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The Project Gutenberg EBook of ZurGeschichtederTheoriederElliptischenTranscendenten,byLeo Koenigsberger This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included with this eBook or online at www.gutenberg.org Title: ZurGeschichtederTheoriederElliptischen Transcendenten In den Jahren 1826-29 Author: Leo Koenigsberger Release Date: September 16, 2009 [EBook #30005] Language: German Character set encoding: ISO-8859-1 *** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK ELLIPTISCHEN TRANSCENDENTEN *** Produced by Ralf Stephan, Joshua Hutchinson and the Online Distributed Proofreading Team at http ://www.pgdp.net (This file was produced from images from the Cornell University Library : Historical Mathematics Monographs collection.) ANMERKUNGEN ZUR TRANSKRIPTION Zitate wurden im schm ¨ aleren Block als im Original gesetzt und der nach- folgende Absatz eingezogen, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen. Mehrere heute nicht mehr ¨ ubliche franz ¨ osische Pluralformen wur- den unver ¨ andert ¨ ubernommen : coefficiens, fondemens, ind ´ ependans, int ´ eressans, suivans. Außer wenigen trivialen Druckfehlern wurde einmal »zu« nach »als« ver ¨ andert : – . und die Aufl ¨ osung dieser Gleichung, welche in transcendenter Form als L ¨ osungen die ϕ-Functionen der getheilten Perioden hat, f ¨ uhrt ABEL verm ¨ oge allgemeiner Principien, die er f ¨ ur die Theorieder algebraischen Gleichungen entwickelt hat, auf die Aufl ¨ osung ei- ner Gleichung 2n + 2 ten Grades und von 2n + 2 Gleichungen n ten Grades zur ¨ uck. ZURGESCHICHTEDERTHEORIEDERELLIPTISCHEN TRANSCENDENTEN IN DEN JAHREN 1826–29 VON LEO KOENIGSBERGER. »Mais un philosophe comme lui aurait d ˆ u savoir que le but unique de la science, c’est l’honneur de l’esprit humain, et que sous ce titre, une question des nombres vaut autant qu’une question du syst ` eme du monde.« (JACOBI ` a LEGENDRE, Koenigsberg le 2 juillet 1830.) LEIPZIG, DRUCK UND VERLAG VON B. G. TEUBNER. 1879. Vorwort. Veranlasst durch das f ¨ unfzigj ¨ ahrige Jubil ¨ aum, das in diesem Jahre die »Fundamenta nova theoriae functionum ellipticarum« von JACOBI feiern, de- ren Erscheinen zusammenfiel mit dem Tode ABEL’s, des andern grossen Sch ¨ opfers derTheoriederTranscendenten, habe ich in einer kurzen freien Zeit aus fr ¨ uheren Notizen die vorliegende Zusammenstellung gemacht, die vielleicht denen nicht unwillkommen sein wird, welche selbst nicht Zeit und Lust haben, die historische Entwicklung dieser mathematischen Disciplin genauer zu verfolgen. Dass ich nur die Jahre 1826–29 zugleich mit den dieser Theorie angeh ¨ o- rigen Arbeiten von LEGENDRE und GAUSS zum Gegenstande meiner kur- zen Darstellung genommen habe, mag dadurch gerechtfertigt erscheinen, dass nicht bloss die Anf ¨ ange, sondern ein betr ¨ achtlicher Theil der ganzen grossen TheoriederelliptischenTranscendenten, wie wir sie jetzt besitzen, dem Inhalte und der Form nach in jenen Jahren geschaffen wurden. Reichenau bei Wien, im August 1879. Leo Koenigsberger. Die zahlreichen und zum Theil wichtigen Arbeiten von FAGNANO, MACLAURIN, D’ALEMBERT und LANDEN in derTheorieder Integrale al- gebraischer Irrationalit ¨ aten, speciell der Quadratwurzeln aus Polynomen dritten und vierten Grades waren theils auf die Ermittlung geometrischer Beziehungen gerichtet, welche zwischen den B ¨ ogen der Ellipse, der Hy- perbel und anderer durch einfache algebraische Gleichungen definirter Curven bestehen, theils lieferten sie analytische Relationen zwischen den Gr ¨ anzen additiv mit einander verbundener Integrale algebraischer Dif- ferentiale und Reductionsformeln f ¨ ur solche Integrale auf Integrale von Quadratwurzeln gewisser specieller Polynome dritten oder vierten Gra- des. In keiner dieser Arbeiten ist jedoch auch nur die Vermuthung zu finden, dass man es hier mit den Anf ¨ angen einer grossen, in ihrer Fort- bildung die gesammte Analysis beherrschenden Disciplin zu thun ha- be. EULER war der erste, der auf Grund seiner ausgedehnten geometri- schen und analytischen Untersuchungen in derTheoriederelliptischen Integrale und nach Auffindung seines ber ¨ uhmten Additionstheorems die- ser Transcendenten mit der ihm eigenen mathematischen Divinationsgabe voraussah, dass mit H ¨ ulfe einer passenden Bezeichnung die Berechnung der Ellipsenb ¨ ogen und anderer analoger Transcendenten von fast ebenso allgemeiner Anwendung werden k ¨ onnte als die der Kreisb ¨ ogen und Lo- garithmen, und LEGENDRE, der sich vom Jahre 1786 an anhaltend mit den hierher geh ¨ origen Untersuchungen besch ¨ aftigte, rechtfertigte diese Vor- aussagung. Derselbe ver ¨ offentlichte vor der Zusammenfassung seiner Resultate in derTheoriederelliptischen Integrale einige gr ¨ ossere Arbeiten ¨ uber diesen Gegenstand: 1) M´emoire sur les int´egrations par d’arcs d’ellipse (m ´ em. de l’Acad. des Sciences de Paris 1786), I, II, worin nicht nur die durch die Arbeiten von FAGNANO, EULER und LAN- DEN bekannten S ¨ atze bewiesen wurden, sondern zugleich schon ein Be- ginn der Transformationstheorie derelliptischen Integrale in der analy- tischen Auffassung dieser S ¨ atze sich kundgab, indem gezeigt wird, wie man die Rectification der Ellipse auf die von zwei andern aus einer un- endlichen Reihe willk ¨ uhrlich gew ¨ ahlten Ellipsen reduciren kann, und 2) M´emoire sur les Transcendantes elliptiques (Paris 1793), in welchem bereits die Eintheilung derelliptischen Integrale in solche ver- schiedener Gattungen, die Reduction der Integrale der einzelnen Gattun- gen auf ihre einfachsten Normalformen und die Auswerthung der ellipti- schen Integrale durch eine m ¨ oglichst genaue Ann ¨ aherung gegeben ist. — 6 — LEGENDRE fasste sodann alle diese Untersuchungen in dem Werke: Exercices de calcul int´egral sur divers ordres de Transcendantes et sur les Quadratures (Paris 1811–19) und sp ¨ ater in dem Trait´e des fonctions elliptiques et des int´egrales Eul´eriennes (Pa- ris 1825–26, 2 vols.) zusammen, welches letztere Werk sich im Wesentlichen durch neue Resul- tate nur in den Cap. 28, 29, 30, 31, vor allem durch eine neue Modulnkette von dem ersteren unterscheidet. Wenn auch das Erscheinen und Bekanntwerden des trait´e schon mit den ersten Arbeiten ABEL’s und JACOBI’s in derTheoriederelliptischen Transcendenten zusammenf ¨ allt, so ziehen wir es doch vor, schon an dieser Stelle von jenem grossen Werke zu reden, weil man einerseits den trait´e als das Sammelwerk der Entdeckungen LEGENDRE’s in derTheoriederelliptischen Integrale zu betrachten hat, andererseits aber auch, wie LE- GENDRE in seinem Briefe vom 30. November 1827 an JACOBI angiebt, der erste Theil desselben bereits 1825 gedruckt und am 12. September 1825 der Pariser Akademie vorgelegt, der zweite Theil schon 1826 gedruckt, also vor dem Eintreten der beiden grossen Mitarbeiter in derTheorieder el- liptischen Transcendenten vollendet war; man wird sich bei Besprechung der weiteren Entwicklung derTheorie jedoch stets zu vergegenw ¨ artigen haben, dass ABEL und JACOBI zur Zeit der Ver ¨ offentlichung ihrer ersten Arbeiten, wie noch sp ¨ ater n ¨ aher ausgef ¨ uhrt werden soll, nur die exercices und nicht den trait´e von LEGENDRE kannten, also nicht im Besitze grade je- ner Zus ¨ atze zu den exercices waren, welche in der That einen wesentlichen Fortschritt in derTheorie kennzeichneten und in der verallgemeinerten Auffassung von ABEL und JACOBI f ¨ ur den ganzen weiteren Verlauf der Transcendentenlehre von so grosser Bedeutung werden sollten. »Es ist LEGENDRE’s unverg ¨ anglicher Ruhm, – so charakteri- sirt DIRICHLET in seiner Ged ¨ achtnissrede auf JACOBI das gros- se Werk LEGENDRE’s – in den eben erw ¨ ahnten Entdeckungen (von FAGNANO, EULER, LANDEN, LAGRANGE) die Keime ei- nes wichtigen Zweiges der Analysis erkannt und durch die Ar- beit eines halben Lebens auf diesen Grundlagen eine selbst ¨ an- dige Theorie errichtet zu haben, welche alle Integrale umfasst, in denen keine andere Irrationalit ¨ at enthalten ist als eine Qua- dratwurzel, unter welcher die Ver ¨ anderliche den vierten Grad — 7 — nicht ¨ ubersteigt. Schon EULER hatte bemerkt, mit welchen Mo- dificationen sein Satz auf solche Integrale ausgedehnt wer- den kann; LEGENDRE, indem er von dem gl ¨ ucklichen Gedan- ken ausging, alle diese Integrale auf feste canonische Formen zur ¨ uckzuf ¨ uhren, gelangte zu der f ¨ ur die Ausbildung der Theo- rie so wichtig gewordenen Erkenntniss, dass sie in drei wesent- lich verschiedene Gattungen zerfallen. Indem er dann jede Gat- tung einer sorgf ¨ altigen Untersuchung unterwarf, entdeckte er viele ihrer wichtigsten Eigenschaften, von welchen namentlich die, welche der dritten Gattung zukommen, sehr verborgen und ungemein schwer zug ¨ anglich waren. Nur durch die an- dauerndste Beharrlichkeit, die den grossen Mathematiker im- mer von Neuem auf den Gegenstand zur ¨ uckkommen liess, ge- lang es ihm hier, Schwierigkeiten zu besiegen, welche mit den H ¨ ulfsmitteln, die ihm zu Gebote standen, kaum ¨ uberwindlich scheinen mussten.« Die nachfolgende Darstellung der Arbeiten von ABEL und JACOBI macht es n ¨ othig, wenn auch nur kurz, auf eine Analyse der von LEGENDRE in dem ersten Theile seines Werkes niedergelegten Untersuchungen ein- zugehen, um so mehr, als wir danach den unmittelbaren Einfluss dieser Untersuchungen auf die von ABEL und JACOBI bei der Behandlung derelliptischen Transcendenten befolgten Methoden besser werden wahrneh- men und sch ¨ atzen k ¨ onnen. Nachdem LEGENDRE nachgewiesen, dass das Integral P dx R , worin P eine rationale Function von x und R = α + βx + γx 2 + δx 3 + εx 4 ist, auf die festen Grundformen dx R , x dx R , x 2 dx R , dx (1 + nx)R reducirt werden kann, schafft er mit H ¨ ulfe der linearen Transformation x = p + qy 1 + y — 8 — die ungraden Potenzen der Variablen des Polynoms R 2 heraus, und f ¨ uhrt die leicht herstellbare Form des allgemeinen elliptischen Integrales Q dϕ 1 −c 2 sin 2 ϕ von einem algebraischen Theile abgesehen auf die drei Normalformen der »elliptischen Functionen oder Transcendenten« dϕ ∆ = F, ∆ dϕ = E, dϕ (1 + u sin 2 ϕ)∆ = Π zur ¨ uck. Mit dieser Reduction auf feste Normalformen ist aber das Fundament derTheoriederelliptischen Integrale gelegt; es sind die wesentlichen irre- ductibeln Integrale gefunden, welche der Quadratwurzel aus einem Poly- nome vierten Grades zugeh ¨ oren, und es ist damit eine Reduction geleistet, die sp ¨ ater mit Zuh ¨ ulfenahme der Eigenschaft dieser drei Integralklassen, entweder garnicht, oder nur in der Unendlichkeit algebraisch oder in zwei verschiedenen Punkten logarithmisch unendlich zu werden, die Veranlas- sung zur Eintheilung der allgemeinen ABEL’schen Integrale in solche er- ster, zweiter und dritter Gattung geworden ist. Die zun ¨ achst folgenden Untersuchungen LEGENDRE’s sind dem Ad- ditionstheorem derelliptischen Integrale gewidmet, jener grossen und so folgenreichen Entdeckung EULER’s, die LEGENDRE in der Einleitung zu seinem trait´e mit den Worten charakterisirt: »EULER par une combinaison qu’on peut regarder comme fort heureuse, quoique ces hazards n’arrivent qu’ ` a ceux qui savent les faire na ˆ ıtre, trouva l’int ´ egrale alg ´ ebrique compl ` ete d’une ´ equation diff ´ erentielle compos ´ ee de deux termes s ´ epar ´ es, mais semblables, dont chacun n’est int ´ egrable que par des arcs de sections coniques. Cette d ´ ecouverte importante donna lieu ` a son auteur de comparer d’une mani ` ere plus g ´ en ´ erale qu’on ne l’avait fait avant lui, non-seulement les arcs d’une m ˆ eme el- lipse, d’une m ˆ eme hyperbole, ou d’une m ˆ eme lemniscate, mais en g ´ en ´ eral toutes les transcendantes contenues dans la formule P dx R , o ` u P est une fonction rationelle de x, et R la racine quarr ´ ee d’un polynome en x du quatri ` eme degr ´ e.« — 9 — F ¨ ur die Integrale erster Gattung wird der EULER’schen Differentialglei- chung die Integralgleichung F(ϕ) + F(ψ) = F(µ) substituirt, und als ¨ aquivalente algebraische Relation zwischen den trigo- nometrischen Functionen der Amplituden die Gleichung sin µ = sin ϕ cos ψ ∆ψ + sin ψ cos ϕ ∆ϕ 1 −c 2 sin 2 ϕ sin 2 ψ gefunden; eine Ausdehnung des EULER’schen Additionstheorems f ¨ ur In- tegrale erster Gattung sah LEGENDRE darin, dass man die Gleichung 0 = m dx R(x) + n dy R(y) + p dz R(z) + ··· zu Grunde legt, die nach dem EULER’schen Satze offenbar ebenfalls ein al- gebraisches Integral hat, und darin f ¨ ur z, . . . algebraische Functionen von x und y annimmt, war dagegen der Ansicht, dass die Untersuchungen von LAGRANGE (M´elanges de la soci´et´e royale de Turin, tome IV), welcher die F ¨ alle der algebraischen Integration der Gleichung dx √ X + dy √ Y = 0 ermitteln wollte, in denen X und Y nicht gleichartige Functionen verschie- dener Variabeln sind, nicht ¨ uber die EULER’sche Gleichung hinausf ¨ uhren k ¨ onnen, wie es ihm denn ¨ uberhaupt sehr zweifelhaft erschien, ob mit zwei Termen allein die Verallgemeinerung der EULER’schen Gleichung nach irgend einer Richtung hin m ¨ oglich sei. Man sieht, dass LEGENDRE weit von der Erkenntniss entfernt war, dass sehr allgemeine algebraische Be- ziehungen f ¨ ur in einander transformirbare elliptische Differentialien exi- stiren, und dass ihm ebenso die Existenz des ber ¨ uhmten Theorems, durch welches ABEL sp ¨ ater der Integralrechnung eine so grosse und unerwar- tete Ausdehnung gegeben, und mit dessen Geschichte wir uns sp ¨ ater zu besch ¨ aftigen haben werden, v ¨ ollig verborgen geblieben. Das Additionstheorem derelliptischen Integrale erster Gattung f ¨ uhrte LEGENDRE zur Behandlung der Multiplicationsgleichung F(ϕ n ) = nF(ϕ), welche er durch die Recursionsformel sin ϕ n+1 + sin ϕ n−1 = 2∆cos ϕ sin ϕ n 1 −c 2 sin 2 ϕ sin 2 ϕ n — 10 — aufl ¨ ost. Die Division des unbestimmten Integrales erster Gattung wird auf die Aufl ¨ osung einer Gleichung n 2ten Grades, die Division f ¨ ur das vollst ¨ andige Integral F 1 auf eine Gleichung n 2 −1 2 ten Grades zur ¨ uckgef ¨ uhrt; f ¨ ur die speciellen F ¨ alle, in denen c 2 = 2( √ 2 − 1), c 2 = 1 2 und c 2 = 1 4 (2 ± √ 3) ist, und die sp ¨ ater durch die Untersuchungen von ABEL ei- ne hervorragende Bedeutung bekamen, l ¨ ost LEGENDRE das Problem der Dreitheilung des vollst ¨ andigen Integrales mit H ¨ ulfe von Quadratwurzeln. Das Additionstheorem derelliptischen Integrale zweiter Gattung giebt LEGENDRE Gelegenheit, die l ¨ angst bekannten S ¨ atze ¨ uber Ellipsen und Hyperbelb ¨ ogen aus einem einheitlichen analytischen Gesichtspunkte her- zuleiten, und die Untersuchung der Beziehungen der vollst ¨ andigen Inte- grale zweiter Gattung zu denen erster Gattung f ¨ uhrt ihn zu der nach ihm benannten Relation FE − F E − FF = π 2 , welche erst nach einem halben Jahrhundert eine Erweiterung auf hyperel- liptische Integrale in dem ber ¨ uhmten Braunsberger Schulprogramm durch WEIERSTRASS erhalten und sodann von RIEMANN mit H ¨ ulfe allgemeiner functionentheoretischer Betrachtungen auf alle ABEL’schen Integrale aus- gedehnt worden ist. Zugleich entwickelt LEGENDRE auch f ¨ ur die vollst ¨ an- digen Integrale erster und zweiter Gattung Differentialgleichungen zwei- ter Ordnung, deren allgemeine Integrale er angiebt, und die sp ¨ ater von JACOBI weiter verwerthet wurden. Die Untersuchungen ¨ uber die Integrale erster und zweiter Gattung schliessen mit der Reihenentwicklung der vollst ¨ andigen Integrale ab. Weit gr ¨ ossere Schwierigkeiten bereiten LEGENDRE die Integrale drit- ter Gattung verm ¨ oge des Hinzutretens einer dritten sie bestimmenden Gr ¨ osse, des Parameters, sowohl bei der Aufstellung der Additionstheo- reme f ¨ ur das Argument und den Parameter, als auch bei der numerischen Berechnung derselben, da f ¨ ur dieselben Tafeln mit doppeltem Eingange erst wieder anwendbar wurden durch die sp ¨ ater zu besprechende, grosse Entdeckung JACOBI’s, der zufolge die Integrale dritter Gattung sich durch ϑ-Functionen ausdr ¨ ucken liessen, in deren Argument das zugeh ¨ orige In- tegral erster Gattung eintritt. Nachdem LEGENDRE die Beziehung entwickelt, die zwischen zwei el- liptischen Integralen dritter Gattung mit dem Parameter n und dem Para- meter c 2 n besteht, und die sich in zwei irreductible F ¨ alle sondert, je nach- dem n > 0 oder n < 0 und (n) ≥ c 2 , und n < 0 und (n) < c 2 ist – wonach die beiden zu diesen reellen Parametern geh ¨ origen elliptischen Integra- le dritter Gattung sich von einem Integrale erster Gattung abgesehen im [...]... Bedeutung, dass es derTheoriederelliptischen Integrale eine selbst¨ ndige Stellung in der Analysis geschaffen und die Vera ¨ anlassung zur Grundung der Lehre von den Transcendenten und der allgemeinen Functionentheorie geworden, sondern dass in demselben auch — 15 — eine grosse Reihe von Gesichtspunkten gegeben, Resultate hergeleitet und Methoden entwickelt sind, die ein bleibender Besitz der Analysis... Darlegung der verschiedenen Theile derTheoriederelliptischenTranscendenten, andererseits um die gewaltige, das ganze Gebiet — 17 — der Transcendenten umfassende Ausdehnung der G AUSS’schen Resultate deutlicher hervortreten zu lassen, die Untersuchungen von G AUSS erst nach Besprechung der Arbeiten von A BEL und J ACOBI darzulegen, und ¨ somit eine Vergleichung anstellen zu konnen zwischen dem Umfange der. .. welche dritte oder vierte Wurzeln aus Polynomen dritten oder vierten Grades oder Quadratwurzeln aus re¨ ciproken Polynomen sechsten Grades enthalten, sp¨ ter fur die allgemeine a Theorieder Integrale von Bedeutung geworden sind Im Uebrigen enth¨ lt der erste Band des trait´ abgesehen von den Enta e wicklungen derelliptischen Integrale nach den sinus und cosinus der Amplitude und von der Berechnung... BEL war somit schon im Sommer 1825, von dem Umkehrungsproblem der hyperelliptischen Integrale ausgehend, zur Feststellung der doppelten Periodicit¨ t derelliptischen Functionen gelangt, scheint jedoch nicht zu der Era ¨ kenntniss gekommen zu sein, die uns erst viel sp¨ ter von J ACOBI eroffnet a worden, dass es ein Umkehrungsproblem der hyperelliptischen Integrale ¨ in dem oben definirten Sinne uberhaupt... Additionstheorems fur die elliptischen und hyperelliptischen Integrale her Nachdem ich zum Zwecke einer abschliessenden Darstellung derGeschichte des A BEL’schen Theorems in der Zeit um einige Jahre vorgegriffen, gehe ich nunmehr wieder zu den anderweitigen, auf die Theo¨ rie der Transcendenten bezuglichen Arbeiten, mit denen sich A BEL in Pa¨ ris besch¨ ftigte, zuruck, zu deren Charakterisirung ein... BEL wieder nach Norwegen zuruckgekehrt, beginnt der grossartige Wettkampf zwischen ihm und J ACOBI, der erst seit ganz kurzer Zeit sich mit derTheoriederelliptischen Transcendenten besch¨ ftigte a In den »Extraits de deux lettres de Mr J ACOBI de l’Universit´ de Koee ¨ nigsberg a l’´diteur« vom 13 Juni und 2 August 1827 veroffentlicht J A ` e COBI in der im September 1827 ausgegebenen No 123 der astronomischen... lichen Mathematikers zu vernehmen, der wie kein anderer competent war, ¨ uber die Bedeutung der in der Theorie derelliptischen Transcendenten gemachten Entdeckungen ein Urtheil abzugeben; in einem Briefe von G AUSS an S CHUMACHER heisst es: »Geneigt, wie ich von jeher gewesen bin, jeden neuen originellen oder genialen Gedanken mit Liebe aufzunehmen∗ ), wurde ich von der wirklich neuen Idee in Mossotis... aus der sich die obigen Formeln als specielle F¨ lle herleiten lassen a Es kann kein Zweifel obwalten, dass A BEL schon im Jahre 1825 nicht etwa nur an einer erweiterten und auf neuer Grundlage aufgebauten Theoriederelliptischen Transcendenten arbeitete, sondern dass sein Streben von vornherein, wesentlich anders als es bei J ACOBI der Fall war, darauf sich richtete, eine allgemeine Theorieder Integrale... werden konnen, noch eine Reihe von Anwendungen der entwickelten Theoriederelliptischen Integrale auf die Behandlung von geometrischen und mechanischen Problemen, die uns im Folgenden nicht interessiren Der zweite Theil liefert eine Theorieder E ULER’schen Integrale und der Kugelfunctionen, »damit das neue Werk als eine ziemlich vollst¨ ndige a ¨ Bearbeitung der n¨ chst den Kreisbogen und den Logarithmen... konnen zwischen dem Umfange der Leistungen und der Tragweite der Methoden dieser drei grossen Mathematiker unseres Jahrhunderts Doch muss jedenfalls schon hier auf die be¨ kannte Stelle in den im Jahre 1801 veroffentlichten »disquisitiones arithmeticae« hingewiesen werden, welche den Mathematikern die Richtung der G AUSS’schen Untersuchungen in derTheoriederelliptischen Integrale zu erkennen gab und . The Project Gutenberg EBook of Zur Geschichte der Theorie der Elliptischen Transcendenten, by Leo Koenigsberger This eBook is for the use of anyone anywhere at. Interesse der gr ¨ osseren Klar- heit in der Darlegung der verschiedenen Theile der Theorie der ellipti- schen Transcendenten, andererseits um die gewaltige, das ganze Gebiet — 17 — der Transcendenten. dass es der Theorie der elliptischen Inte- grale eine selbst ¨ andige Stellung in der Analysis geschaffen und die Ver- anlassung zur Gr ¨ undung der Lehre von den Transcendenten und der all- gemeinen