Zur Phraseologie
Zur Geschichte der Phraseologieforschung
Die Phraseologie wird seit 19 Jahrhundert vor allem in der sowjetischen Sprachwissenschaft als wissenschaftliche Teildisziplin erforscht Seit der zweiten Họlfte des 19 Jahrhunderts wurde der Status der Phraseologismus innerhalb der Wortverbildung bestimmt und haben viele Wissenschaftler wie A.A Potebnja, F.F
Fortunatov, CH Bally, u.a begonnen, Voraussetzungen für eine Theorie der Phraseologie rauszufinden Bally hat Phraseologismen in zwei Typen klassifiziert (feste Wortgruppen ohne Idiomatizitọt und feste Wortgruppen mit Idiomatizitọt)
Mit den Arbeiten von V Vinogradov (1946) hat sich die Phraseologie in der sowjetischen Sprachwissenschaft als selbstọdige Teildisziplin etabliert (Vgl
Sabitova, 1976, 113) 4 Phraseologismen wurden nach seiner Forschung in drei
Gruppen ordnen Die erste Gesamtdarstellung der deutschen Phraseologie legte I.I
Cernyseva (1970) vor In ihrer Klassifikation von vier Tzpen „feste Wortkomplexer“ bezieht Cernzseva nur den ersten Typ in die „eigentliche“
Phraseologie ein, die sogenannten „phraseologischen Einheiten“ (Vgl W Fleischer,
Gemọò einer Untersuchung von SABITOVA 1976 ist die Phraseologie in der russischsprachigen Linguistik im Unterschied zur Lage z.B in der deutschsprachigen Germanistik eine selbstọndige linguistische Disziplin, die alle Typen stabiler intern determinierter Kombinationen von Wortkomplexen umfasst, die in der Sprache existieren und in der Rede der Sprachtrọger funktionieren (Vgl
W Fleischer 1997, 9) Laut dieser Untersuchung erfasst Phraseologie sowohl die
„Phraseme“ (feste Wortverbindungen mit der grammatischen Struktur einer Wortgruppe) als auch die „Phrasen“ (feste Wortverbindungen mit der grammatischen Struktur eines Satzes) Beide Arten werden unter den folgenden Aspekten untersucht: (1) Akzentologie und Intonation, (2) Bildung der Phraseologismen, (3) Semantik der Phraseologismen, (4) Morphologie oder Paradigmen, (5) Syntax oder Syntagment, (6) Phraseologische Stiklistik, (7) Etymologie der Phraseologismen, (8) Phraseographie (Vgl W Fleischer, 1997, 9f)
Trotzdem hat PILZ (1978) bestọtigt, dass „Phraseologie – auòerhalb der russischsprachigen Forschung - bisher nicht als linguistische Disziplin etabliert und anerkannt gewesen ist“ (Vgl Fleischer, 1997, 11) Das ist der Grund für die verwirrende Vielfalt ihrer Terminilogie
In der deutschsprachigen Germanistik galt in den ersten Forschungen gegenüber festen Wortverbindung Sprichwửrter und auch sprichwửrterliche Redensarten als Forschungsgegenstand WANDER (1867) versuchte, den Unterschied zwischen Sprichwửrter und Redensarten zu verdeutlichen Laut seiner Untersuchung họtten Sprichwửrter hauptsọchlich die Sitten, sie betrachten nach Form und Wesen
Redensarten dagegen den Sprachschatz zum Gegenstand D.h Redensarten sind Wortschatzelemente Laut der Untersuchung von vielen Autoren z.B W Friederlich
(1976) L Rửhrich (1974, 1991) und H Gửrner (1979) gibt es zwischen Sprichwửrtern und Phraseologismen Wechselbeziehung Neben Sprichtwửrtern und sprichwửrtlichen Redensarten hat noch ein Typ fester Wendungen in der deutschsprachigen Germanistik besondere Aufmerksamkeit gefunden, nọmlich geflỹgelten Worte Der Terminus von Geflỹgelten Wửrtern wird von G.Bỹchmann gefasst: „Ein geflügeltes Wort ist ein in weiteren Kreisen des Vaterlandes dauernd angeführter Ausspruch, Ausdruck oder Name, gleichviel welcher Sprache, dessen historischer Urheber, oder dessen literarischer Ursprung nachweisbar ist (Vgl
Fleischer, 1997, 14) Zwischen geflỹgelten Wửrtern und Phraseologismen bestehen auch Wechselbeziehung Aus geflỹgelte Wửrter wie z.B der roter Faden (nach
Goethe), dunkler Punkt (nach Napoleon III) entstanden Phraseologismen
Die erste Arbeit, in der das Problem der Phraseologie in deutscher Sprache thematisiert wurde, gilt zunọchst die Arbeit von R KLAPPENBACH (1961) mit dem Werk „Feste Verbindung in der deutschen Gegenwartsprache“ (Vgl Fleischer,
1997, 17) Es geht bei R Klappenbach um den Gegenstand der Phraseologie und um die Klassifikation der Phraseologismen E AGRICOLAS (1962) stellte auch Phraseologismen im Zusammenhang mit der Arbeit an einem Wửrterbuch dar und konzentrierte sich auf eine Klassifikation nach semantischen Kriterien H
WISSMAN (1961) hat auch „Das Wortgruppenlexem und seine lexikographische Erfassung“ geschrieben Fỹr WISSMAN ist die syntaktische Parallelitọt von Phraseologismen udn freien Wortverbindungen bedenkenswert
Die erste selbststọndige Gesamtdarstellung der deutschen Phraseologie stammt von I.I.CERNYSEVA (1970) Sie unterscheidet „phraseologische Einheiten“ und „feste Wortkomplexe nichtphraseologischen Typs“ Zu den phraseologische Einheiten gehửren „phraseologische Ausdrỹcke“ und „phraseologische Verbindungen“ Unter der nichtphraseologischen feste Wortkomplexe nichtphraseologischen versteht man
„lexikalische Einheiten“ (Eigenname wie Schwarzes Meer) und „phraseologistierte
Bildungen“ (einer Prüfung unterziehen) und „modellierte Bildungen“ (zur
Zum Phraseologismus
Was ist ein Phraseologismus?
Die Phraseologie begreift sich erst in jỹngster Zeit als selbstọndige sprachwissenschaftliche Disziplin, die sich mit Phraseologismen beschọftigt
HÄCKI BUHOFER (1980) hat Phraseologismen im Spracherwerb untersucht und festgestellt: „Aus der linguistischen Beschọftigung mit dem Erwerb von
Phraseologismen hat sich bisher keine allgemeine akzeptierte Lehrmeinung ergeben, und es gibt auch nicht so viel verfügbares Material spontaner gesprochener Sprache, dass sich eine Entwicklung der phraseologischen Kompetenz daran ablesen lieòe “ (Vgl Wimmer/ Berens 1997: S.210) Er hat
Phraseologismen im Rahmen einer psyschologischen Forschung in Bezug auf das Verstọndnis von Kindern anhand ihres Entwicklungsalters untersucht In dieser Forschung hat er Phraseologismen als figurative Sprache gesehen, die nicht wửrtlich verstanden werden kửnnen, sondern zwei Bedeutungen haben und somit doppeldeutig sowie ambig sind
Andererseits hat Schippan die Phraseologismen als Bestandteil der Lexikologie betrachtet „Unter Phraseologismen, Idiome, feste oder stehende Wortverbindungen, formelhafte Wendungen bezeichnet man Lexeme, die aus mehreren Wửrtern bestehen, einen mehr oder minder starken Grad der Festigkeit besitzen und gemeinsam eine Bedeutung tragen“ (Vgl Schippan 1975, S.122) D.h
Phraseologismen werden als Lexeme beschrieben, die semantische Einheiten sind
FLEISCHER (1997, 29) hat festgelegt, dass ein Phraseologismus eine Wortverbindung ist, die mindesten ein autosemantisches Wort enthọlt, nicht nur aus Dienst- oder Hilfswửrter besteht D.h die korrelativen Konjunktionen z.B bald – auch die feste Bindung eines Verknüpfungselements an ein Verb bei z.B warten auf jemanden, kein Phraseologismus Man kann von seiner Forschung ausgehen, dass „die Komponenten eines Phraseologismus als Wửrter aufgefasst werden, die trotz teilweise semantischer, lexikalischer und formal-flexiver Unterschiede zum wendungsexternen Wortgebrauch doch ihre Wort-Charakter prizipiell bewahrt haben“ (Vgl Fleischer, 1997, 29)
Nach BURGER nennen wir die Ausdrücke Phraseologismen, wenn diese Ausdrücke zweierlei gemeinsam: „Ersten bestehen sie aus mehr als einem Wort, zweitens sind die Wửrter nicht fỹr dieses ein Mal zusammengestellt, sondern es handelt sich um Kombinationen von Wửrtern, die uns als Deutschsprechenden genau in dieser Kombination (eventuell mit Varianten) bekannt sind, ọhnlich wie wir die deutschen Wửrter (als einzelne) kennen.“ (Vgl H.Burger 2010 S.11)
Bei den drei Begriffen von drei Autoren ist es deutlich die Gemeinsamkeit zu sehen, dass ein Phraseologismus feste Wortverbindung ist, die aus mehr als einem Wort besteht Bei dem Begriff von Schippan und Burger wird die Festigkeit als Merkmal des Phraseologismus genannt aber wird nur anders formuliert (bei Burger sind Phraseologismen die Kombinationen, die für Deutschsprechenden bekannt sind
D.h sie müssen fest bleiben) Nach Schippan betonte er, dass alle Komponente des Phraseologismus gemeinsam eine Bedeutung tragen ĩberdies hat Fleischer dazu ergọnzt, dass diese Komponente trotz semantischer lexikalischer Unterschied ihre Wort-Charakter noch bewahren Meinem Beitrag dient der folgende Begriff als der rote Faden: Unter Phraseologismen bezeichnet man Lexeme, die aus mehreren Wửrtern bestehen, die trotz teilweise semantischer, lexikalischer und formal-flexiver Unterschiede zum wendungsexternen Wortgebrauch doch ihre Wort-Charakter prizipiell bewahrt haben Phraseologsimen besitzen einen mehr oder minder starken Grad der Festigkeit und tragen gemeinsam eine Bedeutung
Die ọquivalenten Ausdrỹcke des Phraseologismus sind feste Wortbildung und phraseologische Wortverbindung Neben der gemeinsamen Eigenschaften weisen die Ausdrücke eine Menge der Unterschieden auf (Vgl H Burger 2010, S.12f):
- Sie sind unterschiedlich land, nọmlich das kỹrzeste (Guten Appetit) hat nur zwei Wửrter, das lọngste (Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen) hat sogar zehn Wửrter
- Sie haben unterschiedliche syntaktische Funktionen, sie kửnnen die Rolle entweder als Nominalphrase (das Rote Kreuz), eine Adverbiale (hin und her), ein Akkusativobjekt und ein Richtungsadverbiale (ệl ins Feuer gieòen) oder nur ein Akkusativobjekt spielen
- Einige kửnnen sich bezỹglich des Morphosyntaks je nach Kontext flexibel verọndern, d.h man kann das Verb konjugieren (er rauft sich die Haare, sie rauften sich die Haare) oder den nominalen Ausdruck in verschiedenen Kasus lassen (das Rote Kreuz/dem Rotem Kreuz)
- Einige Ausdrỹcke kann man dank der Bedeutung der einzelnen Wửrter verstehen
Das nennt man die wửrtliche Bedeutung Bei dem Phraseologismus ệl ins Feuer gieòen kommt es aber darauf an, ob man die wửrtliche Bedeutung (jemand gieòt tatsọchlich ệl in reales Feuer) oder die ỹbertragene Bedeutung meint (einen Streit verschọrfen mửchten) D.h kann ein Phraseologismus zwei Bedeutungen haben, wửrtliche und ỹbertragene Bedeutung Jedoch kann diese zwei Bedeutungen identisch sein, z.B bei dem Ausdruck sich die Zọhne putzen
- Mit den meisten Ausdrỹcken bezeichnet man Personen, Gegenstọnde, Sachverhalte, Trotzdem gibt es Ausnahmen, die bestimmte soziale Funktion hat (Guten Appetit) oder die Funktion eines Eigennamens einer Institution (das Rote
- Die lexikalischen Bestandteile nennen wir Komponenten sind nicht in allen Fọllen lexikalisch festgelegt Die Verbalphrase an jmd einen Narren gefressen ein obligatorisches Akkusativobjekt (Narren) und eine frei auffüllbare Prọpositionphrase (an jemandem) sowie ein frei einsetzbares Subjekt (jemand)
- Bei einigen Ausdrücken kommt in ihrem Aufbauf ein Muster vor Zum Beispiel Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen ist zweiteilig strukturiert und sind durch Reime mit einander verknỹpft Auch gang und gọbe, hin und her haben immer einen paarigen Aufbauf
- Einige Ausdrücke sind von einer bestimmten Quelle enstanden Aus Shakespeares
„Hamlet“ stammt der Ausdruck Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage
Trotzdem soll es bei einigen Ausdrücken nicht in Frage kommen, woher der Ausdruck kommt, denn es sind vielleicht in der Entwicklung der Sprache oder im Alltag erschienen.
Merkmale der Phraseologismen
Nach Schippan (1992) kửnnen Phraseologismen als nominative Einheiten sowohl Gegenstọnde (schwarzer Tee) als auch Handlungen (sein Schọfchen ins Trockene bringen), Sachverhalte und Situationen benennen (unter allen Umstọnden)
Als Merkmale der Phraseologismen hat Schippan (1992, S.125) vier wichtigste Eigenschaften erfasst, nọmlich Lexikalitọt, Idiomatizitọt, Stabilitọt und
Der Phraseologismen bilden eine neue semantische Einheit Ihre Konstituenten kửnnen ihre Selbstọndigkeit teilweise oder ganz verlieren Wie z.B schwarz bezeichnet eine bestimmte Farbe (schwarze Augen); es bedeutet auch ‚dunkel‘
(schwarzes Brot); oder ‚schmutzig‘ (schwarze Finger) Aber in ‚schwarz sehen‘ bedeutet schwarz ‚pessimistisch sein‘ Diese Bedeutung ist phraseologisch gebunden und bezieht sich nicht auf die Bedeutung von beiden Wửrtern schwarz und sehen (Lexikalitọt)
Polylexikalitọt: Die Eigenschaft der Polylexikalitọt bezieht sich auf die Anzahl der Wửrter, welche ein Phraseologismus umfasst Vergleicht man einige der bereits angefỹhrten Phraseologismen wie ằjemand kauft die Katze im Sackô, ằjemand bricht einen Streit vom Zaunô oder ằjemand malt den Teufel an die Wandô miteinander, so kann man unschwer erkennen, dass alle diese Phraseologismen aus mehreren lexikalischen Komponenten bestehen Für Burger (2010) und Fleischer (1997) setzen sich Phraseologismen aus mindestens zwei Wửrtern zusammen
Die Phraseologismen sind idiomatisiert (Idiomatizitọt) Die Bedeutung des Phraseologismus als Ganzes ist durch seine einzelnen Bestandteile nicht motiviert Wenn alle komponenten der Wortverbindung semantisch transformiert sind, handelt es sich um idiomatische Ausdrỹcke Je grửòer der Unterschied zwischen der phraseologischen und wửrtlichen Bedeutung ist, desto stọrker idiomatisch ist der Phraseologismus Man hat in drei Arten von Idiomatizitọt, nọmlich voll-idiomatisiert, teil-idiomatisiert und nicht- idiomatisieert
+ Voll-idiomatisiert: Bei „das schwarze Schaf“ ist die Bedeutung ’unangepasst, aus dem Rahmen fallend’ vửllig unabhọngig von den freien Bedeutungen der Wửrter schwarz und Sschaf
+ Teil-idiomatisiert: Bei „dumm aus der Wọsche gucken“ bezeichnet tatsọchlich eine Art des Guckens, die in gewissem Sinne dumm ist Das heiòt, die Bestandteile dumm und gucken behalten noch ihre freie Bedeutung Solche Fọlle kửnnten deshalb als teil-idiomatisierte Phraseologismen
+ Nicht-idiomatisiert: Falls die Bedeutung gleich ist Die einzelnen Komponenten sind nicht oder minimal semantisch transformiert, geht es um nicht-idiomatische Phraseologismen, wie z.B „sich Mühe geben“
Phraselogismen sind relativ stabile sprachlich Ganzheiten (Stabilitọt) Ihre Mửglichkeit der Abwandlung ist nur begrenzt
H Burger (2010) nimmt für dieses Merkmal den Begriff Festigkeit Um die Festigkeit der Phraseologismen zu verdeutlichen, berỹhrt er die Gebrọulichkeit, die psycholinguistische Festigkeit, strukturelle Festigkeit und pragmatische Festigkeit Das heiòt, wenn jemand einen Phraseologismus hửrt oder liest, versteht er ihn, so wie man ein Wort kennt/versteht und der Phraseologismus ist wie ein Wort „gebrọuchlich“ Der Phraseologismus ist mental als Einheit
„gespeichert“ ọhnlich wie ein Wort Er kann abgerufen und produziert werden (psycholinguistische Festigkeit) In tọglichen Beobachtung sind viele relevante
Beispiele zu sehen, dass ein Phraseologismus psycholinguistische Einheit sein muss „Da drỹcken wie Ihnen alles Gute“ (1) oder „ins Grab beiòen“ (sterben)
(2) sind zwei typische Muster Bei (1) sind zwei Phraseologismen jmdm den Daumen drücken und jmdm alles Gute wünschen verbunden, die gleiche syntaktische Struktur haben Unter Festigkeit im strukturellen Sinne versteht Burger Festigkeit im Bezug auf das sprachliche System Er hebt hervor, dass
„die strukturelle, insbesondere die lexikalische Art von Festigkeit in Bezug auf weite Bereiche der Phraseologie sehr stark zu relativieren (Vgl H Burger, 2010,
23) Um die strukturelle Festigkeit zu verdeutlichen, hat er den Phraseologismus jmdn an den Bettelstab bringen als Beispiel genommen In diesem Fall gibt es ein obligatorisches Subjekt jmd und ein obligatorisches Akkusativobjekt jmdn., die beiden werden als externe Valenz des Phraseologismus aufgefasst Trotzdem kommen immer viele Phraseologismen vor, die eine oder mehrere ọhnliche Varianten haben (bis zum Hals/bis über den Hals) Mit der Festigkeit steht der Bereich Pragmatik auch in enge Verbindung Die Phraseologismen sollten sich auf spezifische Kommunikationssituationen beziehen, wie die Ausdrücke Guten
Morgen/Tag/Abend oder nicht wahr?, siehst du?
Mit der Reproduzierbarkeit meint man, dass Phraseologismen relativ feste
Bestandteile des Sprachsystems sind D.h sie werden im Sprachsystem nicht neu gebildet, sondern als komplexe lexikalische Einheiten reproduziert.(Vgl
Nach Schippan (1972) haben die meisten stabile Phraseologismen der deutschen Sprache haben einen historischen Aspekt Die Entwicklung der Phraseologismen wird nur auf der Grundlage sprachhistorischer Kenntnisse erschlieòen Dabei spielen sprichwửrtlichen Redensarten eine wichtige Rolle Wie z.B etwas auf die lange Bank schieben, in Bausch und Bogen, Auòerdem hat sie noch eine wichtige
Merkmale der Phraseologismen erwọhnt, dass sie die Stelle eines Wortes in der syntatischen Struktur einnehmen kửnnen D.h jeder Phraseologismus kann durch ein Wort ersetzt werden Dabei gelten sie als Wortọquivalente Wie z.B ‚Sie
Einteilung der Phraseologismen
Schippan (1975, S.126ff) hat zunọchst zwischen phraseologische Ganzheiten und festen Verbindungen unterschieden
Phraseologische Ganzheiten kommen in unterschiedlich Formen vor Groòe Gruppe dieser phraseologischen Ganzheiten werden Wortgruppen und Wortpaare genannt, darauf basiert die Klassifikation der Phraseologismen hauptsọchlich
Wortgruppen mit verbalem Kern: Die Wortgruppe enthọlt ein Verb D.h das
Verb des Phraseologismus ist das Verb des Satzes Wie z.B „ein Haus in Schutt und Asche legen“(Er hat ein Haus in Schutt und Asche gelegt.); „die Auge zu Boden schlagen“(Er schlọgt die Augen zu Boden.) Hierher gehửren auch
Verben mit Vergleichsangabe Wie z.B „wie Pilze aus der Erde schieòen“; „in die Luft gehen wie eine Rakete“;
Wortgruppen ohne verbalen Kern: du meine Güte; du lieber Himmel; zum
+ Wortgruppen = Adjektiv + Substantiv: dicke Luft; ein faules Eis; ein trojanisches Pferd;
+ Wortgruppen = Substantiv + Prọposition + Substantiv: Schloò im Mond; drei Morgen, Wind hinter dem Haus;
+ Wortgruppen = Prọposition + Substantiv/ Adjektiv/ Adverb: durch die Bank; in Person; nicht von gestern;
+ Adjektive werden verbunden: kurz und gut; dick und dünn; fix und fertig;
+ Substantive werden verbunden: mit Maus und Mann; mit Kind und Kegel; Stein und Bein; unter Dach und Fach; auf Treu und Glauben; Mehrzahl der Art dieser
+ Prọpositionen oder Adverbien werden verbunden: ỹber und ỹber; durch und durch; hin und her; darauf und daran;
Andere Arten der Phraseologismen sind nach Schippan (1975, S.128) feste Verbindungen, die als phraseologische Einheiten, in denen eine Komponente wửrtlich zu nehmen ist, die direkte Bedeutung trọgt, wọhrend andere phraseologisch gebunden sind Die feste Verbindungen wird in feste Verbalverbindungen und feste Nominalverbindungen gegliedert
Feste Verbalverbindungen werden unter verschiedenen Namen beschrieben, z.B „Streckformen“ oder „nominale Umschreibungen“ (Vgl Schmidt, W., S
79ff) Feste Verbalverbindungen kommen in einige Formen vor:
+ Das Substantiv verliert seine Artikel oder Pluralform: Bescheid geben; Folge leisten; Verbreitung finden
+ Das Substantiv nutzt seine grammatischen Kategorien aus: eine Bewegung machen; einen Bericht geben
+ Das Verbalsubstantiv ist Subjekt zum Verb: der Blick geht über etwas hinweg
+ Das Substantiv ist prọdikativer Genitiv: der Meinung sein
+ Das Substantiv ist durch eine Prọposition mit dem Funktionverb verbunden: ins Laufen kommen; im Kommenn sein; beim Aufrọumen sein; zum Kochen bringen
+ Feste Verbindung wird auch in passivischer Bedeutung benutzt: Hilfe finden;
In anderen Fọllen wird ein Teil der festen Verbindungen durch ein Verb ersetzt:
Antwort geben – antworten; Hoffnung hegen – hoffen
Laut der Untersuchung von Schippan sind feste Verbindungen im Deutsch der Gegenwart das einzige produktive Mittel, um das Bewirken eines Geschehens zu beschreiben (zum Weinen bringen)
Feste Nominalverbindungen erscheinen seltener als die festen Verbalverbindungen In diesen Lexemen hat eine Komponente direkte Bedeutung, die zweite Komponente wird übertragen
+ Feste Nominalverbindungen als Gattungsnamen: rote Rüben; schwarzer Tee; saure Gurken
+ Das Adjektiv ist fest an das Substantiv gebunden und ist unaustauschbar: treu wie
Gold; von Ruf; kalt wie Marmor
2.3.2 Klassifikation der Phraseologismen nach BURGER
Harald Burger hat Phraseologismen nach folgenden verschiedenen Kriterien klassifiziert: 5 a Basisklassifikation
Das Kriterium der Zeichenfunktion wurde für eine Gliederung des Gesamtbereichs der Phraseologie verwendet, die die Phraseologismen in der Kommunikation haben
Referentielle Phraseologismen: sie bezeichnen Objekte, Vorgọnge oder Sachverhalte der Wirklichkeit
Nominative/ satzgliedwertige Phr – sie bezeichnen Objekte und Vorgọnge –
Propositionale/ satzwertige Phr – sie sagen ỹber Objekte und Vorgọnge aus - die Bọume wachsen nicht in den Himmel
Unterhalb der nominativen Phraseologismen haltet er noch eine semantische Untergliederung nach dem Grad der Idiomazitọt Der Terminus fỹr die idiomatischen Wortverbindungen ist Idiom Den Terminus Teil-Idiome wird für die teil-idiomatischen Phraseologismen benutzt Für die nicht- oder ganz schwach-idiomatischen Phraseologismen nennt er Kollokation
Die propositionale Phraseologismen werden auch in zwei Gruppen gegliedert, nọmlich feste Phrasen und topische Formeln
Feste Phrasen sind satzwertige Formulierungen, die sich als Wertungen oder Kommentare oft auf bestimmte Situationen bzw Verhaltensweisen der Gesprọchspartner (d.h sie mỹssen in der Regel an den Kontext
5 Vgl H.Burger: 2010, S.36ff angeschlossen sind) beziehen und sind teilweise mit einer bestimmten Illokution wie Drohung (du kannst dir die Knochen nummerieren lassen – wie eine Drohung, jmdn heftig zu schlagen), eine Aufforderung (ihr habt zu
Hause wohl Sọcke an den Tỹren – eine Aufforderung, die Tỹr zu schlieòen) oder eine Kritik (das Maò ist voll – die Geduld ist zu Ende) relevant Aus diesem Grund spielen propsitionale Phraseologismen in gesprochener Sprache eine wichtige Rolle
Topische Formeln beschọftigen sich mit den satzwertigen Formulierungen, die nicht an den Kontext angeschlossen werden müssen Sie fassen zwei Hauptgruppen um Erstens sind die Sprichwửrter Sprichwửrter haben in der Volkskunde eine lange Tradition und werden von vielen Leuten eines Volkes benutzt Sprichwửrter kửnnen als Formulierungen von ĩberzeugungen, Werten und Normen gelten, die in einer bestimmter Kultur und Zeit soziale Geltung verlangen (Vgl H.Burger, 2010, 107) „Sprichwửrter kửnnen auch als Warnung, ĩberredung, Argument, Bestọtigung, Trost, Besọnftigung, ĩberzeugung, Mahnung, Zurechtweisung, Feststellung, Charakterisierung, Erklọrung, Beschreibung, Rechtfertigung, Zusammenfassung fungieren“
(Vgl Grzybek, 1984, 225) 6 Sprichwửrter haben im Laufe der deutschen Sprach- und Literaturgeschichte einen groòen Funktionswandel durchgemacht Besonders hervorgehoben werden kontextuelle Funktion (wobei das Sprichwort als ein Argument verwender kann) und soziale Funktion (wenn das Sprichwort vom Sprecher und Hửrer als Formulierungen einer generellen Regel interpretiert wird) „Morgenstund hat Gold im Mund“
(am Morgen lọsst sich gut arbeiten) oder „Wie der Vater, so der Sohn“ (es handelt sich um Vater-Sohn-Verhọltnis) sind z.B zu Sprichwửrtern gerechnet Man kann Sprichwửrter sowohl wửrtlich als auch ỹbertragen verstehen Sprichwửrter werden wegen ihrer wichtigen Bedeutung fỹr die
Phraseologie ausschlieòlich berỹcksichtigt und untersucht Mit Sprichwửrtern eng verwandt sind die Gemeinplọtze Gemeinplọtze befassen sich mit Selbstverstọndlichkeiten und die Tatsachen Dazu gehửren zum Beispiel „Was hat man, das hat man“, „Was sein muss, muss sein“ oder
„Man lebt ja nur einmal“, Auòerdem dienen sie noch als Bewertung von Handlungen oder als Rechtvertigung für Handlungen
Strukturelle Phraseologismen: sie haben nur eine Funktion, grammatische
Relationen herzustellen Zum Beispiel: in Bezug auf , sowohl – als auch
Kommunikative Phraseologismen: Nach dem pragmatischen Kriterium werden kommunikative Phraseologismen in verschiedenen Arten von Routineformeln, die mit den bestimmten Typen von Situationen verbunden sind – Gruò-, Abschieds-, Glỹckwunschformeln , z.B Guten Tag und
Routineformeln, die situationsunabhọngige Funktionen haben und zwar in den Bereichen der Gesprọchsteuerung, der Textgliederung oder der Partnerbeziehung, z.B nicht wahr?, meiner Meinung nach
Man kann mit der folgenden Grafik einen kurzen Blick auf die Basisklassifikation haben:
Abbildung 1: Phraseologismen unter Hinsicht der Basisklassifikation nach Harald Burger b Syntaktische Klassifikation
Die Phraseologismen erfüllen die syntaktischen Funktionen von einem oder mehreren Satzgliedern, in dem entsprechenden Wortarten vorkommen Für eine syntaktische Klassifikation spricht man von:
Prọpositionale Phraseologismen: an Hand von, im Hinblick auf,
Konjunktionale Phraseologismen: sowohl – als auch,
Adverbiale Phraseologismen: auf jeden Fall,
Nominale Phraseologismen: Hinz und Kurz, die Schwarze Kunst,
Verbale Phraseologismen: fassen alle Phraseologismen, die ein Verb enthọlt
Dabei werden unterschiedliche interne und externe Valenzen berücksichtigt:
[jmd.]họlt Maulaffen feil => eine externe und eine interne Valenz [jmd] streut [jmdm] Sand in die Augen => zwei externe und zwei interne Valenz
Es ist zu beachten, dass [jmd.] und [jmdm] sind externe Valenz, Maulaffen, Sand und in die Augen funktionieren aber als interne Valenz Man muss beide Arten von Valenzen in Betracht ziehen c Spezielle Klassen: Auòerdem hat Harald Burger Phraseologismen in verschiedenen Klassen eingeordnet
Modellbildungen sind Phraseologismen, die nach einem Strukturschema gebildet sind Ihre Bedeutung:
- ist fest mit dem bestimmten Strukturschema verbunden – z.B Modell: X um
X (Glas um Glas, Stein um Stein) bedeutet „ein X nach dem anderen“
- ist nicht nur mit dem bestimmten Strukturschema verbunden, sondern họngt auch mit seiner lexikalischen Besetzung zusammen – z.B Modell: von X zu
X (von Dorf zu Dorf, von Mann zu Mann, von Tag zu Tag) hat zwar verschiedene Bedeutungen, aber dabei geht es immer um ein Modell, weil z.B die Bedeutung von Tag zu Tag stetige Entwicklung bedeutet genauso wie von Woche zu Woche
Als Spezialfọlle von Modellbildungen kửnnte man die Zwillingsformeln und die komparativen Phraseologismen bezeichnen
Zwillingsformeln (Paarformeln) sind zwei Wửrter der gleichen Wortart, die mit einer Konjunktion oder einer Prọposition verbunden sind Ihre Reihenfolge ist entweder vửllig fest oder es wird zumindest eine bestimmte Form bevorzugt Als Beispiele sind fix und fertig, Kopf an Kopf, alt und grau [bei etwas] werden
Komparative Phraseologismen (phraseologische Vergleiche) beinhalten einen festen Vergleich, der verschiedene Funktionen haben kann wie z.B
Verstọrkung eines Verbs oder Adjektivs, z.B reiten/ fahren wie der Teufel ( schnell) Beim Anwendung der komparativen Phraseologismen muss man auf die Kulturspezifik achten Ein Beispiel hat H.Burger von Matte 199, 194 ausgenommen Im Deutschen steht Chamọlon fỹr jemanden, der sein Verhalten mehrmals und stọndig verọndert Allerdings steht das Phraseologismus wie in
Chamọlon im Ägyptisch-Arabischen fỹr eine gemeine Person
Kinegramme beschreiben nonverbales Verhalten, das heute immer noch praktiziert wird – z.B die Achseln zucken Falls nur die phraseologische
Bedeutung bleibt, spricht man von „Pseudo-Kinegrammen“ – z.B die Họnde über dem Kopf zusammenschlagen (über etwas entsetzt sein)
Geflỹgelte Worte sind allgemein gelọufige Ausdrỹcke, bei denen die Sprecher wissen, dass sie sich auf eine bestimmte Quelle beziehen (Literatur, Film, Werbung, ), z.B Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage (Shakespeare)
Onymische Phraseologismen sind Wortverbindungen, die die Funktion von Eigennamen haben, z.B Das Rote Kreuz, Das Weiòe Haus In der phraseologischen Fachliteratur werden sie vielfach aus dem Bereich der Phraseologie ausgeschlossen (Vgl Fleischer 1997, 69ff), weil diese Namen eigentlich keine Bedeutung sondern die Funktion des Identifizierens haben
Darum kửnnen onymische Phraseologismen als eigene semiotische Klasse neben den referentiellen, strukturellen oder kommunikativen Phraseologismen betrachtet werden
Phraseologische Termini sind terminologische Ausdrücke, deren Bedeutung primọr nur innerhalb des fachlichen Subsystems der Sprache strikt festgelegt ist
Zur Phraseodidaktik
Forschungsgegenstand
Pilz (1981, 124) hat in seiner Monographie Phraseologie festgestellt, dass sowohl für den DaF-Unterricht als auch für den Muttersprachenunterricht immer noch ein groòer Mangel an phraseodidaktischen Beitrọge herrscht, obwohl die Phraseodidaktik in den letzen Jahren wichtige Fortschritte verzeichnet hat Zu diesen Beitrọgen dỹrfen nicht die Verửffentlichungen von Kỹhn (1987, 1992, 1994,
Die zwei folgenden zentralen Fragen sollten nach Hessky (1992, 159) in der phraseodidaktischen Forschungen beantwortet werden (Vgl M Chrissou, 2012, 55):
Wie kann die Selektion eines phraseologischen Optimums erfolgen?
Wie kann das daraus resultierende Material didaktisch aufbereitet werden?
Man überlegt sich zuerst darüber, wie man entsprechende Typen der Phraseologismen bzw Materialien wọhlen, die zu dem Niveau und der Lernnotwedigkeit der Zielgruppen passen Dann kommt die zweite Frage, wie diese Materialien bzw ĩbungen im Unterricht zielfỹhrend vermittelt werden kửnnten
Das bedeutet auch, der Erwerb der Phraseologismen họngt trotzdem nicht von der Erstellung geeigneter Lernmaterialien ab Nach Ettinger (2007, 144) stellt die Integration der Forschungsergebnisse der Phraseodidaktik in Lehrwerke und Lernmaterialien ein wichtiges Ziel der phraseodidaktischen Forschung dar (Vgl M
Man muss sich nebenbei die Frage stellen, wann Phraseologismen als Lerngegenstand des DaF-Unterrichts geworden sein sollten Denn dieser sprachliche Einheiten zu kompliziert und weniger notwendig als andere sprachliche
Einheiten sind (wie Hessky, 1989, 149ff) 9 , sollten Phraseologismen erst im Unterricht für Fortgeschrittene behandelt werden Trotzdem kann man auch heraustellen, dass nicht alle Typen von Phraseologismen die gleichen Lernschwierigkeit bereiten Dazu gehửren z.B komparative Phraseologismen, die man ganz leicht eine fast ọhnliche Äquivalenz in der Muttersprache herausfinden zu kửnnen ĩberdies kommen auch Routineformeln sehr họufig im Lehrwerk als auch im Unterricht fỹr die Anfọnger vor, weil sie fỹr alltọgliche Kommunikation schon wichtig und verwendbar sind In der neueren phraseodidaktische Untersuchung hat Hallsteinsdóttir (2014, 4) nachgewiesen, „dass Phraseologismen für die fremdsprachliche Kommunikation unverzichtbar sind, dass sogar eine begrenzte Kommunikation in der Fremdsprache ohne eine minimale Beherrschung der Phraseologie nich mửglich ist“ (Vgl M Chrisso, 2012, 54)
Laut seiner Forschung hat Hesseky (2007, 12) bestọtigt, dass Phraseodidaktik nicht wirklich in die DaF-Didaktik integriert wird und dass die Ergebnisse der Phraseodidaktik z.B in die meisten Lehrwerke der 90er Jahre kaum Eingang fanden (Vgl M Chrisso, 2012, 55) Phraseologie sollte als Lerngegenstand einen festen Platz in der Fremdsprachendidaktik haben, ist die Beziehung zwischen Phraseodidaktik und Fremdsprachenunterricht trotzdem noch nicht eng genug
Deswegen werden in der Lehrwerken Phraseologismen entweder ignoriert oder sie sind zwar vertreten, dazu aber qualitativ bescheiden, und didaktisch weniger angemessen behandelt (Jesensek, 2007, 20) In der empirischen Untersuchung dieser Arbeit wird diese zitierte Bestọtigung ỹberprỹft.
Konstruktivische Prọmissen in der Wortschatzarbeit
Ein festen theoretisches Fundament für die Charakterisierung und die Fửrderung des Wortschatzes bietet der konstruktivistische Ansatz Nach konstruktivistischem Verstọndnis darf Unterricht „nicht mehr als Transport von
Wissen, sondern muss als Arrangment von Lernmửglichkeiten begriffen werden“
(Vgl Overmann, 2002a, 80) 10 D.h Lernen sollte als ein aktiverm eigen motivierter Prozess betrachtet werden, keine rezeptive und passeive Lernerhaltung mehr
Die lerntheoretischen Prinzipien des Konstruktivismus lass sich in Anlehnung an Rüschoff (1999, 36), Wolff (2002, 20f.), Overmann (2002a, 89f.) und Müller (1997, 84) wie folgt zusammenfassen: 11
- Lernen gilt als ein aktiver Prozess der Wissenskonstruktion, der durch explorativer und problemorientierte Aktivitọten durchgefỹhrt wird
- Vorraussetzung für das Lernen ist die Berücksichtigung der vorhandenen Wissen und Erfahrungen
- Lernen wird als autonomer Prozess betrachtet, den die Lernenden selbstverantwortlich führen müssen
- Wichtig für den Lernerfolg ist, dass die Lernenden die Lerninhalte als sinnvolles Wissen mit kognitivem und emotionalem Bezug erleben
- Die Lernenden stellen geschlossene, selbst referenzielle Lernsysteme dar, die durch Unterricht dazu veranlasst werden, ihre kognitive Ordnung umzustrukturieren
- Die inhalts- und variationsreiche Lernumgebungen sollen sich mit authentizitọtsnahen Lerninhalte eignen, damit neue Lerninhalte an Bekanntes anbinden kửnnen
- Lernen wird als soziale Handlung angesehen Die Lernenden kửnnen ihre eigene Wissenskontrukte mit anderen Lernenden aneinander angleichen oder austauschen
Für eine konstruktivitisch orientierte Fremdsprachendidaktik spielt die Lernenden eine zentrale Rolle im Unterricht Das bedeutet, die Lernerautonomie der Lernenden muss sich erhửhen Laut Chrissou (2012, 64) verlangt Realisierung der
Lernerautonomie und zur Fửrderung des Konstruktionsvermửgens verlangt eine angemessene Lernersteuerung, auf die die authentische bzw authentizitọtsnahe der Lerninhalte und die entsprecheden Strategien z.B Auswahl der Sprachmaterialien, sich beziehen D.h wichtig ist hierbei, dass die Lernenden mit authentischen Sprachmaterialien konfrontiert werden und mit bestimmten Fragestellung oder komplexen Aufgabenfehlern bearbeiten kửnnen Es gibt verschiedene Strategientypen, die entweder Sprachverarbeitung (Sprachverarbeitungsstrategie) oder Interaktion (Interaktionsstrategie) zwischen Lernenden oder Sprachfọhigkeit (Lernstrategie) fửrdert
- Die Sprachverarbeitungsstrategie umfassen die Fọhigkeiten zur Sprachrezeption und Sprachproduktion, bei denen die kommunikative Kompetenz eine Hauptrolle spielt
- Die Interaktionsstrategie beschọftigt sich mit dem pragmatischen und soziokulturellen Wissen zur zielgerichteten und lửsungsorientierten Kooperation mit anderen Lernenden
- Die Lernstrategie betreffen die Sprachlernfọhigkeit der Lernenden Der Konstruktivismus bietet den Lernenden auch die Bewusstheit der Lernprozesse und die Fọhigkeit zur Organisation des Lernprozesses und zur Beurteilung des Lernzuwachses Die Lernstrategien sollten auch im Unterricht thematisiert werden.
Didaktisch-methodische Aspekte
Da die feste Wortverbindung bzw Phraseologismen einen wichtigen Teil der Kommunikation in der Fremdsprache, umfasst der Erwerb der Fremdsprache auch die Verwendung fester Wortverbindungen Kühn hat viel Wert auf die pragmatisch orientierte Phraseodidaktik gelegt, die „auf die adressatenbezogene, textsortenspezifische und situationstypische Analyse von Phraseologismen richtet“
(Kühn, 1994, 423) 12 Das wichtige Ziel der Phraseodidaktik liegt darin, dass die
Lernenden durch Trainieren einerseits die Sprachstrategien beherrschen, mit phraseologischen Einheiten im realen Sprachgebrauch selbststọndig umgehen zu kửnnen Andererseits sind die Lernenden in der Lage, ihre phraseologische Kompetenz in verschiedenen Situationen auòerhalb des Fremdsprachenunterrichts erweitern und vertiefen zu kửnnen Dieses ferne Ziel wird sich zum das zuletzt wichtigste Ziel der Phraseodidaktik setzen
Kỹhn (1992, 178) hat ein Modell zur Fửrderung der phraseologischen Kompetenz vorgeschlagen, das als „phraseodidaktische Dreischritt“ bezeichnet wird Es geht um drei Schritte zum Beherrschen der Phraseologismen: entdecken, entschlüsseln und verwenden Er bezeichnet diesen Dreischritt als einen „arbeit- und zeitintensiven Lernprozess“ (Vgl M Chrissou, 2012, 74) In Anlehnung an dieses Forschungsergebnis hat Lüger (1997) einen “phraseodiaktische Vierschritt“ formuliert, indem er eine vierte Phase festigen hinzufügt Im Folgenden wird der phraseodidaktische Vierschritt nọher erlọutert
Zum Erkennen von Phraseologismen ist die Sensibilisierung für die Besonderheiten und fỹr die vielfọltige Formen der Phraseologismen sehr wichtig
Ausgehend von der Tatsache, dass den Lernenden das Bewussein für die typische phraseologische Merkmale und die Unterschiede zu freien Wortverbindungen fehlt
Deswegen sollten die Sprachverarbeitungsstrategien họufig thematisiert, die dem Lernenden die Kompetenz zum Erkennen von Phraseologismen im Text beibringen
Laut Kühn (1996, 16) erscheint die Arbeit mit Texten dabei als erforderlich, denn die Lernenden kửnnen die Phraseologismen richtig verstehen, nur wenn die Phraseologismen sich in die Textzusammenhọnge setzen lassen Folgendermaòen werden die Merkmale bzw die Besonderheiten, die schon in der Kapitel 2.2 erlọutert wurden, noch mal kurz unter der semantischen und syntaktischen Gesichtspunkten zusammengefasst Es handelt sich um: 13
syntaktische Irrigularitọt: Irrigularitọt im Artikelgebrauch (vor Ort), in der Flexion (jemandem steht etwas nicht gut zu Gesicht), oder in der Rektion (an jemandem einen Narren gefressen haben, gute Dinge sein, mit jemandem ist nicht gut Kirschen essen), Strukturbesonderheiten wie z.B die Voranstellung des Genitivatributs (guten Glauben), des atributiven Genitivs (aus aller
Herren Lọnder), oder mit Reime (Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen) oder mit Merkmale des Vergleichs „wie“ (kalt wie Marmor)
semantische Irregularitọt: z.B die ganzheitlichen Bedeutung, bei denen Phraseologismen unikale Komponenten (mit Kind und Kegel) oder konnotativ-wertenden Elemente phraseologischer Einheiten oder die verdunkelte Metaphorisierung vorkommen (gang und gọbe)
die komplexen pragmatischen Verwendungsbedingungen von Phraseologismen und kontextuelle Besonderheiten wie Modifikationen Die Lernenden sollten dabei die Aufmerksamkeit nicht nur auf die Phraseologismen, sondern auf ihren Gebrauch richten, z.B sozusagen, da kann man nur sagen, wie es so schửn heiòt,
Mit den bekannten Phraseologismen, die die Lernenden eine ọhnliche Äqivalenz aus der Muttersprache finden kửnnen, kửnnen sie verstọndlich ganz schnell identifizieren Für die unbekannten ist eine Thematisierung des phraseologischen Bewusseins in Bezug auf obengenannte Irrigularitọten unerlọsslich, um die phraseologische Fọhigkeiten zum Erkennen der Lernenden zu fửrdern
Nach der Erkennen von Phraseologismen folgt die Phase des Entschlüsselns ihrer Semantik Zur Entschlüsselung der Phraseologismen werden verschiedene Strategien verlangt Hallsteinsdóttir (2001, 25f) hat in seiner Untersuchung zum Einsatz von Verstehenstrategien zur Konstruktion phraseologischer Bedeutung eine Einteilung von Strategien vorgenommen 14 Folgendermaòen lassen sich dieser Einteilung nach einer chronologischen Abfolge beschreiben:
Einsatz muttersprachlichen Wissens: Es handelt sich darum, dass die Lernenden kửnnen nach einem phraseologischen Äquivalent in ihrer Muttersprache suchen Deswegen họlt man die muttersprachliche phraseologische Kompetenz für das Erkennen und Verstehen von Phraseologismen fỹr unerlọsslich Rieder (2004) ist zu vermuten, dass das fremdsprachliche Lexikon im Bereich der Phraseologie vom angemessenen muttersprachlichen Lexikon unterstützt werde 15 Besonders für die Anfọngerniveau ist die Methode des Transfers von Kenntnisse in der Muttersprache auf die Fremdsprache viel nỹtzlicher Auch fỹr die hửheren Sprachniveaus scheint die muttersprachliche phraseologische Kompetenz bei der Erweiterung des Sprachbewusstseins auf jeden Fall erforderlich
Vergegenwọrtigen des Bildes: Wie der Name der Methode reflektiert hat, bezieht sich es auf die Visualisierung der wửrtlichen Bedeutung des Phraseologismus und auf die Analyse der idiomatischen Bedeutung Denn die Konstruktion der phraseologischen Bedeutung wird von der Bedeutung der einzelnen Komponenten beeinflusst Ein Beispiel fỹr diese ĩbungsform wird dargestellt: 16
Aufgabe: Was kửnnten die bildlich dargestellten Redewendungen deiner Meinung nach bedeuten? Versuche mithilfe der vorhandenen Abbildungen die Bedeutung zu ermitteln Als hilfreich kửnnten sich bei der Bewọltigung dieser Aufgabe die folgenden Sọtze erweisen, welche aber noch dem passenden Bild zugeordnet werden müssen
16 Vgl Multimediales Unterrichtsmaterial zur deutschen Phraseologie (Hana Bergerová):
(http://frazeologie.ujepurkyne.com/SS_teil04aufgabe6_ger.asp)
A Der Junge versteht die Welt nicht mehr Seine Freundin zeigt ihm auf einmal die kalte Schulter […] Was ist passiert?
B Der Schỹler ist am Boden zerstửrt, weil er schon wieder eine schlechte Note bekommen hat
C Manchen Menschen stehen die Haare zu Berge, wenn sie eine Spinne sehen
Abbildung 2: Bildliche Darstellung der Phraseologismen „jemandem stehen die Haare zu Berge“
Erschlieòen aus dem Kontext: Der sprachliche als auch nicht-sprachliche Kontext kann den Hintergrund für die Bedeutungskonstruktion darstellen
Deswegen kửnnen das Welt- und Kontextwissen bei der Verstehensstrategie mehr oder weniger helfen Hallsteinsdúttir zufolge kửnnen Probleme auftreten, z.B die Kürze des Textes, mangelnde Kontextinformationen, zu viele unbekannte Wửrter oder Ambiguitọt von der Kontextbedeutung,
Heranziehen lexikographischer Hilfsmittel: Spezialwửrterbỹcher sind in diesem Fall ein wichtiges Hilfsmittel, um die Bedeutung der Phraseologismen zu erschlieòen Darum ist es sinnvoll, die Arbeit mit Wửrterbỹchern intensiv zu trainieren
Lüger (1997, 91) betont die Wichtigkeit der Festigungsphase, die „auf des phraseologischen Ausdrucksbestands angewendet werden“ 17 Er hat auch festgelegt, dass man „eine recht prọzise Kenntnis der jeweiligen Komponenten (einschlieòlich morphosyntaktischer Besonderheiten) und der mửglichen Funktionen relativ zu einer Textsorte und zur gegebenen Sprecherkonstellation“ 18 braucht, um einen Phraseologismus verstehen und gebrauchen zu kửnnen
Unter Festigung versteht Sajankova (2007, 31), dass „der Lernende Phraseme mit vielen Zusatzinformationen im Gedọchtnis speichern muss, um darauf nach Bedarf zurỹckgreifen zu kửnnen“ 19 Die Frage lautet, welche Aspekte gefestigt werden sollten Dabei geht es um die Festigung:
der Form, d.h des lexikalischen Komponentenbestands sowie die strukturelllen Besonderheiten im Formativ
und der textuell-pragmatischen Dimension von Phraseologismen
Zu diesem Lernziel passen verschiedene ĩbungsformen wie z.B
Multiple-Choice-übung: „Wie ist die Redewendung richtig? Kreuzen Sie an
1 etwas in den falschen bekommen (Vgl K Ullmann, 2009):
2 Mit jemandem dick und dünn gehen
Vervollstọndigungỹbung: Setzen Sie die fehlenden Verben in der richtigen Form ein (Vgl K Ullmann, 2009, 83)
1 Gute Freunde wie Pech und Schwefel
2 Es ist nicht richtig, Kinder immer mit Samthandschuhen
Zuordnungübung: Was meint das Gleche? Verbinden Sie (Vgl K Ullmann,
1 Ich wỹnsche dir viel Erfolg A alle Fọden in der Hand halten
2 Katja hat viele Stellenangebote B die Filme ins Korn werfen
3 Gib doch nicht so schnell auf C die Daumen drücken
4 Die Chefin glaubt, sie hat die absolute Kontrolle
D mehrere Eisen im Feuer haben
oder Paraphraseübung: Sagen Sie mit einer Redewendung
1 Er ist ein erfahrener Anwalt Er weiò, wie sich diese Sache entwickeln
2 Lehrer zu einem Schỹler: „Mit dir habe ich noch etwas zu klọren.“
3 Mutter zu ihren Kindern:“Warum müsst ihr euch immer streiten?“
Im vierten und letzten Lernschritt des phraseodidaktischen Vierschritts sollen die Lernende ihr erworbenes, phraseologisches Wissen zur Anwendung bringen Diese Phase bezieht sich auf die Verwendung von Phraseologismen
z.B.: Eine mửgliche Aufgabestellung dazu lautet: Ergọnzt in folgenden Sọtzen die fehlende Redewendung in der richtigen Form: „jemand erlebt sein blaues
Wunder“, „jemand họngt etwas an den Nagel“, „jemanden bringt etwas in Rage“:
Ich habe keine Lust mehr in die Musikschule zu gehen Ich glaube, ich werde bald meine Geige ………….………
Meine Mutter kann es ỹberhaupt nicht leiden, wenn ich spọt abends nach Hause komme Das ……….…………
Wenn du deine Hausaufgaben nicht ordentlich machst, ………… du morgen in der Schule ……….………… Frau Schmidt lọsst dich nachsitzen und du wirst alles noch einmal machen müssen
Auòerdem kửnnen die Lernenden ein Theaterstỹck, einen Brief oder ein Gedicht schreiben und vorspielen, in denen ermittelten Phraseologismen vorkommen
Um solche Aufgaben bewọltigen zu kửnnen, mỹssen die Lernende zuerst Gedanken über die Bedeutung der angeführten Phraseologismen machen Wie sollen sie sonst die Redewendungen richtig verwenden kửnnen? D.h der zweite Lernschritt muss notwendigerweise bereits stattfinden.
ĩbungstypologien und Kriterien zur Analyse der ĩbungen 33
Man sagt „ĩbung macht den Meister“ D.h erworbene Kenntnisse und Wortschatz sollten im Unterricht trainiert und vertieft werden Im Folgendes sind verschiedene ĩbungstypen vorzustellen, die gut zur Vermittlung der Phraseologismen passen Im Kapitel Verfahren der Wortschatz- und Bedeutungsvermittlung unterschieden V
Janớkovỏ und M Michels-McGovern in ihrem Skriptum folgende ĩbungstypologie (Vgl Janíková, V., 2004, 33f) 20 :
Erkennungsübungen: Lexikalische Einheiten müssen im Text identifiziert werden
Erschlieòungsỹbungen: Die Semantik wird mit Hilfe verschiedener
Differenzierungsübungen: Eine Bedeutung wird von der einer anderen unterschieden
Substitutionsübungen: Ein sprachliches Mittel wird durch ein anderes ersetzt
Komplementationsỹbungen: Wửrter, Reihen, Sọtze, Texte, Lỹckentexte ergọnzen
Expansionsỹbungen: Erweiterung der Wửrter, Reihen, usw
Komprimierungsỹbungen: Verdichtung der Wửrter.usw
Im empirischen Teil lassen sich die ĩbungen analysieren und dabei benửtige ich folgende Prinzipien der konstruktivistischen Lerntheorie:
Prinzip der Vorwissenaktivierung: Die Aktivierung des Vorwissens ist nach dem Konstruktivismus eine Vorauss für das Lernen, denn neues Wissen kann nicht konstruiert werden, falls der Lernende kein Vorwissen haben, sonst wird das neue Wissen schnell vergessen Das Vorwissen der Lernende sollte deswegen aktiviert werden D.h die Fertigkeit oder die Kenntnisse, die in der Aufgabe geübt werden, schon vor dem Anfang mit der Aufgabe aktiviert werden Dadurch kửnnen sie das neue Wissen mit dem alten vergleichen und besser lernen
Prinzip der Problemlửsungscharakters: Das Prinzip der Kreativitọt und der
Problemlửsungscharakter sind eng zusammenhọngend Beim Lửsen einer ĩbung sollten das selbststọndige Denken und die Kreativitọt gefửdert werden.
Empirische Untersuchung
Evaluationskriterien
Die Evaluation soll zunọchst auf der Auswahl der Phraseologismen beruhen In diesem Beitrag werden nur:
- Zwei Untergruppen der nominativen Phraseologismen, und zwar die idiomatische und teilidiomatische Verbindungen
- und komparative Phraseologismen angesehen Der empirische Teil umfasst die quantitative und qualitative Untersuchung, die sich zum Ziel setzen, auf folgende Fragen zu antworten:
- wie viele und wie oft Phraseologismen kommen in den gewọhlten Lehrwerken vor?
- Welche Phraseologismen sind in den Lehrwerken vertreten?
- Gibt es ĩbungen in den beiden Lehrwerken, die den Schỹlern Mửglichkeit geben, Phraseologismen richtig zu verstehen und zu verwenden, (ob der phraseodidaktische Vierschritt angewendet wird)?
Um diese genannten Zwecke zu verwirklichen, werden Lehrwerke für das DaF- Lernen auf dem Niveau B2 ausgesucht Wenn die Lernenden das Niveau B2 anfangen, beherrschen sie ohne Zweifel genug Vorkenntnisse, um mit Phraseologismen umgehen zu kửnnen und eine Erweiterung des Wortschatzes ist fỹr die Fortgeschrittenen in dieser Phase unerlọsslich Die drei aktuellen Lehrwerke Ausblick 2 (Hueber Verlag), Aspekte 2 (Klett-Langenscheidt Verlag) und Studio d B2 (Cornelsen Verlag), die aktuell im Deutschunterricht in Vietnam eingesetzt werden, lassen sich als Korpus wọhlen und analysieren Die quantitative und qualitative Untersuchung beschọftigen sich aber nur mit den Phraseologismen im Kursbuch und in den Hửrtexten, mit denen die Lernenden im Kurs (nicht zu Hause) arbeiten müssen
Als erstes wird eine allgemeine Beschreibung der zwei untersuchten Lehrwerken gegeben Dann kommt die quantitative Untersuchung, in der die Anzahl und die Họufigkeit der vorkommenden Phraseologismen gezọhlt und gerechnet werden
Eine qualitative Untersuchung wird danach durchgefỹhrt, um einen ĩberblick darüber zu geben, welche Phraseologismen und wie sie in den Lehrwerken eingesetzt werden, indem die ĩbungen in den Lehrwerken, in denen die Phraseologismen oder feste Wortverbindungen vermittelt werden, sich analysieren lassen.
Lehrwerkanalyse
Als Lehrwerkskomponent werden das Kursbuch und das Arbeitsbuch genannt „Das Kursbuch ist das Herzstück eines Lehrwerks“ (Vgl M Brinitzer, 2013, 161) Hier werden alle wichtige sprachliche Handlungen eingeführt, die vier Fertigkeiten entwickelt sowie Wortschatz, Grammatik und Landeskunde vermittelt Neben dem
Kursbuch gibt es meisten ein Arbeitsbuch oder ĩbungsbuch Hier werden Grammatik, Wortschatz, Redemittel usw geübt und vertieft In diesem Beitrag werden die Kursbücher als Korpus genommen
Zur Lehrwerkanalyse spricht man von einem Versuch einer systematischen Analyse fremdsprachlicher Lehrwerke erst seit der Mitte der 60er Jahre Die Bedingungssequenz, die von Pelz (1978, 61) nachgewiese wurde, sieht so aus:
„Lehrplan => Lehrwerk => Methode => Unterricht“ (Vgl G Neuner, 1979, 6) Das ergibt sich, dass Lehrwerke eine entscheidende Rolle, ob das Lernziel geschafft wird oder nicht
Das Lehrwerk Ausblick 2 ist nach Angaben des Verlags ein dreibọndiges Lehrwerk für Jugendliche und junge Erwachsene mit guten Grundkenntnissen der deutschen Sprache (Niveaustufe B1-C1 nach dem Gemeinsamen Europọischen Referenzrahmen für Sprachen) Das Lehrwerk wird eben an der Fremdsprachenoberschule (Fremdsprachenhochschule – Nationaluniversitọt Hanoi) eingesetzt, wo das Deutsche Sprachdiplom der Kultursministerkonferenz Stufe (DSD) anbietet Daneben bereitet es auch auf die Prüfungen Goethe-Zertifkat B2 und ệSD 2 vor Der Band 2 bietet Material fỹr etwa 200 Unterrichtseinheiten von je
45 Minuten Es umfasst insgesamt 10 Lektionen Jede Lektion ist in 3 bis 5 einzelne Abschnitte jenach Lektion unterteilt (A, B, C, ) Und jeder Abschnitt beleuchtet das Lektionsthema aus verschiedenen Perspektiven Im Mittelpunkt stehen Lese- und Hửrtexte, an die sich ĩbungen zur Verstọndnissicherung und produktive ĩbungen anschlieòen (Sprechen und Schreiben) Nach den Autoren legt das Lehrwerk auf die Arbeit mit dem Wortschatz und Grammatik und auf die Art und Weise, wie sie selbststọndig mit Texten und Wửrterbỹchern auòerhalb des Kurses umgehen, besonders Wert Auòerdem sind ein Arbeitsbuch und noch ein Audio- CDs beigelegt, auf denen sich Hửrtexte mit Interviews, Dialogen, befinden
Das Lehrwerk Aspekte neu 2, die momentan für das Niveau B2 beim Goethe Institut besteht aus 10 Lektionen, die jeweils von 4 Modulen (1, 2, 3, 4) und 3 Nebenteile, und zwar Portrọt, Grammatik und Film, gestaltet werden Das Lehrwerk bereitet auf das Goethe-Zertifikat B2, TELC Deutsch B2 und ệSD B2 vor Aspekte wurde auf der Grundlage der Empfehlungen des Gemeinsamen europọischen Referenzrahmens entwickelt Zentraler Punkt ist die Lernerorientierung, das Miteinbeziehen der Lebensbereiche und der Situationen, in denen Lernende der deutschen Sprache begegnen Besonders wird das autonome Lernen als ein wichtiges Ziel gefửrdert Ein Arbeitsbuch und eine Audio-CD sind auch beigelegt
Diese zwei Lehrwerke werden als Korpus ausgewọhlt, weil die beiden aktuell sind und von zwei verschiedenen Verlagen hergestellt werden Besonders ist jedes Lehrwerk für eine bestimmte Zielgruppe geeignet (Jugendliche oder Erwachsene)
Das dritte ausgewọhlt Lehrwerk ist Studio D B2, das momentan in dem Long Viet Sprachzentrum in Hanoi benutzt wird Dieses Lehrwerk erscheint in zwei Bọnden jeweils 8 Lektionen Das Kursbuch mit thematischer grammatischer Progression gegliedert Das Lehrwerk orientiert sich eng an der Niveau B2 des Gemeinsamen europọischen Refenrenzrahmens und bereitet Teilnehmer auch auf die Prỹfung Goethe-Zertifikat B2 bzw TELC Deutsch B2 vor Die gezielte Wiederholungen ausgewọhlter Bereiche des B1-Stoffes in den ersten vier Einheiten erleichtert allen Lernenden den Einstieg in den B2-Kurs Jede Lektion schlieòt mit einer Seite zur Selbstevalution ab Zur Wiederholung, Vertiefung und thematischen Erweiterung finden die Lernenden im ĩbungsteil die passenden ĩbungseinheiten, an die sich jeweils noch eine Seite zum Training von Wortverbindungen anschlieòt Das Lehrwerk nimmt auch auf die Entwicklung invidueller Lernstrategie groòe Rücksicht, indem sie noch Lerntipps und Minimemos im Lehrwerk eingeben
4.2.2 Ergebnisse und Analyse der quantitativen Untersuchung
Das Ergebnis der quantitativen Untersuchung wird in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
Tabelle 1: Die Anzahl der Phraseologismen in den ausgewọhlten Lehrwerken
Aus der Tabelle ist ersichtlich, dass die Anzahl der Phraseologismen in den untersuchten Lehrwerken hinsichtlich ihres Umfangs relativ gering ist Beim Lehrwerk Ausblick gibt es auf jeder 3,5 Seite einen (teil-)idiomatisierten
Phraseologismus, beim Aspekte neu auf jeder 3,2 Seite und beim Studio D auf jeder
4 Seite Bezüglich der Phraseologismen in den Transkripten kann man nur eine ganz kleine Anzahl der Phraseologismen bemerken Laut der Untersuchung kommen die Mehrheit der Phraseologismen in schriftlichen Texten vor Die Analyse zeigt ein überraschendes Egebnis: Es gibt in drei Lehrwerken nur vier Phraseologismen, die mehr als einmal vorkommen Der Phraseologismus „eine Rolle spielen“, der als teil-idiomatisch betrachtet wird, wird im Ausblick fünfmal, im Aspekte neu dreimal und im Studio d zweimal entstanden Im Studio d sind zwei Zwillingsformen „nach und nach“ und „hin und wieder“ zweimal im Kursbuch vorhanden Ganz ọhnlich wie im Kursbuch ist der Phraseologismus „eine Rolle spielen“ in den Transkripten des Ausblicks auch sechsmal, des Aspektes dreimal und des Studios d zweimal vorhanden Oder die Phraseologismen wie z.B „etwas an die Hand nehmen“ sind im Ausblick dreimal, „etwas im Griff haben“ zweimal und „etwas an die Nagel họngen“ im Aspekte zweimal vertreten Alle andere Phraseologismen sowohl in den schriftlichen Kursbỹchern als auch in den Transkripten kửnnen nur einmal erscheinen Man kann davon ausgehen, dass es bei der Behandlung der
Phraseologismen keine Kontinuitọt besteht Wir kommen dann in Frage, warum man in der Fremdsprachendidaktik Kontinuitọt braucht Zufolge der Didaktiktheorie ist es sehr sinnvoll, dass Wortschatz (in diesem Fall die vorkommenden Phraseologismen) absichtlich immer wiederaufgenommen werden, um gefestig zu werden Die Phraseologismen, die nicht weiter behandelt werden und nur für das Verstehen in diesem Text oder in diesem Kontext wichtig sind, spielen für den produktiven Sprachgebrauch der Lernenden gar keine Rolle
Ein weiteres Ergebnis wird die Einteilung der gesuchten Phraseologismen darstellen: (Die Anzahl der Phraseologismen in dem Kursbuch und in den Transkripten wird zusammengefasst)
Diagramm 1: Verteilung der einzelnen Phraseologismentypen
Aus dem Diagramm ist vollidiomatisierte Phraseologismen in drei Lehrwerken der dominierende Typ zu sehen Dann kommt die Anzahl der Teilidiomatisierte
Bemerkenswert ist die Anzahl der Teilidome und Idiome im Ausblick 2 gleich Im Gegensatz zu dem Ausblick sind die Vollidiomatisierte viel mehr als die Teilidiomatisierte im Aspekte 2 (mehr als doppelt) und Studio d B2 (genau
Modellbildungen, komparative Phraseologismen und Gemeinplọtze Im Studio d und Aspekte gibt es keine Gemeinplọtze
Die gegebenen Anzahl der vorkommenden Phraseologismen in den ausgewọhlten Lehrwerken hat eine Tatsache gezeigt, dass man auf die Phraseologie bzw
Phraseologismen beim Niveau B2 noch weinige Wert legt Die Frage ist, ob sie einfach wie die Wửrter nur in Texten entstehen oder ob sie weiter didaktisch vermittelt werden und ob die rezeptive als auch die produktive phraseologische Sprachkompetenz der Lernenden entwickelt wird Diese Frage lọsst sich im weiteren Teil verdeutlichen
4.2.3 Ergebnisse und Analyse der qualitativen Untersuchung
Bei der Lehrwerkauswahl spricht man davon, dass wie ein gutes Lehrwerk ist, auf welche Aspekte man basieren kann, um ein Lehrwerk zu bewerten Duszenko
(1994, 14) zufolge ist diese wichtige Frage gar nicht so leicht zu beantworten Denn viele externe und interne Faktoren beeinflussen die Qualitọt eines Lehrwerks Zur internen Faktoren gehửren z.B die Zielsetzungen und methodische Konzeption, Sprache und Texte, Themen und Inhalte, grammatische Konzeption, ĩbungen und ĩbungsablọufe, Darstellung der zielsprachlichen Kultur, usw (Vgl Duszenko,
1994, 14) In diesem Teil werden die ĩbungen, in denen Phraseologismen ermittelt werden, detailiert analysiert Das Ziel der Arbeit liegt darin, ob Phraseologie und Phraseodidaktik im Lehrwerk berücksichtigt werden
Laut der Untersuchung befinden sich im Kursbuch Ausblick 2 keine phraseologischen ĩbungen, sondern kommen die Phraseologismen einfach in Lesetexten oder Hửraufgaben vor, ohne geỹbt oder vertieft zu werden Es sieht aber anders im Aspekte neu aus Phraseologismen sind nicht nur im Lesetexten sondern auch in Hửrtexten vertreten Aus diesem Grund werden Phraseologismen in den Aufgaben zum Lesen, zum Hửren, zum Schreiben und auch zum Sprechen ermittelt, obwohl die Anzahl der ĩbungen noch gering ist Bemerkenswert lassen sich die ĩbungen nach phraseologischen Dreichritt oder Vierschritt gestalten
Folgendes werden 6 Beispielsübungen analysiert, die vom Lehrwerk Aspekte neu (4
Beispiele) und vom Studio d B2 (2 Beispiele) rausgenommen werden Die ĩbungen werden didaktisch unter folgenden Aspekte ananlysiert, und zwar ĩbungstyp, das Ziel der ĩbung, welche Phase die ĩbung dient, und nach den konstruktivitischen Prinzipien, die schon im theoretischen Teil thematisiert wurde, bewertet
Beispielsỹbung 1: ĩbung 2, Lektion 4, Modul 3, Seite 63, Aspekte neu 2
Die ĩbung lọsst sich in fỹnf kleinen ĩbungen (a, b, c, d, e) unterteilen
Aufgabe Phase Aktivitọten der Lernende (L) ĩbungstyp a Erkennen L hửren einige Sọtze aus dem Interview noch einmal, das in der vorherigen Hửrỹbung vermittelt wurde, und ergọnzen die Nomen in die vorgegebenen Sọtzen (die Verben wurden schon unterstrichen)
(Untersuchungen anstellen, in Aufregung versetzen, Frage stellen, die Flucht ergreifen)
Erkennung -sübung b L bilden aus den eingesetzten Nomen in 2a Verben
(untersuchen, aufregen, fragen, fliehen) Dann formulieren L die Sọtze neu
L ordnen die Bedeutungen und Nomen-Verb- Verbindungen zu und dann formulieren sie die Sọtze neu, ohne die feste Verbindung zu benutzen
Didaktisierungsvorschlag 5 0 1 Durchführung des Didaktisierungsvorschlages
Phraseologismen kửnnten bei jeder Unterrichtsstunde behandelt werden Wichtig ist, dass ihre Bedeutung mit dem Thema der Einheit verbinden sollten In diesem Teil wird ein Vorschlag zur Didaktisierung dargestellt, in dem Phraseologismen zu dem Thema „Wo die Liebe hinfọllt“ (Einheit 7, Studio d B2/1) sich vermitteln lassen Vor dem Unterricht müssen die Zielgruppe und ihre Niveaustufe, Anzahl der Teilnehmer (TN), Lernziele und Zeit zur Vermittlung bestimmt werden
Zielgruppe: 16 Kursteilnehmer (KTN) im B2-Kurs bei dem Long
Viet Sprachzentrum, die erst B1-Prüfung abgelegt haben und seit 2 Wochen den B2-Vorbereitungskurs besuchen
Lernziel: Die KTN kửnnen alle vermittelten Phraseologismen zum Thema Liebe beherrschen und anwenden
Eine ausführliche Unterrichtsskizze wird in der folgenden Tabelle veranschaulicht
Sozial- formen im Plenum Partner- arbeit (PA) PA
Lernaktivitọten -TN sehen sich das Bild an und vermuten das Thema -TN denken ỹber eine vietnamesische Äquivalent -TN versuchen,dasdeutsche Sprichwort „Liebe geht durch den Magen“zu erraten -TN lesen den Text,suchen vorhandenen Phra.und schreiben aufs Arbeitsblatt -TN lesen noch mal den Text selektiv und finden die Bedeutung, indem sie versuch, das Phra den
Lehraktivitọten -L zeigt den TNn ein Bild und bittet sie, mit Hilfe des Bildes das Thema Liebe zu vermuten (L weist die TN auf das Herz hin) -L fragt TN nach einem vietnamesischen Spruch,der zu dem Bild passt -L gibt den TNn den Text und fordert sie,9 Phraseologismen (Phra.) im Text herauszufinden -L zeigt die Lửsung -L lassen die TN mti Hilfe des Kontexts die Bedeutung der Phra vermuten
Sozial- formen Einzelarb eit (EA) Gruppen- arbeit (GA)
Lernaktivitọten Partner mit eigenen Wửrtern zu erklọren,ohne Wửrterbuch zu benutzen TN wọhlen mitHilfe des Wửrterbuchsdie geeignete Bedetung und das passende Bild zu jedem Phraseologismus TN besprechen zu dirtt die vietnamesischen Äquivalente und finden die besten Entsprechungen -TN verửffentlicht ihre Ergbnisse
Lehraktivitọten L verteilt den TNn Arbeitsblatt,auf dem die Bedeutungen der Phra unter Multiple-Choi ĩbungstyp formuliert werden Darauf stehen die Bilder, die Bedeutung der Phra veranschaulichen -L korrigiert -L fordert die TN,die vietnamesischen Äquivalentedieser deutschen Phraseologismen zu finden -L vergleicht.
Materialien geschnitten Phra Arbeitsblatt 3 Bilder/Fotos
Sozial- formen PA EA GA
Lernaktivitọten TN ordnen mit nirgendwelcher Hilfe die passenden Verben und Nomen in die richtigen Phra zu TN ordnen Sọtze zu, indem sie alle Sọtze lesen und entscheiden dann,welche Sọtze zusammen gehửren -Wichtig ist, dass mindesten 4 ermtittelten Phra.in der Geschichte anwesend sind -TN spielen ihr Ergebnis vor dem Publikum vor.
Lehraktivitọten L lọsst die TN vollstọndigen Phra aus die Phra.bilden,deren Verb undNomenwegnommenwerden (L gibt absichtlich mehrere Mửglichkeiten) L bittet die TN,Sọtzeaus vorgegebenen Satzteilen zu bilden L teilt die TN in6 Gruppen und gibt jeder einBild/einFoto nd bittet die TN,mit ihrer Fantasie eine Geschichte zu schreiben, deren Inhalt zu dem Bild passen sollte -L bewertet.
Tabelle 5: Unterrichtsskizze zu dem Thema „Phraseologismen und Liebe“
4.3.2 Analyse und Bewertung der Ergebnisse
Bevor das Ergebnis der Durchführung des Didaktisierungsvorschlag anhand der Phasen berichtet und bewertet wird, soll die Leistungsfọhigkeit der Zielgruppe hingewiesen werden Die KTN sind vom Alter 18 bis 26, die statt an die Universitọt zu gehen, einen Beruf lernen und spọter als Altenpfleger in Deutschland werden
Neben den guten KTNn sogar mit Sprachbegabung gibt es auch davon circa 20 % schwache KTN Im Februar fahren sie nach Deutschland, um an einem offiziellen B2-Kurs teilzunehmen und danach fangen sie mit der Berufsausbildung an Als Anmerkung wird der Begriff „Phraseologismen“ vor dem Probeunterricht thematisiert a Erkennungsphase:
(1) KTN erkennen im vorgegebenen Text neun Phraseologismen
Diagramm 2: Ergebnis der Durchführung der Erkennungsphase
Es geht hier nur um die vollidiomatisierten Phraseologismen Zwei davon haben die Wortgruppe „das glücklichste Paar der Welt“ und eine davon hat „auf ihrem Finger landen“ als Phraseologismen gesehen Der phraseologische Komparativ „wie Hund und Katze“ ist nach ihrer Meinung am leichtesten zu erkennen, weil sie sofort eine vietnamesische Äquivalent davon finden konnten Als Erfahrung zu dieser Aufgabe haben sie geantwortet, dass die Gruppe, die normalerwese ein oder zwei Nomen und eine Prọposition enthọlt, und die auòerdem fỹr sie ganz komisch und ungewửhnlich klingelt, wahrscheinlich ein Phraseologismus sein kửnnte b Entschlüsselungsphase:
(2) Arbeitsblatt 2: Was bedeutet die Phraseologismen Kreuzen Sie an
Die Anzahl, die mit Gelb markiert werden, ist die Anzahl der KTN mit richtigen Lửsung
1 sein Herz an jemanden verlieren A
B Man verliebt sich in jemanden
C Man ist auf jemanden neidisch
2 ein Auge auf jemanden werfen C
A Man gibt jemandem ein Auge
B Man achtet auf etwas/jemanden
C Man interessiert sich für etwas/jemanden
4 ein Herz und eine Seele sein C
A Man wohnt mit jemandem zusammen unter einem Dach
B Man hilft jemandem in schwierigen Situation
C Man ist mit jemandem sehr eng befreundet
5 bei jemandem einen Stein im Brett haben B
A Man verliebt sich in jemanden
B Man genieòt bei jemandem Sympathien
C Man ist gegenüber jemandem hartherzig
6 einen Narren an jemandem/ etwas gefressen haben A
A Man verliert bei jemandem das Vertrauen 10
B Man tọuscht und veralbert jemanden
C Man mag übertrieben jemanden sehr
7 für jemanden die Hand ins Feuer legen A
A Man hat volles Vertrauen zu jemandem
B Man schadet jemanden mit Feuer
C Man arbeitet mit jemandem in der Feuerwehr
C Man unterhọlt sich mit jemanden viel
9 mit jemandem durch dick und dünn gehen B
A Man wohnt mit jemandem zusammen
B Man erlebt mit jemandem gemeinsam gute und schlechte Zeiten
C Man beschwert sich über das Aussehen von jemandem
0 Tabelle 6: Ergebnis der Durchführung der Entschlüsselungsphase Laut dem Ergebnis konnten mehr als 75 % der KTN die richtige Bedeutung der folgenden Phraseologismen wọhlen, und zwar „sein Herz an jemanden verlieren“,
„für jemanden die Hand ins Feuer legen“, „wie Hund und Katze“ und „mit jemandem durch dick und dünn gehen“ Die zwei Phraseologismen „bei jemandem einen Stein im Brett haben“ und „einen Narren an jemandem oder etwas gefressen haben“ halten sie für sehr schwer, die Bedeutung zu entschlüsseln, auch wenn sie die Bedeutung der einzelnen Wửrtern gekannt haben Wọhrend dieser Phase durften KTN Wửrterbuch benutzen, um die vorkommenden Wửrter in den Aufgaben nachzuschlagen Danach konnten KTN alle Bilder zu den Phraseologismen richtig zuordnen
(3) KTN arbeiten in der Gruppen jeweils von drei und besprechen die entsprechenden vietnamesischen Äquivalente
Phra 1 „sein Herz an jemanden verlieren“: „đánh rơi con tim“, „con tim gục ngã“,
Phra 2 „ein Auge auf jemanden werfen“: liếc mắt đưa tình, thả thính, mắt chớp chớp
Phra 3 „jemanden im Stich lassen“
Phra 4 „ein Herz und eine Seele sein“: Mình với ta tuy hai mà là một, Hai trái tim cùng chung một nhịp đập, Một túp lểu tranh hai trái tim vàng
Phra 5 „bei jemandem einen Stein im Brett haben“: cảm nắng Phra 6 „einen Narren an jemandem/etwas gefressen haben“: Anh em cây khế, Ăn quả lừa, Niềm tin đặt nhầm chỗ
Phra 7 „für jemanden die Hand ins Feuer legen“: Anh hùng cứu mỹ nhân Phra 8 „wie Hund und Katze“: Như chó với mèo
Phra 9 „mit jemandem durch dick und dünn gehen“: Đồng cam cộng khổ, Có phúc cùng hưởng có họa cùng chịu, Tối lửa tắt đèn có nhau, Chia ngọt sẻ bùi, Đồng tử đồng sinh, Thương người như thể thương thân
Zu diesem Aufgabe arbeiteten sie in der Gruppen von drei Nach meiner Beobachtung haben sie richtig gut mitgemacht und ganz dynamisch darüber diskutiert Sie hatten Lust darauf, eine vietnamesische Äquivalent zu finden, obwohl nicht alle von ihnen gefundene Wortgruppen ein vietnamesischer Phraseologismus oder eine Redewendung (đánh rơi con tim, con tim gục ngã, thả thính, say nắng, anh hùng cứu mỹ nhân ) scheinen Zu dem Phraseologismus
„jemanden im Stich lasen“ haben sie keine passende Äquivalent gefunden c Festigungsphase
(1) KTN bilden vollstọndige Phraseologismen, indem sie passende Verben und Nomen oder Prọpositionen finden mỹssen