, 9D, CE, E7, 73, 39 Die Daten des Initiation Key sind nicht etwa zufälliger Natur, sondern es handelt sich dabei um die fortlaufenden Ergebnisse der Berechnung eines binären Poly- noms. Aus diesem Grunde ist es äußerst unwahrscheinlich, dass diese Bytefolge einmal unabsichtlich entsteht und zu einem Fehler bei der Kartenkonfiguration führt oder auch andere Systemprobleme hervorrufen kann. 10.5.4 Linear Feedback Shift Register Das Linear Feedback Shift Register (LFSR) ist Bestandteil eines jeden Plug&Play- Chips (siehe Bild 10.17) und für die Initialisierung der Karte zuständig. Es gene- riert einerseits Daten für das Initiation-Key-Protokoll und dient andererseits, wäh- rend der Ausführung des Isolation-Protokolls, der Überprüfung auf eine korrekte Checksumme hin. Die empfangenen Daten des Initiation Key werden intern mit denen des vom 8-Bit- LFS-Registers erzeugten Wertes verglichen. Um sicherzugehen, dass sich das LFSR im Grundzustand befindet, sind vor dem Senden des Initiation Key zunächst 2 Schreiboperationen (mit 0x00) auf den Address-Port auszuführen, danach enthält das LFSR den Wert 6Ah (10.19), welcher auch dem ersten gesendeten Wert des Initiation Key entspricht. Bild 10.19: Das Linear Feedback Shift Register während der Ausführung des Initiation-Key-Proto- kolls Die beiden letzten Bits des Schieberegisters (1, 0) gelangen auf ein Exklusiv-Oder- Gatter, das daraus nunmehr eine 1 liefert. (Das Exklusiv-Oder-Gatter liefert nur dann eine 0 am Ausgang, wenn die Eingangssignale 0, 0 oder 1, 1 lauten). Die 1 wird an die Bitposition 7 gesetzt und einmal nach rechts geschoben. Dieser Vor- gang (LFSR[1] XOR LFSR[0]) wird danach noch weitere 31 Mal ausgeführt und das LSFR sollte am Ende dieses Vorganges den Wert 39h enthalten, was dazu führt, dass die Karte in den Sleep-Status wechselt. Andernfalls nimmt das LFSR wieder den ursprünglichen Wert (6Ah) ein, was bedeutet, dass die Karte nicht angesprochen werden kann und weiterhin im Wait For Key State verharrt. 817 Der Übergang vom Sleep-Status in den nächsten Zustand (Isolation) erfolgt darauf- hin mit der Befehlsfolge Wake=0 AND CSN=0 durch zwei Schreibzugriffe auf die entsprechenden Register (0x03, 0x06 auf den Address-Port, 0279h). Jede Plug&Play-Einheit besitzt einen 72 Bit langen Serial Identifier, der sich aus vier Byte Herstellerkennung (Vendor ID), 4 Byte Serial Number und einer acht Bit langen Checksumme zusammensetzt. Die Vendor-ID wird üblicherweise zentral ver- geben, so dass es keine zufällige Übereinstimmung bei verschiedenen Firmen ge- ben kann. Für die Serial Number ist der Hersteller der Karte verantwortlich, der diese selbst vergeben kann. Jede einzelne Karte einer Produktreihe muss dabei eine individuelle Nummer erhalten, damit beispielsweise auch zwei Karten des glei- chen Typs wie etwa zwei Schnittstellenkarten in einem PC verwendet werden kön- nen. Die zweite Aufgabe des LFSRs besteht in der Berechnung der Checksumme für den Serial Identifier, der sich neben allen anderen für die Karte geltenden Ressourcen- Daten im EEPROM auf der Karte befindet. Nur wenn die durch das LFSR berechnete Checksumme mit der im EEPROM abgelegten übereinstimmt, kann das Isolation- Protokoll korrekt ausgeführt werden und die Karte gelangt daraufhin auch in den gewünschten Configuration State. Bild 10.20: Der Aufbau des Serial Identifiers, der durch das LFSR geschoben wird Der Serial Identifier wird durch das LFSR verarbeitet. Nach dem Empfang der er- wähnten Befehlsfolge Wake=0 AND CSN=0 wird das LFSR auf 6Ah zurückgesetzt. Das erste Bit des Serial Identifier (Vendor-ID) wird auf den einen Eingang des ersten XOR-Gatters gelegt (z.B. 1). Die unteren Bits von 6Ah liefern eine 1 am Ausgang des zweiten XOR-Gatters und bilden das zweite Eingangssignal für das erste XOR-Gatter (1). Da beide Eingangs- signale einer 1 entsprechen, erscheint am Ausgang eine 0, die nach einmaligem Rechtsschieben (Lese-Zugriff auf das Serial-Isolation-Register) in das Bit LFSR[7] wandert. Nun findet der gleiche Prozess für die weiteren Bits des Serial Identifier statt, und nach insgesamt 64-maliger (Länge des Serial Identifiers = 64 Bit) paar- weiser Lese-Prozedur steht im LFSR die ermittelte Checksumme, die für die Verar- beitung des Isolation-Protokolls benötigt wird. Bild 10.21: Die Checksummen-Berechnung mit dem LFSR bei der Ausführung des Isolation Proto- kolls Bussysteme Teil 5 · Interfaces und Peripherie 818 10.5.5 Das Isolation-Protokoll Das Isolation-Protokoll sorgt für die Isolierung der einzelnen Plug&Play-Karten und weist ihnen jeweils eine Card Select Number (CSN) zu, über die sie nachfolgend einzeln zu selektieren sind. Gelesen werden die Daten vom Read-Data-Port, dessen Adresse irgendwo im Be- reich von 203-3FFh liegen kann. Wichtig ist dabei, dass die beiden letzten Bits dieser Adresse immer 11b lauten müssen, denn andernfalls kann die Dekodierungs- logik der Plug&Play-Karten den gewünschten Port nicht zuweisen. Er wird über den Befehl Set-RD-Data-Port (0x00 auf den Address-Port, 0279h), gefolgt von der Adresse über den Write-Data-Port (0A79h), im Isolation State festgelegt. Danach wird der Befehl Serial Isolation (Adresse: 0x01) ausgelöst und es findet ein Lesezugriff auf den festgelegten Read-Data-Port (z. B. 0203h, 0213h, 0273h) statt. Es hängt nun vom Aufbau des Serial Identifier (ID) der einzelnen Plug&Play-Karten ab, in welcher Reihenfolge sie erkannt und selektiert werden. > Das nächste Bit der Karten-ID ist 1: Die Karte(n) liefern bei der folgenden gradzahligen Leseoperation den Wert 55h, bei der nächsten ungradzahligen den Wert AAh. > Das nächste Bit der Karten-ID ist 0: Die betreffenden Karte(n) antworten nicht und überwachen bei den beiden folgenden Leseoperationen lediglich die unteren zwei Bits des Datenbus. Sie detektieren somit, was die anderen Karten im System signalisieren. Erschei- nen die Werte 01b und 10b – die unteren Bits von 55h bzw. AAh –, schaltet die Karte ab (Sleep Mode) und scheidet aus dem weiteren Wettbewerb aus. Generell gilt in einem laufenden Wettbewerb, dass diejenige Plug&Play-Karte ge- winnt, deren ID an der Stelle eine 1 enthält, bei der die anderen eine 0 führen. Die noch im Wettbewerb beteiligten Karten setzen im nächsten Schritt ihren internen Zähler auf das zweite Bit der ID und der Vorgang wiederholt sich so lange, bis alle 72 Bit der ID (inklusive der Checksumme, die dabei überprüft wird) abgearbeitet sind. Nach jeder Runde bleibt eine einzige Karte übrig, die vom System eine CSN erhält und aus dem weiteren Wettbewerb (erfolgreich) ausscheidet. Der Identifizierungs- vorgang findet daraufhin erneut statt, bis letztendlich alle im System vorhande- nen Karten eine CSN erhalten haben. Der Identifizierungsprozess wird immer ein- mal mehr durchlaufen, als Karten im PC eingebaut sind. Dass keine weitere Karte vorhanden ist, wird ganz einfach daran erkannt, dass keine Antwort mehr auf die paarweisen Lesezugriffe erscheint. In Kurzform stellt sich die gesamte Initialisierung wie folgt dar: 1. Senden des Initiation Key über den Write-Data-Port (0A79h). Alle Karten gehen dadurch vom Wait For Key in den Sleep State. 2. Befehlsfolge Wake=0 AND CSN=0 mit Hilfe der entsprechenden Register (0x03, 0x06) senden. Die Karten befinden sich daraufhin im Isolation State. 3. Befehl Set-RD-Data-Port (0x00) auf den Address-Data-Port (0279h) und die ge- wünschte Read-Data-Address nachfolgend aus dem Bereich 0203-03FFh über den Write-Data-Port (0A79h) senden. Der Wert für die Read-Data-Address entspricht dabei den Bits 9-2, während die Bits 1-0 stets auf 11b und die Bits 15-12 auf 0000b festgelegt sind (hardwired). Alle Karten verwenden die angegebene Adresse daraufhin als Read-Data-Port. Falls die gewählte Adresse von einer Standard- ISA-Karte verwendet wird, kann das Isolation-Protokoll nicht ausgeführt wer- den, und es ist dann eine neue Adresse für Read-Data-Address festzulegen. 819 4. Ausführen des Isolation-Protokolls: Zunächst Befehl Serial Isolation (0x01) senden und dann 144-Byte-Lesezugriffe auf den Read-Data-Port anwenden. Ist eine Karte selektiert, wird die CSN in das Register 0x06 (Card Select Number ) geschrieben. Über den Befehl Wake[CSN] (0x03) wird die betreffende Karte dann selektiert und befindet sich nachfolgend im Config State. Dieser Vorgang wird für alle im PC integrierten ISA-Plug&Play-Karten wiederholt. 5. Im Config State ist der Zugriff auf die Register der Karte möglich und es kön- nen beispielsweise deren Status und Ressourcen ausgelesen werden, während die eventuell vorhandenen weiteren Karten sich im Sleep-Mode befinden. 6. Über den Befehl Active (Register 0x30, Logical Device Control) oder auch ei- nen Schreibbefehl auf das Bit 1 (High) des Configuration Control Registers (0x02) wird die Karte aktiviert und geht wieder in den Wait-For-Key-Zustand. Sie ist jetzt einsatzbereit. 10.5.6 Die Plug&Play-Register im Detail In den vorherigen Kapiteln wurden Register und Adressen erwähnt, über die jede ISA-Plug&Play-Karte verfügen muss. Einige davon wirken bei einem Schreibzugriff direkt als Kommando wie beispielsweise Serial Isolation (0x00). Eine Übersicht zeigt das Bild 10.22. Je nach Komplexität der Plug&Play-Karte kann sie ein oder auch mehrere Logical Devices beinhalten und mehr oder weniger PC-Ressourcen (I/ O, IRQ, Memory, DMA) beanspruchen. Bild 10.22: Die Organisation der Ressourcen-Daten von ISA-Plug&Play-Karten und des Serial Identifiers in der Übersicht Bussysteme Teil 5 · Interfaces und Peripherie 820 Card-Control-Register >Set_RD_Data_Port: 00h Das Register kann lediglich beschrieben werden, und das auch nur im Isolation State. Die Bits 7-0 enthalten die Adressbits 9-2 des Datenlese-Registers (Read-Data- Port). >> >> > Serial Isolation: 01h Das Register kann nur gelesen werden und ein Zugriff auf eine Karte, die sich im Isolation State befindet, bewirkt, dass deren Daten gelesen werden kön- nen. Falls das Isolation-Protokoll nicht durchführbar ist, geht die Karte in den Sleep State. >> >> > Configuration Control: 02h Ein Schreib/Lese-Register mit drei Kommandos, die jeweils mit einer 1 akti- viert werden. Die anderen Bits (3-7) haben keine Bedeutung und müssen je- weils eine 0 enthalten. Bit 0: Reset Bit, Zurücksetzen (Reset) aller Kartenregister, wobei die CSN erhalten bleibt. Bit 1: die Karte wird in den Wait-For-Key-Zustand versetzt, wobei die CSN und die Registerwerte nicht verändert werden. Bit 2: Reset CSN, die CSN wird auf 0 gesetzt. >> >> > Wake [CSN]: 03h Hier ist nur ein Schreibzugriff möglich, der die Karte aus dem Sleep State in den Isolation State versetzt, wenn die Daten (0) mit der CSN der Karte über- einstimmen. Falls die Daten nicht 0 sind, geht die Karte stattdessen vom Sleep- in den Configuration State. >> >> > Resource Data: 04h Ein Leseregister, welches die Ressourcen-Daten des Device (EEPROM) liefert. Zwischen jedem Lesezyklus muss überprüft werden, ob das Status-Register im Bit 0 eine 1 enthält, damit die nachfolgenden Daten verfügbar sind. >> >> > Status: 05h Das Register kann nur gelesen werden und liefert im Bit 0 eine 1, wenn das nächste Byte der Ressourcen-Daten verfügbar ist. >> >> > Card Select Number: 06h Ein Schreibzugriff setzt die CSN für die Karte, das daraufhin mit dem Wake [CSN]-Kommando zu selektieren ist. >> >> > Logical Device Number: 07h Dieser Registerinhalt spezifiziert das betreffende logische Device. Eine Plug&- Play-Karte – oder ein entsprechender Plug&Play-Chip – kann mehrere Logical Devices enthalten. Die Selektierung erfolgt über dieses Register, und falls nur ein Logical Device vorhanden ist, enthält dieses Register eine 0. >> >> > Reserved Card Level Register: 08h-1Fh Die Register sind für zukünftige Plug&Play-Entwicklungen reserviert. >> >> > Vendor Defined Card Level Register: 20h-2Fh Diese Register können für herstellereigene Funktionen verwendet werden und werden nicht in der Spezifikation definiert. [...]... Verwendung einer AGP-Grafikkarte ein PCI-Steckplatz frei, was sich als ganz nützlich erweisen kann, wenn weitere Karten eingebaut werden sollen 823 ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Teil 5 · Interfaces und Peripherie Bild 10.23: Der hier nicht belegte AGP-Slot (beim ersten Aldi -PC) befindet sich neben den PCI-Slots 10.6.1 AGP-Realisierung Der AGP ist kein Ersatz oder eine Erweiterung des PCI-Bus, sondern er wird in Form eines... eine AGP-Grafikkarte kann einen Teil des PC- Speichers als Texture-Memory verwenden, wodurch eine AGP-Karte nicht zwangsläufig einen Texture-Buffer besitzen muss Der AGP ist wie der PCI-Bus 32 Bit breit, arbeitet demgegenüber jedoch mit 66 MHz, was zu einer maximalen Transferrate – wenn beide Flanken des Taktsignals genutzt werden – von 533 Mbyte führt Einige PCI-Signale (Steuerleitungen) werden ebenfalls... keine AGP-Grafikkarte und wenn eine AGP- und eine PCI-Grafikkarte auf dem gleichen Chipset basieren, sind Performanceunterschiede eigentlich auch kaum feststellbar Dies ist im Übrigen, wie im Kapitel 10.1 erwähnt, ein Phänomen, das einem beim Vergleich einer ISA- mit einer VLB-Grafikkarte (basierend auf dem gleichen Grafikchip) ebenfalls begegnet – für PC- Veteranen« also nichts Neues ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○... ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Der propagierte Leistungsvorsprung einer AGP-Grafikkarte gegenüber einem PCI-Pendant ist in der Praxis kaum feststellbar ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Einen Preisunterschied zwischen PCI- und AGP-Grafikkarten gibt es nicht mehr und viele neuere Grafikkarten werden nur noch mit AGP-Interface hergestellt,... Grund der geforderten Kompatibilität zum »alten« ISA als recht komplex dar Die PCIFunktionen sind da einfacher zu durchschauen und auch einfacher zu programmieren 10.6 Der Accelerated Graphics Port – AGP Trotz beachtlicher Leistungssteigerungen bei der Grafik- und Videodarstellung in den letzten Jahren hat man seit Mitte 1996 den PCI-Bus als Schwachstelle ausgemacht Für so genannte High-End-3D-Anwendungen,... Aufnahme einer entsprechenden AGP-Grafikkarte vorgesehen Der AGP-Slot ist weder in elektrischer noch mechanischer Hinsicht zum PCI-Slot kompatibel und ein Stück kleiner, wie es im Bild 10.23 zu erkennen ist Der AGP ist (als Bridge) im Chipsatz integriert und von der CPU des PC unabhängig, was somit erstmalig einen Parallelbetrieb von CPU und Grafikchip, der als Busmaster arbeitet, ermöglicht 3D-Anwendungen,... eigentlich nur aus Spielen rekrutieren, wurde auf Initiative von Intel der Accelerated Graphics Port (AGP) definiert Es ist jedoch nicht der Fall, dass PCI-Grafikkarten nun durch den AGP leistungstechnisch als zweitrangig abgetan werden könnten Eine gute PCI-Grafikkarte ist immer noch besser als eine schlechte AGP-Grafikkarte, d.h., in erster Linie sollte die jeweilige Anwendung und die hierfür notwendigen... angewiesen, der prinzipiell aus drei Bereichen besteht: Frame-Buffer, Z-Buffer und einem Bereich für die Texturdaten (Texture Buffer) Für die Texturen kann bei AGP-Grafikkarten ein Teil des »normalen« PC- Speichers verwendet werden, um einen entsprechenden Speicher auf der Grafikkarte einsparen zu können Die jeweilige Festlegung ist hierfür im BIOS-Setup zu treffen Laut dem AGP-Initiator Intel soll der... spezifizieren den Typ und den aktiven Pegel des unter dem Register 70h festgelegten Interrupt-Kanals Bit 0 legt mit einer 0 den Typ Edge und mit einer 1 den Typ Level fest Der erstere ist der bei ISA-PCs traditionelle Typ, der bei einer ansteigenden Flanke ausgelöst wird Für Level wird im Bit1 des weiteren der aktive Pegel (0=low, 1=high) bestimmt Alle anderen Bits sind hier ohne Bedeutung > Interrupt... wenn beide Flanken des Taktsignals genutzt werden – von 533 Mbyte führt Einige PCI-Signale (Steuerleitungen) werden ebenfalls vom AGP verwendet und die Initialisierung der Grafikkarte wird komplett über PCI abgewickelt, bevor der AGP in Aktion tritt Die eigentlichen AGP-Funktionen werden aber nicht durch das BIOS, sondern durch das Betriebssystem (Direct Draw) aktiviert ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ . PC- Veteranen« also nichts Neues . Der propagierte Leistungsvorsprung einer AGP-Grafikkarte gegenüber einem PCI-Pen- dant ist in der Praxis kaum feststellbar. Einen Preisunterschied zwischen PCI-. nicht belegte AGP-Slot (beim ersten Aldi -PC) befindet sich neben den PCI-Slots 10.6.1 AGP-Realisierung Der AGP ist kein Ersatz oder eine Erweiterung des PCI-Bus, sondern er wird in Form eines zusätzlichen. zu verwalten. Wenn man bedenkt, dass die PC- Res- sourcen ohnehin stark limitiert sind und dass außer einer Soundkarte weitere Plug&Play-Karten im PC unterzubringen sind, kann dies eine automatische Konfigurierung

Ngày đăng: 03/07/2014, 14:20