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Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums 43 1 0001-0073

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©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Naturwissenschaftlicher Bericht über den Verlauf der von der k Akademie der Wissenschaften in Wien 1903 unter Leitung von weiland Hofrat Dr F Steindachner nach Nordost-Brasilien entsendeten Sammel-Expedition.* (Mit Textfigur, Tafel und Karte.) Von Otmar R e i s e r Nach zweiundzwanzigtägiger glatter Fahrt ab G e n u a betrat die Expedition im Hafen von R e c i f e ( P e r n a m b u c o ) am 16 Februar 1903 brasilianischen Boden, da der Frachtendampfer „ O r i o n " des Österreichischen Lloyd, dessen einzige Passagiere die Mitglieder der Forschungsreise bildeten, genötigt war, daselbst vier Tage vor Anker zu liegen Auf Anraten des sehr zuvorkommenden österreichischen Konsuls B r a n z o — eines gebürtigen Döblingers — benützten wir gleich den ersten Nachmittag zu einem gemeinsamen Ausflug nach B e b e r i b e Dieser mittels Dampftrambahn leicht zu erreichende Ort in der nächsten Umgebung der Hafenstadt ist so recht geeignet, dem Ankömmling aus Europa mit einem Schlage alle Reize der Tropenwelt zu enthüllen Wohin man blickt Palmen, Mangobäume, verschiedenartige Bananen — kurz, das richtige Pflanzenmärchen Dazu natürlich überall die dunklen, U r u b ú genannten, allbekannten Aasgeier Südamerikas, die farbenprächtigen Tanagriden, der Gattungen Tachyphonus und Calliste, in Scharen der kleinere Madenhacker (Crotophaga), die herrlich grün schillernde Gálbula am Badeplatz der vielen weißen und farbigen Arbeiter, und zuletzt zu unserem Entzücken ein blitzschnell dahersausender Kolibri: Agyrtria nigricauda Der Boden ist hier ziemlich sumpfig, wird viel zum Reisanbau ausgenützt und begünstigt in hohem Grade dicht verwachsene Gestrüpp- und Gras-Vegetation, wodurch das Auflesen der geschossenen Vögel ungemein erschwert wird Schon bei diesem ersten Ausflug hatten wir die Empfindung, daß zwar unausgesetzt eine Menge fremdartiger, meist kreischender Vogel* V o r b e m e r k u n g Die nachfolgenden Reiseergebnisse und Schilderungen wurden nach dem im Dezember 1919 erfolgten Ableben des Leiters der Expedition, Hofrat Doktor F r a n z S t e i n d a c h n e r , bereits im Jahre 1920 verfaßt, jedoch stellten sich der Drucklegung unüberwindliche Hindernisse entgegen Die Akademie der Wissenschaften in Wien war nicht in der Lage, die erforderlichen Mittel aufzubringen Ebensowenig vermochten die Ministerien in Wien dies zu ermöglichen, und zuletzt endete ein Vorschlag der brasilianischen Gesandtschaft, die Veröffentlichung in Rio de Janeiro durchzuführen, ebenfalls mit einer völligen Enttäuschung Dies sind die Gründe der ungewöhnlichen Verspätung des Erscheinens dieser Aufzeichnungen Annalen des Natttrhistorischen Museums in Wien, Bd 43, 1929 26 ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at (2) Otmar R e i s e r stimmen zu hören waren, jedoch ein eigentlicher melodischer Gesang nach unseren Begriffen vollständig fehlte Der mehrtägige Aufenthalt des „Orion" gestattete uns sogar eine 48stündige Exkursion weiter ins Landinnere, indem wir (in Begleitung befanden sich Dr Penther und die beiden Präparatoren) mit der Nordbahn das schön gelegene P a o d'Ai h o besuchten Anfangs durcheilt der Zug mit anerkennenswerter Fahrgeschwindigkeit, trotz-der nur I m messenden Spurweite, ganz flaches, zeitweilig sogar vom Meere überflutetes Land, später führt die Trasse in dichte Waldbestände zwischen sandigem Hügelgelände hindurch Die sie bisher begleitenden zahlreichen Negerhütten aus Lehmziegeln und Rohrgeflecht werden immer spärlicher, bis das anmutige Tal von C a p i b a r y b e mit der Ortschaft S a o L o u r e n c o und nach zweistündiger Fahrt in reich bebauter Umrahmung P a o d'A1 h o erreicht ist Beim erstgenannten Orte belustigten wir uns an einer merkwürdigen Landessitte: das Anbrennen und Steigenlassen einer Menge Raketen aus freier Hand bei grellstem Sonnenschein In dem marktfleckenartigen Ort fanden wir freundliche Aufnahme bei dem Mulatten M o n t e i r o und säumten keinen Augenblick, mit dem Sammeln zu beginnen, da sogleich eine unglaubliche Mannigfaltigkeit der dortigen Tierwelt wahrgenommen werden konnte Besonders in der Umgebung der zahlreichen Zuckerrohr-Pflanzungen in den Seitentälern und unfern der vielen Negerhütten machten wir gute Beute, obwohl infolge der starken Hitze und unseres Übereifers sich bei allen bald eine unvermeidliche Erschlaffung geltend machte Überall waren die Bewohner mit uns ausnehmend freundlich und die Verpflegung bei M o n t e i r o zwar vollständig landesüblich aber vortrefflich Vielfach fanden sich bei den Hütten Oleanderbäumchen gepflanzt, die dort sehr beliebt zu sein scheinen Bei der sehr angenehmen Eisenbahnfahrt zurück nach R e c i f e war bemerkenswert, daß zur Bequemlichkeit der Reisenden in jedem Zug ein Lastwagen eigens zum Transport für etwa mitgenommene Reitpferde bestimmt ist Die Sichtung der mitgebrachten Beute zeigte, daß zwar natürlich sich dabei keine besonderen Seltenheiten fanden, aber trotzdem einige Arten, die während der weiten Reise uns niemals mehr zu Gesicht kamen, wie ein Fink, Emberizoides herbicolus (Vieill.) und das Inambú-Hühnchen Microcrypturus parvirostris (Wagler) Am 19 Februar verließ der „Orion" den Hafen von R e c i f e Tags darauf zeigten sich Scharen einer nicht erkennbaren Art von Puffinus in der Nähe des Schiffes, und am 21 erfolgte nach 10 Uhr vormittags die Landung in B a h i a, dem Endziel unserer Seereise In einer Dampf barkasse erwarteten uns hier die Spitzen der Behưrden, die Sekretäre des Ưsterreichischen und zweier anderer Konsulate, der ungarische Großgrundbesitzer E v o n T a 11 i a n, welcher sich unserer Expedition für einige Wochen anschloß, und endlich E W a c h s m u n d , der ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Naturw Bericht üb d Verlauf d ri Nordost-Brasilien entsend Sammelexp (3) sich schon zwei Jahre vorher als Dolmetsch bei der ersten österreichischen Expedition unter Hofrat W e t t s t e i n s Führung: vortrefflich bewährt hatte, und nunmehr aus dem Staate S â o P a u l o kommend, uns die gleichen Dienste leisten sollte Es verdient hervorgehoben zu werden, daß sämtliche Zollbeamte, von welchen mehrere sehr gut deutsch sprachen, die Höflichkeit in Person waren und unser riesiges Gepäck mit grưßter Schnelligkeit abfertigten Zwei etwas schwerfällige Staatskarossen brachten uns — es gilt dies als eine ganz besondere Auszeichnung — über holperiges Pflaster nach dem uns zugewiesenen Absteigequartier der Pension B e 11 e v u e Die Pension, mit dem herrlichen Ausblick auf das Meer, der prachtvollen Umgebung, die uns förmlich zum eifrigen Sammeln einzuladen schien, und der vortrefflichen Verpflegung blieb uns auf immer in denkbar bester Erinnerung Der erste Spaziergang galt dem J a r d i m p u b l i c o , wo außer dem bekannten Denkmal von 1815 auch mehrere brasilianische Säugetiere und Vögel lebend zu sehen waren Eben damals wurden mit großer Mühe die alten Festungsmauern daselbst geschleift In den nächsten Tagen wurde ganz B a h i a in zunehmende Aufregung durch den Beginn des in Brasilien so unbeschreiblich beliebten Karnevalfestes versetzt Einen lohnenden Sammelausflug vollführten wir gemeinsam mittels Pferdebahn nach der Gegend des Schlachthauses von C b u l a Trotz des fast den ganzen Tag über anhaltenden Regens, der uns bis auf die Haut durchnäßte, lernten wir wieder neue Vertreter der dortigen Vogelwelt kennen, beobachteten das entzỹckende Treiben des J a ỗ a ri âSumpfhühnchens, erbeuteten den schönen Eisvogel Chloroceryle americana und kehrten erst bei Dunkelheit nach der Pension B e 11 e v u e zurück Der nächste Tag war zu verschiedenen Besorgungen in der Stadt bestimmt Hiebei benützten wir den berühmten „Elevador", eine Art von Drahtseilbahn, um rasch von der oberen Stadt nach der unteren zu gelangen Es wurde uns berichtet, daß vor einiger Zeit der Lift samt Insassen aus halber Höhe herabstürzte, darauf hoch in die Luft sprang und endlich unten liegen blieb, ohne daß dabei irgend jemand Schaden genommen hätte Den nächsten Tag begleitete uns der österreichische Konsul C o n d e F i l h o M e r c a d o nebst dem Ackerbauminister und dem Vertreter Norwegens, Dr Engelhardt, in einem „Spezial-Bond" nach dem R i o V e r ni e ho Die dortige Gegend an dem seeartigen Flusse ist wirklich sehr schön und von vielen der großen dunkelblauen Kolibris, Eupetomena macrura simoni Hellm und einem kleinen dunkelfarbigen Reiher, Butorides striata, belebt Die folgenden Tage wurden zur Durchstreifung der dichtbewachsenen Hänge rings um die Pension „B e 1Ì e v u e", des Waldes bei B a r r a, nordöstlich der Stadt, und der Umgebung des Leuchtturmes verwendet An der erstgenannten Örtlichkeit durfte, der Nähe vieler Landhäuser wegen, nur mit der Flaubert-Pistole geschossen werden Trotz dieser Einschränkung 26* ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at (4) • Otmàr R e i s e r wurde eine Menge an Beute erzielt und wiederum einige später nicht wieder gesehene Arten wie die bescheiden gefärbte Vireonidae: Pachysylvia (Hylophihis poeciliotis) amaurocephala und der farbensatte Fink Guiraca cyanea Der Wald bei B a r r a bot schon mancherlei Abwechslung und hier war es auch, wo wir mit dem ersten Trupp der herzigen Seidenäffchen (Hapdle) zusammentrafen In einem kleinen Tale daselbst befand sich eine im Bau begriffene Facenda mit daranstender schưn gepflegter Plantage und unweit davon ein dem vollsten Verfall preisgegebenes großes Landhaus Hier erfreute uns staunenswerte Pflanzenpracht und reiches Tierleben Nur durch massenhaft angebrachten Stacheldraht wurde die Sammeltätigkeit äußerst behindert Der Meeresstrand war zu dieser Jahreszeit vollkommen verưdet, kein Strandläufer, keine Mưwe li sich blicken, nur ein unweit liegendes Schiffswrack, der Lieblingsplatz einer Tölpel-Art, Siila sula, ermöglichte uns die Erlegung von zwei Exemplaren dieses Seevogels Anläßlich des Karnevals war buchstäblich die ganze Stadt auf den Beinen, die Straßen handhoch mit Konfetti bedeckt, durch welche sich zahlreiche Musikbanden, darunter auch solche, die aus weiß maskierten Negern bestanden, vorwärts bewegten An anderen Plätzen führten Indianergruppen unter Trommelschlag hưchst bizarre Tänze auf und hemmten dadurch den Strenverkehr vollständig Nur zu rasch verflogen die Tage in der belebten Hafenstadt und nachdem Hof rat S t e i n d a c h n e r endlich alle offiziellen Gänge, Vorsteliun-, gen und Dankvisiten beendet hatte, nahmen wir am Nachmittag des letzten Februar von der Meeresküste auf lange Zeit Abschied und verließen gegemeinsam mit der sogenannten Francisco-Bahn B a h i a Anfangs fährt die Bahn längs des Meeresstrandes Nach einstündiger Fahrt verläßt sie das sumpfige Gelände und übersetzt zuletzt auf ziemlich wackeliger Brücke noch einen Meeresarm Erst in der derauffolgenden Hügelregion macht sich einiges Vogelleben bemerkbar und gegen Abend wurde die heutige Endstation A l a g o i n h a s erreicht, die schon inmitten der für den Staat B a h i a so charakteristischen Sandregion gelegen ist Der März mußte hier verbracht werden, da an diesem Tage kein Zug nach Norden verkehrte, doch hatten wir dies durchaus nicht zu bedauern, denn es gab in der Nähe des Flüßchens C a t ú zu beobachten und zu sammeln in Hülle und Fülle Außerdem nahm uns sogar ein „Hotel Zentral" gastlich auf, so daß auch für unsere leiblichen Bedürfnisse gesorgt war Wir erfreuten uns hier am ersten Anblick von Papageienflügen (Conurus aiireus), vieler Kolibris, ja das Vogelleben war ein derartiges, daß Präparator Santarius mit einem einzigen Schusse v i e r Stück verschiedener Arten erbeuten konnte Noch in später Dämmerung vermochten wir unsere Fertigkeit im Flugschießen an einer beträchtlichen Anzahl am Durchzug befindlicher Musei- ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Naturw Bericht üb d Verlauf d n Nordost-Brasilien entsend Sammelexp (5) vora tyrannus und der zierlichen Nachtschwalbe Nannochordeiles pusillus zu erweisen Auch Hofrat Steindachner wurde durch einen Neger in freudige Stimmung versetzt, der ihm eine Anzahl Fische, und zwar fünf Arten überbrachte Bei der Weiterreise nach Q u e i m a d a s steigt die Bahn bis zu 400 Meter an und durchfährt ein ödes, durchaus aus Flugsand gebildetes, äußerst spärlich bevölkertes Wellenterrain Tagsüber treten, namentlich gegen Westen, schön geformte Bergkuppen in den Gesichtskreis Erst von der Station S e r r in h a an, wird allenthalben schöner Diorit oder Granit sichtbar und zugleich ändert sich auch das Pflanzenbild, indem sich zahlreiche Kakteen, darunter auch der niedrige Kugelkaktus (Melocactus) mit dem roten Knopf am Kopf, zeigen Besonders schön und auffallend ist der Anblick des leuchterähnlichen Cereus catingicola, wenn ein solcher mit irgend einem Laubbaum gleichsam zusammengewachsen zu sein scheint Überall werden interessante Vogelgestalten sichtbar: Papageien, Tauben und Tagraubvögel, allen voran natürlich die unvermeidlichen allerorts geschützten Urubus Viele dieser Beobachtungen ermöglichte uns eine einstündige Fahrtunterbrechung, hervorgerufen durch eine geringfügige Beschädigung der Treibstange an der Lokomotive Noch abwechslungsreichere Bilder bot der letzte Reisetag von Q u e i m a d a s nach J o a z e i r o Anfangs zeigte sich allenthalben ziemlich viel Wasser, wegen des unfern vorbeifließenden I t a p i c u r ú ; später derartiger Mangel daran, daß sowohl für die Speisung der Maschine als auch für sämtliche Bahnbediensteten das Wasser in eisernen Kesseln auf offenen Wagen im Zug mitgeführt werden muß Auf allen Stationen wurden Wassermelonen und vor allem die säuerlich schmeckenden, ungemein erfrischenden, unseren Ringlotten an Grưße und Farbe ähnlichen Früchte des Umbú-Baumes (Spondias lutea) feilgeboten Längs der ganzen Strecke war bei den Häusern das Halten von vielen Stubenvögeln, zumeist Icteriden, bemerkenswert ; Zwischen Q u e i m a d a s und der darauffolgenden Station wurde uns an der östlichen Seite der Bahnstrecke ein Obelisk mit erläuternder Inschrift gezeigt, welcher anläßlich der in den neunziger Jahren erfolgten Übertragung des berühmten Meteoreisenblockes nach R i o de J a n e i r o hier errichtet wurde Es ist dasselbe Prachtexemplar, über welches ausführlich Spix und Martius im Reisewerk berichtet haben und von dem sich ein von den Genannten mitgebrachtes Stück im Museum zu M ü n c h e n befindet Nachdem die südöstlichen Ausläufer d e r S e r r a d a S a n t o — durchwegs kahle verkarstete Rücken — durchfahren worden waren, zeigte sich alsbald die V i l l a N o v a d a R e i n h a als hervorragend hübsche Ansiedlung mit gutem, frischem Trinkwasser Die Gegend von V i 11 a N o v a erschien uns so anziehend, daß wir am liebsten hier Station gemacht hätten Von Bedeutung ist die dort eifrig betriebene Herstellung von hübschen Sesseln aus sehr hartem Holz Solche ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at (6) Otmar R e i s e r Erzeugnisse von dort trafen wir später mehrfach an Orten tief im Landinneren an ; Den letzten Teil der Strecke begleitet einförmige Catinga-Waldung in sandiger, wellenförmiger Niederung Nur hie und da werden einzelne isolierte Bergkuppen sichtbar — alle steil und nackt, oft von pilzförmigen Steingebilden umgeben Mehr und mehr tritt reiner Kalk auf Erst gegen Abend wurde die eigentliche Ebene des R i o S â o F r a n c i s c o erreicht und in der vorletzten Station P i r a n g a erwartete uns zu feierlichem Empfange eine Abordnung von J o a z e i r o, unserem vorläufigen Reiseziel Schon in vorgeschrittener Dämmerung erfolgte unsere Einquartierung je zur Hälfte im Hotel Portella und im Hotel Lopez Natürlich richteten sich unser aller Blicke am folgenden Morgen zunächst auf den stattlichen R i o S F r a n c i s c o , dann auf den Landungsplatz und auf die Umgebung des ausnehmend gren und schưn gebauten Bahnhofes, der, wie aus Zeitungsberichten zu entnehmen war, später durch ein Erdbeben zerstört wurde Erst nachmittags besuchten wir gemeinsam die mitten im Strom gelegene Insel F o g o und sogar das kleine, gerade gegenüber liegende, schon dem Staate P e r n a m b u c o zugehörige P e t r o i n a Das bemerkenswerteste Stück dieses kleinen Ausfluges war ein Starling, Leistes superciliaris, der in den von uns besuchten Gegenden durchaus nicht häufig sein dürfte Auffallend war die große Zahl der in der Umgebung eines sumpfigen Armes sich weithin bemerkbar machenden Töpfervögel Der F r a n c i s e o-Strom war zu dieser Zeit ziemlich belebt Unausgesetzt legten die dortigen interessanten, oft ziemlich geräumigen Barken am Landungsplatz an oder verließen ihn stromabwärts Diese Barken sind floßartig, zur Überwindung der vielen seichten Stellen, gebaut, oft schön bemalt, tragen knapp vor dem Steuerruder ein kleines Häuschen und an Stelle des Schiffsschnabels immer schưne Schnitzereien, zumeist einen Rkopf Vor der Landung ertönt stets Negergesang seitens der Ruderer und auf langer Tute Hornsignale durch den Steuermann Das zumeist aus Lehmluftziegeln erbaute J o a z e i r o, dessen Häuser im Inneren bis zum Dachstuhl überall offen sind, zählte etwa 10.000 Bewohner und hat seinen Namen von dem zur Familie der Rhamnaceen gehưrigen Baum „Jố" (Zizyphus joazeiro) Er hat Blätter ähnlich unserer Rotbuche und eine gelbe Frucht von der Grưße der Schlehe, an Geschmack fad süßlich, jedoch sehr durststillend Lästig sind bereits in dieser Gegend die vielen Mosquitos, doch erwiesen wir uns vorläufig dieser Landplage gegenüber ziemlich unempfindlich Zahlreiche Sammelausflüge und Präparationsarbeiten füllten die nächsten Tage aus Zunächst nach der nur eine halbe Stunde entfernten Facendä des S e n o r S i l v e i r o , wohin uns eine Barke stromabwärts brachte Hiebei zeigte es sich, daß der Fluß sichtlich noch immer im Steigen begriffen war und viel Erde und Lehm, sowie kleine schwimmende Grasinseln mit sich ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Naturw Bericht üb d Verlauf d n Nordost-Brasilien entsend Sammelexp (7) führte Die schöne Anlage dieser Facenda mit dem Bewässerurigspumpwerk und den neuen Weinkulturen erregte unsere Bewunderung Soeben begannen die Trauben zum erstenmal zu reifen und nach den etwas optimistischen Erwartungen des Besitzers soll sich das dreimal jährlich wiederholen Die grưßte Mannigfaltigkeit bot das Vogelleben in den umliegenden Sümpfen Reiher und Enten, Schnepfen und Strandläufer, dann viele Tagund Nachtraubvögel erweckten das lebhafte Interesse des Sammlers, wie nicht minder eine Anzahl „Ernas" (amerikanischer Strauß), Rhea americana, das jedes Tierfreundes Die folgenden Tage hatten wir es besonders auf den schneeweißen Tyrannen abgesehen, den vor vielen Jahrzehnten in dieser Örtlichkeit der bayrische Zoologe Spix entdeckt und ihm den Namen Muscicapa nivea beigelegt hatte Nach dem Prioritätsprinzip muß er aber den Namen Xolmis impero (Vieill.) tragen Unsere diesbezüglichen Bemühungen waren auch von Erfolg begleitet Kam dann der Abend heran, so konnte man sich an den Flugkünsten eines Raubvogels, Rostrhamus leucopygus (Spix), und zweier Nachtschwalben, Nyctipolus hirundinaceus (Spix) und Setopagis párvula (Gould) ergötzen Die Hitze war sichtlich im Zunehmen begriffen und abends herrschte gewöhnlich völlige Windstille, so d bei der Heimkehr ưfters stundenlanges Kahnsten stromaufwärts nưtig wurde Unsere Bemühungen, Spuren des Aufenthaltes der Naturforscher Spix und Martius im April 1819 zu entdecken, blieben, wie kaum anders zu erwarten war, ohne jeden Erfolg Mit Aufopferung und Ausnützung jeder Minute arbeiteten inzwischen Dr P e n t h e r und Hofrat S t e i n d a c h n e r an der Ausgestaltung der übrigen Sammlungen Ersterer war eifrig bemüht, lepidopterologisches Material herbeizuschaffen und begab sich allabendlich auf den Fang von Nachtschmetterlingen, letzterer besuchte fleißig den Fischmarkt und unternahm zeitraubende Kahnfahrten, um mưglichst vollständig über die Fischfauna des R i o S F r a n c i s c o Klarheit zu erlangen Obwohl infolge eines Hämorrhoidal-Leidens unpäßlich, scheute sich Hofrat S t e i n d a c h n e r nicht, wenn nötig, in der Barke ohne jede Bequemlichkeit zu übernachten Geringer war die Ausbeute an Säugern Nur eine schöne, aber stets mordlustige Eira-Katze, ein junger Fuchs und ein junger „Tamand" (Ameisenfresser), dann einige Didelphys (Beutelratten) wurden eingeliefert Zweier grưßerer und ergiebigerer Ausflüge sei noch gedacht Der erste vom 13 bis 16 März in die Catinga-Waldung, südlich von J o a z e i r o, und der letzte in dieser Gegend überhaupt, am 22 März nach den Sümpfen östlich von P e t r o i n a Von der Station C a r n a h y b a aus begannen wir eine regelrechte Durchstreifung des stellenweise sehr dichten Buschwaldes in der Richtung auf S o i d a d e Auf halbem Wege wurde bei einer Facenda gerastet und in einem dortigen Wassergraben ein Paar Podicipes dominicus im schönsten Federkleide erbeutet Überhaupt wuchs die Zahl der gesammelten Vưgel ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at (8) Otmar R e i s e r auf dieser Strecke derart an, d wir mit Sorge auf die Mưglichkeit ihrer Konservierung rechnen mußten Wohl das interessanteste Stück war ein kleiner, unserer Nonnenmeise ähnlicher Tyrann, Xenopsaris albinucha, der bisher nur aus A r g e n t i n i e n bekannt gemacht wurde Zur Mittagszeit erreichten wir S o i d a d e, wo wir infolge eines Empfehlungsbriefes vom Oberst O d i o n äußerst freundlich aufgenommen wurden Dieser liebenswürdige Herr ging uns in jeder Beziehung an die Hand, ja er übernahm es sogar, da kein weibliches Wesen weit und breit vorhanden war, für uns zu kochen und uns vortreffliche Milch, Käse und Butter vorzusetzen Der 14 März galt der Besteigung der kaum 600 Meter hohen gegen Nord gelegenen Serra von S o1 i d a d e Wir waren sämtlich noch zu wenig akklimatisiert und hatten daher unter der sengenden Hitze doppelt zu leiden Der Marsch führte zuerst durch dichte Catinga-Waldung, wir verloren uns in dem Dickicht voneinander und nur mit Aufbietung aller Kräfte wurde bei grer Erschưpfung der Kamm der Serra erreicht Von hier erưffnet sich eine grartige Aussicht auf die ungeheure, vom F r a n cisco-Strom durchzogene Ebene Oben war wenig Tierleben, dafür aber prächtige Pflanzengebilde, vor allem der gre säulenfưrmige Kaktus Cereus catingicola Gurke In diesem steinigen Gelände trafen wir zum erstenmal das eigentümliche, zieselähnliche Nagetier Cavia rupestris in drei Exemplaren Am Rückweg bot uns halb Verschmachteten am Fuß der Serra ein schatten- und durch seine famosen Früchte Labung spendender Umbú-Baum Gelegenheit zu kurzer Rast Immerhin erholten wir uns in O d i o n s Farm so rasch, daß noch am Abend ein Paar Zwergsegler (Reinarda squamata), einige Eidechsen und eine schöne Schlange gefangen werden konnten Auch am folgenden Vormittag machte Dr P e n t h e r recht gute herpetologische Ausbeute, sowie auch an Insekten Der Rückmarsch von der gastlichen Facenda des Colonel O d i o n erfolgte bei einer wahren Gluthitze, aber trotzdem konnte eine Menge bisher nicht gesehener Vögel geborgen werden, so der seltene Kuhstar Molothrus badius fringillarius, der schöne kleine Specht Venüiornis passerinus taenionotus und viele andere Außerdem gelang es, das frisch gelegte DreierGelege des stets lauten und unruhigen Cayenne-Kiebitzes zu entdecken Schon in dieser Gegend konnte die landesübliche Bekleidung, der stets gut berittenen Hirten in den Sertäos, wahrgenommen werden, die durchwegs aus von ihnen selbst gegerbtem, rötlichem Kuhleder bestand Dadurch wird es diesen Leuten ermöglicht, in schärfster Gangart mitten durch das dornenreiche Catinga-Buschwerk hindurchzureiten Der letzte Ausflug führte uns in die etwa eine Viertelstunde östlich von P e t r o i n a befindlichen ^Sümpfe Nach einer Reihe von wolkenlosen Tagen störte uns dabei ein starker Tropenregen, doch genügten die Regen- ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Naturw Bericht üb d Verlauf d n Nordost-Brasilien entsend Sammelexp (9) pausen, um so recht Einblick ins brasilianische Sumpfvogelleben gewinnen zu können Da gab es eine Menge der herrlich blauen Sultanshühner, lonornis martinica, neben ihren schwimmenden, mit vollen Gelegen besetzten Nestern, dann ebenfalls auf Eiern sitzend, das rotstirnige Teichhuhn Gallínula goleata und paarweise schwamm die der europäischen Art so ungemein wesensähnliche Erismatura (Nomonyx) dominica herum Dabei war die Umrahmung dieser teichähnlichen Sümpfe eine ungemein reizvolle, indem überall in Gruppen die jenen Gegenden eigentümliche Wachspalme, Copernicia cerifera, dem Landschaftsbild das hervorstechendste Gepräge verlieh Die ungemein steifen Fächer dieser Palme klatschen beim geringsten Luftzuge wie harte Kartonblätter aneinander Auch die aus ihnen durch ein Röstverfahren erzeugten Wachskerzen wurden von uns nach Europa als Probe mitgebracht Ihr Licht ist ganz befriedigend, doch muß man sich hüten, Tropfen davon auf die Haut zu bekommen, da diese arge Brandwunden zur Folge haben Ein anderer hier auftretender Baum heißt „Mari" und seine Frucht erinnert entfernt an unsere Mandel, doch hat sie einen dem europäischen Gaumen widerlichen Geschmack, es ist die Geoffroya spinosa, in Nordost-Brasilien durchaus nicht allerorts zu finden Zweifellos ist die gesündeste der dortigen Fruchtgattungen jene des oben erwähnten „Umbu"-Baumes, von welcher die Bewohner, vor allem der Koch des Hơtel Lopez, ein vortreffliches, rưtlichbraunes Gelée zu bereiten verstanden Am Josefi-Tage gab es natürlich auch an diesem entlegenen Erdenwinkel Prozessionen, Umzüge, kirchliche Feier und Steigenlassen von Raketen bei glühendem Sonnenschein Am 24 März erfolgte dann unter Vorantritt der Musikkapelle „Apoll o " am Friedhof vorüber auf dem „ A n t o n i o O l y n t h o " , einem Raddampfer, unsere Einschiffung Das Schiff hatte uns als „Spezial-Dampfer" zu befördern, nahm aber gleichzeitig sehr viel Ladung, vornehmlich Kleider, Mehl, Tabak und eine Menge jener praktischen Sessel aus V i l l a N o v a d a R e i n h a mit Der Tabak war in Würste von nahezu schwarzer Farbe geformt, diese um einen Stock gewickelt und das ganze sorgfältig in Sackleinen eingenäht Nach kurzer Fahrt stromaufwärts mußte bereits zur Feuerung der Kessel angelegt und eine Ladung schön dunkelbraunes Prügelholz eingeholt werden Dieses Feuerungsmaterial ist an vielen Uferstellen, die ein gutes Anlegen gestatten, zum raschen Einholen jederzeit bereitgehalten Die beiderseitige Uferlandschaft, in der überall gleichförmig sandigen Ebene ist ziemlich reizlos Es erscheint ab und zu spärliche Catinga-Vegetation und nur in der Ferne tauchen verschiedene Gebirgszüge mit mäßigen Erhebungen auf, deren Umrisse während dieser ganzen Flußschiffahrt von Hofrat S t e i n d a c h n e r und dem unermüdlichen W a c h s m u n d um die Wette in Skizzenbüchern festgehalten wurden Spät nachmittags wurde kurze Zeit in S A n n a angelegt und in einer Bucht in der Gegend von J a t o b übernachtet âNaturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at (10) ô Otmar R e i s e r Am 25 März wurde schon bald nach Uhr früh C a s a n o v a erreicht und nachmittags, namentlich oberhalb S e n t o - S e , wurde es endlich über und seitwärts des Flusses lebendiger, indem sich viele Seeschwalben, Ibisse, Scherenschnäbler und Enten sehen ließen Unmittelbar nach unserem Eintreffen in dem am rechten Ufer gelegenen O i v e i r a, gegen Uhr abends, erfolgte die Begegnung mit dem von B a r r a stromabwärts fahrenden Dampfer Da am folgenden Morgen schon um Uhr weitergefahren wurde, konnte schon nachmittags an dem etwas grưßeren Ort R e m a n s o gelandet werden, wo uns zu Ehren ein feierlicher Empfang stattfand Es waren erschienen: der Polizeikommandant in Paradeuniform, der Zahnarzt und mehrere Kaufleute Alle diese liebenswürdigen Persưnlichkeiten versicherten uns, d die ganze Zukunft der Stadt und deren weiteren Umgebung von den Einnahmen durch die gesteigerte Ausfuhr des sogenannten „kleinen" Rohkautschuk, dort „M a n i ỗ o b a" genannt, beruhe Derselbe wird aus dem Safte von Manihot Glaziovii und M piauhyensis gewonnen, Bäume vom Aussehen des Götterbaumes, die in den umliegenden Serras häufig zu finden sind Ein gepflanztes Bäumchen wurde uns auch gezeigt, doch gleichzeitig bemerkt, daß nur der Gummi der Wildlinge brauchbar sei Ein Rundgang durch das dorfartige Städtchen lehrte, daß das Gerippe sämtlicher Wohnhäuser aus trockenen Stämmen der Wachspalme und das Baumaterial durchwegs aus an der Luft getrockneten Lehmziegeln (Herstellungsweise genau dieselbe wie in Bosnien!) besteht Schließlich erfolgte noch eine kurze Bewirtung mit warmem Biere und Kognak Über die Tierwelt im benachbarten P i a u h y wurden uns erfreuliche Mitteilungen gemacht, die unser Drängen, bald dorthin zu kommen, noch mehr verstärkten Als Beweis für die Seltenheiten, die dort zu holen wären, führte man uns zu einem der am wenigsten bekannten lebenden Papageien, der graublauen, seit Jahrzehnten in keine Sammlung gelangten Cyanopsitta spixi Während in Remanso viele Frachten ans Land gebracht wurden, benützte ich die Muße, einige der großen und laut kreischenden Seeschwalben, PhaUhusa chloropoda (= simplex), zum Gaudium der vielen Zuschauer im Fluge herabzuschießen Leider verendete an diesem Tage, nach dreiwöchiger Gefangenschaft, die von uns mitgeführte Eira-Katze, Felis eyra, deren Blutdurst einerseits und ihr manchmal stundenlanges, echt katzenartiges Spielen andererseits unser aller Interesse erregt hatte An lehmiger Uferwand unterhalb T a b o e i r o erfolgte dann die Übernachtung Am 27 März veränderte die Landschaft am rechten Ufer ihr Gepräge sehr zu ihrem Vorteil, da sich endlich hưherer Baumwuchs zeigte Infolgedessen wurden auch grưßere Flüge von Papageien, darunter paarweise die bekannte Blaustirn-Amazone, sichtbar Gegen 10 Uhr verlieòen wir auf eine âNaturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at (62) Otmar R e i s e r ' * gefärbte Amazone (Papagaio verdadeiro) auf — der Stolz ihres Besitzers, der sie schon über ein Jahr besaß Ihr Gefieder war durch Züchtung blau statt grün und jene Stellen, welche beim normalen Vogel rot und gelb sind, waren bei ihr schneeweiß Außerdem wurden uns noch Decken von 15—20 Unzen (Fetis onca) dort gezeigt, sowohl grob- als feingefleckte und außerdem zwei gre PumaDecken Eine der schưnsten dieser Unzen, soll ohne jede Veranlassung, offenbar nur von Hunger gepeinigt, eine auf dem Marsche befindliche Tropa (Tragtierkolonne) angefallen haben, schließlich aber doch durch 21 Messerstiche getötet am Platze geblieben sein Einfarbig schwarze Unzen soll es in P i a u h y fast gar nicht geben Der nach Uhr früh abgehende Dampfer „ C o n s e l h e i r o P a r a n a g u á" war trotz seines neuen Anstriches ein Typ alten Systems von nur 30 PS und für den gegenwärtigen niedrigen Wasserstand von viel zu großen Dimensionen, so daß die Folgen nicht ausbleiben konnten Nach kaum einstündiger Fahrt saßen wir fest und um nicht weitschweifig zu werden, sei gleich erwähnt, daß die Fahrt von T h e r e z i n a bis zur Endstation C i d a d e d a P a r n a h y b a 23% Tage in Anspruch nahm und daß trotz aller Umsicht seitens des Kommandanten und der unglaublich geduldigen Mannschaft 19 Mal auf Sandbänke und Baumstämme aufgefahren wurde, Mal die ganze oder doch der grửòte Teil der aus 40 Ballen Maniỗoba-Kautschuk bestehenden Ladung aus- und wieder eingeladen werden mußte, wobei Taue und Ketten in Brüche gingen und einmal sogar ein neues Steuerruder von T h e r e z i n a geholt werden mte Ưfters mte die aus Schwarzen bestehende Mannschaft bei Mondschein die ganze Nacht über schwer arbeiten, um die Weiterfahrt zu ermöglichen, wobei die braven Leute im Wasser tauchend, sich ähnlich wie Fischottern benahmen Ihr Humor und ihre Unverdrossenheit waren wirklich bewunderungswürdig Sie verrichten ihren schweren Dienst hauptsächlich wegen der ausgiebigen Kost, denn der damalige Monatslohn von 24 Milreis ist ziemlich karg Auch wir fanden die Verpflegung an Bord des stets sauber gehaltenen Schiffes zwar einfach, aber gut und reichlich Von unserem Standpunkte hatten wir gegen diese vielen und oft endlosen Störungen und Unterbrechungen nichts einzuwenden, denn wir verwendeten die Zwischenzeit vortrefflich Jedesmal zogen wir einzeln oder gemeinsam zur Vogeljagd und zum Sammeln aus, oft weit abseits vom Flusse, bis uns die Schiffspfeife zurückrief Die übrige Zeit verstrich mit Präparierarbeiten und mit Produktionen im Flug- und Kugelschießen, auf Riesenseeschwalben, Scherenschnäbler und namentlich auf Kaimane, darunter einige von respektabler Grưße, was uns den lebhaftesten Beifall der gesamten Schiffsmannschaft eintrug Die Ausflüge vom Dampfer aus begannen nicht weit unterhalb der P o t y-Mỹndung bei S G o n ỗ a i n h o und lieferten beachtenswertes Material, namentlich an Tangaren (Tachyphomis ruhis und Thlypopsis sordida) Am-Abend gabs eine feenhafte Beleuchtung, indem ringsum der ausgetrock- ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Naturw Bericht üb d Verlauf d n Nordost-Brasilien entsend Sammelexp (63) nete Unterwuchs der Catinga in Brand gesteckt worden war Dabei lauschten wir dem merkwürdigen Gesänge eines unserer Matrosen, eines Caboclo von typischem Äußeren und von herkulischem Wüchse, mit dem Text eines Indianer-Idioms Am 22 August folgte dann ein eingehender Besuch der ziemlich großen Insel S M a r t i n und deren Umgebung gleichen Namens, da reichlich Zeit hiefür zur Verfügung stand Auf dem gerodeten Teil, der sonst dicht bewaldeten Ilha, wird im reinen Wellsand sehr viel Tabak gebaut Im Walde ist der ganze Boden durch Schlingpflanzen wie mit einem engmaschigen Netz überzogen, welches fast allerorts einen Mann zu tragen imstande ist Trotz der glühenden Mittagshitze zeigten sich J a ó - Steißhühner, JuritiTauben, Falken, Nachtschwalben, Finken, und als bemerkenswertestes Ergebnis wäre ein zweites Exemplar Xenopsaris albiniicha zu erwähnen Leguane gibt es dort in Menge, denn wir sahen bis zu 10 Stück aui einem einzigen Baum umherkriechen und, nach der gefundenen Losung zu schließen, muß die Insel ein Hauptschlupfwinkel der Capibaras sein, welche •-dort nur selten Störungen durch Menschen ausgesetzt sind, da sich nur am südlichen Ende eine einzige unbewohnte Hütte befindet Natürlich fehlten nirgends die täppischen Cigana-Familien Erwähnenswert wäre noch, daß wir gelegentlich eines erfrischenden Bades i m R i o P a r n a h y b a von kleinen Raubfischen in den Rücken leicht gezwickt wurden Am Abend fiel seit dem 15 Mai zum ersten Mal wieder ein wenig Regen, und am Morgen konnte noch ein lohnender Ausflug nach den durch hohe, geradschäftige und augenscheinlich immergrüne Bäume ausgezeichneten Wäldpartien in P i a u h y unternommen werden, die den kleinen Steigschnabel Xenops minutus genibarbis beherbergten In flotter Fahrt gelangten wir am 24 August bis zur C i d a d e d a U n i~a o Nur einmal war eine kurze Landung notwendig, um Holz zum Kesselheizen und eine schwarze Ziege zum Schlachten einzuholen Bei dieser Gelegenheit schoß Präparator S a n t a r i u s zwei unbekannte Vưgel von der Grưße eines Schakú-Huhnes, die aber unmưglich erreicht werden konnten, da dies durch einen großen Schwärm wildgewordener Wespen verhindert wurde Rings um U n i ä o, dessen unangenehmste Zugabe der lästige Flugsand ist, zieht sich ein steiniger Hưhenzug, welcher bewirkt, d die Hitze dort leider viel weniger gemildert wird, als bei jenen Ansiedlungen, welche nach allen Seiten frei, knapp a m P a r n a h y b a erbaut wurden Jedenfalls scheinen die Bewohner lebhaften Handel zu treiben Die nächste Station ergab sich schon etwa ein Kilometer unterhalb von Uniao, da sich dort eine Sandbank quer über das ganze Flußbett erstreckte, deren Überwindung mehrere Tage in Anspruch nahm Zuletzt wurde durch arge Unvorsichtigkeit, wie schon erwähnt, das Steuerruder vollständig abgerissen und verbogen, so daß die Weiterreise unmưglich wurde Durch be- ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at (64) - Otmar Reiser sonders glücklichen Zufall kam unmittelbar nach dem Unfall eine leichte Regierungsdampfbarkasse mit drei kleinen Schleppbooten in raschem Tempo den Fluß heraufgefahren, welche unser kleines Boot nebst dem gebrochenen Steuer nach der Hauptstadt brachte Immerhin konnte erst am 31 August weitergefahren werden, wodurch uns Gelegenheit geboten wurde, unsere Sammlung um 20 Stücke zu vermehren Am Ufer von Piauhy standen ziemlich viel Carnauba-Palmen, dahinter zog sich ein mit höherem, grünem Buschwerk bewachsener Graben nach Osten, der in einem Tümpel endete Das war der beste Platz für unsere Zwecke i • Wegen der vorhandenen Feuchtigkeit standen alle Bäume in üppigster Blüte, und deshalb sammelte sich eine Menge Kleinvögel, vor allem Icteriden (Stärlinge), die von den Kelchen naschten und angelockte Insekten erbeuteten Dann trieben sich am Boden Laufkuckucke herum, auf den Baumspitzen ließen sich prächtige Nachtreiher (Nycticorax pileatus) nieder, im benachbarten R i a c h o d a R a i z gab es das niedliche Araucuán-Huhn und den erst unlängst von Berlepsch neubeschriebenen Tyrannen Todirosfrum sylvia schulzi Zeitlich morgens war die Temperatur erträglich, in den Nachmittagsstunden wurde sie nahezu unausstehlich Der versumpfte Bach bei Riacho da Raiz war stellenweise von Wasserpflanzen gänzlich überwuchert und bot den Reiherarten willkommenen Aufenthalt, ja sogar eine Sonnenralle (Eurypyga helias) verirrte sich dorthin Die umliegenden Auwälder sind zur Regenzeit ganz überschwemmt und bestehen aus mächtigen, gutbelaubten Bäumen Ein Paka (Agouti vaca) sahen wir unter einem hohlen Baumstrunk verschwinden, doch war es unmöglich es zu erwischen Auch ein Verlust war zu beklagen, eine aus der Umgebung von T h e r e z i n a stammende hellrötliche Eira-Katze, konnte die etwa drei Wochen dauernde Gefangenschaft auf dem Schiff nicht ertragen und ging trotz reichlicher Nahrung ein Von einer Sandbank bei C o c a l brachte S a n t a r i u s das Junge der Riesenseeschwalbe (Phaëthusa simplex) im allerliebsten Dunenkleid, und tags darauf von einer anderen Stelle ein schwachbebrüte tes Gelege derselben ' • , i "': ! |"! "\j *•!*:• Der nahezu vollständig ausgetrocknte Bachlauf von C o c a l erwies sich als ein ganz ideales Sammelgebiet, wo es von Capibaras, Jaós, Tauben und Baumhackern förmlich wimmelte Sogar drei Familien einer Cebus-Art (Macacos) wurden angetroffen, mit welchen wir uns eingehend beschäftigten • : • ' ;,' Hohe, breitästige Bäume und reichliches, gut belaubtes Buschwerk spendeten wohltuenden Schatten Blühende Lianen (Sipos) lockten eine Menge von Kolibris herbei, darunter auch den winzigen Pygmornis nattereii Am Abend und während der Nacht lưsten sich gre Erdmassen von den Steilufern ab und stürzten ins Wasser, wodurch der ganze Fluò merklich getrỹbt wurde âNaturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Naturw Bericht üb d Verlauf d n Nordost-Brasilien entsend Sammelexp (65) Am September erfolgte die Abfahrt so zeitig, daß schon um Uhr in S Mamedé, einer kleinen aber netten Ansiedlung, ein frisch geschlachteter Ochse an Bord gebracht werden konnte Dann ging es ein gutes Stück vorwärts bis Q u e i m a d a s II, wo an diesem und dem folgenden Tag Halt gemacht werden mußte Auch dort war die ganze Umgebung prachtvoll Viele Wachspalmen, eine umfangreiche Bananenpflanzung, dann ausgetrocknete Lagoas und ein Tümpel, der die Tierwelt allseits anzog Dort fand sich wieder ein neuer Kolibri-Zwerg: Phaëthornis pygmaeus, aber auch sonst recht bemerkenswertes, wie der Kuckuck Tapera naevia und der kleine Tyrann Enscarthmus meloryphus Später lenkte ich mein Augenmerk auf eine nahe Sandbank, wo das Benehmen vieler Scherenschnäbler (Rhynchops nigra intercedens) auf einen Brutplatz schließen ließ Dieser war wegen zu seichten Wassers im Kahn nur schwer zu erreichen, lohnte aber die Mühe durch das Auffinden von -einem Dutzend schưner, frischer Eier Aerdem war die Sandbank als Aufenthaltsort eines Piepers: Anthus lutescens ( = rufas) von Interesse Von der Schiffspfeife an Bord gerufen, gab es dann noch eine recht angenehme Fahrt bis zum kleinen i n M a r a n h â o gelegenen Orte B o q u e i r a o, worauf ein ganz brillanter Fahrtag folgte, indem nahezu ein Viertel der ganzen zurückzulegenden Strecke durcheilt wurde Nur in dem freundlichen M a r ú a s (Piauhy) gab es kurzen Aufenthalt und dann gegen Abend wieder bei dem sandreichen Hafenplatz R e p a r t i ca o, von wo eine Straße nach dem zwei L e g u a s weit i n M a r a n h â o gelegenen B r e j o nebst einer Telephonleitung führt Unmittelbar hinter der Ortschaft zieht sich eine Lagoa, offenbar einst ein alter toter Arm des P a r n a h y b a , entlang, die von Schlamm und Sumpfgewächsen erfüllt ist — in sanitärer Hinsicht entschieden von Nachteil für die Bewohner! Bei der anfangs flotten Weiterfahrt am nächsten Morgen war zunächst die riesig große Zahl von Kaimanen (Jacaré) in den verschiedensten Grưßen an den beiden Ufern auffallend Einer von ihnen hielt im Maul einen erhaschten Leguan Ein bemerkenswerter Punkt der Stromfahrt im Unterlauf des Parnahyba ist der M o r r o d o s M i l a g r e s , der Wunderberg, dessen Felsen steil zum Ufer abstürzen und auf dessen Gipfel sich eine kleine Kapelle befindet Bald darauf tauchte S a n t a Q u i t e r i a auf Heute, wie fast täglich, erhob sich gegen Abend starker, feuchter Wind, offenbar durch die Nähe des Ozeans verursacht, und gewöhnlich erfrischte das Gelände auch ein leichter Regen Am September erreichten wir vormittags das kleine Städtchen E s t r e i t o ( P o r t o A l e g r e ) mit auffallend solid gebauten Häusern Seit einigen Tagen begegneten wir einer ganzen Anzahl Segelbarken, die zumeist mit Seesalz beladen, den ausgiebigen Nachmittags- und Abendwind benützend, stromaufwärts fuhren Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien, Bd 43, 1929 30 ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at (66) Otmar Reiser In später Dämmerung gab es dann das letzte Brüllaffenkonzert, unweit der Stelle, an welcher der Dampfer zum Übernachten gezwungen wurde Oberhalb des nur auf der brasilianischen Karte verzeichneten P i n t ad o s hatte sich seit etwa einem Vierteljahr mitten im Flusse eine ganz neue Sandanhäufung gebildet, die der Schiffahrt riesige Hindernisse bereitete und auch unserer Mannschaft genug zu schaffen gab Erst mitten in der Nacht verkündete ihr Freudengeheul das Flottwerden unseres Schiffsungetümes Von dieser Stelle aus besuchte ich einen kleinen Seitenarm des Parnahyba namens R i a c h o N o v o , wo es viel Sumpfgeflügel gab und außerdem eine Menge Opistocomus Auch eine Familie Säugetiere wurde angetroffen, die sich meisterlich zu verstecken wußte und von uns anfangs für Affen gehalten wurde, während es in Wirklichkeit Nasenbären, Coatí (Nasua rufa) waren, die uns durch ihre fabelhafte Behendigkeit überraschten Auch ein starkes Capibara wurde erbeutet, dagegen aus der Vogelwelt nur ein Strandläufer Pisobia minutilla Dann wand sich der Dampfer durch die seichten Kanäle des Strombettes geschickt durch, kam bei M u r i c i vorbei und gelangte zu Mittag zur gefürchteten Sandbarre von C a i s s r a — angeblich unser letztes grưßeres Hindernis Die Umgebung des Ufers in M a r a n h a o ist gekennzeichnet durch mehrere ausgedehnte Lagoas, belebt von Leguanen und Kaimanen, und bewachsen von ausgedehnten Carnaubals, besonders von S P e d r o Mehrere dieser Wachspalmen haben einen wunderbaren, pfropfenzieherähnlichen Drehwuchs In P i a u h y betraten wir nach Überschreiten einer Sandbank einen sehr schönen auwaldähnlichen Bestand von hohen Bäumen, die eine ganze Kette von grưßeren und kleineren Tümpeln umsäumen Dort soll auch das Totenkưpfchen, Saimirí (Chrysothrix) sciureus, in Piauhy Jurupary genannt, zu finden sein Gelegentlich des damaligen Ausflugs fielen uns aber nur Coatis, Jaós und einige kleinere Arten, wie Phacomyias murina, Veniliornis taenionotus, Tolmomyias flaviventris und Euscarthmornis striaticolüs zur Beute Am Flusse trafen wir einen festsitzenden Schlepper mit voller Ladung und der Mannschaft, die seit drei Monaten auf den Eintritt höheren Wasserstandes wartete Vorläufig regnete es aber immer nur kurze Zeit und keineswegs ausgiebig, nur der vom Meere kommende Wind wuchs täglich gegen Abend an Stärke Ganz unerwartet blieb der Dampfer oberhalb Sao Remigo am 10 September nochmals stecken, und nun begannen selbst die geduldigsten unter unseren Leuten zu murren Zu ihrer Beruhigung und zur Kostaufbesserung mußte eine obendrein trächtige Kuh angekauft und auf einer Sandbank geschlachtet werden Während unserer langen Geduldprobe an Bord, da das Schiff noch im- ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Naturw Bericht üb d Verlauf d n Nordost-Brasilien entsend Sammelexp (67) mer gerade in der Mitte wie auf einem Zapfen ruhte, hatten wir einen ergötzlichen Anblick Eine Pflanzerfamilie bemühte sich unaufhörlich ganze Flüge von hungrigen Vögeln von ihrem dreieckigen Reisfeld abzuwehren Da kamen Stärlinge, Papageien und Finken in hellen Scharen von allen Seiten herbeigeflogen, um von dem Reis zu naschen Alle diese Vưgel schienen genau zu wissen, d an diesem Orte nicht geschossen wird, denn weder die Steinwürfe zweier Jungen, noch das Zetergeschrei der Alten im roten Kittel, noch auch das eifrige Herumspringen des äußerst besorgten Feldbesitzers vermochte die ungebetenen Gäste dauernd zu verscheuchen Am Abend war rtrotz alledem ein großer Teil Reis weggefressen und die Landleute zu Tod erschöpft von dem anstrengenden Wachdienst Am Nachmittag des 11 September erreichten wir endlich L o n g á, und benützten zur Abkürzung der Fahrt um mehrere Kilometer einen Durchbruch des P a r n a h y b a b e i der Einmündung des L o n g - Flusses, der, sogar jetzt, zur Zeit der grưßten Trockenheit, eine beträchtliche Wassermenge dem Meere zuführte Allerdings wurde unser Schiff in dem engen Kanal durch die lockeren, von den steilen Uferwänden herabstürzenden Erdmassen öfters in Gefahr gebracht L o n g hübsch an höherer Uferstelle erbaut, hat eine kleine Kirche, aber sonst nichts Bemerkenswertes Wir waren froh, dort einiges Gebäck ankaufen zu können Trotz nicht endenwöllender Havarien und Hindernisse gelangten wir abends doch bis etwa Legua vor P a r n a h y b a und luden bis spät in die Nacht hinein zum letzten Male Brennholz Die Zahl der uns begegnenden, teilweise sehr geräumigen Segelbarken mit Salzladung wurde immer grưßer, dagegen jene der Kaimane immer geringer, doch konnten wir, auf Bitten der Schiffsleute, noch zweien unsere Kugeln durch die Schädel jagen Nun aber ging doch einmal unsere langwierige Flußschiffahrt ihrem Ende entgegen, nicht ohne daß der „ C o n s e l h e i r o P a r a n a g u " auch noch am letzten Fahrtage mehrmals im seichten Wasser festfuhr Gegenỹber der Insel P o ỗ a o wirbelte im Buschwerk die lezte Cigana-Familie bei unserer Annäherung durcheinander und um Uhr bogen wir in den engen Kanal von I g u a r a s s ú ein Dieser ist offenbar ein gewaltsamer Durchbruch der starken Strömung, macht viele scharfe Wendungen und es erforderte viel Geschicklichkeit, den großen Dampfer unbeschädigt durchzusteuern Das freundliche B e b e d u r o passierend, kamen wir, an dem schönen Pulverturm vorbei, gegen Mittag in P a r n a h y b a an Auch diese stattliche Cidade macht einen vorteilhaften Eindruck auf den Besucher, der durch die übermäßige Anwendung von Stacheldraht an allen Ecken und Enden nur wenig abgeschwächt wird Die ganze Nacht blies ein heftiger Wind und manchmal vermeinten wir gar das Brausen der Meereswogen zu vernehmen Nach herzlichem Abschied vom Kommandanten und der Mannschaft des „ P a r a n a g u " gin30* ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at (6ơ) Otmar R e i s e t gen wir am 13 September an Bord der 1898 in Liverpool erbauten Dampfbarkasse „ S e n a d o r C r u i z " , die gerade im Begriffe war, drei Schlepper nach Amaraỗao zu befửrdern, um von dort Dynamit zu holen Diese 33 Kilometer lange Strecke wurde in 2XA Stunden zurückgelegt und bot mannigfaltige Abwechslung und durchaus neue Landschaftsbilder Zuerst durchschnitten wir eine Zone, die noch durch viele Wachspalmen ihr Gepräge erhält, dann folgt eine solche der aus Afrika eingeführten Dendé-Palme (Elaeis giiineensis), die wichtigste für die Ölerzeugung Die stachelige Tucum-Palme, die während der letzten Reisetage im Vordergrund stand, wurde jetzt immer seltener, dagegen werden stromabwärts immer mehr Kokos-Palmen gepflanzt und von allen Seiten werden Zuckerrohrpflanzungen sichtbar Bei dieser Gelegenheit sei hier eine kurze Übersicht, der auf unserer Reise wahrgenommenen Palmen eingefügt Zweifellos die wichtigsten Arten der bereisten Gebiete sind die Buriti und die Carnauba (Manritta vinifera und Copernicia cerifera) Das Vorkommen der ersteren und imposantesten aller dortigen Arten wurde im Texte gebührend hervorgehoben Es reicht vom R i o P r e t o (Bahía) bis ziemlich weit nach dem Norden von P i a u h y, denn die letzten spontan auftretenden Gruppen stellten wir, nach längerem Zwischenraum, in der B a r r a d a R a i z bei U n i a o fest Die ersten Carnauba-Palmen entzückten uns am R i o S a n F r a n c i s c o , stromabwärts von J o a z e i r o (Bahia) Von hier bis zum Rio Preto war sie die einzige Palmart, bildete von da ab nur mehr vereinzelte Verbreitungsoasen, wie z B am Westrand der Lagoa von Paranaguá, und erschien am Rio Parnahyba erst wieder etwas oberhalb von Nova-Villa Von da wird sie stromabwärts immer mehr bestandbildend (Carnaubal!), wie unmittelbar bei Nova-York, am untersten Lauf des Parnahyba, und namentlich im Mündungsgebiet auf der Ilha Grande bis zum Meeresstrand Ihr Wuchs ist sehr verschiedenartig Auf den öden, wasserarmen Campos-Gebieten oft fast krautartig Im Bestandesschluß erhebt sie sich zu riesig hohen, schlanken Schäften und einmal beobachteten wir (am Parnahyba) Korkzieherbildung Aus dem Gesagten ist ersichtlich, daß sich i m A l l g e m e i n e n Carnauba und Buriti gegenseitig ausschließen, und voneinander getrennte kolossale Landgebiete besiedeln Das Auftreten der Buritirána (Lepido cary um) am Rio Preto und den sumpfigen Tälern im Quellgebiet des Rio Parnahyba wurde oben bereits erwähnt Die Macauba-Palme (Acrocomia sclerocarpa) fand sich einzeln mitten in der Catinga-Waldung nördlich von S a n t a R i t a (Bahia) eingesprengt, dann wieder im Süden von Piauhy bei G r o t a o , Oro usw., ebenso im Mittellauf des Parnahyba jedoch überall nur einzeln Die Patieiro -Palme (Aricuriroba Capanemae) erschien hauptsächlich ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Naturw Bericht üb d Verlauf d n Nordost-Brasilien entsend Sammelexp (69) am Oberlauf des R i o P a r n a h y b a , war aber noch in einigen Straßen von T h e r e z i n a gepflanzt, dabei auch die feinblätterige Varietät Zu den auffallenderen Arten gehört weiters die Bacaba-Palme (Oenocarpus discolor), deren Wedel fächerförmig, langgestreckt in e i n e r Ebene liegen und einen milchähnlichen Saft enthalten Ihre Verbreitung in P i a uh y beschränkt sich auf die Schlucht von G r o t ä o, dann in besonderer Üppigkeit und Grưße am F der Sandsteinwände, an verschiedenen Stellen des Parnahyba in seinem oberen und mittleren Laufe Zu den Zwergpalmen gehört weiters die dem trockenen Campos-Gebiet eigentümliche Católe (Attalea compta, von einigen Reisenden wohl irrtümlich als Raphia pyramidata bezeichnet) mit ihren starken, breitblätterigen Wedeln, und den „Affenkokosnüsse" genannten Früchten Durch "feinere Wedel, hellgrüne Färbung und graue Bereifung ist die Piaỗava (ttalea funifera) ausgezeichnet, die in Piauhy sehr häufig und typisch ist und meistens im Dickicht emporwächst Die stachelige Tucúm-Palme zeigte sich, wie schon erwähnt, erst von Queimadas an stromabwärts und die kultivierte Dendé gar erst im Mündungsgebiet des Rio Parnahyba Jedenfalls aber ist die am weitesten in Piauhy verbreitete Palmenart „Coqueiro" (Cocos coronata), die nur wenigen Örtlichkeiten fehlt und ein wichtiges Glied der Catinga ausmacht Nach dieser kleinen Abschweifung wandten wir uns wieder dem Kanal von Iguarassú zu, der gegen Norden immer breiter wird und im letzten Drittel sich ganz in einen regelrechten Meeresarm verwandelt, an dessen Seiten dichte Mange-Wälder (Rhizophora mangle) die • typische LitoralVegeta tion darstellen Wohin man blickt, nur Wasser und Schlamm, worüber sich ein Wirrsal von Luftwurzeln ausbreitet Im Hafen lag eben der brasilianische Dampfer „Cobral" vor Anker, der tags darauf nach Ceará auslief und uns bei der Rückfahrt aufnehmen sollte Es erfolgte unsere letzte Einquartierung in einem leerstehenden, noch unfertigen Hause und dann ein Abendspaziergang bis an den Meeresstrand, der in uns unbeschreibliche Gefühle wachrief, indem uns die unendliche Wasserfläche keineswegs mehr trennend, sondern verbindend mit der Heimat erschien Am 14 September wurden zunächst die teilweise in fortwährender Bewegung befindlichen, am Meere liegenden Sanddünen besucht, woselbst der unaufhörliche Wind, der des Nachts oft zum Sturme anschwoll, ansehnliche Sandhügel auftürmte Da zeigte es sich bald, daß es in dieser ganzen Gegend von Charadriiden und Scolopaciden, die fast alle aus dem arktischen Nordamerika hergezogen waren, geradezu wimmelte Da gab es Charadrius squatarola und wilsoni, dann Numenius hudsonicus (der inzwischen so gut wie ausgestorben ist!), Tringa canuti rufa, Actitis macularia, Ereunetes pusillus, Arenaria interpres morinella und Calidris arenaria ( = Crocethia alba Pall.) Weniger Vogelleben war in den Mange-Wäldern, wo dafür allerorts ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at (70) Otmar Reiset knacksende, prachtvoll gefärbte Taschenkrebse in Menge zu sehen waren Jedoch gehört ein Birschgang dort in dem zähen, salzigen Schlamm keineswegs zum Vergnügen, erfordert gewaltige Anstrengung und maßlose Geduld wegen der zahllosen bösen Mosquitos Es war eine förmliche Erholung, aus diesem Labyrinth herauszufinden und dafür dem Meeresstrand volle Aufmerksamkeit zuzuwenden Dort war die seltene Sterna albifrons antillarum, die nicht weit von dort ihren Brutplatz haben muß, die wichtigste Entdeckung Aber auch hier in der wüstenähnlichen Einöde dieser Strandgegend, war die Jagd keine Leichtigkeit, da der vom Winde getriebene salzige Sand, nicht nur in den Augen, zwischen den Zähnen und in den Ohren unangenehm fühlbar wurde, sondern auch den Mechanismus unserer Schußwaffen allmählich zu stửren drohte Auch in Amaraỗab muòten wir fast alle Objekte selbst einsammeln, nur ein wertvoller schwarzer Trupial, der früher allgemein den Namen Aphobus chopi Vieill führte, denselben aber neuerdings gegen den hưchst sonderbaren Gnorimopsar sulcirostris vertauschen mte, und ganz am Schluß Aramides mangle wurden uns zugetragen Keine richtige Erklärung wußten wir für den Umstand, daß längs des Strandes viele teils halbskelettierte, teils noch mit der Haut bedeckte Rindviehkadaver herumlagen Das Interesse der sämtlichen Bewohner von Amaracao für unsere Präparier- und Konservierarbeiten war ganz aergewưhnlich Bald hatten wir Besuch der dortigen Damenwelt, deren Vertreterinnen während des Zuschauens und Befragens zumeist mit einem Brocken Rolltabak zwischen den Fingern ihre Zähne blank putzten und dann den Tabaksaft ausspuckten, dann wieder wurde unsere winddurchbrauste Stube von ganzen Scharen der gut genährten und gesund aussehenden Jugend gefüllt Die letzten Sammelausflüge wurden mittels Segelboot gegen Westen unternommen und galten vornehmlich dem Besuch der II h a G r a n d e de S a n t a I z a b e l Diese Kahnfahrten gestalteten sich durch die vielen hübschen Ausblicke auf die blendendweißen Dünenhügel inmitten der gesättigt grünen Mange-Bestände besonders reizvoll In vielen Meeresarmen schössen eine Menge Fische mit gestielten Augen, eidechsenähnlich mit schnellenden Bewegungen auf der Oberfläche umher, und die ganze Gegend war reich an Wasservögeln und besonders an Reihern verschiedener Arten: Nyctanassa violacea, Florida coerulea und tricolor Den allerschönsten Anblick aber gewährten Hunderte von roten Ibissen (Guara rubra), die gleich purpurnen Flocken durch das hohe dunkelgrüne Geäste der MangroveBäume dahinzogen In der Nähe der alten Salinen wurden noch zwei uns neue Taubenarten angetroffen: sehr zahlreich die kleine zierliche Chamaepelia passerina grìseola und eine vereinzelte Claravis pretiosa Sowie der ständige Wind gegen Mittag etwas nachläßt, zeigen sich sogleich Schwärme von äußerst bissigen Mosquitos Hinsichtlich von Malariaerkrankungen haben diese Meeressümpfe keinen guten Ruf, und jener In- ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Naturw Bericht üb d Verlauf d n Nordost-Brasilien entsend Sammelexp (71) genieur, der dort die Mappierungsarbeiten durchführte, soll an Fieber gestorben sein Im übrigen bringt eine solche Kahnfahrt in den stillen Waldgewässern viel Interssantes mit sich, nur muß vor jedem Verlassen des Bootes gewarnt werden, denn die Fortbewegung von nur wenigen Schritten erfordert unglaubliche Anstrengung wegen der Unwegsamkeit durch die Luftwurzeln der Mange-Bäume und des zähen, jede Bewegung hemmenden salzigen Morastes Sobald man die ziemlich hohe Düne an einem der Seitenkanäle überklettert hat, genießt man einen ziemlich weiten Ausblick über die Ilha Grande Es erstreckt sich weithin eine öde Fläche mit wenig Graswuchs, aber sehr vielen, meist zu Gruppen vereinigten Carnauba-(Wachs-)Palmen Nirgends ist ein Haus, wohl aber einige weidende Pferde und Vieh zu sehen Eine Menge Pieper (Anthus lutescens) beleben einzig und allein diese Einöde Gegenwind und starke Flut verzưgerten unsere Rückfahrt aerordentlich, so d wir, vom Meerwasser tüchtig durchnäßt, erst um Uhr nachmittags nach Amaracâo zurückkamen Der schöne Eisvogel Chloroceryle inda und eine graue Coerebide Atelodacnis bicolor waren die letzten Opfer unserer Sammeltätigkeit Freilich war damals zuguterletzt soviel Material zusammengekommen, daß die Präparatoren bis Stunde nach Mitternacht arbeiteten, um alle Objekte zu konservieren Unsere Mahlzeiten ließen die Nähe des Meeres erkennen: Täglich gekochte Austern und kleine Seekrebse — kurz, auch hier braucht man keineswegs Mangel zu leiden Der Sturm schien an Kraft noch immer zuzunehmen, und alle Gegenstände in unserer Behausung überzog eine dichte Sandschichte Nach sorgfältiger Verpackung unserer gesamten Ausbeute seit Paranaguá und des Gepäckes schlug nur zu bald für uns die Stunde des Abschiedes von P i a u h y, die uns dadurch erleichtert wurde, daß gerade in dieser letzten Station wir alle nicht nur durch die Zudringlichkeit der Leute belästigt, sondern auch regelrecht bestohlen wurden, was bisher niemals vorgekommen war Am 20 September um Uhr abends befanden wir uns in bester Verfassung samt allem Gepäck an Bord des „ C a b r a i " und im ersten Tagesgrauen verließ der Dampfer die B a r r a v o n I g u a r a s s ú Auf der Fahrt von hier nach dem in M a r a n h ä o gelegenen T u t ó y a kamen wir an jenem Komplex von Inseln und Meeresarmen vorüber, welcher noch immer den Zankapfel zwischen P i a u h y und M a r a n h ä o bildet und der sich keilförmig in das Mündungsgebiet des Rio Parnahyba einschiebt Am deutlichsten ist dies aus der 1901 erschienenen „Mappa Topographico Delta rio Parnahyba" von Moreira Caldas & G Dodt zu ersehen Als der „Cabrai" die Bai von Tutóya bei hochgehender See verließ, entschwanden die Umrisse von Piauhy und damit unseres mehrmonatigen Arbeitsfeldes unseren Blicken Aus diesem Anlaß sei es gestattet, einen ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at (72) Otmar R e i s e r Rückblick auf die bisherigen Besuche europäischer Naturforscher in diesem wenig bekannten Teile des riesigen Brasiliens zu werfen Zum ersten Male war das seitens der schon wiederholt erwähnten berühmten Gelehrten S p i x und M a r t i u s der Fall, welche vom 26 April bis 24 Mai 1819 (29 Tage) dort weilten Ihnen folgte der unermüdliche schottische Botaniker G a r d e n e r , welchen seine umfassende Sammeltätigkeit vom 22 Jänner bis Oktober 1839 (260 Tage) daselbst fesselte Unbekannt, wie lange Zeit, bereiste dann der verdienstvolle Botaniker W S c h w a c k e (mit Dr C l e m e n s J o b e r t ) 1877 einen Teil dieses Gebietes und erlag erst am 11 Dezember 1904 den Tücken des Klimas Ihm folgte 1895 ein weiterer erfolgreicher Erforscher der Pflanzenwelt P T a u b e r t , den am Jänner 1897 zu Manáos das Tropenfieber dahinraffte Der Aufenthalt der österreichischen Expedition währte, wie oben ersichtlich, vom Mai bis 21 September 1903 (136 Tage) und nach ihr wurde Piauhy nur noch auf kurze Zeit im Februar 1907, von dem seither auch schon dahingeschiedenen Pflanzengeographen E U1 e aufgesucht, der von R e m a n s o am R i o S F r a n c i s c o aus, nach S a o R a i m u n d o und der S e r r a B r a n c a wanderte Über den Abschluß der Expedition ist nur wenig zu sagen Der Aufenthalt in S L u i z d o M a r a n h â o diente vornehmlich unserer Erholung und währte vom 22 bis 25 September Nach herzlicher Verabschiedung unseres wackeren Begleiters A r t u r W a c h s m u n d , der von hier nach S a o P a u o heimkehrte, schifften wir uns auf dem ansehnlichen brasilianischen Dampfer „Sao Salvador" nach Belem de Para ein, welch schöne Hafenstadt wir am 27 September glücklich erreichten und schon vormittags im Museu Goeldi endlich wieder mit Hofrat S t e i n d a c h n e r und R a d a x zusammentrafen Die Eindrücke, die wir vom 28 September bis zum Oktober an der Mündung des Amazonas gewannen und die dortigen angenehmen Tage überhaupt, sind allerdings ganz unvergeßliche; jedoch unsere Sammeltätigkeit hatte ihr Ende gefunden, da es in dieser von ausgezeichneten Sammlern aller Länder gut untersuchten Gegend nicht lohnend erschien, sie für nur wenige Tage nochmals aufzunehmen Hofrat S t e i n d a c h n e r dagegen, der schon längere Zeit in Para weilte, hatte schöne Ausbeuten an Fischen und Reptilien aufzuweisen und konnte sich nur mit Mühe entschließen, angesichts seines offenkundig leidenden Zustandes an die Rückreise nach Europa zu denken Wir fanden die gastlichste Unterkunft, die fürsorglichste Pflege und Entgegenkommen jeder Art bei der schweizerischen Familie G o e l d i im zoolog.-bot Museum und Garten, sowie dessen wissenschaftlichem Stabe Direktor H u b e r und Zoologe Dr H a g m a n n Der lohnendste Ausflug erfolgte am und Oktober mit Dampfbarkasse nach der Ilha das onỗas und der dortigen Ansiedlung L F r a n c i s c o d e B o a V i s t a unter Führung von C o r o n e l A u r e l i a n o Dort lernten wir die Gewinnung des milchähnlichen Saftes der H e v e a b r a s i - ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Naturw Bericht üb d Verlauf d n Nordost-Brasilien entsend Sammelexp (73) i e n s i s kennen, aus welcher der für die ganze Welt unentbehrlich gewordene sogenannte „große" Rohkautschuk hergestellt wird Äußerst lehrreich gestalteten sich die vielen im Museu Paraënse zugebrachten Stunden unter kundiger Führung, sowie im reich besetzten Tiergarten und dem botan Garten, wo nicht verabsäumt wurde, die von P o e p p i g entdeckte Victoria regia gebührend zu bewundern So kam nur zu rasch der Tag unserer Einschiffung, der Oktober, heran Der kleine, aber tadellos sauber eingerichtete englische Dampfer „A u g u s t i n e" lichtete am Oktober vormittags die Anker, nachdem uns bis dorthin die drei liebenswürdigen Schweizer zum Abschied das Geleite gegeben hatten Nach bloß zweistündigem Aufenthalte in F u n c h a (Madeira) erschien schon am 18 Oktober zunächst in duftiger Ferne die Küste von Portugal und in Lissabon löste sich die Expedition insoferne auf, als Hofrat S t e i n d a c h n e r schwer leidend, allein über Madrid und Monte Carlo erst nach Wochen nach Hause kam, während die übrigen via Havre—Paris schon Ende Oktober wieder wohlbehalten mit dem letzten Teil der ganzen Sammlungen in Wien eintrafen Tafel XIV Oben: Uferlandschaft des Sees von Paranaguá (Piauhy) nächst der gleichnamigen Ansiedlung phot Pen t h e r Unten: Die Mitglieder der Expedition auf Ilha das Onỗas bei Para beim Anhieb eines Kautschuk-Baumes (Hevea) Von links nach rechts: R a d a x , G o e l d i , S a n t a r i u s , S t e i n d a c h n e r , Reiser phot Huber ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at R e i s e r , Naturw Bericht üb d Verl d n Nordost-Brasilien ents Sammelexp Tafel XIV phot P e n t h e r *" Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien, Bd XLIII (1929) phot Huber ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Reiser, Bericht über die Zool Exped d Akad d Wissensch in Wien nach Nordostbrasilien i J 1903 Die rote Linie stellt die Reise-Route dar Nordost-Brasilien Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien, Band XLIII (1929) Karte I ... Blütenpracht der Lianen (Sipos) und der Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien, Bd 43, 19 29 27 ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at (18 ) Otmar R e i s e r vollendete... dunkelfarbigen Reiher, Butorides striata, belebt Die folgenden Tage wurden zur Durchstreifung der dichtbewachsenen Hänge rings um die Pension „B e 1 e v u e", des Waldes bei B a r r a, nordöstlich... erbeutete W e 11 s am März 18 74 einige Nettion brasiliense und eine Gallínula galeota Bei eintretender Finsternis waren die verschiedenartigsten Stimmen zu hören, am lautesten jene von Aramides gigas

Ngày đăng: 06/11/2018, 22:37

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