Byrams Modell interkultureller Kompetenz

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Byrams Modell interkultureller Kompetenz (1997) ist im Kontext schulischen Fremdsprachenlernens wegweisend und wurde entsprechend breit rezipiert. Es wurde für den Fremdsprachenunterricht entwickelt, passt aber auch allgemein zu pọdagogischen Zielen der Persửnlichkeitsentwicklung und der politischen Bildung bzw. des globalen Lernens. Laut Spitzberg und Changnon (2009, S.10) gehửrt es zu den co-orientational models.

Abbildung 1: Byrams Modell interkultureller Kompetenz (Byram, 1997, S. 73)

Byram stellt interkulturelle Kompetenz als eine Konstruktion mehrerer eng verbundener Faktoren dar. Seine Strukturierung interkultureller kommunikativer Kompetenz in fünf Bereiche [savoirs] wurde in ihrer Form dem Gemeinsamen europọischen Referenzrahmen (GeR) zugrunde gelegt. Byram integriert

„interkulturelle Kompetenz“ als einen Baustein in sein übergeordnetes Konstrukt der interkulturellen kommunikativen Kompetenz, zu welcher er auòerdem die linguistische und soziolinguistische Kompetenz sowie die Diskurskompetenz zọhlt.

D. h. Laut Byram beinhaltet interkulturelle kommunikative Kompetenz interkulturelle Kompetenz und kommunikative Kompetenz. Zu kommunikativen Kompetenz gehửren die linguistische Kompetenz, die soziolinguistische Kompetenz und die Diskurskompetenz.

Kommunikative Kompetenz wird von Ulrich Zeuner nach einer Definition von Canale und Swain (1980) zusammengefasst und gliedert sich in folgende Bereiche:

 „grammatische Kompetenz, d. h. die Beherrschung von Wortschatz, Satzgrammatik, Wortbildungsregeln, Aussprache, Orthographie usw., also Elemente des sprachlichen Codes;

 soziolinguistische Kompetenz, d. h. wie Sprecher Äuòerungen in unterschiedlichen situativen und kulturellen Kontexten produzieren und verstehen, wobei Faktoren wie der soziale Status der Gesprọchsteilhaber, die Rollenverhọltnisse zwischen ihnen, das Ziel der Interaktion und die Situationsangemessenheit der Äuòerungen in Bedeutung und Form eine Rolle spielen.

 Diskurskompetenz, d. h. wie Sprecher es schaffen, beim Sprechen und Verstehen grammatische Formen und Bedeutungen miteinander zu verbinden, damit Texte und Diskurse entstehen und

 strategische Kompetenz, also die Beherrschung derjenigen verbalen und nonverbalen Kommunikationsstrategien, die Sprecher verwenden, wenn die Kommunikation zwischen den am Gesprọch Beteiligten zusammengebrochen ist, z. B. wegen mangelnder Kompetenz in einem der anderen Kompetenzgebiete.“ (Zeuner, 2009, zit. nach House, 1996, S. 36)

Das Lernziel der interkulturellen kommunikativen Kompetenz beinhaltet neben dem erfolgreichen Austausch von Informationen auch „den Aufbau und Erhalt interkultureller Beziehungen zwischen Menschen unterschiedlicher kultureller Herkunft“ (Freitag-Hild, 2010, S. 121). Damit wird ein Einheimischer [native speaker] zu einem interkulturellen Menschen [intercultural speaker]. Interkulturelle Menschen sind Personen, die nicht in festen Normen denken, sondern die „sich

flexibel mit wechselnden Situationen und Personen auseinandersetzen und die eigenen Positionen und Wissensbestọnde ggf. [...] hinterfragen und [...] modifizieren oder auch [...] revidieren“ (Schmenk, 2010, S. 118).

Byrams Modell interkultureller Kompetenz umfasst die folgenden fünf Komponenten: Wissen [knowlegde/ savoirs], Einstellungen und Haltungen [attitudes/

savoir ờtre], die Fertigkeit/ Fọhigkeit, Kulturen zu interpretieren und in einem interkulturellen Zusammenhang zu verstehen [skills/ savoir comprendre], die Fertigkeit/ Fọhigkeit, selbststọndig Neues ỹber andere Kulturen zu lernen [skills/

savoir apprendre/ faire], und zum Schluss ein kritisches Bewusstsein über die Gesellschaft und deren Werte und Verhaltensweisen [education/ savoir s’engager].

Abbildung 2: Teilkompetenzen interkultureller Kompetenz (Byram, 1997, S. 34)

Im Bereich attitudes/ savoir être fokussiert Byram (vgl. Byram, 1997, S. 34ff) die Entwicklung von Einstellungen und Haltungen von Individuen. Hierzu zọhlen Aspekte wie Neugierde, Offenheit und die Bereitschaft, eigene ĩberzeugungen zu relativieren: Man muss Neugierde auf Fremdes, Offenheit gegenüber der fremden Sprache, fremden Mitsprechern und fremden Kulturen haben. Auòerdem braucht man noch die Bereitschaft, sich auf fremde Situationen einzulassen und muss versuchen, sich in die den Anderen hineinzuversetzen, um die andere Lebensart zu verstehen und zu akzeptieren. Lehrende müssen hierzu passende Methoden für Schüler im Unterricht finden. Sie kửnnen ein Assoziogramm (brainstorming) oder visuelle Materialien benutzen, um die Neugierde der Lernenden zu entwickeln. Die Texte

über das Leben von Schülern unterschiedlicher Kulturen oder solche, die von auslọndischen Schỹlern geschrieben werden, sind auch gut fỹr Schỹler, um andere Kulturen besser zu verstehen.

Eine weitere Komponente interkultureller Kompetenz in Byrams Modell ist Wissen [knowlegde/ savoirs] (vgl. Byram, 1997, S. 51ff). Im Bereich Wissen geht es um Kenntnisse ỹber historische und zeitgenửssische Ereignisse der Zielkultur, Kenntnisse ỹber wirtschaftliche Beziehungen mit anderen Lọndern, Kenntnisse ỹber Tourismus, Geografie, Landeskunde usw., Kenntnisse über soziale Regeln, damit man unerwartete Missverstọndnisse vermeiden kann, wenn man mit Menschen der Zielkultur kommuniziert. Es gilt also, die Unterschiede zwischen zwei Kulturen zu erkennen, nọmlich soziale Unterschiede, Unterschiede in den Bereichen Schulsystem, Politik, usw. Dabei geht es vor allem darum, wie die Angehửrigen der zwei Kulturen übereinander denken und wie sie sich wahrnehmen. Die gegenseitige Wahrnehmung beeinflusst dann die Kommunikation von Gesprọchsteilnehmern, die aus zwei unterschiedlichen Kulturen kommen. Um den Unterricht interessanter zu machen kửnnen Lehrende den Schỹlern Filme oder Videoclips ỹber die Zielkultur zeigen, Stereotype oder Klischees sind auch ein gutes Thema im Unterricht. In einer interkulturellen Kommunikation geschehen sehr oft Klischees (Vorurteile), d. h. man bewertet seinen Gesprọchspartner schon dann, wenn man ihn noch nicht genau versteht. Deshalb kann das die Kommunikation beeinflussen. Wenn Lehrer diese Klischees vorher im Unterricht nennen und erklọren, kửnnen die Lernenden sie verstehen und in der interkulturellen Kommunikation toleranter sein werden. Die Vorurteile kann der Lehrer selbst von den Lernenden sammeln oder fragen, was die Lernenden über andere Nationen denken oder von ihnen erwarten.

Die nọchste Komponente ist skill of interpreting and relating (savoir comprendre).

Byram beschreibt skill of interpreting and relating als die Fertigkeit/ Fọhigkeit, Dokumente und Ereignisse der anderen Kultur zu interpretieren (vgl. Byram, 1997, S. 52). Durch den Vergleich mit den eigenkulturellen Erfahrungen werden die Missverstọndnisse vermieden und man kann auch die Unterschiede zwei Kulturen

besser verstehen. Die skills of interpreting and relating sind notwendig, um ein spezielles Dokument oder eine Verhaltensweise verstehen und interpretieren kửnnen (vgl. Byram, 1997, S. 35ff). Schüler arbeiten mit authentischen Texten, sie analysieren und interpretieren, um einen Perspektivenwechsel zu erreichen. Kreatives Schreiben kann auch eine gute Methode sein, z. B. Schüler schreiben selbst ein neues Ende für einen Roman oder einen Text. Sie analysieren die Handlung im Text aus Sicht der unterschiedlichen Figuren oder simulieren die Situation im Text. Am Ende erfahren die Schüler eine Situation aus verschiedenen kulturellen Gesichtspunkten.

Der vierte Lernbereich skills of discovery and interaction lọsst sich umschreiben mit der Fertigkeit/ Fọhigkeit, immer neue Kenntnisse zu erwerben, sowie Fọhigkeiten zur Bewọltigung realer Kommunikation und Interaktion einzusetzen. (vgl. Byram, 1997, S. 52f) Die folgenden Methoden kửnnen dabei helfen, diese Fọhigkeit zu entwickeln:

E-Mails unterschiedlicher kultureller Angehửrigen vergleichen, Face-to-Face- und virtuelle Begegnungsprojekte, chatten, Schüleraustausch, ethnographische Beobachtungsaufgaben (Unterschiede zwischen unterschiedlicher Kulturen erkennen), kulturelle Missverstọndnisse erkennen und Lửsungen finden, Critical Incidents.

Der fünfte Lernbereich critical cultural awareness/ education/ savoir s’engager wird definiert als die Fọhigkeit zu einer kritischen Diskussion mit kulturellen Ansichten der eigenen und der fremden Kultur. (vgl. Byram, 1997, S. 53f) Für Byram ist dieser Lernbereich zentral: „Das reflexive Moment, d.h. also die Fọhigkeit, die eigenen kulturellen Werte und Normen zu relativieren und kritisch zu hinterfragen, gehửrt fỹr Byram zu den zentralen Fọhigkeiten eines interkulturellen Sprechers“ (Freitag-Hild 2010, S. 122).

Một phần của tài liệu (LUẬN văn THẠC sĩ) cách thức phát triển kỹ năng giao tiếp liên văn hóa cho học sinh việt nam học tiếng đức luận văn ths ngôn ngữ và văn hoá nước ngoài 602202 (Trang 32 - 36)

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