gredo gmbh, schnepf, skript kostenrechnung (2009)

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GReDO GmbH Kostenrechnung Seite 1 ________________________________________________________________________________ © Friedrich Schnepf Inhaltsverzeichnis 1 Kostendefinitionen und Kostenbegriffe 4 1.1 Kostenrechnung als Teilgebiet des betrieblichen Rechnungswesens 4 1.2 Kostendefinition und Kostenbegriffe 6 1.2.1 Kostendefinition 6 1.2.2 Fixe Kosten, variable Kosten und Gesamtkosten 6 1.2.3 Fixe Stückkosten, variable Stückkosten und gesamte Stückkosten 8 1.3 Auswahl des kostenminimalen Produktionsverfahrens 13 1.4 Nicht lineare Kostenverläufe, zugehörige Stückkosten und Betriebsoptimum 16 1.4.1 Der degressive Kostenverlauf 17 1.4.2 Der progressive Kostenverlauf 18 1.4.3 Der ertragsgesetzliche Kostenverlauf 21 1.5 Grenzkosten 22 1.6 Break-Even-Analyse 24 1.7 Nutzenschwelle - Nutzengrenze 26 1.8 Kurz- und langfristige Preisuntergrenze 27 1.9 Sprungfixe Kosten, Nutz und Leerkosten, Kostenremanenz 29 1.9.1 Sprungfixe Kosten (intervallfixe Kosten) 29 1.9.2 Nutz und Leerkosten 30 1.9.3 Kostenremanenz 31 2 Aufgaben, Systeme und Prinzipien der Kostenrechnung 32 2.1 Aufgaben der Kostenrechnung 32 2.2 Aufbau der Kostenrechnung 33 2.3 Systeme der Kostenrechnung 34 2.3.1 Istkosten - Normalkosten - Plankostenrechnung 34 2.3.2 Vollkostenrechnung – Teilkostenrechnung 35 2.4 Prinzipien der Kostenrechnung 36 3 Kostenartenrechnung 37 3.1 Begriff und Aufgaben der Kostenartenrechnung 37 3.2 Personalkosten 38 3.3 Materialkosten 40 3.3.1 Begriff Materialkosten 40 3.3.2 Erfassung des Materialverbrauchs 41 3.3.3 Bewertung des Materialverbrauchs 42 3.3.3.1 Anschaffungskosten: 42 3.3.3.2 Wiederbeschaffungskosten 45 3.3.3.3 Verrechnungspreise 45 3.3.3.4 Buchtechnische Behandlung von Preisdifferenzen: 46 3.4 Abschreibungen 46 3.4.1 Begriff 46 3.4.2 Abschreibungsverfahren 47 3.5 Kalkulatorische Kosten 49 3.5.1 Einführung 49 3.5.2 Begriffsabgrenzung „Ausgabe – Aufwand“, „Einnahme - Ertrag“ 50 3.5.3 Begriffsabgrenzung „Aufwand - Kosten“, „Ertrag - Leistung“ 52 3.5.4 Die kalkulatorischen Kostenarten 56 3.5.4.1 Kalkulatorische Abschreibungen 56 3.5.4.2 Kalkulatorische Zinsen 59 3.5.4.2.1 Restwert- und Durchschnittswertmethode 59 3.5.4.2.2 Ermittlung der kalkulatorischen Zinsen bei Anlagen mit Restwert 60 3.5.4.2.3 Ermittlung des betriebsnotwendigen Kapitals 61 GReDO GmbH Kostenrechnung Seite 2 ________________________________________________________________________________ © Friedrich Schnepf 3.5.4.2.4 Bemessungsgrundlage für die kalkulatorischen Zinsen 64 3.5.4.3 Kalkulatorischer Unternehmerlohn 64 3.5.4.4 Kalkulatorische Wagniszuschläge 66 3.5.4.5 Kalkulatorische Miete 68 4 Kostenstellenrechnung 69 4.1 Aufgaben der Kostenstellenrechnung 69 4.2 Arten von Kostenstellen 70 4.3 4.3. Der Betriebsabrechnungsbogen (BAB) 71 4.4 Bestandsveränderungen 74 4.5 Kalkulation mit Normalzuschlagsätzen 77 4.6 Umlageverfahren bei allgemeinen Kostenstellen 80 4.6.1 Das Stufenleiterverfahren 81 4.6.2 Das Iterationsverfahren: 82 4.6.3 Das Blockverfahren oder Anbauverfahren 82 4.6.4 Das mathematisches Verfahren 83 4.7 Umlage von Hilfskostenstellen 84 5 Kostenträgerrechnung 85 5.1 Begriff und Aufgaben 85 5.2 Fertigungs- und Kalkulationsverfahren 86 5.3 Divisionskalkulation 87 5.3.1 Einstufig summarische Divisionskalkulation 87 5.3.2 Einstufige verfeinerte Divisionskalkulation 88 5.3.3 Mehrstufige Divisionskalkulation 88 5.4 Äquivalenzziffernrechnung 90 5.4.1 Definition und Überblick 90 5.4.2 Einfache Äquivalenzziffernrechnung 90 5.4.3 Differenzierende Äquivalenzziffernrechnung 92 5.4.4 Mehrstufige Äquivalenzziffernrechnung 94 5.4.5 Das multiplikative Verfahren 96 5.5 Zuschlagskalkulation 97 5.6 Kalkulation bei Serienfertigung 99 5.7 Kalkulation bei Kuppelproduktion 100 5.7.1 Definition: 100 5.7.2 Restwertrechnung 100 5.7.3 Marktwertrechnung 101 5.7.4 Verteilungsrechnung 102 6 Maschinenstundensatzrechnung 104 6.1 Warum Maschinenstundensatzrechnung 104 6.2 Ermittlung der Maschinenlaufzeit: 105 6.3 Ermittlung des Maschinenstundensatzes 106 7 Kalkulation des Angebotspreises 110 7.1 Kalkulationsschema 110 7.2 Progressive Angebotskalkulation 110 7.3 Retrograde Angebotskalkulation 111 8 Deckungsbeitragsrechnung 113 8.1 Mängel der Vollkostenrechnung 113 8.2 Definitionen 114 8.3 Verfahren der Kostenauflösung (Kostenaufspaltung) 114 8.3.1 Differenzen-Quotienten-Verfahren 114 8.3.2 Das mathematische Verfahren 115 8.3.3 Die grafische Methode 116 8.4 Problemlösungen mit der einstufigen Deckungsbeitragsrechnung 116 GReDO GmbH Kostenrechnung Seite 3 ________________________________________________________________________________ © Friedrich Schnepf 8.4.1 Annahme eines Zusatzauftrags 117 8.4.2 Break-Even-Analyse 119 8.4.3 Eigenerstellung - Fremdbezug 121 8.4.4 Kalkulation einer Werbeaktion 122 8.4.5 Das optimale Produktionsprogramm 122 8.4.5.1 Planung ohne Engpass 123 8.4.5.2 Planung mit Engpass 125 8.4.5.3 Planung mit relativen Deckungsbeiträgen 126 8.5 Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung 127 9 Plankostenrechnung 129 9.1 Aufgaben der Plankostenrechnung 129 9.2 Grundbegriffe der flexiblen Plankostenrechnung 129 9.3 Beschäftigungsabweichung 132 9.4 Verbrauchsabweichung 135 9.5 Der Variator 137 9.6 Mengen- und Preisabweichung 139 9.7 Systeme der Plankostenrechnung 142 9.7.1 Starre PKR: 142 9.7.2 Flexible Plankostenrechnung auf Vollkostenbasis 143 9.7.3 Flexible Plankostenrechnung auf Teilkostenbasis (Grenzplankostenrechnung) 143 10 Kurzfristige Erfolgsrechnung 144 10.1 Gründe für eine kurzfristige Erfolgsrechnung 144 10.2 Gesamtkostenverfahren 145 10.3 Umsatzkostenverfahren auf Vollkostenbasis 146 10.4 Umsatzkostenverfahren auf Teilkostenbasis 148 11 Prozesskostenrechnung 151 11.1 Vorteile der Prozesskostenrechnung 151 11.2 Kostenstellenrechnung in der Prozesskostenrechnung 152 11.3 Ermittlung des Prozesskostensatzes 153 11.4 Kostenträgerstückrechnung mit Prozesskostensätzen 154 11.5 Die Vorgehensweise der Prozesskostenrechnung: 155 12 Kalkulation im Handel 157 12.2. Absatzkalkulation 158 12.3. Wichtige Kennziffern im Handel 159 12.4. Der BAB im Handel 160 GReDO GmbH Kostenrechnung Seite 4 ________________________________________________________________________________ © Friedrich Schnepf 1 Kostendefinitionen und Kostenbegriffe 1.1 Kostenrechnung als Teilgebiet des betrieblichen Rechnungswesens Die Aufgabe eines Unternehmens besteht in der Herstellung und im Absatz von Wirtschaftsgütern. Dieser Prozess der Leistungserstellung und Leistungsverwertung (auch als Produktionsprozess bezeichnet), erfolgt durch Kombination von Produktionsfaktoren, die bei der Leistungserstellung umgewandelt oder verbraucht werden. Der Geschäftsführung obliegt die Aufgabe, den Produktionsprozess zu planen, zu steuern und zu kontrollieren. Zur Erfüllung dieser Aufgabe bedient sich die Geschäftsleitung des betrieblichen Rechnungswesens. „Unter dem Begriff betriebliches Rechnungswesen fasst man sämtliche Verfahren zusammen, deren Aufgabe es ist, alle im Betrieb auftretenden Geld- und Leistungsströme mengen- und wertmäßig zu erfassen und zu überwachen.“1 Damit kommt dem betrieblichen Rechnungswesen in erster Linie Dokumentations- und Kontrollfunktion zu. Mit dem betrieblichen Rechnungswesen werden sowohl externe wie auch interne Zwecke verfolgt: Externe Zwecke: Aufgrund der vom betrieblichen Rechnungswesen gelieferten Daten werden Interessengruppen wie Anteilseigner, Gläubiger, Banken, Lieferanten und selbstverständlich auch der Staat (Finanzamt) über die Lage des Unternehmens informiert. Diese Information erfolgt z.T. aufgrund gesetzlicher Vorschriften, aber auch freiwillig. Interne Zwecke: Die Zahlen des Rechnungswesens sollten jederzeit eine Überwachung der Wirtschaftlichkeit und der Rentabilität des Unternehmens ermöglichen. Darüber hinaus müssen vom Rechnungswesen Zahlen für unternehmerische Entscheidungen wie Investitionsentscheidungen, Entscheidungen über Preisgestaltung, Produktpolitik, Auswahl von Produktionsverfahren usw. bereitgestellt werden. Diese unterschiedlichen Aufgaben des Rechnungswesens lassen sich nicht mit einer einzigen „Rechnung“ erfüllen, da die Rechenschaftslegung nach außen gegenüber Gläubigern, Aktionären und dem Finanzamt völlig andere Ziele verfolgt, als die Darstellung der wirtschaftlichen Lage nach innen. Nach außen soll oft eine ausgezeichnete Unternehmenslage schlechter dargestellt werden, um zu hohe Ausschüttungen an Aktionäre oder zu hohe Steuerzahlungen zu vermeiden. Eine schlechte Unternehmenslage wird oft besser dargestellt, um weitere Kredite zu erhalten. Nach innen dagegen muss die Unternehmenslage realistisch aufgezeigt werden, um die bestmöglichen Entscheidungen treffen zu können. Diese unterschiedlichen Zielsetzungen machen eine Aufteilung des betrieblichen Rechnungswesens in Teilgebiete erforderlich. Man unterscheidet zwischen: Finanzbuchhaltung Kosten- und Leistungsrechnung (Betriebsbuchhaltung) Statistik und Vergleichsrechnung Planungsrechnung 1 Wöhe, Günter, Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 18. Auflage, Verlag Franz Valen München 1993, S 997 GReDO GmbH Kostenrechnung Seite 5 ________________________________________________________________________________ © Friedrich Schnepf „Die Aufgabe der Finanzbuchhaltung besteht darin, alle wirtschaftlich bedeutsamen Vorgänge (Geschäftsvorfälle), die sich im Betrieb ereignen, in chronologischer Reihenfolge festzuhalten“2. Da das Zahlenmaterial der Finanzbuchhaltung und der aus ihr resultierende Jahresabschluss externen Zwecken dient (Interessengruppen wie Gläubiger, Aktionäre und Staat wollen sich über die Vermögens- und Ertragslage eines Unternehmens informieren), gibt es im Rahmen der Finanzbuchhaltung gesetzliche Bestimmungen (z.B. über die Bewertung von Wirtschaftsgütern) zum Schutz der verschiedenen Interessengruppen. Die Kosten- und Leistungsrechnung als Teilgebiet des betrieblichen Rechnungswesens dient in erster Linie betriebsinternen Zwecken, es gibt deshalb keine gesetzlichen Vorschriften zu beachten (Ausnahme: VPöA = Verordnung zur Preisermittlung bei öffentlichen Aufträgen vom 21.11.1953). Auf der Grundlage des Zahlenmaterials der Finanzbuchhaltung verfolgt die Kosten- und Leistungsrechnung in erster Linie drei Aufgaben: 1. Kontrollfunktion Das Zahlenmaterial der Kostenrechnung soll Kostenkontrollen einzelner Kostenarten und Kostenstellen ermöglichen. Diese Kontrollen können Zeitvergleiche oder auch zwischenbetriebliche Vergleiche sein 2. Entscheidungsgrundlage bei der Preisfindung Auch die Ermittlung der Selbstkosten der erzeugten Produkte (Kostenträger) erfolgt in der Betriebsbuchhaltung. Diese Selbstkosten bilden die Grundlage bei der Angebotskalkulation. 3. Kalkulation der Herstellkosten Die Ermittlung der Herstellkosten ist erforderlich für die Bewertung der Bestände an fertigen und unfertigen Erzeugnissen in der Handels- und in der Steuerbilanz. Ebenso müssen die aktivierungspflichtigen Eigenleistungen zu Herstellkosten bewertet werden. Die Ermittlung dieser Herstellkosten erfolgt in der Betriebsbuchhaltung (Kostenrechnung). Die handels- und steuerrechtlichen Definitionen der Herstellkosten finden sich im § 255 (2) HGB bzw. R 6.3. Die betriebswirtschaftliche Statistik und Vergleichsrechnung wertet neben anderen Unterlagen das Zahlenmaterial aus Finanzbuchhaltung und Kostenrechnung aus. Es werden beispielsweise die Umsätze oder die Produktion mehrerer Perioden verglichen, es werden Beziehungen und Zusammenhänge zwischen betriebswirtschaftlichen Größen wie Umsatz und Gewinn, Lohnkosten und Gesamtkosten festgestellt. Auch zwischenbetriebliche Vergleiche gehören zum Gebiet der betriebswirtschaftlichen Statistik und Vergleichsrechnung. Die Planungsrechnung befasst sich im Gegensatz zu den bisher dargestellten Teilgebieten des betrieblichen Rechnungswesens mit der Zukunft. Sie hat die Aufgabe, aufgrund des zur Verfügung stehenden Zahlenmaterials aus der Finanzbuchhaltung, Kostenrechnung und Statistik zukünftige betriebliche Entwicklungen zu prognostizieren. Eine scharfe Trennung zwischen Kosten- und Leistungsrechnung und Planungsrechnung ist nicht immer möglich: Die Plankostenrechnung als Teilgebiet der Kosten- und Leistungsrechnung ist ihrem Wesen nach eine Planungsrechnung. 2 Wöhe, Günter, Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 18. Auflage, Verlag Franz Valen München 1993, S 725 GReDO GmbH Kostenrechnung Seite 6 ________________________________________________________________________________ © Friedrich Schnepf 1.2 Kostendefinition und Kostenbegriffe 1.2.1 Kostendefinition Kosten sind: • in Geld bewertete Mengen an Produktionsfaktoren • Dienstleistungen Dritter • und öffentliche Abgaben, die bei der Erstellung betrieblicher Leistungen verbraucht werden. Kosten sind also der in Geld bewertete Verzehr von Gütermengen (durch Umformung) zur Erstellung anderer Güter. 1.2.2 Fixe Kosten, variable Kosten und Gesamtkosten Bei den meisten Produktionsprozessen entstehen sowohl Kosten, die von der Menge der produzierten Güter abhängen, wie auch Kosten, die unabhängig von der Produktionsmenge immer in gleicher Höhe anfallen. Dies sei an einem ersten, einfachen Beispiel verdeutlicht: Sie haben einen 50 m2 großen Garten, der umgegraben werden muss. Ein Student erklärt sich bereit, Ihnen diese Arbeit für 10 €/m2 abzunehmen. Damit der Student vereinbarungsgemäß Anfang nächster Woche beginnen kann, müssen Sie zunächst 200 € für Gartengeräte ausgeben. Sie schließen nicht aus, dass der Student möglicherweise überhaupt nicht erscheint oder nach einigen umgegrabenen Quadratmetern erschöpft aufgibt. Deshalb möchten Sie im Voraus wissen, wie viele Kosten Ihnen in Abhängigkeit von der bearbeiteten Fläche entstehen. Im einfachsten Fall können Sie zur Beantwortung dieser Frage eine so genannte Wertetabelle erstellen. In der ersten Zeile tragen Sie Werte für die umgegrabenen m2 ein. Diese umgegrabenen m2 stellen den Output dar, der in Zukunft mit x bezeichnet wird. Die zweite Tabellenzeile enthält die Kosten für die Gartengeräte in Höhe von 200 €, die Ihnen unabhängig von den umgegrabenen m2 entstanden sind. Dies sind Ihre Fixkosten (Kf). Die dritte Zeile der Wertetabelle enthält die Kosten, die abhängig von der Anzahl der umgegrabenen m2 sind. Wenn der Student 10 m2 umgräbt, erhält er vereinbarungsgemäß 10 * 10 = 100 €, gräbt er 20 m2, erhält er 20 * 10 = 200 € usw. Damit sind die variablen Kosten Kv erfasst. Die vierte und letzte Zeile enthält dann die Gesamtkosten K, die sich als Summe aus fixen und variablen Kosten ergeben. x 0 10 20 30 40 50 Kf 200 200 200 200 200 200 Kv 0 100 200 300 400 500 K 200 300 400 500 600 700 Es gilt also die folgende Gleichung: vf KKK += GReDO GmbH Kostenrechnung Seite 7 ________________________________________________________________________________ © Friedrich Schnepf Die variablen Kosten Kv lassen sich durch Multiplikation des vereinbarten Lohns pro m2 mit der umgegrabenen Fläche berechnen. Es gilt also: xkK vv * = wobei kv den Lohn/m2 darstellt. Nun lässt sich in der ersten Gleichung das Kv durch kv * x ersetzten: xkKK vf *+= Diese letzte Formel stellt die allgemeine Form einer Kostenfunktion dar, die den Zusammenhang zwischen der unabhängigen Variablen x und der abhängigen Variablen K darstellt. Bezogen auf unser Gartenbeispiel ergibt sich die folgende Kostenfunktion: xK *10200 + = Wenn Sie nun wissen wollen, wie hoch Ihre Kosten bei 23 umgegrabenen m2 sind, so setzten Sie in die Gleichung für x die Zahl 23 ein und berechnen die zugehörigen Kosten. Für K ergibt sich der Wert 430 €. Sie können also anhand der Kostenfunktion die Kostenhöhe bei jeder beliebigen Outputmenge rechnerisch bestimmen. Neben der Wertetabelle und der mathematischen Kostenfunktion kann man den Zusammenhang zwischen K und x auch grafisch darstellen: Kostenfunktionen 0 100 200 300 400 500 600 700 800 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 K K v K f x K Es wurden bisher drei Möglichkeiten aufgezeigt, den Zusammenhang zwischen Ausbringungsmenge und Kosten darzustellen: • in einer Wertetabelle • als Gleichung (Kostenfunktion) und • grafisch in einem Koordinatensystem GReDO GmbH Kostenrechnung Seite 8 ________________________________________________________________________________ © Friedrich Schnepf Außerdem wurden die Begriffe Fixkosten, variable Kosten und Gesamtkosten erläutert, die nun genau definiert werden: Fixe Kosten (Kf): Alle Kosten, die unabhängig von der Ausbringungsmenge x (produzierte Menge, Output) sind. Sie verändern sich nicht, wenn sich der Output ändert. Fixkosten werden auch oft als Kosten der Betriebsbereitschaft bezeichnet. Variable Kosten (Kv): Alle Kosten, die abhängig von der Ausbringungsmenge x sind. Sie verändern sich bei einer Änderung des Outputs. Gesamtkosten (K): Errechnen sich aus der Summe von fixen und variablen Kosten. 1.2.3 Fixe Stückkosten, variable Stückkosten und gesamte Stückkosten Unter Stückkosten, auch als Durchschnittskosten bezeichnet, versteht man grundsätzlich die Kosten pro Stück, also pro Outputeinheit. Bezogen auf unser Gartenbeispiel sind dies die Kosten pro umgegrabenem m2. Die fixen, variablen und gesamten Stückkosten lassen sich nach den folgenden Formeln berechnen: Gesamte Stückkosten: k K x = Variable Stückkosten: k K x v v = Fixe Stückkosten: k K x f f = Wir erweitern die Wertetabelle aus unserem Gartenbeispiel um die jeweiligen Stückkosten: x 0 10 20 30 40 50 Kf 200 200 200 200 200 200 Kv 0 100 200 300 400 500 K 200 300 400 500 600 700 kf - 20,00 10,00 6,67 5,00 4,00 kv - 10,00 10,00 10,00 10,00 10,00 k - 30,00 20,00 16,67 15,00 14,00 Für eine Ausbringungsmenge von 0 gibt es keine Stückkosten, da die Division durch 0 verboten ist. Während bei zunehmender Ausbringungsmenge die Fixkosten gleich bleiben, sinken die fixen Stückkosten. Die variablen Kosten steigen bei zunehmender Ausbringungsmenge, während die variablen Stückkosten gleich bleiben. Die Summe aus fixen und variablen Stückosten ergeben die gesamten Stückkosten: GReDO GmbH Kostenrechnung Seite 9 ________________________________________________________________________________ © Friedrich Schnepf vf kkk + = Wenn nun die Konstante kv zu den immer kleiner werdenden kf addiert wird, so wird k auch immer kleiner bei zunehmender Ausbringungsmenge. Die Tatsache, dass die gesamten Stückkosten bei zunehmender Ausbringungsmenge sinken, bezeichnet man als Kostendegression. Die Ursache der Kostendegression liegt darin begründet, dass sich die Fixkosten Kf bei zunehmender Ausbringungsmenge x auf eine immer größere Stückzahl verteilen. Bei der graphischen Darstellung der Stückkostenfunktionen ist wichtig, dass die Kurve der variablen Stückkosten als Parallele zur x-Achse verläuft, in unserem Beispiel bei dem Wert 10. Die Kurve der fixen Stückkosten nähert sich bei zunehmender Ausbringungsmenge immer stärker dem Wert 0, ohne diesen je zu erreichen. Die Kurve der gesamten Stückkosten nähert sich immer stärker dem Wert 10, also den variablen Stückkosten, ohne diesen je zu erreichen. Stückkostenfunktionen 0 10 20 30 40 50 60 70 80 0 20 40 60 80 100 k x k kv k f Ein weiteres Beispiel: Ein PKW verursacht Anschaffungskosten von 18.000 € bei einer geschätzten Nutzungsdauer von 4 Jahren. Der Benzinverbrauch beträgt im Durchschnitt 10 ltr. auf 100 km bei Benzinkosten von 1,50 €/ltr. Die jährlichen Abschreibungen stellen Kosten dar, die unabhängig von den gefahrenen Kilometern (Output) immer in gleicher Höhe (4.500 €/Jahr) anfallen. Die Benzinkosten hängen ab von der jährlichen Fahrleistung. Sie variieren also mit dem Output. Die Benzinkosten pro km betragen bei einem Verbrauch von 10 ltr. auf 100 km und einem Preis von 1,5 €/ltr. genau 0,15 €. Auf den Zeitraum von einem Jahr bezogen ergibt sich für den PKW folgende Kostenfunktion: K = 4.500 + 0,15x Kv errechnet sich aus den Benzinkosten pro km (Benzinkosten pro Outputeinheit) multipliziert mit den gefahrenen Kilometern. Bei einer (angenommenen) jährlichen Fahrleistung von 40.000 km ergeben sich variable Kosten von: €000.6000.40*15,0 == v K GReDO GmbH Kostenrechnung Seite 10 ________________________________________________________________________________ © Friedrich Schnepf Die Gesamtkosten pro Jahr bei einer Fahrleistung von 40.000 km belaufen sich also auf €500.10000.6500.4* =+=+=+= xkKKKK vfvf Bei einer Fahrleistung von 20.000 km pro Jahr würden sich die Gesamtkosten K auf 7.500 € belaufen: 500.7000.3500.4000.20*15,0500.4* =+=+=+=+= xkKKKK vfvf Wird der PKW gar nicht bewegt, liegen die Gesamtkosten bei 4.500 € pro Jahr. Bei einer Fahrleistung von 20.000 km ergeben sich die folgenden Stückkosten: Gesamte Stückkosten: k K x = = = 7 500 20 000 0 375 . . , Variable Stückkosten: k K x v v = = = 3 000 20 000 0 15 . . , Fixe Stückkosten: k K x f f = = = 4 500 20 000 0 225 . . , Bei einer Fahrleistung von 40.000 km ergeben sich folgende Werte: Gesamte Stückkosten: k K x = = = 10 500 40 000 0 2625 . . , Variable Stückkosten: k K x v v = = = 6 000 40 000 0 15 . . , Fixe Stückkosten: k K x f f = = = 4 500 40 000 0 1125 . . , Aus diesem Zahlenbeispiel lassen sich die folgenden Zusammenhänge herleiten: Bei zunehmender Ausbringungsmenge sinken die fixen und die gesamten Stückkosten (kf und k), während die variablen Stückkosten (kv) gleich bleiben. [...]... ermöglichen 2.3 Systeme der Kostenrechnung In Abhängigkeit von den verfolgten Zielen lassen sich verschiedene Systeme der Kostenrechnung unterscheiden: Kostenrechnungssysteme Zeitbezogen • • • Istkostenrechng Normalkostenrechnung Plankostenrechnung Umfangsbezogen • • Vollkostenrechnung Teilkostenrechnung Sowohl die Ist-, wie auch die Normal- und die Plankostenrechnung kann als Voll- oder Teilkostenrechnung durchgeführt... wie auch die Normal- und die Plankostenrechnung kann als Voll- oder Teilkostenrechnung durchgeführt werden 2.3.1 Istkosten - Normalkosten - Plankostenrechnung Die älteste Form der Kostenrechnung ist die Istkostenrechnung Wird die Kostenrechnung in Form einer Istkostenrechnung durchgeführt, so werden nur die tatsächlich angefallenen Kosten erfasst und verrechnet Auch hier gibt es jedoch einige Kostenarten,... Plankostenrechnung: Als zukunftsorientierte Rechnung ist sie ein zur Steuerung des Betriebsprozesses besonders geeignetes Instrument Die von der Plankostenrechnung gelieferten Daten erlauben nach Ablauf der Planperiode eine Ursachenanalyse hinsichtlich der Abweichungen zwischen Ist- und Plankosten Damit ist eine wirksame Kostenkontrolle möglich 2.3.2 Vollkostenrechnung – Teilkostenrechnung Werden im Kostenrechnungssystem... spricht man von Vollkostenrechnung Das System der Vollkostenrechnung kann jedoch bei bestimmten Fragestellungen (z.B Annahme oder Ablehnung eines Zusatzauftrags, Zusammenstellung des optimalen Produktionsprogramms) zu falschen Entscheidungen führen Durch die Entwicklung der Teilkostenrechnung (direct costing) wurden diese Mängel der Vollkostenrechnung beseitigt Im Gegensatz zur Vollkostenrechnung verzichtet... Fixkostenblocks Ein Stückgewinn kann mit der Teilkostenrechnung nicht ermittelt werden, da die Teilkostenrechnung keine fixen Stückkosten kennt Falsch wäre es, anzunehmen, dass das System der Teilkostenrechnung die Fixkosten überhaupt nicht berücksichtigt Die Fixkosten werden lediglich nicht den Kostenträgern zugerechnet Bei der © Friedrich Schnepf GReDO GmbH Kostenrechnung Seite 36 ... Abschreibung beispielsweise liegt eine geschätzte Nutzungsdauer zugrunde Die Istkostenrechnung hat zwei entscheidende Nachteile: © Friedrich Schnepf GReDO GmbH Kostenrechnung Seite 35 Da die Erfassung der tatsächlich angefallenen Kosten nur anhand von Belegen erfolgen kann, ist die Istkostenrechnung schwerfällig Ihre Ergebnisse liegen erst recht spät vor Zufallsbedingte... spät vor Zufallsbedingte Preisschwankungen auf den Beschaffungsmärkten beeinflussen die Ergebnisse der Istkostenrechnung, von daher ist sie als Grundlage für Angebotskalkulationen wenig geeignet Der Hauptzweck der Istkostenrechnung ist die Nachkalkulation Die Normalkostenrechnung ist wie die Istkostenrechnung eine Vergangenheitsrechnung Sie geht jedoch nicht von tatsächlich angefallenen Kosten, sondern... Kostenkontrolle herangezogen werden Die Normalkostenrechnung beseitigt also die wesentlichen Mängel der Istkostenrechnung, zufällige Preisschwankungen beeinflussen nicht mehr die Ergebnisse und es ist eine beschleunigte Abrechnung möglich Für Vorkalkulationen werden zweckmäßigerweise Normalkosten zugrunde gelegt Auch die Normalkostenrechnung ist jedoch wie die Istkostenrechnung vergangenheitsbezogen und... Herstellkosten zählen auch Teile der Gemeinkosten Die Ermittlung dieser Herstellkosten erfolgt in der Kostenrechnung 2.2 Aufbau der Kostenrechnung Um die genannten Aufgaben erfüllen zu können, ist die Kostenrechnung in eine Kostenarten-, Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung gegliedert Eine wesentliche Aufgabe der Kostenrechnung besteht in der Ermittlung der Selbstkosten der hergestellten Produkte Diese Selbstkosten... Benzinverbrauch pro gefahrenen Kilometer überproportional Auch Fertigungslöhne können © Friedrich Schnepf GReDO GmbH Kostenrechnung Seite 19 überproportional steigen, wenn Mehrproduktion nur durch Überstunden mit Zuschlägen realisiert werden kann © Friedrich Schnepf GReDO GmbH Kostenrechnung Seite 20 Auf die Stückkosten wirken bei . Prinzipien der Kostenrechnung 32 2.1 Aufgaben der Kostenrechnung 32 2.2 Aufbau der Kostenrechnung 33 2.3 Systeme der Kostenrechnung 34 2.3.1 Istkosten - Normalkosten - Plankostenrechnung. der Plankostenrechnung 142 9.7.1 Starre PKR: 142 9.7.2 Flexible Plankostenrechnung auf Vollkostenbasis 143 9.7.3 Flexible Plankostenrechnung auf Teilkostenbasis (Grenzplankostenrechnung). Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung 127 9 Plankostenrechnung 129 9.1 Aufgaben der Plankostenrechnung 129 9.2 Grundbegriffe der flexiblen Plankostenrechnung 129 9.3 Beschäftigungsabweichung

Ngày đăng: 05/06/2014, 13:00

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