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Darwin - Sinh học - Phan Thanh Quyền - Thư viện Bài giảng điện tử

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2 rowohlts monographien herausgegeben von Kurt Kusenberg 3 Charles Darwin in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten dargestellt von Johannes Hemleben Rowohlt 4 Für Michael Evenari Jerusalem Dieser Band w[.]

rowohlts monographien herausgegeben von Kurt Kusenberg Charles Darwin in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten dargestellt von Johannes Hemleben Rowohlt Für Michael Evenari Jerusalem Dieser Band wurde eigens für «rowohlts monographien» geschrieben Den Anhang besorgte der Autor Herausgeber: Kurt Kusenberg · Redaktion: Beate Möhring Umschlagentwurf: Werner Rebhuhn Vorderseite: Darwin im Alter von 47 Jahren Fotografie von Maull and Fox (Down House-Archiv) Rückseite: Titelblatt der Erstausgabe von 1859 (Rowohlt Archiv) Veröffentlicht im März 1968 Copyright © 1968 by Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg Alle Rechte an dieser Ausgabe vorbehalten Gesetzt aus der Linotype-Aldus-Buchschrift und der Palatino (D Stempel AG) Gesamtherstellung Clausen & Bosse, Leck Printed in Germany 680-ISBN 499 50137 1.–20 Tausend 21.–23 Tausend 24.–26 Tausend 27.–30 Tausend 31.–33 Tausend März 1968 Dezember 1972 Juli 1974 April 1976 Februar 1979 Inhalt Einleitung Kindheit, Jugend und Studium (1809–1831) 11 Shrewsbury 11 / Edinburgh (1825–1827) 20 / Cambridge (1828–1831) 25 Die Weltreise (27 Dezember 1831–2 Oktober 1836) 34 London (1831–1842) 59 Verlobung und Ehebeginn 65 Das Leben in Down 74 Charles Lyell (1797–1875) 77 / Joseph Hooker (1817–1910) 79 / Asa Gray (1810–1888) 80 / Thomas Henry Huxley (1825–1895) 82 Die geologische und die zoologische Periode 86 Zur Vorgeschichte des Buches «Die Entstehung der Arten» 92 Wallace und Darwin 97 Das Buch: «Die Entstehung der Arten» (1859) 105 Darwins weitere Werke 122 Die «Pangenesis-Theorie» 122 / «Der Ausdruck der Gemütsbewegungen» 126 / Darwin als Botaniker 128 Der Mensch Charles Darwin 133 Ausklang (1878–1882) 142 Zur Autobiographie Darwins 147 Nachwort 154 Anmerkungen 157 Zeittafel 160 Zeugnisse 164 Bibliographie 172 Namenregister 181 Quellennachweis der Abbildungen 184 EINLEITUNG In den letzten fünf Jahrhunderten wurde die christliche Weltanschauung dreimal durch revolutionäre Ideen stark erschüttert Zuerst war es Nikolaus Kopernikus (1473–1543), der mit seinem neuen astronomischen Weltbild die Naturauffassung des mittelalterlichen Christentums ins Wanken brachte Etwa 300 Jahre später folgte Charles Darwin (1809–82) Seine allgemeine Evolutionsidee vom zeitlichen Werden aller Organismen, einschlilich des Menschen, li den Schưpfungsbericht der Bibel als Kindermärchen erscheinen, dem kein realistischer Wahrheitsgehalt zukomme Schließlich setzte Sigmund Freud (1856–1939) die naturwissenschaftlich gedachte Psychoanalyse an die Stelle der christlichen Seelenlehre (Psychologie) und stellte das Menschenbild, das bis dahin den Menschen von «oben» – von Gott her – nach «unten» – zur Kreatur hin – gedacht hatte, auf den Kopf Nicht der Geist, sondern der Sexualtrieb (Libido) wurde von Freud als der wesentlichste Faktor im Menschenleben angesehen Die Vertreter des traditionellen Christentums reagierten in den drei Fällen in ähnlicher Weise Zuerst setzte eine erbitterte Abwehr ein, die in ihren Kampfmitteln nicht wählerisch war Dann erst studierten die Theologen genauer, was eigentlich die Männer vorzubringen hatten, von deren Gedanken eine so tiefgreifende Schockwirkung ausging Es kam zu Diskussionen, die mehr oder weniger zugunsten der angreifenden Naturforscher verliefen, und schließlich wurde ein Vergleich geschlossen – kein echter Friede, eher einem vorübergehenden Waffenstillstand vergleichbar In der Regel nahmen die modernen Astronomen, Biologen und Psychologen nur mit Befriedigung wahr, daß die Kirchen ihren Widerstand gegen die neue Lehre aufgegeben hatten Im übrigen kümmerten sie sich – Ausnahmen unter den Naturforschern gibt es vor allem im katholischen Lager – nicht weiter um die christlichen Einwände und verfolgten die eingeschlagene Richtung nur um so konsequenter Die Entwicklungsgeschichte des dialektischen Materialismus ist für diesen Prozeß ein klassisches Beispiel Das naturwissenschaftliche Weltbild von heute ist ohne Konzessionen an die Theologie entstanden Es darf nicht übersehen werden, daß der typische Prozeß der Verwandlung von leidenschaftlicher Abwehr bis zur leidenschaftslosen Anerkennung der neuen Ideen im Zeitmaß sehr verschieden verlief Das Werk «De revolutionibus orbium coelestium» des Kopernikus brauchte an die 300 Jahre, bis es vom Index der römischen Kirche abgesetzt wurde Zuvor mußte Giordano Bruno als Ketzer sein Leben lassen, und es gab den «Fall Galilei» Darwin erreichte seine allgemeine Anerkennung in weniger als hundert Jahren Freuds Lehre, bald durch Adler, Jung und andere abgewandelt, wurde in wenigen Jahrzehnten von der geistigen Umwelt assimiliert Es ist, als ob die Vertreter der christlichen Konfessionen im Laufe der Neuzeit gegen Schockwirkungen, die von der Naturwissenschaft ausgehen, immun geworden sind In der Hoffnung, durch saubere Scheidung von «Glauben und Wissen» den Rest der alten Stellung halten zu können, meinen die Theologen gesichert zu sein Ängstlich wehren sie jede Grenzüberschreitung von Seiten der Naturwissenschaft ab Handelt es sich nach ungezählten Niederlagen nur um Resignation des Besiegten, der zu oft erleben mußte, daß er auf dem Felde der Erkenntnis- und Wahrheitssuche die stumpferen Waffen, das heißt die unzureichenderen Argumente hat? Oder beruhte die ursprüngliche, elementare Abwehr auf einem grundsätzlichen Irrtum? War das Welt- und Menschenbild des Mittelalters falsch und mußten erst naturwissenschaftlich denkende Menschen wie Kopernikus und Darwin kommen, um die absolute Wahrheit zu verkünden? Wie war es bei Kopernikus? Durch seine Idee wurde die Erde aus ihrer Mittelpunktstellung im Weltall verdrängt und an ihre Stelle die Sonne gesetzt Damit war eine wesentliche Grundlage des mittelalterlichen Weltbildes zerstört Goethe gehörte in seiner Zeit zu den wenigen wachen Geistern, die das Zwiespältige der Tat des Kopernikus durchschauten So schrieb er in seiner «Geschichte der Farbenlehre»: «Doch unter allen Entdeckungen und Überzeugungen mưchte nichts eine grưßere Wirkung auf den menschlichen Geist hervorgebracht haben, als die Lehre des Kopernikus Kaum war die Erde als rund anerkannt und in sich selbst abgeschlossen, so sollte sie auf das ungeheure Vorrecht Verzicht tun, der Mittelpunkt des Weltalls zu sein Vielleicht ist noch nie eine grưßere Forderung an die Menschheit geschehen: denn was ging nicht alles durch diese Anerkennung in Dunst und Rauch auf: ein zweites Paradies, eine Welt der Unschuld, Dichtkunst und Frömmigkeit, das Zeugnis der Sinne, die Überzeugung eines poetisch-religiưsen Glaubens; kein Wunder, d man dies alles nicht wollte fahren lassen, daß man sich auf alle Weise einer solchen Lehre entgegensetzte, die denjenigen, der sie annahm, zu einer bisher unbekannten, ja ungeahnten Denkfreiheit und Großheit der Gesinnungen berechtigte und aufforderte.» Als ostpreischer Domherr der rưmischen Kirche hatte Kopernikus selbst ein Gefühl für die seelenverwirrende Gefährlichkeit seiner Entdeckung Lange hat er überlegt, ob es zulässig sei, die Mitteilung darüber an Unvorbereitete weiterzugeben oder ob sie auf einen kleinen Kreis von ôEingeweihtenằ beschrọnkt werden solle So kam es, daò er sein schon seit Jahrzehnten fertiges Werk erst auf dem Sterbebett – an seinem Todestag – gedruckt in Händen hielt Er selbst hatte die Veröffentlichung bis dahin hinausgezögert Auch Charles Darwin hat geahnt, welche Zumutung es für seine Zeitgenossen sein würde, an Stelle des biblischen Schöpfungsberichtes den Evolutionsgedanken über das Werden von Pflanze, Tier und Mensch aufzunehmen Darum widmete er dem Menschen in seinem ersten grundlegenden Werk Entstehung der Arten, 1859, nur den einen vorsichtigen Satz: Viel Licht wird auf die Entstehung des Menschen und seine Geschichte fallen Erst zwölf Jahre später, nachdem Thomas Henry Huxley und Ernst Haeckel bereits alle Konsequenzen für den Menschen aus Darwins Lehre gezogen hatten, ließ Charles Darwin sein Werk Die Abstammung des Menschen (1871) folgen Es besteht kein Zweifel, Kopernikanismus und Darwinismus wurden bei ihrem Auftauchen als schwere Angriffe gegen die christliche Weltanschauung empfunden, als tiefgehende Erschütterung des christlichen Weltgefühls erlebt Bedeutet die heutige Anerkennung von Kopernikanismus und Darwinismus eine Entscheidung über Irrtum und Wahrheit im absoluten Sinne? Entstammte die anfängliche Abwehr gegen das Werk des Kopernikus nicht vielleicht doch einem Wirklichkeitssinn, der spürte, daß diese neue Weltsicht nur auf einer Halb-Wahrheit beruht? Auf der Wahrheit eines mathematisch exakt berechenbaren Planetensystems, aber auf Kosten einer geistigen Weltsicht? Sollte sich in der leidenschaftlichen Ablehnung des Darwinismus von Seiten der Christen ein ähnlicher Instinkt geltend gemacht haben, der ahnte, daß Darwin zwar eine Wahrheit entdeckt hat, aber wieder nur eine Halb-Wahrheit, die der Gesamtheit des Menschenwesens nicht gerecht wird? Heute hat der Evolutionsgedanke, diese großartige Entdeckung des menschlichen Geistes, praktisch keine ernst zu nehmenden Gegner mehr Der bekannte Verhaltensforscher Konrad Lorenz trat jüngst mit der Schrift «Darwin hat recht gesehen» an die Öffentlichkeit Von anderer Seite wird geltend gemacht, daò nur ôIgnoranz oder Bửswilligkeitằ heute noch gegen den Darwinismus Stellung nehmen können Und dennoch: es bleibt die Frage: Enthält der Evolutionsgedanke, so wie er sich mehr oder weniger durchgesetzt hat, die volle, die ganze Wahrheit und Erklärung des Entstehungsprozesses aller Organismen – oder spricht auch er nur eine Teil-Wahrheit aus, die der Ergänzung bedarf? Wie wäre sonst das Phänomen Teilhard de Chardin verständlich, dessen ganzes Lebenswerk darauf gerichtet war, den Evolutionsgedanken in das überkommene Christentum einzubeziehen, und der dadurch erneut einen lebhaften Geisteskampf hervorrief? Vollzog sich der «Sieg des Darwinismus» auf Kosten eines um9 Gedenktafel am Geburtshaus fassenden Menschenbildes? Die nahe Verwandtschaft von Mensch und Tier ist durch Darwin überzeugend deutlich geworden Dem geistigen Ursprung aller Organismen gegenüber trat jedoch eine Problemblindheit ein, so daß selbst die Frage nach ihm heute kaum noch gestellt wird Von einem sorgsamen Studium des inneren und ọuòeren Lebens des ôDarwinismusằ-Begrỹnders, von einer Biographie Charles Darwins, darf ein Beitrag zur Beantwortung der Frage nach der gültigen Tragweite und Begrenzung des biologischen Welt- und Menschenbildes, das aus seiner Sicht hervorgegangen ist, erwartet werden [1–2] * * Die Ziffern in eckigen Klammern verweisen auf die Anmerkungen S 157 f 10 ... Arten» 92 Wallace und Darwin 97 Das Buch: «Die Entstehung der Arten» (1859) 105 Darwins weitere Werke 122 Die «Pangenesis-Theorie» 122 / «Der Ausdruck der Gemütsbewegungen» 126 / Darwin als Botaniker... Lebens des ôDarwinismusằ-Begrỹnders, von einer Biographie Charles Darwins, darf ein Beitrag zur Beantwortung der Frage nach der gültigen Tragweite und Begrenzung des biologischen Welt- und Menschenbildes,... Konsequenzen für den Menschen aus Darwins Lehre gezogen hatten, ließ Charles Darwin sein Werk Die Abstammung des Menschen (1871) folgen Es besteht kein Zweifel, Kopernikanismus und Darwinismus wurden bei

Ngày đăng: 20/11/2022, 01:37