Aktuelle Berichte aus dem Oberösterreichischen Landesmuseum Vol 005-1976-0001

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Aktuelle Berichte aus dem Oberösterreichischen Landesmuseum Vol 005-1976-0001

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Berichte aus dem Oberösterreichischen Landesmuseum Oktober, November, Dezember 1976 Nr Herbst - Zeit für museale Einkehr Dem „Auswärts", wie Frühling und Sommer im Volksmund genannt werden, folgt mit Herbstbeginn der „Einwärts" der sonnenärmeren Jahreszeiten Man rückt nicht nur physisch näher zur Ofenbank, sondern sucht auch seelisch die Wärme und die Geborgenheit der kulturellen Schätze und Tröstungen Viele wagen da den Gang ins Museum, der ihnen im heißen Sommer als gegen die Natur gerichtet erscheinen mag (Sie haben die angenehme Kühle historischer Mauern noch nicht richtig erlebt.) Was bieten Landes- und Schloßmuseum im Herbst und Winter? Zunächst ist da noch Gelegenheit, im Schloßmuseum und in Schloß Scharnstein bis zum 28 Oktober die Erinnerung an die 350 Wiederkehr des Bauernkrieges 1626 kräftig wachzurufen Geheimtip: Kulturgeschichtliche Kenner, Sammler und Feinspitze können sich noch in der gewissermen „inoffiziellen" Renaissance-Ausstellung Oberưsterreichs ergehen und Objekte genießen, die dann wieder für lange Zeit an schwerer erreichbare Orte und Stellen zurückkehren werden Man sollte vor allem die Führungen Eiszeitausstellung: Die Präparatoren K Hofer (rechts) und K Bischofreiter (links) montieren das Skelett eines Höhlenbären (2,30 m lang) Aufn Landesmuseum, Max Eiersebner ©Oberưsterreichische Landesmuseen, Linz; download unter www.biologiezentrum.at und die Veranstaltungen im Schloßmuseum (siehe Terminkalender letzte Seite) wahrnehmen, die das Kolorit des „konfessionellen", aber auch humanistischen Zeitalters noch viel stärker zur Wirkung bringen können als „stumme" Museumsbesuche Im alten Landesmuseum, Museumstre 14, findet am 14 Oktober die Erưffnung der Ausstellung „Eiszeit in Oberösterreich" statt Sie setzt die bereits im Festsaal und im Stiegenhaus gezeigten naturwissenschaftlichen Ausstellungen fort und stellt eine Generalprobe auf ein künftiges naturwissenschaftliches Museum des Landes Oberösterreich dar (Vgl dazu den folgenden Beitrag von W Oberrat Dr H.Kohl.) Es wird sich künftig wieder lohnen, auch dem „alten Haus" in der Museumstraße regelmäßig Besuche abzustatten — Mit Anfang Oktober setzt auch der wissenschaftliche Betrieb der Arbeitsgemeinschaften wieder voll ein Einen gewissen Höhepunkt wird die Numismatische Arbeitsgemeinschaft zum Anl der 25 Wiederkehr ihres Gründungsjahres verzeichnen kưnnen Nicht nur wird zu diesem Anlaß — wie es sich bei Münzfreunden gehört — eine Gedenkmedaille auf den seinerzeiti- gen Gründer Hofrat Dr Max Doblinger ausgegeben werden, auch eine Festversammlung mit Vortrag von Hofrat Dr Bernhard Koch, Direktor der Sammlung für Medaillen, Münzen und Geldzeichen am Kunsthistorischen Museum in Wien, wird stattfinden Über das Ereignis berichtet u a der Betreuer unserer numismatischen Bestände W Oberrat Dr Alfred Marks auf Seite Mit Beginn des Advents wird gleichzeitig mit den durch die Schließung der Bauernkriegsausstellung wieder freigewordenen Schauräumen auch die ständige Krippenschau des Schlmuseums erưffnet werden Den Besuchern wird bis längstens Weihnachten ein neuer illustrierter „Führer durch die Krippenschau des Oö Landesmuseums" zur Verfügung stehen Während diese Termine scheinbar routinemäßig ablaufen, wird das museale Ereignis des Jahres 1977 bereits intensiv vorbereitet Es handelt sich um eine Gedächtnisausstellung zum Anlaß der 1200jährigen Wiederkehr der Gründung des Stiftes Kremsmünster mit dem Thema „Baiuwarisches Oberösterreich — Das Land zwischen Enns und Inn vom Ausgang der Antike bis zum Ende des Jahrhunderts" Der Schwerpunkt dieser Ausstellung wird auf der bairischen Besiedlung liegen und versucht erstmals, Ergebnisse der spätantiken und bairischen Frühgeschichte des Landes ausstellungsmäßig zugänglich und verstehbar zu machen Jedem einigermaßen mit der Materie Vertrauten ¡st einsichtig, welch schwieriges Unterfangen es ist, dieser „dunkler Jahrhunderte goldene Spur" nachzuzeichnen Aber gerade in dieser Schwierigkeit liegt für die Mitarbeiter des Landesmuseums das Verlockende und der Ansporn und das epochale Jubiläum des ehrwürdigen Stiftes Kremsmünster, an dessen würdiger Begehung das Landesmuseum auch durch Beistellung von Mitarbeitern zur Neuaufstellung des Museums im „Mathematischen Turm" seinen Beitrag leisten darf, ¡st solchen Einsatz wert Für die Ausstellung wird auch ein umfangreicher Katalog — das Bleibende jeder zeitbeschränkten Schau — vorbereitet Unter diesen Auspizien tritt das Oberösterreichische Landesmuseum in das neue Arbeitsjahr 1976/77 und lädt alle seine Freunde herzlich zur Museumseinkehr auch in diesem für Geist und Seele fruchtbaren Herbst ein F C Lipp Sonderveranstaltungen im Hause Museumstre 14 Donnerstag, 14 10 Erưffnung der Dauerausstellung „Oberösterreich zur Eiszeit" Führungen durch diese Ausstellung finden jeweils um 17.00 Uhr an folgenden Tagen statt: Dienstag, 19 Oktober Donnerstag, 21 Oktober Mittwoch, 10 November Dienstag, 16 November Donnerstag, 18 November Dienstag, 23 November Donnerstag, Dezember Mittwoch, 15 Dezember ©Oberưsterreichische Landesmuseen, Linz; download unter www.biologiezentrum.at Oberưsterreich zur Eiszeit Die Landesnatur Oberösterreichs ist so eng mit dem Eiszeitalter verknüpft, daß dieser jüngste geologische Zeitabschnitt, der etwa die letzten zwei Millionen Jahre der Erdgeschichte umfaßt, beim Wiederaufbau der naturwissenschaftlichen Darstellungen und Schausammlungen entsprechende Beachtung finden muß Waren doch damals weite Bereiche im Südwesten unseres Landes bis ins Vorland hinaus wiederholt vom alpinen Eisstromnetz bedeckt und die großen Vorlandtäler von den Schottermassen der sommerlichen Gletscherschmelzwässer überwältigt Kalte Lưßsteppen schlưssen an diese Täler an, und der übrige Raum war von Tundra mit tiefem Bodeneis eingenommen, wo in jeder Schmelzperiode große Mengen von Bodenmaterial breiartig den Tälern zuflössen Diese polaren bis subpolaren Verhältnisse mit entsprechender Tier- und Pflanzenzwelt wurden wiederholt von Warmzeiten unterbrochen, in denen die klimatisch anspruchsvolleren Pflanzen und Tiere wieder weit nach Norden vorrücken konnten Die Kaltzeiten haben mit ihren Vergletscherungen, der kräftigen Frostverwitterung und der während der Schmelzperioden wegen des Bodeneises außerordentlich begünstigten Bodenabtragung die Landschaftsformen gewaltig verändert Aus den wechselvollen Prozessen während des Eiszeitalters, dem ja auch in unseren Breiten eine lange Periode mit tropischem bis subtropischem Klima vorausgegangen war, ist allmählich unsere gegenwärtige Pflanzen- und Tierwelt hervorgegangen Mit Beginn des Eiszeitalters trat auch der Mensch auf, der zwar in der verhältnismäßig langen Zeit kulturgeschichtlich Fortschritte machte, aber bis Ende der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren immer noch nicht über den Stand der Altsteinzeit (des Paläolithikums) hinausgekommen war Auf Grund seiner besonderen Lage am Nordostrand des alpinen Vergletscherungsgebietes spielte Oberösterreich in der Eiszeitforschung eine entsprechende Rolle und wird deshalb auch immer wieder von namhaften Fachleuten besucht Die Ausstellung soll nun dem Besucher eine Vorstellung über die Verhältnisse während des Eiszeitalters mit besonderer Bezugnahme auf Oberösterreich vermitteln, aber auch über die Bedeutung, die diese Zeit für uns Menschen der Gegenwart hat, informieren Schließlich gewinnen wir einen beachtlichen Teil unserer Baurohstoffe und den Großteil unseres Trinkwassers aus eiszeitlichen oder später umgelagerten eiszeitlichen Ablagerungen; ebenso gingen fruchtbare land- und forstwirtschaftlich nutzbare Bưden grưßtenteils aus eiszeitlichen Ablagerungen hervor Die Ausstellung ist methodisch so gestaltet, daß sie auch ohne Führung und ohne entsprechende Fachkenntnisse mit Erfolg besucht werden kann Kurze, prägnante Texte begleiten große Färb- und Schwarz-Weiß-Fotos, Tabellen, Diagramme, Karten, Modelle, Originaldokumente, fossile Tier- und Pflanzenreste, Dioramen usw Auf eine allgemeine Information über das Eiszeitalter folgen Karten, die die letzteiszeitlichen Verhältnisse Europas, der Alpen und schlilich die Vergletscherung Oberưsterreichs vor etwa 18.000 Jahren zeigen Weitere Karten, Bilder und Tabellen informieren über die Gliederung der Eiszeitablagerungen in Oberösterreich oder über besondere Schlüsselstellen, wie die Traun-Enns-Platte, den Raum des Traunseebeckens, von Kremsmünster oder den Bereich des großen Salzach-Vorlandgletschers, dessen vorbildliche Kartierung dem 1966 gestorbenen Fachlehrer Prof h c Ludwig Weinberger zu verdanken ist Die eiszeitliche Terrassenbildung wird ebenso anschaulich in Längsund Querschnitten dargestellt, wie die für die einzelnen Schotterterrassen charakteristischen Lưß- und Lehmdecken Ein 4,5 m hohes Original-Lưßprofil aus Altheim im Innviertel zeigt den letzteiszeitlichen Lưß über Schottern der vorletzten Eiszeit mit der dazwischenliegenden warmzeitlichen Bodenbildung Zahlreiche Färb- und SchwarzWeiß-Fotos informieren über die Zeugen eiszeitlicher Vergletscherung Dazu kommt ein OriginalGletscherschliff, eingebettet in Moränenmaterial Zu den anschaulichsten Darbietungen gehören wohl drei von Herrn Hans Pertlwieser gestaltete Grdioramen, die eine Mammutherde mit einzelnen Wollhaarnashưrnern in der Linzer Donaulandschaft, ferner Höhlenbären und eiszeitliche Steppentiere wie Riesenhirsch, Wisent und Wildpferde zeigen Unter Mithilfe von Herrn Dr G Rabeder vom Paläontol Institut der Universität Wien konnte aus der Vielzahl ©Oberưsterreichische Landesmuseen, Linz; download unter www.biologiezentrum.at von Einzelknochen verschiedener Individuen, wie sie in den Sammlungen des Landesmuseums aus mehreren oberưsterreichischen Höhlen vorliegen, von unserem Präparator, Herrn Karl Hofer, ein fast vollständiges Höhlenbärenskelett zusammengebaut werden Zur weiteren Veranschaulichung der eiszeitlichen Tierwelt werden ferner Fossilreste des Mammuts, Wollhaarnashorns, Elchs, Wisents, von Wildpferden und verschiede- nen Kleintieren bis zu den Lưßschnecken gezeigt Über die Pflanzenwelt der letzten Zwischenwarmzeit informieren fossile Blatt-, Holz- und Fruchtreste und vor allem die Auswertung der mikroskopischen Untersuchungen des Blütenstaubes (Pollen) aus den Ablagerungen eines einst viel höher gelegenen Mondsees durch Univ.-Prof Dr Wilhelm Klaus, Wien Ebenso wird die spät- und nacheiszeitliche Entwicklung der Pflan- Der Attersee, ein eiszeitliches Gletscherbecken zenwelt nach den jüngsten Untersuchungen von Dr Roland Schmidt und Dr Ilse Draxler mit Hilfe erläuternder Pollendiagramme dargestellt Den Abschluß bilden Exponate zur Gewinnung und Verarbeitung von Baurohstoffen, ein Beispiel hydrogeologischer Kartierung für die Wasserversorgung der Stadt Wels und ein Hinweis auf die Bedeutung der Böden auf eiszeitlichen Ablagerungen für die Land- und Forstwirtschaft Dr Hermann Kohl Aufn M Eiersebner ©Oberưsterreichische Landesmuseen, Linz; download unter www.biologiezentrum.at 25 Jahre Numismatische Arbeitsgemeinschaft am Oberösterreichischen Landesmuseum 1951—1976 Am November 1951 fand im Oberösterreichischen Landesmuseum die erste Zusammenkunft der Mitglieder der Numismatischen Arbeitsgemeinschaft unter dem Vorsitz ihres Gründers Hofrat Doktor Max Doblinger statt Der in dieser Interessengemeinschaft vereinigte Personenkreis hatte sich zwar schon drei Jahre vorher unter der Führung von Dr Doblinger auf privater Basis zu einer „Linzer Numismatischen Vereinigung zusammengeschlossen und in der Ordination des Mitbegründers Doktor med Karl Blaschegg in Linz, Mozartstraße 1, seine monatlichen Sitzungen abgehalten, nach dem am 16 August 1951 erfolgten Tode Dr Blascheggs jedoch beschlossen, seine Zusammenkünfte nunmehr im Oberösterreichischen Landesmuseum abzuhalten, damit die Tätigkeit in den Bereich dieses Institutes zu verlegen und unter dessen Patronanz zu stellen Als Organisationsform bot sich dabei die am Landesmuseum in anderen Sparten schon seit Jahrzehnten bestehende, bestens bewährte Einrichtung der Arbeitsgemeinschaften an Die mit der ersten Arbeitssitzung am November 1951 einsetzende und bis zum heutigen Tage ohne Unterbrechung andauernde Tätig- keit der Numismatischen Arbeitsgemeinschaft brachte in ihrer engen Form der Verbindung und Zusammenarbeit mit dem Landesmuseum und seinen fachlich zuständigen Sammlungsleitern beiden Teilen in vielerlei Hinsicht Nutzen und Gewinn Persönliches Bildungsinteresse, Idealismus und Liebe zur Sache im Kreis der Mitglieder einerseits, besondere, durch die Zeitumstände bedingte Gegebenheiten und Erfordernisse, Aufgeschlossenheit und guter Wille im Bereich der Museumssammlung andererseits bildeten dabei die Voraussetzungen eines idealen, fruchtbaren Zusammenwirkens und Interessenausgleichs von dauerhaftem Bestand Der Begründer der Arbeitsgemeinschaft, der am 18 September 1873 in Perg i M geborene, von 1903 bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1933 (seit 1923 als Direktor) im Dienst des Steiermärkischen Landesarchivs tätige, zunächst in Graz und seit 1945 in Aschach a d D im Ruhestand lebende Hofrat Doktor Max Doblinger erwies sich nicht nur als ein mit reicher Sammlererfahrung und wissenschaftlicher Kenntnis ausgestatteter idealer Lehrer und Wissensvermittler, sondern mit seiner echten Begeiste- rung für die gute Sache darüber hinaus als die überragende Persönlichkeit und die eigentliche Seele der Interessengruppe In zahlreichen Vorträgen vermittelte er seinen Sammlerfreunden nach und nach immer breitere und tiefere Einblicke in das weite Feld der mittelalterlichen und neuzeitlichen Münzgeschichte ebenso wie in manche Spezialgebiete und leistete damit wertvollste Bildungsarbeit Seine umfassende Sachkenntnis und seine reiche Erfahrung als Sammler kamen allen Mitgliedern auch in den Aussprachen, die sich an seine Vorträge anschlössen, in den unzähligen von ihm stets bereitwillig durchgeführten Münzbestimmungen sowie in persönlichen Ratschlägen und Anregungen immer wieder zugute So wurde in dem Sammlerkreis, der sich unter der klugen und zielbewußten Führung ihres Gründers immer mehr als echte Arbeitsgemeinschaft bewährte, im Laufe der Jahre eine kleine Gruppe von besonders interessierten Sammlern zu Numismatikern herangebildet, die nicht nur ihrer eigenen Sammeltätigkeit sinnvolle Ausrichtung zu geben und wissenschaftliches Interesse abzugewinnen vermochten, sondern auch gelernt hatten, ihr Sonderveranstaltungen im Linzer Schloßmuseum zum Thema Bauernkrieg 1626 Oktober Musik der Renaissance für zwei Gitarren, Josef und Wolfgang Jungwirth 13 Oktober Trachtenschau, „Kostüm und Mode zwischen 1550 und 1650": Kommentar F C Lipp Ausführende: Musica Rinata Sprecher: Helmut Heinz Ecker 20 Oktober Musik und Dichtung aus der Bauernkriegszeit Veranstaltungsbeginn jeweils Mittwoch, 18.00 Uhr ©Oberưsterreichische Landesmuseen, Linz; download unter www.biologiezentrum.at Sammeln und Forschen im grưßeren Zusammenhang zu sehen und in den Dienst gemeinsamer Aufgaben und Ziele zu stellen Dabei erwiesen sich die vom Gründer und seinen Helfern gesteckten Ziele und festgelegten Aufgaben in der von Anfang an praktizierten Form der Durchführung und Zusammenarbeit als feste Grundlage, die geeignet war, der kleinen Interessengemeinschaft ungeachtet des sich im Laufe eines Vierteljahrhunderts durch das Ausscheiden älterer Mitglieder und den Eintritt neuer Mitarbeiter vollziehenden natürlichen Personenwechsels dauerhaften Zusammenhalt und formende Kraft zu geben Zum grưßten Bedauern aller wurde Hofrat Dr Doblinger wegen seines hohen Alters und zunehmender Gebrechlichkeit nicht nur die Abhaltung von Vorträgen, sondern auch die Anreise zu den Sitzungen allmählich immer beschwerlicher und schlilich seit dem Frühjahr 1961 unmưglich Er starb am 15 August 1965 kurz vor der Vollendung des 92 Lebensjahres in seinem Heim in Aschach a d D Seine Verdienste um die wissenschaftliche Numismatik wie die Förderung des Sammelwesens, ebenso aber auch sein humorvolles, gütiges Wesen und seine stete Hilfsbereitschaft werden nicht nur im Kreise der Arbeitsgemeinschaft, sondern weit darüber hinaus unvergessen und allen, die ihn kannten und schätzten, in dauernder Erinnerung bleiben Die Numismatische Arbeitsgemeinschaft am Oberösterreichischen Landesmuseum ehrt sein Andenken in besonderer Weise auch durch die zu ihrem 25jährigen Bestand vom akad Medailleur Professor Hans Kưttenstorfer, Wien, in ihrem Auftrag geschaffene Medaille, die gleichermen auf den Anlaß wie auf ihren Gründer hinweist Die große, etwa 30.000 Objekte zählende Münzen- und Medaillensammlung des Landesmuseums, die seit der Erưffnung des Gebäudes an der Museumstre im Jahre 1895 in einem Ausstellungsraum des Hochparterres in 14 Kästen und ebenso vielen Schaupulten wohl geordnet verwahrt und übersichtlich gegliedert zur Schau gestellt war, ist 1943 über Weisung der Gauverwaltung zunächst nach Kremsmünster verbracht und 1944 in Kisten verpackt nach dem südböhmischen Zisterzienserstift Hohenfurth verlagert worden Zu einer Wiederaufstellung des Sammlungsgutes, das nach Kriegsende ohne grưßere Verluste ins Haus rückgeführt werden konnte, ist es wegen der immer katastrophaler werdenden Raumnot im Museum leider nicht gekommen So blieben die in Kisten verpackten Sammlungsbestände noch viele Jahre hindurch unberührt liegen, zumal auch die alten Münzkästen durch Kriegseinwirkungen unbrauchbar geworden waren Die Numismatische Arbeitsgemeinschaft hat diese Zeit, da ihr in der nicht zugänglichen Museumssammlung wichtiges Anschauungs- und Studienmaterial vorenthalten blieb, in anderer Weise, vor allem durch Abhaltung von Vorträgen genützt, wobei Hofrat Dr Doblinger helfend eingriff, indem er jeweils zu seinen Vorträgen einschlägiges Material aus der eigenen Sammlung in entsprechender Auswahl mitbrachte Nach dem Ausscheiden von Kustos Dr Stroh aus dem aktiven Dienst mit 31 Dezember 1954 betrachtete es der Berichterstatter, der von der Direktion des Landesmuseums für die Übernahme und die Betreuung der Numismatischen Sammlungen neben seiner Tätigkeit als Bibliotheksleiter und Verwalter der Graphischen Sammlungen bestimmt worden war, als wichtigste Aufgabe in diesem Bereich, die so lange brachliegenden Sammlungen möglichst bald wieder zugänglich zu machen Mit der unverzüglich begonnenen Generalrevision und Wiederaufstellung der Sammlungen ergab sich nun auch die Möglichkeit, die bearbeiteten Objekte im Rahmen der Zusammenkünfte der Arbeitsgemeinschaft jeweils am Ort vorzustellen und so den Mitgliedern Einblick in den Inhalt und Aufbau der Sammlungen wie in die umfangreichen Arbeitsvorhaben zu geben Die Vorlage der neu bearbeiteten Bestände wurde so für die nächsten Jahre zu einem festen Bestandteil des Programms der Arbeitssitzungen Mit dem näheren Kennenlernen der Bestände rückte in zunehmendem Maße die Museumssammlung in den Mittelpunkt des Interesses und wurde auch die Bewältigung der zu ihrer Ordnung und Neuaufstellung erforderlichen Arbeiten immer mehr zum gemeinsamen Anliegen aller Mitglieder, und so wurde deren freiwillige Mitarbeit bei der sich infolge der schwierigen Verhältnisse über viele Jahre hinziehenden Arbeit an der Überprüfung, Neuordnung und Aufstellung der Sammlungen zu einem weiteren ständigen Programmpunkt der Arbeitssitzungen der Gemeinschaft Auf diese Weise konnte die große Aufgabe dank der bereitwilligen Mithilfe aHer und des besonderen Einsatzes einzelner Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft im Laufe der Jahre zu einem befriedigenden Abschluß gebracht und damit das durch den Krieg verursachte und infolge der schwierigen Raumprobleme im Museumsgebäude über Jahrzehnte andauernde Provisorium schließlich beseitigt werden âOberửsterreichische Landesmuseen, Linz; download unter www.biologiezentrum.at Daò der Sammlungsleiter aber darüber hinaus auch bei der Durchführung seiner vielen anderen mit der Betreuung und Verwaltung der Sammlungen verbundenen Arbeiten und wissenschaftlichen Aufgaben wie z B der Bearbeitung von Münzfunden, der Vorbereitung und Durchführung von Ausstellungen, zusätzlichen Ordnungs- und Inventarisierungsarbeiten u a in dem bewährten Mitarbeiterkreis jederzeit besonderes Verständnis und vorbildliche Hilfsbereitschaft erfuhr, sei gleichfalls dankbar vermerkt Ein Einbruch im Museumsgebäude im Dezember 1968, bei dem aus einem der beiden hölzernen Münzkästen der alten Einrichtung eine grưßere Anzahl von Münzen geraubt wurde — das gestohlene Sammlungsgut konnte glücklicherweise bis auf einen unbedeutenden Rest von 30 Kleinmünzen nach vier Wochen wieder zustande gebracht werden —, veranlaßte die Museumsdirektion im Juli 1969, die numismatischen Sammlungen aus Sicherheitsgründen ins Linzer Schloßmuseum zu transferieren Durch die Einrichtung einer aus den Beständen der Museumsbibliothek ausgewählten numismatischen Handbibliothek und die Aufstellung neuer Münzschränke konnte hier ein kleiner Sammlungs- und Arbeitsraum geschaffen werden In diesem finden nun seit Feber 1970 die Sitzungen der Arbeitsgemeinschaft regelmäßig jeweils am ersten Samstag des Monats statt, wobei neben der Handbibliothek auch die in den Schränken neu aufgelegten und systematisch geordneten Münzen und Medaillen der Museumssammlung für Bestimmungsarbeiten benützt werden kưnnen MUGÍ: UH JA H R Die von der Arbeitsgemeinschaft zum 25jährigen Bestand herausgegebene, vom akad Medailleur Hans Kưttenstorfer, Wien, geschaffene und im Ưsterreichischen Hauptmünzamt geprägte Gedächtnismedaille (Bronze, 60 mm Durchmesser) Aufnahme: Oö Landesmuseum I Eiersebner Mit dem Abschluß der umfangreichen Ordnungsarbeiten konnte die Arbeitsgemeinschaft im Sinne ihrer eigentlichen Bestimmung auch an die Verwirklichung weitergesteckter Ziele und eigener Vorhaben denken Betrachtete sie es doch seit den Anfängen als eine ihrer Hauptaufgaben, einen mưglichst gren Kreis ernsthaft interessierter Sammler zu erfassen, die notwendigen Kontakte herzustellen und die Pflege der wissenschaftlichen Numismatik in Oberösterreich zu fördern Da sich der im Schloßmuseum zur Verfügung stehende Sammlungsraum für die Aufnahme eines grưßeren Personenkreises und die Abhaltung von Sitzungen und Vorträgen in einem erweiterten Rahmen nicht eignet, wurde im Oktober 1974 beschlossen, künftig neben den monatlichen Zusammenkünften im bisherigen kleineren Kreis durch die Abhaltung von eigenen Arbeitssitzungen und Vorträgen im Museumsgebäude an der Museumstre einem grưßeren Interessentenkreis die Teilnahme zu ermöglichen und damit die Tätig- keit der Arbeitsgemeinschaft zu erweitern Als Termin für diese Veranstaltungen wurde der erste Montag des Monats (jeweils um 19 Uhr) gewählt Im Rahmen dieser Abendveranstaltungen wurden bisher 15 durchwegs gut besuchte, ausschließlich von Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft selbst bestrittene Vorträge (meist mit Lichtbildern) über verschiedenste numismatische Themen gehalten Weitere Arbeitssitzungen dienten dem Meinungsaustausch, der Information über neue Literatur, der Besprechung aktueller Fragen und der Planung des weiteren Arbeitsprogramms Gemäß den am 21 November 1974 aufgestellten Arbeitsrichtlinien wurden bisher auch bereits zwei Exkursionen (21 Juni 1975 nach St Florian, 27./28 Mai 1976 nach Preßburg) durchgeführt Durch die gemeinsamen Ausflüge sollen den Mitgliedern weitere Bildungs- und Informationsmöglichkeiten vermittelt werden Darüber hinaus dienen sie ebenso wie die sich nach den Montag-Vorträgen und Sitzungen ©Oberưsterreichische Landesmuseen, Linz; download unter www.biologiezentrum.at stets anschließenden zwanglosen „Nachsitzungen" in der Form geselligen Beisammenseins in einer Gastwirtschaft dazu, die persönlichen Kontakte und kameradschaftlichen Beziehungen unter den Mitgliedern zu vertiefen Mit ihren im Jahre 1974 gesetzten Initiativen konnte die Arbeitsgemeinschaft nicht nur mit der Wiederaufnahme der Vortragstätigkeit direkt an die seinerzeit durch ihren Gründer Hofrat Dr Max Dob- linger viele Jahre hindurch praktizierte Bildungsarbeit anknüpfen, sondern auch durch neue Aktivitäten ihre Tätigkeit im Sinne ihrer ursprünglichen Aufgabenstellung wesentlich effektiver gestalten und ihren Wirkungskreis bedeutend erweitern So befindet sich die Numismatische Arbeitsgemeinschaft am Oberösterreichischen Landesmuseum nach 25jähriger erfolgreicher Wirksamkeit an der Schwelle zum zweiten Vierteljahrhundert ihres Bestehens in einer Phase neuen Beginnens und ungebrochener Aktivität, die für ihre weitere Entwicklung noch viel erhoffen läßt Dr Alfred Marks (Gekürzt aus dem ausführlichen Beitrag des Verfassers in der Festschrift „25 Jahre Numismatische Arbeitsgemeinschaft am Oberösterreichischen Landesmuseum 1951—1976", Sonderdruck aus dem Jahrbuch des Oö Musealvereines, Bd 121, 1976.) Aktuelle InformationenausdemOÖ Landesmuseum Linzer fossile Wale erwecken das Interesse amerikanischer Paläontologen Funde fossiler Walreste in Carolina, USA, haben die Herren Dr Albert Sanders, Charleston Museum, South Carolina, und Dr Frank Whitmore, National Museum, Washington, D C veranlaßt, Vergleichsstudien an den im Oö Landesmuseum befindlichen Resten fossiler Wale aus dem Tertiär von Linz anzustellen Die Bedeutung der Linzer Walfunde aus der ehemaligen Bauernberg-Sandgrube, wo sich heute die Hatschekanlagen befinden, ist schon im vorigen Jahrhundert erkannt worden Sie stammen aus den Basisschichten der Linzer Sande, die in den Grenzbereich oberstes Oligozän - unterstes Miozän (Egerien) eingestuft werden Es handelt sich um vier Schädelfragmente, mehrere Wirbel, ein Unterkieferfragment mit Zähnen und eine Anzahl von Einzelzähnen Diese Überreste von Urwalen haben ihre letzte wissenschaftliche Bearbeitung und Benennung durch Othenio Abel, Wien, zu Beginn dieses Jahrhunderts erfahren, der die Urwalreste den drei Gattungen Aulocetus, Patriocetus und Agriocetus zugeordnet hat Die Herkunft der Funde kommt in den Artnamen zum Ausdruck: Auleocetus lentianus (van BENEDEN), Patriocetus ehrlichi (van BENEDEN) - Ehrlich war im vorigen Jahrhundert zuständiger Kustos am Museum Francisco-Carolinum in Linz — und Agriocetus austriacus ABEL Der grưßere Teil dieser Urwalfunde ist seit der Paläontologentagung 1969 in Linz in der Dauerausstellung „Der Boden von Linz" wieder ständig zu sehen Es sei dazu auch an die Ausführungen von Prof F Spillmann im Katalog „Geologie und Paläontologie des Linzer Raumes", Linz 1969, S 55 bis 66, erinnert Dr H Kohl Die Wimpertiere und ihr Silberliniensystem — Ausstellung im Oö Landesmuseum Im Oö Landesmuseum wird zur Zeit ein überaus schwieriger, im Haushalt der Natur aber sehr bedeutender Tierstamm der Öffentlichkeit vorgestellt: die Wimpertiere oder Ciliata Es handelt sich dabei um durchwegs einzellige Tiere in einer Grưßenordnung von 10 n bis mm, die mit den Geißeltier- chen, Amưben und Sporentierchen zu den Protozoen (Urtiere, Einzeller) gezählt werden Unter den Einzellern weisen die Wimpertiere den kompliziertesten Bau auf Ihr mikroskopisch kleiner Kưrper m für alle Funktionen des Lebens, wie Erregungsleitung, Fortbewegung, Nahrungsaufnahme, Stoffwechsel usw eingerichtet sein Hier werden all diese Leistungen in der Zelle von kompliziert gebauten Organellen vollbracht So dienen die meist sehr vielen (bis 12.000) fadenartigen Fortsätze (Wimpern = Cilien) der Fortbewegung Sie können auch im Dienste der Nahrungsaufnahme stehen, indem sie einen zum Zellmund gerichteten Wasserstrom erzeugen und auf diese Weise die darin enthaltenen Bakterien, Algen oder anderen Einzeller in den Mund strudeln Die aufgenommene Nahrung wird in kleinen kugelförmigen Bläschen (Nahrungsvakuolen) verdaut und die unverdaulichen Reste werden durch den Zellafter ausgeschieden Zur Entfernung des osmotisch in die Zelle eindringenden Wassers und flüssiger Exkretstoffe dient die kontraktile Vakuole Charakteristisch für den Stamm der ©Oberưsterreichische Landesmuseen, Linz; download unter www.biologiezentrum.at Wimpertiere ist auch der Besitz von zweierlei Zellkernen, eines Großkernes, der artspezifisch sehr verschieden geformt sein kann und dessen Funktion noch weitgehend unerforscht ¡st, und eines Kleinkerns, der kugelig und sehr klein ist und im Dienste des geschlechtlichen Kernaustausches (Conjugation) steht Neben diversen weiteren Einblikken in Bau und Verhalten der Ciliaten wird im Rahmen der Ausstellung hauptsächlich auf das Silberliniensystem eingegangen Dieses neureformative System, das die Pellikula durchzieht, wird durch Behandlung eingetrockneter Wimpertiere mit Silbernitrat darstellbar Es lassen sich zwei Typen ununterscheiden: Gittersysteme und Streifensysteme Beide Typen sind mannigfaltig abgewandelt Auf Grund von morphologischen und experimentellen Untersuchungen stehen eine erregungsleitende und formbildende Funktion zur Diskussion Das Silberliniensystem könnte demnach als eine Urform des Nervensystems auf der Stufe der Einzelligkeit interpretiert werden W FOISSNER hat aus seiner reichen wissenschaftlichen Erfahrung die Ausstellung zusammengestellt Sie ¡st dem Andenken seines Lehrmeisters Dr Bruno Maria KLEIN (1891-1968) gewidmet, der durch seine die Systematik und Biologie der Wimpertiere revolutionierende Entdeckung des zur Darstellung des Silberliniensystems notwendigen Verfahrens von der Universität Wien zum Ehrendoktor promoviert wurde Der reichbebilderte Katalog* macht die keineswegs einfache Materie verständlich und wird sicher den einen oder anderen dazu verleiten, selbst diese ungemein interessante Kleinlebewelt im Mikroskop zu beobachten Dr Franz Speta * Er ¡st zum Preis von nur S 20.— beim Portier erhältlich Lehrplan: Schulstufe der AHS Neue Ausgrabungen Pseudovorticella sphagni Foissner und Schiffmann Gesamtansicht des gitterförmigen Silberliniensystems Ein neues Gräberfeld aus dem Jahrhundert wurde bei Trassierungsarbeiten im Zuge des Ausbaues der Bundesstraße Nr in Windegg, Gemeinde Steyregg, angeschnitten Dank der Aufmerksamkeit der Straßenarbeiter und einer umgehenden Meldung des Gendarmeriepostens Steyregg konnten durch eine sofort gestartete Notgrabungsaktion an die 20 Gräber, zum Teil mit Speise-, Gefäß-, Schmuck- und Gerätbeigaben, freigelegt werden Der Bestattungsplatz lag in hochwasserfreier Hangposition, nur etwa 100 Meter vom heutigen Donauufer entfernt Bei mehreren Gräbern gelang die Feststellung trogförmiger Särge und hölzerner Grabauskleidungen Beigaben und Grabritus entsprechen grundsätzlich den Bestattungsbräuchen slawischer Bevölkerungsgruppen im Randbereich des altbaierischen Herzogtums Der neuentdeckte Fundplatz liefert einen weiteren wichtigen Beitrag zur frühmittelalterlichen Besiedlungsgeschichte der nördlichen Donauuferregion und des Mühlviertels Nicht unerwähnt soll bleiben, daß die Grabungsaktion trotz witterungsbedingter Beeinträchtigung noch vor Ablauf der mit der Bauleitung abgesprochenen Frist abgeschlossen werden konnte, so d nicht die geringste Verzưgerung der Straßenbauarbeiten eintrat Bei Beginn der Notgrabung in Windegg war bereits eine umfangreichere Grabung in Haid bei Hörsching im Gange In Fortsetzung der dort bereits 1960 bzw 1964 festgestellten jungsteinzeitlichen Siedlung und des großen frühbronzezeitlichen Hockergräberfeldes werden - bedrängt von großflächigen Schotterabbauarbeiten die Anschlußflächen systematisch durchforscht Hiebei erwies sich bereits in den ersten Grabungswochen, daß die jungsteinzeitliche Siedlung von Rutzing/Haid, für die zwei Belegungsphasen (der Linearbandkeramik und der Legyelkultur) nachgewiesen werden konnten, wohl die Bezeichnung als Großsiedlung verdient Neben zahlreichen kleineren Objekten und Wirtschaftsbauten standen hier in der Zeit zwischen 4000 bis 2500 v Chr auf einer Fläche von mehr als 150.000 m2 in übereinstimmender Orientierung Dutzende von Langhäusern Die von Pfostengrundrissen und Wandgräben flankierten ©Oberưsterreichische Landesmuseen, Linz; download unter www.biologiezentrum.at Lehmböden dieser Häuser ergeben Längsabmessungen von bis zu 50 Metern Im Randbereich der jungsteinzeitlichen Siedlung, teilweise in Überschneidung mit obengenannten Siedlungsbauten, liegt eines der grưßten frühbronzezeitlichen Gräberfelder auf ưsterreichischem und süddeutschem Gebiet Von diesem Gräberfeld, das der jüngeren Glockenbecherkultur und der ältesten autochthonen Frühbronzezeitkultur angehört, sind gegenwärtig 147 Grabstellen mit insgesamt mehr als 200 bestatteten Individuen und einer bedeutenden Fülle von Beigaben freigelegt Besonders bemerkenswert sind bei den Gräbern des diesjährigen Grabungsabschnittes, die meist sehr geringe Grabtiefe (eine Reihe von Gräbern liegt mit nur 10 bis 20 cm Tiefe in der Ackerschicht) und der Nachweis von über den Grabstellen errichteten hölzernen Aufbauten, welche als Totenhäuser zu charakterisieren sind M Pertlwieser und Vlasta Tovomik hat das Schloßmuseum nicht nur seine Repräsentationsaufgabe als „Schatzhaus des Landes ob der Enns", sondern vor allem seine Bildungsfunktion in hohem Maß erfüllt Seine Bedeutung besteht vor allem darin, daß es zahlreichen musealen Neugründungen in und aerhalb des Landes Oberưsterreich als Modell dienen konnte Seit 1966 sind auch, das sei kurz in Erinnerung gerufen, dem Schloßmuseum eine Reihe neuer Sammlungen und Bestände zugewachsen: so das gesamte Volkskundemuseum Engleithen (Sammlung Edgar von Spiegl) bei Bad Ischi, das Eisenbahnmuseum, die Sammlung Ferdinand Franz Pierer und die Sammlung Univ.-Prof Dr Walther Kastner Damit sind allerdings die räumlichen Möglichkeiten des Schloßmuseums längst wieder gesprengt und die Direktion steht abermals in zunehmendem Maße Problemen der Raumbewältigung gegenüber In der Stunde der Erinnerung sei jedoch nicht davon die Gedenktage Am 24 September waren es zehn Jahre, daß das Schloßmuseum in seiner Gesamtheit feierlich (eine Teileröffnung fand bereits 1963 statt) eröffnet wurde Dieser Meilenstein in der Geschichte des Oberösterreichischen Landesmuseums ruft den an der Entstehung des neuen Schauhauses Beteiligten nicht nur das Glück der Stunde in Erinnerung, in der Jahrzehnte der Raumnot und des Katakombendaseins in Depots, Dachböden und Kellern überwunden waren, sondern auch die fruchtbaren, aber gewiß auch mühsamen und dornenvollen Jahre der Reifung, Entstehung und Einrichtung des Projektes „Schloßmuseum" Inzwischen 10 Rede, sondern von der Freude, daß es gelungen ist, dem Land Oberösterreich ein sichtbares Denkmal seiner kulturellen Geschichte und Gegenwart zu schaffen, das den Anreiz bot, weitere Schätze dem alt-neuen „Schloß zu Linz" anzuvertrauen und sie damit in das Schaufenster des Landes zu stellen Am 27 September d J hätte Professor Dr Wilhelm Albert Jenny sein 80 Lebensjahr vollendet Der 1896 in Linz Geborene war seit 1949 Leiter der Kunst- und Kulturgeschichtlichen Abteilung und vom April 1958 bis zu seinem allzufrühen Ableben am 12 Jänner 1960 Direktor des Landesmuseums Unter seine Direktion fiel vor allem die Ordnung, wissenschaftliche Bearbeitung und Neuaufstellung der Sammlung mittelalterlicher Skulpturen Als Archäologe und Kunsthistoriker war er Mitinitiator der planmäßigen Ausgrabungen in der rưmischen Zivilstadt LauriacumEnns und mit H Vetters Grabungsleiter Das Prägende der Direktion W A Jennys, der bereits mit einem angesehenen Namen vom Museum für Vor- und Frühgeschichte in Berlin 1945 nach Linz zurückkehrte, lag in der Betonung des wissenschaftlichen Charakters unseres Institutes, das, nach seiner Auffassung, die Aufgaben einer Landesakademie wahrzunehmen habe Die Erưffnung des Schlmuseums hat Prof Wilhelm A Jenny nicht mehr erlebt, aber in gewissenhafter, stiller wissenschaftlicher Arbeit hat er viele Voraussetzungen dafür geschaffen F C Lipp Aus der Abteilung für Zoologie, Neuerwerbungen und Funde Bildnis Museumsdirektor Prof l/V A Jennys von Rudolf Wernicke Neuerwerbung 1976 Die Sammlungen konnten bereichert werden, und zwar um sieben ©Oberưsterreichische Landesmuseen, Linz; download unter www.biologiezentrum.at ein Urfahr-Umgebung, Linz 1976, 17 S., Eidechseneier (vermutlich Mauer- Sonstige Aktionen eidechse), die bei der Entnahme Im Präparatorium des Hauses Abb bzw Pläne von Lưßproben einerseits bei herrscht seit Anfang Juli Hochbe- Dr Franz C Lipp, Wolfgang von Wer1882-1976 zum Gedenken, OberEbelsberg und andererseits bei Alt- trieb 100 Vogelpräparate, grteils sin ưsterr Kulturbericht, Folge 17, 30 Jgg heim i I in Hưhlungen im Lưß ge- aus dem vorigen Jahrhundert, wur- Dr Alfred Marks, Die Bibliothek des funden wurden; um zwei Wühl- den auf Wunsch der Landesregie- Oberösterr Landesmuseums, Obermäuse aus Linz/Oedt; zwei Nestern rung zur Restaurierung vom Stift österr Kulturbericht, Folge 16, 30 Jgg von Birkenzeisigen aus Linz-Neue Kremsmünster übernommen Bei Theischinger Günther, Steinfliegen (PleHeimat (diese Brutnachweise sind den Präparaten muß das Gefieder coptera) aus Australien und Iran, Zeitvon Bedeutung, weil der Birken- gesäubert, zum Teil gewaschen und schr Arbeitsgem österr Ent., 27, 3/4, zeisig bis vor wenigen Jahren aus- trockengefưhnt werden, Beschädi- 1976, 105-114 schlilich Brutvogel des alpinen gungen sind zu reparieren, die Bereiches war); ein Nest eines Glasaugen großteils durch neue zu Entomologische Sumpfrohrsängers aus der Umge- ersetzen und Schnäbel, Ständer, Arbeitsgemeinschaft bung von Steyregg und einen Gro- Ruder und andere unbefiederte Die Zusammenkünfte finden an jeßen Buntspecht — Für die künftige Stellen — die längst ihre Farbe ver- dem ersten und dritten Freitag des Schausammlung wurden eine loren haben — sind naturgetreu Monats zwischen 19 und 21 Uhr im Zwergrohrdommel, ein Weißstorch wieder zu bemalen Bis Ende Sep- Oö Landesmuseum statt Sowohl (das Tier war am VIII in Breiten- tember soll die Arbeit fertig sein, zu Arbeitssitzungen als auch an brunn gefunden worden — vorher damit an Ort und Stelle, nämlich Vortragsabenden kann Material zur konnte man acht Störche dort be- im „Mathematischen Turm" des Determination mitgebracht werden obachten — und trug einen Ring Stiftes Kremsmünster, mit der Neu- Die Themen der Abende sind im der Beringungsstelle Prag Die aufstellung dieser Exponate begon- einzelnen: Ringrückmeldung ist noch ausstän- nen werden kann 1.10.: Arbeitsabend dig) und eine SchmarotzerraubDr Gertrude Mayer 15.10.: J Gusenleitner: Tiergeomöwe präpariert graphie Europas I: GrundTeilnahme an Exkursionen: lagen Die Schmarotzerraubmöwe ¡st für 5.11.: Univ.-Prof Dr E R Reichl: die Abteilung eine bedeutende Er- Vom 26 bis 30 1976 an der Tiergeographie II: Methowerbung Das Tier wurde am Alt- Arbeitsexkursion der Geologischen Bundesanstalt, Wien, zur geologiden und Praxis arm der Donau bei Ottensheim am September tot aufgefunden schen Neuaufnahme im Bereich des 19.11.: Arbeitsabend 3.12.: Prof H H F Hamann: Die Diese Vogelart, die über den nörd- Kartenblattes Bad Ischi 1:50.000, das in den nächsten Jahren im Proctotripidae (parasitilichen Meeren zu Hause ist und an sche Microhymenoptera) den Nordküsten Europas ihre Brut- Druck erscheinen soll gebiete hat, kommt in Österreich Als Mitarbeiter am Internationa- 17.12.: A W Ebmer: Die Halictiden der Berge des Pelonur selten in den Herbst- und Win- len Geologischen Korrelationsproponnes termonaten vor In den hiesigen gramm der UNESCO für das QuarSammlungen befand sich bisher nur tär „Quaternary Glaciation in the Am 13 und 14 November 1976 finein Stück aus Oberösterreich Die- Northern Hemisphere" an der dies- det im Redoutensaal des Theaterses Tier wurde am 28 August 1937 jährigen Arbeitsexkursion vom kasinos die 43 Entomologentagung bis 12 1976 in Süddeutschland, statt Folgende Vorträge stehen auf bei Marchtrenk erlegt Elsaß, Nordschweiz und Tirol Die dem Programm: Für eine künftige Schausammlung Veranstaltung stand unter dem spe- Dr J Gepp (Graz): Zur Erfassung „Donaufische" wurden je ein Hecht, ziellen Thema der Gliederung der der entomologischen Literatur Zander, Aal, Barsch, Aitel und letzten Eiszeit im südlichen Mittel- Österreichs H K Prof H H F Hamann (Linz): Die Schlei angekauft — Von der Kärnt- europa ner Vogelschutzwarte wurde eine Publikationen: Verarmung der Flora und Fauna Farbdia-Serie von 24 heimischen Dr Franz C Lipp, Kurzführer durch das durch die Ausbreitung der Stadt Vogelarten erworben Freilichtmuseum Pelmberg, Heimatver- (am Beispiel von Linz) 11 Linz; download Montag, 22 11., 18.30 Uhr Ing R Hentscholek©Oberưsterreichische (Linz): Neue Landesmuseen, Montag, 11 10., 18.30 Uhr unter www.biologiezentrum.at und bemerkenswerte Insektenfunde Botanische ARGE: Botanische ARGE: aus Oberösterreich Pilzbestimmungsabend Pilzbestimmungsabend Dr J Reichholf (München): ErlenDonnerstag, 14 10., 19.00 Uhr 19.00 Uhr blattkäfer und Gespinstmotten Botanische ARGE: Numismatische ARGE: Schädlinge im Ökosystem des AuArbeitsabend Feier zum 25jährigen Bestand der waldes? Montag, 18 10., 18.30 Uhr Numismatischen ARGE Botanische ARGE: Dr W Schedi (Innsbruck): UnterDonnerstag, 25 11., 19.00 Uhr Pilzbestimmungsabend suchungen an symphyten HymenBotanische ARGE: opteren in den subalpinen bis alpiDienstag, 19 10., 19.30 Uhr Arbeitsabend nen Stufen der Ötztaler Alpen Ornithologische ARGE: Montag, 29 11., 17.00 Uhr Univ.-Doz Dr Z Varga (DebrecArbeitsabend Im Rahmen der Reihe zen): Gebirgssteppen und SteppenDonnerstag, 28 10., 19.00 Uhr „Die Abteilungen des OÖ Landesgebirge Botanische ARGE: museums stellen sich vor": Lichtbildervortrag Dr R Schmidt, Dr K Warncke (Dachau): Die tierDr Gertrud Mayer: Wien: Grundzüge der spät- bis geographischen Areale der Türkei Die Abteilung für Zoologie Prof Dr T Wohlfahrt (Würzburg): postglazialen Vegetationsgeschichte Oberösterreichs Biometrische Untersuchungen zur Dienstag, 30 11., 19.30 Uhr jahreszeitlichen Varietät des SegelOrnithologische ARGE: November 1976 falters (Iphiclides podalirius L.) Arbeitsabend Dienstag, 11., 18.00 Uhr ARGE für Mineralogie und Dezember 1976 Programm Geologie: der Arbeitsgemeinschaften Montag, 12., 19.00 Uhr Dr Hermann Kohl: Kurzbericht Numismatische ARGE: über die Arbeitsexkursionen der Oktober 1976 Vortrag von Peter Hauser: Geologischen Bundesanstalt Montag, 10., 19.00 Uhr Numismatische Wissenschaft anläßlich des Abschlusses der Numismatische ARGE: in Österreich geologischen Kartierung des Dr Alfred Marks: Einführung zur Kartenblattes Bad Ischi Dienstag, 12., 18.00 Uhr Ausstellung „1000 Jahre vom 26 bis 30 1976 ARGE für Mineralogie und Babenberger in Österreich" Dr Hermann Kohl: Oberösterreich Geologie: Dienstag, 10., 18.00 Uhr zur Eiszeit Zur Ausstellung im OStR Prof Josef Kandlhofer: ARGE für Mineralogie und Landesmuseum Erdưl und Erdgas in Oberưsterreich Montag, 11., 18.30 Uhr Geologie Kurzfilm zum Erdöl bzw Erdgas Botanische ARGE: Prof Dr Hans Siegt: Kurzbericht Donnerstag, 12., 19.00 Uhr Pilzbestimmungsabend über die dreitägige Exkursion der Botanische ARGE: Arbeitsgemeinschaft in die OberDonnerstag, 11 11., 19.00 Uhr Lichtbildervortrag Dr J Greilhuber, pfalz und den Bayerischen Wald Botanische ARGE: Wien: Grundlagen und Anwendunvom 30 bis 1976 Dr Franz Speta: Neue Gliederung gen der differentiellen Dipl.-Kfm Hans Nagl: Besuch von der holarktischen Antirrhineae Heterochromatinfärbung bei Edelsteinminen in Ostafrika Montag, 15 11., 18.30 Uhr Pflanzen Botanische ARGE: 19.30 Uhr Dienstag, 14 12., 17.00 Uhr Pilzbestimmungsabend Ornithologische ARGE: ARGE für Volkskunde: Dienstag, 16 11., 17.00 Uhr Arbeitsabend Dr Heidelinde Jung: ARGE für Volkskunde: Sonntag 10 10 Volkskundliche Bildinhalte auf Fritz Thoma, Bad Hall: mittelalterlichen Münzen Numismatische ARGE: Aus bäuerlicher Vergangenheit 19.00 Uhr Exkursion Besuch der Ausstellung 19.30 Uhr ,,1000 Jahre Babenberger in Ornithologische ARGE: Ornithologische ARGE: Arbeitsabend Osterreich' im Stift Lilienfeld Arbeitsabend CD LaPtíes/nuseum Lmz 14 Fur den Inhalt verantwortlich Dr n; C '->pp Druck OO Landesverlag Lmj Landsir 41 ... helfend eingriff, indem er jeweils zu seinen Vorträgen einschlägiges Material aus der eigenen Sammlung in entsprechender Auswahl mitbrachte Nach dem Ausscheiden von Kustos Dr Stroh aus dem aktiven Dienst... (Gekürzt aus dem ausführlichen Beitrag des Verfassers in der Festschrift „25 Jahre Numismatische Arbeitsgemeinschaft am Oberösterreichischen Landesmuseum 1951—1976", Sonderdruck aus dem Jahrbuch... am Oberösterreichischen Landesmuseum 1951—1976 Am November 1951 fand im Oberösterreichischen Landesmuseum die erste Zusammenkunft der Mitglieder der Numismatischen Arbeitsgemeinschaft unter dem

Ngày đăng: 07/11/2018, 22:48

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