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Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums 13 0001-0062

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©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at 1898 Band XIII Annalen des k k naturhistorischen Hofmuseums Notizen Jahresbericht für 1897 von Dr Fran\ Steindachner Einleitung Im Personalstande der Beamten des k k naturhistorischen Hofmuseums fanden im Laufe des Jahres 1897 bedeutende Veränderungen statt, die im XII Band der »Annalen«, Notizen, S 55 und 56 bereits hervorgehoben wurden Infolge der zum Schlüsse des Jahres 1896 von dem hohen Obersthofmeisteramte durchgeführten Gehaltsregulirung der k u k Hofstaatsbeamten und deren Einreihung in die Rangsclassen und Bezüge der k k Staatsbeamten wurden zwei Classen von Custoden geschaffen, während früher an den Hofmuseen nur eine Classe von Custoden bestanden hatte Mit hohem Erlass Z 1412 vom 28 März 1897 hat der erste Obersthofmeister Sr Majestät, Se Durchlaucht Rudolf Prinz von und zu Liechtenstein die Custoden Dr Friedrich Brauer, Dr Emil v Marenzeller, Franz Heger, Josef Szombathy, Dr Friedrich Berwerth und Dr Günther Ritter Beck v Mannagetta zu Custoden I Classe, letzteren extra statum, die Custos-Adjuncten Dr Michael Haberlandt und Dr Franz Wähner zu Custoden II Classe, den Titular-Custos-Adjuncten Dr Moriz Hoernes, die Assistenten Dr Alexander Zahlbruckner und Dr Rudolf Koch lin zu Custos-Adjuncten, den wissenschaftlichen Hilfsarbeiter Dr August Böhm v Böhmersheim zum Assistenten ernannt Se k u k Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschliessung vom 3i März 1897 im k k naturhistorischen Hofmuseum die Stelle eines Secretärs in der VIII Rangsclasse allergnädigst zu systemisiren geruht, und wurde diese Stelle dem bisherigen Custos-Adjuncten Nicolaus Wang verliehen Mit Erlass Z 967 vom Februar 1897 wurde Custos Dr Friedrich Berwerth zum Leiter der mineralogisch-petrographischen Abtheilung und mit Erlass Z 6554 v o m I 7- August 1897 der wissenschaftliche Hilfsarbeiter Dr Fridolin Krasser zum Assistenten extra statum ernannt Se k u k Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschliessung vom Juni 1897 in Anerkennung vieljähriger treuer Dienstleistung dem Portier des k k naturhistorischen Hofmuseums Johann T r u p p das silberne Verdienstkreuz aliergnädigst zu verleihen geruht Ferner hat das hohe k u k Obersthofmeisteramt mit Erlass Z 8974 vom Jänner 1897 den Hof-Hausdiener Johann Lang zum Präparator an der zooAnnalen des k k naturhistorischen Hofmuseums, Bd XIII, Heft i, 1898 a ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Notizen logischen Abtheilung und mit Erlass Z 36g vom 16 Jänner 1897 den Hof-Hausdiener Ferdinand Buchmann zum Präparator an der botanischen Abtheilung befördert Herr Dr Anton Pelikan hat in Folge seiner Berufung als Adjunct an die k k Universität in Wien seine Stelle als Hilfsarbeiter an der mineralogisch-petrographischen Abtheilung niedergelegt, worauf durch Erlass des hohen Obersthofmeisteramtes Z 4815 vom 25 Juni 1897 der Assistent am mineralogischen Institute der deutschen Universität zu Prag Dr Hermann Graber für diesen Posten in Verwendung genommen wurde Aus der Reihe der unbesoldeten Volontäre am k k naturhistorischen Hofmuseum sind ausgetreten die Herren Fritz Minkus und Dr Thaddäus Garbowski Herr Director Theodor Fuchs wurde mit Allerhöchster Entschliessung vom 17 Mai 1897 zum unbesoldeten ausserordentlichen Professor der Paläontologie an der Wiener Universität ernannt Das hohe Ministerium für Cultus und Unterricht hat mit Erlass Z 13048 vom Juni 1897 dem Custos und Privatdocenten Dr Franz Wähner einen Lehrauftrag für stratigraphische Geologie an der Wiener Universität ertheilt und mit Zuschrift Z 88o3 vom 11 November dem Volontär Dr Theodor Adensamer einen Freiplatz an der zoologischen Station in Neapel verliehen Assistent Anton Handlirsch und Custos-Adjunct Franz Kohl wurden von der American entomological Society in Philadelphia zu correspondirenden Mitgliedern, Prof Dr G v Beck zum Obmann der Section für Botanik, Dr Ludwig Lorenz Ritter v Liburnau zum Leiter der ornithologischen und Dr Alexander Zahlbruckner zum Obmann der kryptogamischen Section der k k zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien gewählt Im Laufe des Jahres hatte das Museum das Ableben eines seiner früheren Mitglieder tief zu beklagen Am 15 Jänner 1897 erlag einem Herzleiden der seit zwei Jahren in den Ruhestand getretene Custos Alois F Rogenhofer, welcher durch eine lange Reihe von Jahren einen grossen Theil der entomologischen Sammlungen des Wiener Museums verwaltet hatte und den zahlreichen Besuchern desselben durch sein liebenswürdiges Entgegenkommen in bester Erinnerung stehen dürfte Rogenhofer hat sich namentlich um die Erforschung der heimischen Lepidopteren-Fauna grosse Verdienste erworben und war stets bereit, seine langjährigen Erfahrungen als praktischer Entomologe den Land- und Forstwirthen in uneigennützigster Weise zur Verfügung zu stellen Seine für die heimische Fauna besonders werthvolle Privatsammlung von Lepidopteren wurde seitens der Witwe, Frau Marie Rogenhofer, dem k k naturhistorischen Hofmuseum als Geschenk übergeben, wofür ihr hiermit an dieser Stelle nochmals der wärmste Dank ausgesprochen sei Am 12 September des Jahres 1897 wurde von Seite des hohen k u k Obersthofmeisteramtes eine neue Einlassordnung für das k k naturhistorische Hofmuseum genehmigt, welche im Wesentlichen jener des k k kunsthistorischen Hofmuseums entspricht und der zufolge, vom October 1897 angefangen, das Museum an fünf Tagen, d i an jedem Sonn- und Feiertage (mit Ausnahme des Oster- und Pfingstsonntages, des Frohnleichnams-, Christ- und Neujahrstages), Montag, Mittwoch, Donnerstag und Samstag für den allgemeinen Besuch, und zwar an Sonn- und Feiertagen, sowie am Donnerstag unentgeltlich gffnet ist ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Jahresbericht — Einleitung Im Laufe des Jahres 1897 wurde das Museum an 219 Einlasstagen von 282.066 Personen (gegen 282.632 des Vorjahres) besucht, von den 182.996 Besucher auf die Sonntage, 50.707 auf die Donnerstage entfallen Von Allerhöchsten Persönlichkeiten beehrten das Museum mit ihrem Besuche Ihre Majestäten die Königin und die Königin-Regentin der Niederlande, sowie Se Majestät der König von Siam in Begleitung mehrerer Prinzen des königlichen Hauses Von Veränderungen und Neuaufstellungen, welche im Laufe des Jahres in den Schausammlungen vorgenommen wurden, sind hervorzuheben: In den zoologischen Sammlungen wurden fast in jedem Schausaale minder gut erhaltene Objecte durch neu erworbene bessere ersetzt, im Saale XXXVI ein fast vollständiges Exemplar von Rhytina Stelleri, ein Geschenk des Herrn Prof Dybowski, und im Saale XXV drei Prachtexemplare von aalartigen Tiefseefischen aus dem atlantischen Ocean (nächst den Azoren) aufgestellt Die botanische Schausammlung erhielt durch eine bedeutende Anzahl von Früchten und Samen aus dem malayischen Florengebiete, welche von der Direction des botanischen Gartens zu Buitenzorg auf Java gespendet wurde, eine wesentliche Bereicherung Neu aufgestellt wurde ferner ein hübsches Schaustück von »Zapfensucht« bei Piniis silvestris, eingesendet von dem Stiftsforstamt in Klosterneuburg; ein Zapfenquirl von Piniis nigra, gewidmet von Dr Zahlbruckner, und in der Algenschausammlung ein schönes Exemplar- von Lithothamnion von den Bermudas, welches während der Uebungsreise Sr Maj Schiff »Frundsberg« gesammelt wurde Im Saale V der mineralogisch-petrographischen Abtheilung ist die Aufstellung des 141 Kilo schweren Meteoreisens Mt Joy im Glaskasten unter den übrigen grossen Meteoreisenstücken besonders erwähnenswerth In der ethnographischen Abtheilung wurde im December mit der Neuaufstellung der afrikanischen Sammlungen im Saale XIX begonnen, und blieb letzterer zu diesem Zwecke auf einige Monate geschlossen Im Saale XIV und XV wurde ferner eine Anzahl der im Laufe der Jahre erworbenen alten Bronzetrommeln aus Hinterindien und China in den Fensternischen provisorisch aufgestellt Durch Zuweisung von Subventionen aus dem Reisefonde des Museums im Gesammtbetrage von 2900 fl ö W wurde es 11 Beamten des Museums ermöglicht, wissenschaftliche Forschungs- und Studienreisen zumeist innerhalb der Österr.-ungar Monarchie zu unternehmen, welche wesentlich zur Completirung der inländischen Musealsammlungen beitrugen Custos Ganglbauer bereiste zu entomologischen Sammelzwecken Croatien, Kärnten und Krain, Custos-Adjunct Kohl und Assistent Dr Rebel die Hochgebirge von Tirol, Assistent Handlirsch die Radstädter Tauern, die Eisenerzer Berge, das Gebiet des Schneeberges und der Raxalpe, Assistent Dr Krasser zu algologischen Studien die Küsten der Adria von Triest bis Cattaro, Custos Berwerth Siebenbürgen zu petrographisch-geologischen Studien und Aufsammlungen, insbesondere am Elaeolithsyenitstock von Ditro, wo er die der Theorie nach zu erwartenden Ganggesteine nachweisen konnte, Custos Kittl die Umgebung von Hallstatt zu stratographischen Studien und paläontologischen Sammlungen im alpinen Muschelkalke der Hallstätter Kalke, der Zlambachschichten und des Dachsteinkalkes, Dr Wähner die Nordtiroler und Salzburger Alpen zu geologischen Untersuchungen und paläontologischen Aufsammlungen Custos Heger unternahm mit Subvention von Seite des Museums eine Reise nach Prag, Dresden, Leipzig, Berlin, Hamburg, Lübeck, Schwerin zu Studien ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Notizen in den Sammlungen der dortigen Museen für Völkerkunde, während Custos v Beck Dresden, Berlin, Hamburg und Kiel besuchte, um daselbst die botanischen Institute, deren Einrichtung und Betrieb kennen zu lernen Director Fuchs endlich begab sich nach Petersburg, um im amtlichen Auftrage das Wiener Museum bei dem VII internationalen Geologencongresse zu vertreten Der Unterzeichnete sowie Custos-Adjunct Friedrich Siebenrock wurden von der hohen kais Akademie der Wissenschaften eingeladen, an der zweiten österreichischen Expedition nach dem rothen Meere theilzunehmen, und erhielten hierzu von Seite des hohen k u k Obersthofmeisteramtes einen vier-, respective siebenmonatlichen Urlaub Sr Maj Schiff »Pola« verliess am September mit den Mitgliedern der Expedition den Hafen von Pola und kam am 17 September in Suez an Die eigentlichen Tiefsee-Operationen begannen am October nach dem Auslaufe aus der Rhede von Raveya Während dreier Kreuzungen, von denen die beiden ersten im südlichen Theile des rothen Meeres, die dritte im Golfe von Suez stattfanden, wurden 38 Dredschungen, meist von günstigem Erfolge begleitet, ausgeführt Mit den pelagischen Netzen wurde im Ganzen 52 mal, mit der Tratta und mittelst Schiesswollminen 29 mal gefischt Ueberdies kamen auch noch in den einzelnen Hafenorten Fischreusen und Stehnetze häufig zur Verwendung Reiche Ausbeute an Korallen lieferten die Excursionen auf die Korallenriffe beiMohammed-Gul, Kameran, Lith, Massaua etc Der Unterzeichnete kehrte nach Ablauf seines viermonatlichen Urlaubes von Aden nach Wien zurück, nachdem er noch von Aden aus einen viertägigen Ausflug nach der Oase von Lahej ausgeführt hatte, um daselbst herpetologische Sammlungen für das k k naturhistorische Hofmuseum auf eigene Kosten anzulegen, und übernahm am Jänner 1898 wieder die Leitung der Intendanzgeschäfte des Museums, während Siebenrock vom 11 December 1897 angefangen bis zum Schlüsse der Expedition die weiteren zoologischen Operationen leitete Herr Custos Berwerth unternahm im Auftrage der kais Akademie der Wissenschaften eine vierte Reise in die Hohen Tauern behufs petrographischer Studien und vollendete die im Vorjahre begonnenen Untersuchungen in der Schieferhülle der Hochalm-Gneismasse Herr Custos Szombathy endlich inspicirte im August die auf Kosten der prähistorischen Commission der kais Akademie der Wissenschaften betriebenen Ausgrabungen bei Dobrava in Unterkrain Die Sammlungen und Bibliotheken des k k naturhistorischen Hofmuseums wurden auch in diesem Jahre durch Geschenke von Seite mehrerer gelehrten Gesellschaften und Institute, sowie durch reiche Spenden zahlreicher privater Gönner der Wissenschaft, denen hiermit der wärmste Dank ausgesprochen wird, in hervorragender Weise bereichert Wie seit einer Reihe von Jahren überliess die kais Akademie der Wissenschaften, die Anthropologische Gesellschaft und die Gesellschaft zur Förderung der naturhistorischen Erforschung des Orientes in Wien sämmtliche Aufsammlungen der auf ihre Kosten veranlassten prähistorischen Ausgrabungen und sonstigen Reisen Dem gütigen Entgegenkommen Sr Excellenz des Herrn Marineministers verdankt das Museum eine Reihe werthvoller Objecte, welche während der Uebungsfahrten Sr Maj Schiffe »Albatros« und »Saida« nach specieller Angabe der Abtheilungsleiter aufgesammelt worden waren Von Seite der Direction des k k österreichischen Lloyds wurde das Museum in liberalster Weise durch Gewährung ausserordentlicher Begünstigungen bei wissen- ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Jahresbericht — Einleitung schaftlichen Reisen der Musealbeamten und bei Transporten wissenschaftlicher Sammlungen in seinen Zielen gefördert Von den Spenden privater Gönner und Freunde des Museums, die in den später folgenden Berichten über die Vermehrung der Sammlungen in den einzelnen Abtheilungen vollständig angeführt sind, seien hier nur erwähnt: Die umfangreiche Sammlung zoologischer Objecte, sowie von Pflanzen, welche Herr Dr Arnold Penther während seiner dreijährigen Reise im südlichen Afrika zu Stande gebracht und nach seiner Rückkehr dem Hofmuseum als Geschenk übergab; die Schmetterlingssammlung des Custos A Rogen h of er, welche das Museum nach dessen Ableben durch Frau Marie Rogen h of er als Widmung ihres verstorbenen Gemahls erhielt; die iioo Stück Mineralien enthaltende Sammlung des Herrn k u k LandesSchulinspectors Dr Johann Gall als Legat durch dessen Sohn Herrn Dr Josef Gall Herr Georg Haas, Fabriks- und Grossgrundbesitzer, welchem die ethnographische Sammlung schon seit einer Reihe von Jahren grossartige Schenkungen verdankt, hat auch im Laufe dieses Jahres sieben ethnographische Sammlungen von hohem Werthe, 2519 Nummern umfassend, als Geschenk übergeben Die bedeutendsten und werthvollsten dieser Sammlungen sind die mexicanischen Alterthümer, früher im Besitze des Herrn Philipp J Becker in Darmstadt, sowie jene aus einem alten Begräbnissplatz der Indianer in einer Höhe von 2700 M über dem Meere am Abhang des Vulcanes Irazu der Sierra Bianca in Costarica stammende Sammlung von Steingeräthen, Steinwerkzeugen, Thongefässen und Schmuckgegenständen Die zoologischen Sammlungen haben sich im Laufe dieses Jahres um 60.110 Exemplare, welche ca 31.553 Arten angehören, vermehrt, von denen mehr als vier Fünfttheile dem Museum als Geschenk zuflössen und theilweise von den Beamten des Museums während ihrer von Seite des Museums subventionirten Reisen gesammelt wurden Die botanischen Sammlungen weisen in diesem Jahre einen Zuwachs von 6806 Acquisitionsnummern auf, von denen 1044 durch Tausch, 5206 durch Kauf und 1556 als Geschenke und Widmungen eingingen In der mineralogisch-petrographischen Sammlung wurden durch Tausch 337, durch Kauf 32, durch Geschenk 114 Stücke erworben In der geologisch-paläontologischen Abtheilung vertheilen sich die neuen Erwerbungen auf 6g Posten, von denen angekauft und 25 als Geschenk übergeben wurden Von besonderer Bedeutung war für die Abtheilüng die Erwerbung der reichen Sammlung an Höhlenfunden aus dem Nachlasse des Regierungsrathes Franz Krauss In der anthropologisch-prähistorischen Sammlung der anthropologisch-ethnographischen Abtheilüng wurden 17 Posten durch Kauf, gegen Ersatz der directen Kosten und Posten durch Geschenk erworben Von letzteren ist in erster Linie jener hervorzuheben, welchen das Hofmuseum der hohen kais Akademie der Wissenschaften verdankt Er enthält die Funde von 229 Gräbern nächst dem Dorfe Dobrawa in Krain Die ethnographischen Sammlungen erhielten den reichsten Zuwachs durch Geschenke, welche sich auf 25 Posten (mit ca 36oo Nummern) vertheilen, von denen 7, und zwar die weitaus werthvollsten, von Herrn G Haas dem Museum gespendet wurden Angekauft wurden 326 Nummern in Posten und gegen Ersatz der directen Auslagen Posten mit 38 Nummern ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Notizen Für Ankäufe und Aufsammlungen wurden (mit Ausschluss der Subventionen aus dem Reisefonde) aus den Dotationen der Abtheilungen verausgabt: Zoologische Abtheilung Botanische » Mineralogisch-petrographische Abtheilung Geologisch-paläontologische » Anthropologisch-ethnographische Abtheilung a) Ethnographische Sammlung b) Anthropologisch-prähistorische Sammlung Für Ausgrabungen ^994 fl 23 576 » 18 i6o3 » 68 1128 » 18 kr » » » H77 » » 1804 » 20 » 654 » 46 » ii238fl 34 kr Die Bibliothek wurde in diesem Jahre um 1544 Einzelwerke und Sonderabdrücke in 1692 Theilen vermehrt, davon entfallen 814 Nummern in go3 Theilen auf Geschenke; angekauft wurden 511 Werke (in 581 Theilen) und 219 im Tauschwege erworben Von Zeitschriften liefen 895 Nummern (davon 66 neu) in 1440 Bänden, und zwar 23o Nummern durch Ankauf, 66 als Geschenk und die übrigen im Tausche ein Einen bedeutenden Zuwachs, insbesondere an werthvollen Zeitschriften, verdankt die Musealbibliothek einer Spende der k k geographischen Gesellschaft in Wien, welche sämmtliche naturhistorische Werke ihrer Bibliothek, welche nicht speciell in den Rahmen der geographischen Wissenschaften fallen, dem k k naturhistorischen Hofmuseum als Geschenk übergab Das Museum selbst stand im Jahre 1897 durch die Herausgabe der »Annalen« m it 555 wissenschaftlichen Corporationen und Redactionen im Schriftentausch Den weitaus grossten Theil von periodischen Schriften erhielt die Bibliothek der anthropologisch-ethnographischen Abtheilung wie in den Vorjahren durch die Anthropologische Gesellschaft gegen Kostenersatz der von ihr publicirten »Mittheilungen« An Lieferungswerken wurden i3 Nummern in 18 Lieferungen angekauft, und Nummer in Lieferung als Geschenk erworben Die Kartensammlung der geologisch-paläontologischen Abtheilung wurde um 12 Nummern in 74 Blättern vermehrt Der Zuwachs an Photogrammen betrug in diesem Jahre 636 Blätter, von denen 545 angekauft, 10 eingetauscht, 70 von der zoologischen Abtheilung übernommen und 11 als Geschenk übergeben wurden Für die Vermehrung der Bibliothek wurden mit Einschluss der Buchbinderarbeiten 9664 fl 41 kr verausgabt, und zwar in der Ankäufe Zoologischen Abtheilung 2657 l Botanischen » A9^ Mineralogisch-petrographischen Abtheilung 8o3 Geologisch-paläontologischen » 870 Anthropologisch-ethnographischen Abtheilung 1858 fl kr » 61 » » 94 » » 76 » » 44 » 7683 fl 76 kr Buchbinder 796 192 119 531 340 fl kr » 62 » » 97 » » 86 » » 15 » 1980 fl 65 kr ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Jahresbericht —'Personale I Das Personale (am i April 1898) K u k Intendanz Botanische Abtheilung Intendant: Custos I Classe und Leiter: Steindachner Dr Franz, k u k Hofrath Beck Ritter von Mannagetta Dr Günther, a ö Universitätsprofessor Secretar: Wang Nicolaus Dhtrnist: Wennisch Wenzel Cnstos-Adjunct : Zahlbruckner Dr Alexander Assistent: Krasser Dr Fridolin Hof-Hausdiener 16 Hausdiener für den Saaldienst Zoologische Abtheilung Director: Präparator: Buchmann Ferdinand Hof-Hausdiener Brauer Dr Friedrich, Leiter der zoologischen Abtheilung, o ö Universitätsprofessor Mineralogisch-petrographische Abtheilung Cnstos I Classe: Berwerth Dr Friedrich, a ö Universitätsprofessor Marenzeller Dr Emil von Custoden II Classe: Ganglbauer Ludwig Lorenz Ritter von Liburnau Dr Ludwig Cnstos-Adjuncten : Kohl Franz Friedrich Siebenrock Friedrich Assistenten : Handlirsch Anton Sturany Dr Rudolf Rebel Dr Hans Volontäre: Custos I Classe und Leiter: Custos-Adjunct : Köchlin Dr Rudolf Volontäre: Felix Karrer, kön ung Rath Petter Alois, k k Hofsecretär Graber Dr Hermann (mit Remuneration) Präparator: Samide Anton Aìntsdiener IH Classe: Riegel Wenzel Hof-Hausdiener Adensamer Dr.Theodor (mitRemuneration) ToldtC Geologisch-paläontologische Abtheilung Präparatoren : Director: Konopicky Eduard Schlereth Max Freiherr von Irmler Franz Lang Johann Fuchs Theodor, a ö Universitätsprofessor Custoden II Classe: Kittl Ernst Hof-Hausdienerund Aushilfspräparator Wähner Dr Franz ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Kotizeri Custos II Classe: Assistent: Böhm Edler von Böhmersheim Dr August Haberlandt Dr Michael Custos-Adjunct : Volontär : Eckhart Carl Hoernes Dr Moriz Präparator: Assistent: Wanner Caspar Hein Dr Wilhelm Hof-Hausdiener Volontär: Anthropologisch-ethnographische Abtheilung Ciistos I Classe und Leiter: Heger Franz Paulitschke Dr Philipp Präparatoren : Grossi Franz Brattina Franz Custos I Classe: Szombathy Josef Hof-Hausdiener II Musealarbeiten a) Zoologische Abtheilung Director Prof Dr Friedrich Brauer, Leiter der Abtheilung a) Gruppe der Poriferen, Coelenteraten, Echinodermen und Würmer (Custos Dr Emil v Marenzeller) Hervorzuheben ist die Vollendung der Restaurirung und Montirung der Korallen der I Expedition Sr Maj Schiff »Pola« nach dem rothen Meere Die wissenschaftliche Bearbeitung wurde vorläufig bis zum Eintreffen der Ausbeute der II Expedition sistirt Auch in diesem Jahre hatte Dr Daniel Rosa in Turin die Gefälligkeit, zahlreiche Bestimmungen an Oligochaeten zu machen /?) Gruppe der Crustaceen, Pantopoden, Arachnoideen und Myriapoden (Di* Theodor Adensamer) Die Revision der Crustaceen-, Arachnoideen- und Myriapoden-Sammlung wurde beendet, die Katalogisirung der Crustaceen-Sammlung fortgesetzt, die Acquisitionsposten revidirt und für dieselben ein Zettelkatalog angelegt Ferner wurde das Tiefsee-Decapoden-Material der fünf Mittelmeer-Expeditionen der kais Akademie der Wissenschaften determinirt, so dass es in kurzer Zeit publicirt werden kann Bei der Revision und Bestimmung der Arachnoideen-, resp Myriapoden-Sammlung waren Herr C Toldt, resp Herr Dr Carl Graf Attems thätig Das Telyphoniden-Material wurde von Herrn Dir Dr Kraepelin in Hamburg dem Hofmuseum determinirt zurückgestellt, das Solfugiden-Material demselben Herrn zur Bearbeitung übersandt Das an Herrn Dr Adolf Steuer in Wien abgegebene Entomostraken-Material wurde von ihm theilweise bereits bestimmt ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Jahresbericht — Musealarbeiten Herr S Sidoriak aus Lemberg benützte während seiner mehrere Wochen umfassenden Anwesenheit unsere Myrtapoden-Sammlung zum Studium und zu Determinationen in eigenem Materiale Ferner besuchten die Abtheilung die Herren Dr J G de Man aus Leyden und Dr C Verhoeff aus Bonn y) Gruppe der Rhynchoten, Thysanuren, Thysanopteren, Siphonapteren und Corrodentien (Assistent A Handlirsch) Ein grosser Theil der Arbeitszeit wurde durch den stets zunehmenden wissenschaftlichen Verkehr, durch die häufige Benützung des Musealmateriales von Seite auswärtiger Fachgenossen und die damit verbundene umfangreiche Correspöndenz in Anspruch genommen Zur Neuaufstellung vorbereitet wurde ein grosser Theil der Reduviiden, zahlreiches Materiale neu bestimmt oder revidirt Die meisten Nachmittage blieben wie in den Vorjahren der Fertigstellung des Zettelkataloges gewidmet (cf Jahresbericht i8g3) Materiale zur wissenschaftlichen Bearbeitung oder Bestimmung wurde eingeschickt von den Museen in Berlin, Brüssel, Budapest, Dresden, Genf, Genua, Halle, Hamburg, Kopenhagen, Leiden, Lübeck, München, Paris, Stockholm und Stuttgart, ferner von den Herren E Bergroth (Tammerfors), Dr Brancsik (Trencsin), W L Distant (Addiscombe), A L Montandon (Bukarest), M Noualhier (Puymaud), Godman, Salvin, G C Champion (London), Dr D Sharp (Cambridge), Dir G Strobel (Admont) Folgende Herren haben Materiale des Museums zu ihren Studien und Arbeiten benützt: Dr G v Horvath (Budapest), W L Distant (Addiscombe), G W Kirkaldy (London), A L Montandon (Bukarest), E Bergroth (Tammerfors), D L Melichar (Wien), Dr G Hensch (Wien), Prof O M Reuter (Helsingfors), Dr v Jablonowsky (Budapest), Dr K Sulc (Prag), Dr H Krauss (Tübingen) und W.W Fowler (Lincoln) Durch die Arbeiten dieser Herren hat das Materiale des Museums vielfach an wissenschaftlichem Werthe gewonnen ô) Gruppe der C o l e o p t e r e n und O r t h o p t e r e n (Custos L G a n g l b a u e r) Die Einreihung des ungemein reichen exotischen Staphyliniden-Materiales aus der von Hofrath Steind achner gewidmeten Epp e Is h e im'sehen Sammlung nothigte zu einer vollkommenen Neuaufstellung der erst vor einigen Jahren geordneten Staphyliniden Mit dieser Arbeit wurde begonnen und wurden bereits die Aleocharinen und Tachyporinen neu aufgestellt, die nunmehr 20 Laden oecupiren Neu aufgestellt wurden ferner andere erweiterungsbedürftige Theile der Sammlung, so die Genera Anthia und Verwandte, Trechns, Bembidium, Telephorus, Rhagonycha, Phyllobius, Polydrusus etc Im Uebrigen wurden zahlreiche Inserenden determinirt und systematisch eingereiht oder wenigstens bis zu einer gewissen Grenze geordnet Der wissenschaftliche Werth der Coleopterensammlung hat wieder vielfach dadurch gewonnen, dass auswärtige Fachleute unser Materiale einzelner Gruppen oder Genera bei ihren Specialarbeiten benützten und kritisch bestimmten Competente Bestimmungen verdanken wir den Herren: Custos Victor Apfelbeck in Sarajevo (Otiorrhynchus, Polydrusus, Phyllobius), Dr Carl Daniel in München (Trechus, Agrilus, Tropiphorus), Dr Albert Fauvel in Caen (exotische Staphyliniden), Fr Guillebeau in Plantay (Bibloplectus), P Lesne in Paris (exotische Bostrychidae), M Pic in Digoin (Cortodera), J Schilsky in Berlin (europäische Melyridae und ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at IO Notizen Mordellidaê), Oberst August Schültze in Detmold (Ceuthorrhynchini), Prof Dr G v Seidlitz in München (paläarktische Lagrià), Tichon v Tschitschérine in Olgino (exotische Pterostichinen) Von auswärtigen Besuchern der Abtheilung seien genannt die Herren: Dr Carl Brancsik aus Trencsin, Dr K Escherich aus Regensburg, Prof Kambersky aus Troppau, Dr Nickerl aus Prag, Dr K Penecke aus Graz, E Reitter aus Paskau, Excellenz P de Semenow aus Petersburg, Dr Siebert aus Libau, Prof P Gabriel Strobel aus Admont, Dr Carl Verhoeff aus Bonn, Prof K Zoufal aus MährischOstrau s) Gruppe der Neuropteren, Pseudoneuropteren und Dipteren (Director Prof Dr Friedrich Brauer) Die Thatigkeit bestand in der fortlaufenden Revision und Neubestimmung der Sammlung Besucht wurde die Abtheilung unter Anderen hauptsächlich von den Herren Professoren Strobel und Wachtl, denen vielfache wissenschaftliche Auskünfte bei Bestimmung ihrer Sammlungen ertheilt wurden Für Herrn E Verrall in England wurden die eingesendeten Originalexemplare der Collectio Bigot weiter untersucht (zweite Abtheilung) Ç) Gruppe der Hymenopteren (Custos-Adjunct Franz Kohl) Kritisch bestimmt und neu aufgestellt wurden die Arten der Masariden, der Gattungen: Vespa, Icaria, Ischnogaster, Mischocyttarus, Apoica, Synoeca, Tatua, Zethus, Rhaphidoglossa, Monte^umia, Eutnenes, Pterocheilus und derTenthredinidenSubfamilie Oryssinae; letztere bildet auch das Belegsmateriale für eine im Laufe des Jahres vom Monographen F.W Konow in Teschendorf veröffentlichte Abhandlung Herr H Friese in Innsbruck bearbeitete das paläarktische Materiale der Bienengattung Megachile, Herr Custos Dr J Kriech bäum er in München das der Ichneumonidengattung Joppa Bestimmungen wurden ausgeführt für die Herren Dr H Brauns in Port Elizabeth, H Friese in Innsbruck, W E Jakowleff in Irkutsk, König in Tiflis, Dr A Schulthess v Rechberg in Zürich und P Gabriel Strobel in Admont 7]) Gruppe der Lepidopteren (Assistent Dr H Rebel) Das umfangreiche Inserendenmaterial an afrikanischen Lepidopteren wurde vollständig zur Einreihung gebracht und damit auch die Aufarbeitung sämmtlicher Inserenden an Rhopaloceren, Sphingiden, Saturniiden, Syntomiden und Lasiocampiden vollendet Mit der Neuaufstellung der Sammlung konnte wegen Mangel an verfügbarem Raum noch nicht begonnen werden Die Auflösung und zeitraubende Einreihung der aus Custos Rogenhofer's Nachlass stammenden Sammlung (siehe Geschenke) wurde mit jener einer kleineren Sammlung europäischer Lepidopteren verbunden und erfolgte grÖsstentheils in die Macrolepidopteren-Sammlung Oesterreich-Ungarns Letztere bildet durch ihre übersichtliche Anordnung nach wie vor den Hauptanziehungspunkt der zahlreichen Besucher der Abtheilung und erfuhr durch dieselben auch weitere namhafte Bereicherungen, die meist sofort zur Einreihung gebracht wurden Um die Completirung dieser Landessammlung den zahlreichen Fremden und auswärtigen Interessenten des Museums zu erleichtern, wurde eine eigene Desideratenliste angefertigt und in Druck gelegt Dieselbe berücksichtigt auch die ersten Stände und enthält an Raupen allein ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Jahresbericht — Wissenschaftliche Reisen und Arbeiten der Musealbeamten 47 mission für die petrographische Erforschung der Ostalpen) begonnenen geologischpetrographischen Studien in den Hohen Tauern Zunächst wurden die Lagerung und die Schichtglieder der Schieferhülle im Süden und Osten der Hochalm-Gneissmasse studirt Die Gliederung der Schieferhülle wurde im Kaponiggraben bei Ober-Vellach, im Rieckengraben bei Ober-Kolbnitz, im Radigraben und Maltathal bei Gmünd und in einem schmalen Streifen in der Pölla verfolgt Es wurde gefunden, dass im Westen, Süden und Osten der Hochalmmasse zunächst dem sogenannten Centralgneisse streifige amphibolitische Gneisse und als tiefstes erkennbares Glied der Schieferhülle dunkle Amphibolite lagern Dadurch gewinnt die Hochalm-Gneissmasse eine gewisse selbstständige Stellung gegenüber den anderen in die Schieferhülle eingedrungenen Gneisskeilen Als Grenzpfeiler der Hochalm-Gneissmasse können folgende Höhepunkte, von Süden gegen Osten nach Norden vorgehend, angegeben werden: Fusspunkt der Maresen, Wabnigspitz, Groneck, Kampeleck, Hühnersberg, Bartelmann, Faschaunereck, Kaareck Im Nordabfall des Centralkammes in das Nassfeld wurde festgestellt, dass die erste hohe Stufe des Thalabschlusses aus der in der Ramettenspitze gipfelnden Gneissmasse gebildetjist, und dass am Kamm vom Nassfeld zur Schareckspitze die Glieder des Schieferzuges Lonza—Riffelscharte durchziehen Unmittelbar unter dem Kalkglimmerschiefer, der die oberste steile Stufe dieses Kammes bildet, wurde eine schmale Bank von Gneiss beobachtet An Studienmaterial wurden 160 Handstücke gesammelt Durch Zuerkennung einer Subvention aus dem Reisefond des Museums konnte sich Prof B e r w e r t h im Herbst zu einem mehrwưchentlichen Aufenthalte nach GyergSzent-Miklos und Gyerg-Ditró in der Gyerg in Siebenbürgen begeben, um von hier aus den Eläolithsyenitstock des Piricske geologisch-petrographisch aufzunehmen Vorerst war beabsichtigt, R o s e n b u s c h ' s Theorie über die Spaltungsgänge auch am Ditróer Syenitstocke zu erproben und dann den ganzen Eruptivstock in seiner petrographischen Ausbildung und in seinen geologischen Verhältnissen zu studiren Die Voraussetzung über das Auftreten von Spaltungsgängen wurde nun glänzend bestätigt So wie bisher an allen bekannten Eläolithsyenitmassen Gänge mit sauerem und basischem Material gefunden wurden, so konnte erwiesen werden, dass auch der Ditróer Syenitstock keine Ausnahme von der Regel macht und alle angetroffenen Verhältnisse Rosenbusch's Ansichten über die Ganggesteine bestätigen Der Nachweis von Ganggesteinen beschränkte sich auf die Ost- und Südseite des Eruptivstockes Wegen Eintritt von Schneefall und einem dauernden Wettersturz musste die Arbeit vorzeitig eingestellt werden, immerhin wurden aber ausser dem Nachweis von Ganggesteinen über die petrographische Beschaffenheit des' Materials und dessen Vertheilung am Eruptivstock, sowie über Contactbildungen werthvolle neue Beobachtungen gemacht Ausser einem reichen-Studienmaterial wurde von den Ganggesteinen eine grössere Zahl von Doubletten am Museum hinterlegt Herr kön ung Rath Felix K a r r e r verfügte sich auch in diesem Jahre (1897) wie in den früheren in die Alpen und bereiste zuerst einige Theile der Schweiz, die ihm zwar von früher bereits bekannt waren, aber zu eingehenderen Studien Anregung boten Bei diesem Anlasse besichtigte er auch die Arbeiten an der Jungfraubahn, welche im vollsten Gange sind Herr Dr Grab er verbrachte einen Theil seines Urlaubes am Wörthersee, wo er das Auftreten von Gletscherschliffen und granatführenden Porphyriten studirte Dank einer Subvention der k k geol Reichsanstalt war es Dr G r a b e r ferner ermöglicht, seine Studien über das Vorkommen von Olivinfels in Südtirol zum theilweisen Abschluss zu bringen Eine Erkrankung verhinderte weitere Excursionen ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at 4° Notizen Publicationen : Berwerth, F.: Mikroskopische Structurbilder der Massengesteine in farbigen Lithographien Lieferung II Stuttgart 1897 — Bemerkungen zur Structur des Meteoreisens von Mount Joy (Annalen des k k naturh Hofm., 1897.) — Zur Erinnerung an Gustav Adolf Kenngott (Annalen des k k naturh Hofm., 1897.) lieber die petrographischen Aufnahmen in den Ostalpen hat Prof Berwerth an die von der hohen kais Akademie der Wissenschaften eingesetzte Commission für die petrographische Erforschung der Ostalpen berichtet (Anzeiger der kais Akademie der Wissensch.) Graber, Dr H V.: Die Aufbruchszone von Eruptiv- und Schiefergesteinen in Südkärnten Eine geologisch-petrographische Studie (Jahrb der k k geol Reichsanstalt, 1897, Bd 47, Heft 2.) An Materiale unserer Sammlungen ausgeführte Untersuchungen wurden publicirt: Cohen, E.: Meteoreisen-Studien V (Annalen des k k naturh Hofm., Bd.XII, Heft 1.) -— Meteoreisen-Studien VI (Annalen des k k naturh Hofm., Bd XII, Heft 2.) Hlawatsch, Dr C : Ueber den Stolzit und ein neues Mineral »Raspit« von Brockenhill (Annalen des k k naturh Hofm., Bd XII, Heft 1.) d) Geologisch-paläontologische Abtheilung Director Fuchs nahm an dem VII internationalen Geologencongresse in St Petersburg theil, wozu demselben eine Subvention aus dem Reisefonde des Museums bewilligt wurde Im Sommer benützte Custos E Kittl seinen Urlaub, um in der Umgebung von Hallstatt Aufsammlungen in den bekannten Fundstellen des alpinen Muschelkalkes der Hallstätter Kalke, der Zlambachschichten und des Dachsteinkalkes zu machen und damit stratographische Studien zu verbinden An einigen zu diesem Zwecke unternommenen Excursionen betheiligte sich auch Assistent Dr Aug v Böhm Das Hauptgewicht wurde auf die Aufsammlungen gelegt, deren Ergebnisse unsere Sammlungen in mancher Hinsicht ergänzen und bereichern werden Von Seiten der kais Salinen- und Bergverwaltung wurden diese Arbeiten insbesondere durch die Herren Oberbergrath Barth Hutter, Oberbergverwalter Carl Schrammel und Bergverwalter K Torkler gefördert Ein achttägiger Aufenthalt in Dürenberg bei Hallein wurde benützt, um in den Hallstätter Kalken dieses Gebietes zu sammeln Auch hier wurde manche Ergänzung unserer Sammlung erzielt Für die Unterstützung dieser Arbeiten sind wir dem Herrn Oberbergverwalter L Sorgo zu Dank verpflichtet Gelegentlich eines kurzen Aufenthaltes in Lussinpiccolo sammelte Kittl Belegstücke zur Erosion der Kalksteine, insbesondere zur animalischen Erosion durch Bohrschwämme (Vioa) Andere kleine Excursionen zu Sammelzwecken hat derselbe nach Mühlthal bei Piesting, nach Miesenbach und in die Neue Welt unternommen Ueber Einladung des kön rumänischen Domänen-Ministeriums und mit Zustimmung des hohen Obersthofmeisteramtes begab sich Custos E Kittl im Monate October nach der nördlichen Dobrudscha, um die dortigen Triasablagerungen zu studiren Dank der Unterstützung, welche Herr Ingenieur C Alimanestiano (Chef du service des Mines) und dessen Stellvertreter Ingenieur R Pascu, sowie Herr Ingenieur R ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Jahresbericht — Wissenschaftliche Reisen und Arbeiten der Musealbeamten 49 Mircea diesen Studien in jeder Hinsicht angedeihen Hessen, konnten die beabsichtigten Arbeiten trotz der theilweise recht ungünstigen Witterung zu einem vorläufigen Abschlüsse gebracht werden Dr W ä h n er setzte während seines Urlaubes seine Aufsammlungen und geologischen Arbeiten in den Nordtiroler und Salzburger Alpen fort Dr A v Böhm betheiligte sich im Sommer an den von Custos Kittl unternommenen Fossilienaufsammlungen im Salzkammergute und setzte seine Gletscher- und Eiszeitstudien in der Dachsteingruppe fort Publicationen: E Kittl: Das Alttertiär der Majevica (Bosnien) (Annalen des k k naturh Hofm., Bd XII, Heft i.) F W ä h n e r : Ueber Gesteinsschichtung und deren Einfluss auf den Charakter der Landschaft (Schriften des Ver z Verbr naturwiss Kenntnisse, XXXVII, 1896/97.) e) Anthropologisch-ethnographische Abtheilung Abtheilungsleiter F r a n z H e g e r reiste im Jänner ein zweites Mal nach Darmstadt, um die von Herrn Georg Haas gespendete altmexicanische Sammlung Becker zu übernehmen, einzupacken und nach Wien überzuführen Im Monate Juni nahm derselbe an der von ihm arrangirten Excursion der Anthropologischen Gesellschaft nach Brunn und in das mährische Höhlengebiet theil Die Monate Juli und September verwendete er zu einer Studienreise nach Norddeutschland, auf welcher er auch in Prag, Dresden und Leipzig kurzen Aufenthalt nahm Mehrere Wochen verwendete er zum Studium in den Sammlungen des kön Museums für Völkerkunde in Berlin, in welcher er namentlich eingehende Detailstudien über NeuGuinea und Melanesien machte Von da aus machte er einen Ausflug nach Lübeck, nahm an dem dort tagenden Anthropologentage theil und studirte das dortige Museum sowie jene in Schwerin und Hamburg Custos Josef Sz'ombathy unternahm auf Kosten der Dotation eine Ausgrabung der Bronzezeittumuli von Loupensko bei Lu2an, auf der kais Domäne Kronporitschen in Böhmen, bis 26 Juli Eine besonders dankenswerthe Unterstützung erfuhr diese Ausgrabung durch den Besitzer der Domäne Luz"an, Herrn Oberbaurath Josef Hlâvka, den Präsidenten der Kaiser Franz Josefs-Akademie für Wissenschaft und Kunst in Prag Es wurden im Ganzen unter der Mitaufsicht des Präparators F r a n z B r a t t i n a i3 intacte Tumuli mit charakteristischen, wenn auch nicht sehr reichen Funden ausgebeutet Am 20 bis 22 August machte Herr S z o m b a t h y eine Excursion nach Treffen in Unterkrain zur Inspicirung der auf Kosten der prähistorischen Commission der kais Akademie der Wissenschaften betriebenen Ausgrabungen bei Dobrava Dr H e i n machte mehrere Reisen innerhalb Oesterreichs zum Zwecke volkskundlicher Studien und behufs Erwerbung neuer Sammlungen für das Museum für österreichische Volkskunde Anfangs Februar wohnte er dem Huttierlaufen in Rum bei Hall in Tirol bei Im Sommer und im Herbst unternahm er einige Fahrten nach Mähren, Böhmen und Oberösterreich, wobei besonders die Betheiligung an den grossen Wallfahrten nach Welehrad am Cyrill und Methudtage hervorzuheben ; schwerlich dürfte man eine günstigere Gelegenheit zum Studium der slowakischen Trachten finden als an diesem Tage, wo von allen Seiten die Wallfahrer dörferweise in ihren besonderen Trachten in die Wallfahrtskirche einziehen In der Nähe von Ungarisch-Hradisch fand Dr Hein zwei slowakische Marterln, die ersten dieser Art, die bekannt geworden Annalen des k k naturhistorischen Hofmuseums, Bd XIII, Heft 1, i8p8 d ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at 50 Notizen sind Lehrreich war auch ein Besuch des Museums in Poliöka, das hart an der Grenze der Schönhengstler liegt, weil dort die ziemlich scharfe Scheidung zwischen slavischer und deutscher Eigenart in der Tracht sehr augenfällig ist; namentlich fallen in dieser Beziehung die mit Federkielen ausgestickten Ledergürtel auf, die nur an der Sprachgrenze, soweit es sich jetzt beurtheilen lässt, auf kurze Strecken in das slavische Gebiet übergreifen In Oberösterreich besichtigte Dr Hein das Museum Francisco-Carolinum in Linz und die Privatsammlung des Herrn R e i s c h e k in Kefermarkt Auf dem Wege zwischen Helmonsödt und Kefermarkt entdeckte Dr H e i n einen fast mannshohen Stein, einen sogenannten »Gatterstein«, mit sauber ausgearbeitetem Swastika Eine besondere Beachtung verdienen in dieser Gegend die reich ausgestatteten Marterln, die fast durchwegs in Granitsockel eingelassen sind In Niederösterreich besuchte Dr Hein mehrfach das Museum der Stadt Krems, ferner das Roilettmuseum in Baden, das sogar einige Ethnographica von Amerika enthält, und die Privatsammlungen der Herren Militärlehrer Ignaz H o f m a n n in Fischau und Director J u l i u s P i c h l e r in Brunn am Steinfelde; in der letzteren Sammlung sind besonders zu beachten die ausserordentlich gut bestimmten Keramika Publicationen: S z o m b a t h y , J.: Die österr.-ungar Monarchie in Wort und Bild, Bd Bukowina: Vorgeschichte H a b e r l a n d t , Dr M.: Handbuch der Völkerkunde, Leipzig, Göschen Ho e r n e s , Dr M : Urgeschichte der bildenden Kunst in Europa von den Anfängen bis um 500 v Chr., Gr.-8°, Wien 1898 Mit 2o3 Abbildungen im Texte, Farbenund 3$ doppelseitigen Tafeln — Bruchstück eines zweiten vorrömischen Grabsteines aus der Gegend von Bihac (Wissensch Mitth aus Bosnien und der Hercegovina, Bd V, pag 337—338.) — Zur prähistorischen Formenlehre, II Theil (Mitth der prähistor Comm der kais Akad der Wissensch., Bd I, Nr 4, pag 181—235 ) ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at i8g8 Band XIII Annalen des k k naturhistorischen Hofmuseums Notizen Inhalt : Personalnachrichten — F Berwerth Zur Erinnerung anAlbrechtSchrauf —Th Fuchs Ein eigenthümlicher Fund von Palaeodictyum in Böhmen — Dr H Rebel Bericht über eine lepidopterologische Reise nach Bosnien und der Hercegovina — Dr R Sturany Zur Molluskenfauna Bosniens und der Hercegovina Personalnachrichten — Se k u k Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschliessung vom 18 Februar J den mit dem Titel und Charakter eines Hofrathes bekleideten Director Dr Franz Steindachner zum Hofrathe und Intendanten des naturhistorischen Museums und den Custos I Classe Universitätsprofessor Dr Friedrich Brauer zum Director und Leiter der zoologischen Abtheilung dieses Museums allergnädigst zu ernennen geruht Das hohe Obersthofmeisteramt genehmigt mit Erlass Z 4757 vom 3o Mai und Z 8516 vom October J die Aufnahme der Herren Dr Arnold Penther und Ferdinand Wächter als Volontäre gegen monatliche Remunerationen in das k k naturhistorische Hofmuseum, und zwar ersteren für die zoologische Abtheilung, letzteren für die mineralogisch-petrographische Abtheilung an Stelle des ausgetretenen Dr Graber Am 23 Februar J ist der Portier Johann Trupp des k k naturhistorischen Hofmuseums nach längerer Krankheit gestorben An Stelle des Johann Trupp wurde der Hofhausdiener Josef Nagel der geologisch-paläontologischen Abtheilung mit Erlass des hohen Obersthofmeisteramtes Z 2672 vom 12 April zum Portier II Classe am k k naturhistorischen Hofmuseum ernannt Die durch diese Ernennung freigewordene Hofhausdienerstelle an der geologisch-paläontologischen Abtheilung hat das hohe Obersthofmeisteramt mit Erlass Z 7776 vom 27 September dem Wachtmeister des k u k Trainregimentes Nr Anton Kolafik verliehen Se k u k Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschliessung vom 3o November 1898 dem Hofrath und Intendanten des k k naturhistorischen Hofmuseums Franz Steindachner das Ritterkreuz des Leopold-Ordens und dem Custos I Classe Friedrich Martin Berwerth das Ritterkreuz des Franz JosefOrdens allergnädigst zu verleihen geruht Ferner hat das hohe Obersthofmeisteramt mit Erlass Z 10146 vom 22 Jänner bekanntgegeben, dass Se k u k Apostolische Majestät dem Volontär Dr Adensamer die Annahme und das Tragen der ihm verliehenen rumänischen Verdienstmedaille und dem Präparator Franz Xaver Grossi die Annahme und das Tragen des päpstlichen St Sylvester-Ordens allergnädigst zu gestatten geruht hat Das k k Ministerium für Cultus und Unterricht hat unter Z 2o83i vom 24 August den Custos II Classe Dr Ludwig Ritter v Lorenz und den Assistenten Dr Hans Rebel zu Privatdocenten für Zoologie an der Hochschule für Bodencultur in Wien ernannt Annalen des k k naturhistorischen Hofmuseums, Bd XIII, Heft 2, 1898 e ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at e2 Notizen Zufolge einer Allerhöchsten Entschliessung ging das naturhistorische Hofmuseum mit i December J aus der Verwaltung des hohen Obersthofmeisteramtes in jene des hohen Oberstkämmereramtes Sr Majestät über F Berwerth Zur Erinnerung an Albrecht Schrauf — Mit dem am 19 November 1897 in Wien im 61 Lebensjahre verstorbenen Universitätsprofessor Albrecht Schrauf ist abermals, sehr bald nach Kengott, aus dem engen Kreise der ehemaligen Collegen am alten Hof-Mineraliencabinete ein Mitglied durch Tod geschieden Wie andere Fachgenossen hat auch Schrauf seine wissenschaftliche Laufbahn im Hof-Mineraliencabinete begonnen, dem er als Hüter und Pfleger der mineralogischen Sammlungen durch viele Jahre angehört hat Nach Beendigung der in Wien zurückgelegten Universitätsstudien, die sich vorwiegend innerhalb der mathematisch-physikalischen Fächer bewegten, wurde er im Jahre 1861 vom Director M Hoernes als Assistent am Mineraliencabinete angestellt Durch seinen Lehrer und Vorgänger im Amte Dr A Grailich erhielt er die erste Anleitung in das Studium der Krystalle, worin er in der Folge Hervorragendes leistete Ein grosses Verdienst erwarb er sich dadurch, dass er die Bestrebungen Grailich's verfolgte, und der Miller-Neumann'schen Methode in der Krystallberechnung zur allgemeinen Anwendung verhalf Seine zahlreichen Arbeiten in dieser Richtung haben auf deren heute fast allgemein erfolgte Annahme beschleunigend gewirkt Schrauf war ausserordentlich fleissig Seine Arbeiten verrathen durchwegs einen grossen Aufwand von Mühe und ängstliche Beflissenheit in der genauen Durchführung der Beobachtungen Als junger Beamter — mittlerweile war er 1862 zum zweiten Custos-Adjuncten ernannt worden — publicirte er vorwiegend physikalische Beobachtungen, darunter zahlreiche Bestimmungen optischer Constanten an krystallisirten Körpern Durch seine speciellen Untersuchungen, aus den wechselnden Erscheinungen an den Krystallen die Gesetze der Materie abzuleiten, wurde er angeregt, sein grosses, dem damaligen Standpunkte der Mineralphysik entsprechendes »Lehrbuch der physikalischen Mineralogie in Banden, Wien 1866 und 1868« herauszugeben Er wurde hiefür von Sr Majestät durch die Verleihung der goldenen Medaille pro litteris et artibus ausgezeichnet Inmitten der Vorbereitungen zu dieser grossen Arbeit edirte er auf Grundlage der von Part seh verfassten ersten Auflage eine Neuauflage des »Katalogs der Bibliothek des HofMineraliencabinets 1864« Bei dem grossen Umfange der Specialbibliothek wurde der neue Katalog von allen Fachgenossen als eine werthvolle bibliographische Arbeit begrüsst Die Sommermonate der Jahre i863 und 1864 benützte Schrauf zu längeren Studienreisen nach Deutschland und verweilte dabei wiederholt als Gast des Erzherzogs Stefan auf der Schaumburg, um dessen berühmte Mineraliensammlung und eine grosse Krystallcollection wissenschaftlich durchzuarbeiten und zu katalogisiren Durch den frühzeitigen Tod des Erzherzogs gelangten diese Arbeiten jedoch nicht zur Vollendung Im September 1867 erhielt Schrauf die Stelle des zweiten Custos am Mineraliencabinet Nach Vollendung des Lehrbuches der Mineralphysik beschäftigte er sich fast ausschliesslich mit krystallographischen Studien und nahm auch die begonnene Ausführung des Planes Grailich's wieder auf, alle Mineralformen, »welche genetisch verschieden sind, sowohl in ihrer gegenseitigen geometrischen Abhängigkeit, als auch in Beziehung zu den Fundorten und deren geognostischen Verhọltnissen, systematisch darzustellenô Dieser gross angelegte ằAtlas der Krystallformen âNaturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Notizen ej3 des Mineralreiches, Wien 1865—1878«, für den S ehr auf fast sämmtliche Krystallbilder eigenhändig zeichnete, gedieh bis zur Herausgabe des Heftes Von den selbstständig erschienenen Publicationen Schrauf's ist noch dessen »Handbuch der Edelsteinkunde, Wien 1869« aufzuführen, worin er die neuen Hilfsmittel zur Bestimmung der Edelsteine mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der Praxis verwerthete Als nach dem Tode von Hoernes, im December 1868, Tschermak zum Director des Hof-Mineraliencabinets ernannt wurde, rückte Schrauf in die Stelle des ersten Custos vor Mit dem Uebergange der Cabinetsverwaltung an Tschermak nahm die mineralogische Forschung einen neuen starken Aufschwung Das 1871 von Tschermak gegründete Organ: »Mineralogische Mittheilungen« wirkte anregend auf die wissenschaftliche Production und das mineralogische Cabinet wurde zum zweiten Male der Concentrationspunkt der mineralogischen Forschung in Oesterreich Schrauf war einer der fleissigsten Mitarbeiter an den »Mineralogischen Mittheilungen«, und seine Schaffenskraft erreichte in dieser Periode (1871—1874) den Höhepunkt Seine Untersuchungen betrafen jetzt fast ausnahmslos krystallographische Beobachtungen an dem reichen Material der Sammlungen Im Jahre 1874 wurde Schrauf zum o Ö Professor der Mineralogie an der Universität Wien ernannt Im Herbst dieses Jahres verliess er das Mineraliencabinet, dem er durch volle i3 Jahre angehört hatte Bei seinem Austritte wurde ihm von Sr Majestät als Anerkennung seiner erspriesslichen Thätigkeit das Ritterkreuz des Franz Josefs-Ordens verliehen (Schrauf's Biographie und das Verzeichniss seiner Schriften siehe bei Scharizer: Prof Dr Albrecht Schrauf Eine biographische Skizze Czernowitz, bei Kanarski, 1898.) Th Fuchs Ein eigenthümlicher Fund von Palaeodictyum in Böhmen — Unter einer Anzahl verschiedener problematischer Versteinerungen, welche in der geologischen Sammlung der deutschen Universität in Prag aufbewahrt werden, und mir von Prof Laube in freundlichster Weise behufs näheren Studiums anvertraut wurden, befand sich auch ein sehr regelmässiges, grosszelliges Palaeodictyum auf einem feinkörnigen, scharfen Sandstein von licht semmelbrauner Farbe Die, wie erwähnt, sehr regelmässig sechseckigen Zellen zeigen einen durchschnittlichen Durchmesser von 23 Mm und zeigt das Fossil im gesammten Habitus die grösste Uebereimstimmung mit jenem Palaeodictyum, welches von v d Marck unter dem Namen Glenodictyum hexagonum aus der obersten Kreide Westphalens abgebildet wurde.1) Ein Unterschied ist nur insoferne vorhanden, als die das Netz bildenden Wülste bei dem Marck'schen Vorkommen etwas dicker erscheinen als bei unserem und überdies auch eine faserige Structur zeigen sollen, von welcher sich auf dem vorliegenden nichts erkennen lässt Das Merkwürdigste an diesem Fossile ist aber jedenfalls sein Vorkommen Dasselbe wurde nämlich in dem Steinbruche von Prossein, an der Strasse von Topkowitz nach Marchkowitz nächst Tetschen in Böhmen gefunden, und zwar in einem Sandstein, der bisher dem Braunkohlensandstein von Altsattel gleichgestellt und daher den oligoeänen Süsswasserbildungen zugerechnet wurde Palaeontographica, vol XXII, 1876, pag 68, Taf II, Fig 10 e* ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at 54 Notizen Das Genus Palaeodictyum hat allerdings wie so viele andere Hieroglyphen eine sehr weite geologische Verbreitung und wurde in ganz übereinstimmenden oft ganz ununterscheidbaren Formen vom Devon angefangen bis ins Miocän gefunden, doch, waren es bisher ausnahmslos marine Ablagerungen, in denen diese Fossilien vorkamen Das Auftreten von Palaeodictyum in Süsswasserbildungen wäre demnach eine ganz neue und unerwartete Erscheinung, welche auch bei allen Studien über die Natur dieses Problematicums ins Gewicht fallen müsste Vorderhand scheint es mir aber, dass man sich in dieser Hinsicht doch noch einige Reserve auferlegen müsse Es ist ja bekannt, dass in Böhmen Quadersandstein und Braunkohlensandstein petrographisch so ausserordentlich ähnlich sind, dass dort, wo Versteinerungen fehlen, es mitunter geradezu unmöglich wird, diese beiden Bildungen zu unterscheiden Katzer hat in seiner »Geologie von Bưhmen« auf diesen Umstand besonders aufmerksam gemacht und namentlich auf die Gegend zwischen Leitmeritz und Tetschen hingewiesen, wo die Unterscheidung von Quadersandstein und Braunkohlensandstein oft ganz willkürlich gemacht werden müsse Wenn ich nun hiezu in Erwägung ziehe, dass nach einer freundlichen Mittheilung des Professors Hibsch in Tetschen, des Finders des in Rede stehenden Stückes, in den hier in Rede stehenden Sandsteinen zwischen Topkowitz und Maschkowitz bisher ausser dem erwähnten Pleurodictyum keinerlei bestimmbare Fossilien gefunden wurden, so scheint mir die Möglichkeit noch immer offen zu sein, dass die fraglichen Sandsteine nicht der Braunkohlenformation, sondern der Kreide angehören und demnach nicht eine Süsswasserbildung, sondern eine Meeresbildung sind Dr H Rebel Bericht über eine lepidopterologische Reise nach Bosnien und der Hercegovina — Von der Lepidopterenfauna der genannten Occupationsländer waren bisher nur Bruchstücke bekannt geworden, welche gerade in diesen Gegenden ein auffälliges Ineinandergreifen faunistisch scharf unterscheidbarer Formen erwarten Hessen Es war daher schon lange mein Wunsch, die westlichsten Ausläufer des Balkans persönlich kennen zu lernen, welches Vorhaben ich im Hochsommer heurigen Jahres, unterstützt durch eine hohen Ortes bewilligte Reisesubvention, in Gemeinschaft mit meinem Collegen Dr R Sturany, welcher zum Studium der Molluskenfauna die Occupationsländer aufsuchte, zur Ausführung bringen konnte Wenn es mir in der kurzen Zeit von wenigen Wochen gelungen ist, einen relativ umfassenden Einblick in die hochinteressante Lepidopterenfauna Bosniens und der Hercegovina zu gewinnen, so verdanke ich dieses Resultat vor Allem Herrn Custos Victor Apfelbeck am Landesmuseum in Sarajevo, welcher nicht nur unsere gemeinsamen Excursionen durch seine allseitige Landeskenntniss möglichst erfolgreich gestaltete, sondern mir auch das durch jahrelange Sammelthatigkeit entstandene Lepidopterenmaterial des Landesmuseums zur Durchsicht anvertraute, wodurch ich, bei gleichzeitiger Determinirung unbestimmt gebliebener Formen, eine rasche Orientirung über die faunistisch bemerkenswerthesten Erscheinungen gewinnen konnte Custos Apfel beck hatte auch die Freundlichkeit, meinen Collegen Dr Sturany und mich dem Herrn Civiladlatus Baron Kutschera in Sarajevo vorzustellen, der uns mit grosser Liebenswürdigkeit empfing und unsere Reisezwecke durch Ertheilung einer offenen Ordre an die Landesbehörden, wodurch die Möglichkeit der In- ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Notizen 55 anspruchnahme der Gendarmerie bei Pferdebeschaffungen und Uebernachtungen gegeben war, wesentlich und in sehr dankenswerther Weise gefördert hat Da wir erst Ende Juni Wien verlassen konnten, waren wir mit unseren Excursionen namentlich auf den Besuch der Hochgebirge angewiesen, welche gleichzeitig aber auch zu den faunistisch interessantesten Localitäten Bosniens und der Hercegovina gehören So lernten wir von Sarajevo aus — ausser dem sehr ergiebigen Trebovió (i63o M.) — die Bjelasnica planina (Observatorium 2067 M.) eingehend kennen und besuchten von Konjica (Hercegovina) auch das prächtige Prenj-Gebirge Für die Exploration des mediterranen Theiles der Hercegovina war die Jahreszeit dann gegen Ende Juli bereits zu weit vorgeschritten ; dennoch konnte ich das Vorkommen -einiger bisher nur aus Dalmatien bekannt gewesener Arten namentlich an Microheteroceren in der Umgebung Mostars nachweisen Da eine in Gemeinschaft mit Custös Apfelbeck herauszugebende umfassende Publication über die Lepidopterenfauna der Occupationsländer geplant ist, kann ich mich hier auf die Hervorhebung einiger allgemeineren Gesichtspunkte beschränken und will nur zu deren Illustrirung faunistisch besonders bemerkenswerthe Arten anführen Der persönlich gewonnene Einblick in die faunistischen Verhältnisse hat im Allgemeinen vollständig meine eingangs ausgesprochenen Muthmassungen erfüllt Wie nämlich auch für die Lepidopterenfauna zu erwarten stand, ist der mitteleuropäische Faunacharakter, welcher in Centralbosnien noch vorherrschend genannt werden muss, doch überall durch fremde Elemente auffallend durchsetzt Letztere lassen sich als mediterrane, alpine und pontisch-balkanische Arten unterscheiden Was vorerst mediterrane Lepidopterenformen anbelangt, so bestimmen dieselben bereits vollständig den Faunencharakter des südlichen Theiles der Hercegovina Sie reichen im Narentathale weit nach Norden und treten einzelne selbst noch bei Sarajevo, trotz der hohen Lage dieser Stadt (540 M.), auf Von letzteren Vorkommnissen sei nur Lycaena Telicanns Lang, welche Art seit Jahren bei Ilidz"e auftritt, ferner Agrotis Renigera Hb., Acidalia Luridata var Confinaria H.-S und Acidalia Siibmiitata Tr erwähnt, welche an den Kalkfelsen bei Dariva (Sarajevo) regelmässig gefunden werden In Konjiea fing ich Chauliodus Daucellus Peyer., welche Art bisher nur aus Südfrankreich bekannt war Das alpine Faunenelement fand ich in den Hochgebirgen Bosniens reicher vertreten als im südlich gelegenen Prenjstocke Als typisch alpine Arten seien hier vor Allem Argynnis Pales S.-V., Erebia Epiphron var Cassiope F., Er Manto Esp., Er Gorge Esp und Er Lappona Esp erwähnt, ferner Pyrgus Andromedae Wallgr., welche interessante Art Custos Apfelbeck bei Gacko (Hercegovina) entdeckte Ich selbst konnte die Fauna Bosniens durch Auffinden einiger typisch alpiner Arten wie Hepialus Carna Esp (BjelaSnica), Leucania Andereggii B (BjelaSnica) und Omia Cymbalariae Hb (Trebovic) bereichern.1) An Geometriden seien Psodos Coracina Esp., Cidaria Kollariaria H.-S und Cidaria Cyanata Hb., an Pyraliden Hercyna Phrygialis Hb und Botis Alpinalis S.-V namhaft gemacht Als letztes, gleichzeitig aber auch interessantestes Faunenelement sind pontischbalkanische Lepidopterenarten anzuführen, welche aber nur einen spärlichen Bestandtheil der Fauna bilden Hierher sind beispielsweise Lycaena AnierosFrr., Mela*) Im Vlahina Jezero der Bjela§nica planina fanden Dr S tur any und ich auch Molge alpestris Laur auf, welche aus diesem Gebirgsstocke noch nicht bekannt war âNaturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at cò Notizen nargia Larissa var Herta H.-G., Spilosoma Placida Friv., Cidaria Senectaria H.-S und Crambus Aaitangulellus H.-S zu rechnen Mehrere Arten von zweifellos gleicher Einwanderungsrichtung haben sich auch noch weiter westwärts im Mediterrangebiet ausgebreitet, wie Pyrgus Sidae Esp., Acidalia Filacearia H.-S., Anaitis Simpliciata Tr., Crambus Pauperellus Tr etc Selbstverständlich bedarf es für sehr viele Lepidopterenfamilien, namentlich Microheteroceren, noch einer sehr gründlichen Durchforschung der Occupationsländer Als eines der dringendsten Bedürfnisse in dieser Hinsicht muss derzeit die Exploration des südöstlichen Theiles der Hercegovina bezeichnet werden, wodurch namentlich eine wesentliche Bereicherung der Fauna durch mediterrane und pontisch-balkanische Arten zu erwarten steht So viel lässt sich bereits heute aussprechen, dass auch in den Occupationsländern die für einzelne Thiergruppen (wie für die Omis durch Custos Reiser, für Reptilien durch Dr Fr Werner oder für Mollusken durch Dr R Sturany) gewonnene Einsicht in die geographische Verbreitung nur in der Annahme einzelner gleicher faunistischer Elemente auch für Lepidopteren Anwendung finden kann, in allen anderen Fragen aber jede Thiergruppe entsprechend den ganz verschiedenen Existenzbedingungen und Ausbreitungsmitteln von anderen bedeutend abweicht und eine specielle Erforschung auch in faunistischer Hinsicht nothwendig macht Meine heurige Lepidopterenausbeute aus den Occupationsländern, bestehend aus 204 Arten in 514 Exemplaren, ergänzt in sehr willkommener Weise den bereits vorhandenen reichen Bestand an östlichen Balkanarten, welche grösstentheils von meiner vor zwei Jahren über Anregung und mit Mitteln der »Gesellschaft zur Fưrderung der naturhistorischen Erforschung des Orientes« ausgeführten Reise nach Bulgarien und Ostrumelien herrühren Dr R Sturany Zur Molluskenfauna Bosniens und der Hercegovina — Durch eine mir hohen Ortes bewilligte Subvention war es mir ermöglicht, in Gemeinschaft mit meinem Collegen Dr H Rebel Ende Juni dieses Jahres nach den faunistisch sehr interessanten Occupationsländern zu reisen und dort einige Wochen dem Studium der Molluskenfauna zu widmen Da die letztere trotz der schönen Vorarbeiten von O v Möllendorff (1873), Böttger (1885), Brancsik (1888; 1897) u A nicht vollständig bekannt ist und noch dringend einer planmässigen, durch Jahre fortgesetzten Erforschung bedarf, konnte auch meine diesjährige Tour nicht viel mehr sein als eine vorläufige Recognoscirung des Gebietes Eine monographische Behandlung der Fauna kann erst nach Jahren erwartet werden, wenn es mir gelungen sein wird, theils durch eigene Aufsammlungen, theils durch fremde Hilfe zu einem allseits befriedigenden Materiale gelangt zu sein In den folgenden Zeilen soll das mir gegenwärtig vorliegende Material in allgemeinen Zügen besprochen werden; es setzt sich zusammen aus kleineren Geschenken der Herren Hofrath Dr Steindachner (1892), J Kaufmann (i8g3) und Prof Dr Beck v Managetta (1894), aus den kleinen Einsendungen der Herren W.Hacker, Hawelka und Dr Brancsik (1895), aus dem Sammelergebnisse Dr Werner's (1897), aus meiner diesjährigen Ausbeute (Umgebung von Sarajevo, Trebovic, BjelaSnica planina, Prenj-Gebirge, Mostar) und nicht zum Mindesten aus den werthvollen Aufsammlungen, die mir mein geschätzter Freund Herr Victor Apfelbeck, Custos am bosnisch-hercegovinischen Landesmuseum in Sarajevo, in dankenswerther Weise bis auf Weiteres zur Verfügung stellte ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Notizen 57 Bosnien gehört, wie Ko belt in seiner Zoogeographie ganz richtig sagt, in seinem westlichen Theile faunistisch noch dem Karstgebiete an, zeigt aber im Drinathale mehr alpinen Charakter In der Umgebung von Sarajevo leben nebst einer Reihe von weitverbreiteten mitteleuropäischen Arten zwei charakteristische (eigenthümliche) Formen, die bekannte Xerocampylaea (H Zelebori Pfr.) und die schöne if (Campylaea) moellendorffi Kob Zu den aus Sarajevos Umgebung bisher bekannt gewordenen Arten, die ich zum grossten Theile ebenfalls auffinden konnte, ist noch Pupa pagodula Desm zu verzeichnen, die nächst der Ziegenbrücke im Miljackathale vorkommt Auf der Vucjaluka, nordöstlich von Sarajevo hat Custos Apfelbeck einige Arten gesammelt, die bis auf eine sich auch im Miljackathale finden; und diese eine, die dort etwas fremdartig in den faunistischen Rahmen tritt, ist CL (Pseudalinda) fallax Rm var serbica Moli., also ein Element aus dem Osten Auf dem Trebovió fand ich nebst den von dort bereits constatirten Arten auch eine mit H (Fruticicola) erjaveci Brus, verwandte Form, Buliminus tridens Mllr und eine Hyalina, die am ehesten mit H kutschigi Pfr übereinstimmt, somit ein dalmatinisches Element darstellen würde Es verdient hervorgehoben zu werden, dass auch aus Central-Bosnien, aus Nemila, Hyalina kutschigi Pfr nachgewiesen wurde (Böttger, Jahrb d Deutsch Mal Ges., XII, pag 56.) In der Nähe von Pazarid stiess ich auf einen Buliminus, der in der Farbe ganz dem B montanus Drap, ähnelt, in seinen Dimensionen aber bereits an jene Form des B cefalonicus Mss reicht, die weiter westlich, im Prenj-Gebirge, vorkommt und im Folgenden noch zur Besprechung gelangt Der Fundort für diesen Buliminus aus der mediterranen Fauna liegt zwischen Pazaric und Mrtvanje und wurde gelegentlich des Besuches der BjelaSnica pl berührt In seiner Gesellschaft fand ich Zonites verticillus Fér., Helix (Tachea) hortensis Mllr (!) und H (Fruticicola) ? filicina A Schm., also echte Vertreter der centralbosnischen Fauna Das BjelaSnica-Gebirge enthält sowohl alpine Elemente, wie solche aus dem mediterranen Gebiete Zu den ersteren gehört Pattila rupestris Drap., die aus Bosnien noch nicht bekannt war, und die ich in Mrtvanje an der Waldgrenze und in der Umgebung des Vlahina jezero (1700 M.) nachweisen konnte, Helix (Fruticicola) strigella Drap., Buliminus tridens Mllr., Pupa frumentum Drap., CL (Pirostoma) ventricosa Drap., CI (Alinda) biplicata Mont., Cl (Pirostoma) dubia Drap var und Cl.(Clausiliastra) laminata Mont Von den zur hercegovinischen Fauna hinüberleitenden Arten sind zu nennen H (Campylaea) pou\ol^i Desh var bosnensis Kob., H (Pomatia) secernenda Rm., CI (Dilatarla) succineata Zgl var bosnica Brcsk und Cl.(Delima) decipiens Rm var.fuscata Mlldflf Die Helix secernenda Rm kommt hier in einer hochinteressanten Zwergform vor, die sich auf Krummholz in der Nähe des Vlahina jezero und unterhalb des in einer Höhe von 2067 M gelegenen Observatoriums aufhält Nur ein einziges von den eingesammelten Exemplaren ist annähernd so gross wie die später zu erwähnenden aus dem Prenj-Gebirge; die meisten erreichen, wie die hier zusammengestellten Masse zeigen, kaum die Höhe von 3o Mm Exemplare von der BjelaSnica pl Höhe des Gehäuses Breite » Höhe der Mündung Breite » 29 • 27 Va 28 • 25 27 Va 27 18 19 Va 1 I 15 • H I2 Millimeter Exemplare vom Prenj 26 34 33 34 ]7a 36 35 34 38 34 19 25 24 18 /2 25 25 3i 19 l8 Va 17V2 Millimeter ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at c8 Notizen Was die CI (Dilatarla) siiccineata Zglr var bosnina Brcsk betrifft, so scheint dies eine über alle Höhepunkte des westlichen Bosniens und der Hercegovina in reicher Variabilität und grosser Individuenzahl verbreitete Schnecke zu sein, die, unter Steinen lebend, stets mit jenen He//x-Formen zusammen vorkommt, die der noch weiter zu studirenden nudata-felicina-Gruppe unter den Fruticicolen angehört Es sei schon hier darauf aufmerksam gemacht, dass mir die eben genannte Clausilia auch aus dem PrenjGebirge vorliegt, und zwar in Exemplaren, die genau wie die von Dr Brancsik für den Vòlujak (montenegrinische Grenze) constatirten »bedeutend kleineren, jedoch verhältnissmässig ebenso bauchigen Exemplare« gestaltet sind Eine den Hưhepunkten sozusagen eigenthümliche Schnecke scheint auch Cl (Strigillaria) roschit^HKim zu sein (leider noch nicht beschrieben, wohl aber von Brancsik abgebildet!); sie findet sich in der BjelaSnica planina (Mrtvanje; Vlahina jezero, 1700 M.; Südabhang gegen die Waldgrenze) und im Prenj-Gebirge (Radavac bei Konjica; Tisovica) Die Exemplare von den Localitäten im Prenj-Gebirge zeichnen sich vor den übrigen durch eine bedeutendere Grosse aus Die Trescavica (2100 M.), die ich leider nicht durch eigenen Besuch kenne, birgt ebenfalls eine Art aus dem Mediterrangebiet, nämlich H (Campylaea) pou^ol^i Desh var bosnensis Kob (gesammelt von Hacker), sonst aber echt bosnische Thiere, z B Cl (Herilla) dacica Friv Vom Iwanpasse liegen mir vor: eine Vitrina, in der Gestalt der V elongata Drap, ähnlich, in den Massen aber mit der von BÖttger für Nemila constatirten V brevis Fér var bosmaca Bttg übereinstimmend; ferner Hyalina nitens Mich.; H (Frutici cola)? filicina A.Schm ; Pupa pagodula Desm., bisher nur von Nemila bekannt, von J Kaufmann aber am Iwan in auffallend schlanken Exemplaren gesammelt, die bei einer Lange von 3'i bis 3*5 Mm nur 1*5 bis kaum Mm breit sind und dadurch mit der Varietät gracilis Bttg aus Cattaro und Messenien Aehnlichkeit besitzen; P (Sphyradium) truncatella Pfr ; CI (Pirostoma) ventricosa Drap ; CI (Alinda) biplicata Mont ; CI (Pirostoma) dubia Drap, var.; und CI (Clausiliastra) laminata Mont Zu diesen tritt aber bereits wieder der seltsame Buliminus, dessen Zugehörigkeit zu montanus Drap, oder cefalonicus Mss vorläufig unentschieden bleibt Im Prenj-Gebirge treten noch einige echte Vertreter der central-bosnischen Fauna auf, nämlich Cl (Strigillaria) vetusta Zglr var striolata Parr., CI (Alinda) biplicata Mont., Cl (Clausiliastra) laminata Mont, und eine an CI grossa Zglr und melanostoma A Schm gemahnende Form Sie werden aber von mediterranen Formen sozusagen erdrückt: es lebt hier erstens H (Campylaea) pou^ol^i Desh in einer Varietät, die ich wegen ihres abgeflachten Gehäuses als bosnensis Kob ansprechen muss, während v Möllendorff (1873) für das Prenj-Gebirge die var minor = montenegrina Zglr angibt; zweitens H.(Pomatia) secernenda Rm.; drittens der schon oben erwähnte Buliminus in einer Forni, die von Radavac herüber auf die BjelaSnica im Prenj und wieder hinab zur Tisovica-Alpe reicht, von Möllendorff als B.cefaloniciis Mss erwähnt und gegenwärtig B cefalonicus Mss var concolor Westld genannt wird; viertens Cl (Dilataria) succineata Zgr in der bereits mehrfach erwähnten Varietät bosnina Brcsk., sehr zahlreich und anscheinend über das ganze Gebirge verbreitet; ferner ein paar Delimen und eine Varietät von Pomatias gracilis K (Pfr.) Hiezu kommt schliesslich noch die eigenthümliche Cl (Strigillaria) roschit^ii Kim in einer grossen Form und von Fruticicolen jene schwer zu beurtheilende Art, die man meist in Gesellschaft von Cl succineata Zglr findet, und die hier besonders gross wird und ähnlich gefärbt ist wie leuco\ona (Z.) G Pfr ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Notizen 59 An dieser Stelle seien einige Bemerkungen über Funde an der montenegrinischen Grenze und in Montenegro selbst eingeschoben Vom Volujak hat mir mein Freund V Apfel beck Arten übergeben; es sind dies CI (Dilatarla) succineata Zglr var bosnica Brcsk., eine hochinteressante Form der H (Xerocampylaea) \elebori Pfr (var costulata Brcsk.), dann jene schon mehrfach erwähnte Fruticicola aus der nudata-Gruppe und H (Xerophila) candicans Zglr in einem Exemplare, das durch ein hohes Gewinde ausgezeichnet ist Auf dem Dumitor (Dormitor) hat Custos Apfelbeck gefunden: CI (Dilatarla) succineata Zglr in einem nicht gut erhaltenen Stück, Cl (Herilla) daclca Friv in einer Form, die an Frauenfeldi (Zeh) Rm erinnert, aber davon durch die Faltenbildung sich unterscheidet, und Limnaea peregra Drap var Im westlichen Montenegro hatDr.Werner 1897 eine Reihe Arten gesammelt, die mediterranen Charakter haben (Helix secernenda Rm., Helix pou^ol^l Desh., Helix carthuslana Mllr., Bullminus seductills Zglr., Bullmlnus qulnquedentatus Mhlf.) und überdies ein lebhaft an Napaeus reitterl Bttg erinnerndes Exemplar ans Cettinje, Neritina ßuviatilis L var aus der Rjeka und Zonitoides nitida Mllr., also eine mehr centralbosnische, hier noch nicht constatirte Art, aus Cettinje zustande gebracht In der westlichen Hercegovina sind durchaus mediterrane Formen zuhause; in die für diese Partie bereits bekannt gewordene Liste sind noch folgende Funde aufzunehmen: H (Xerophila) profuga A Schm., von Apfelbeck in Caplina, von Dr Werner in Gacko gefunden; H (Xerophila) variabilis Drap., Trebinje; Cl Agathylla) sulcosa Wgnr., Trebinje; Limnophysa palustris Mllr., Mostarsko blato; Paludlna spec, und Sphaerlum corneum L., Cepelica-Fluss (leg Dr Werner) In Podvele2 bei Mostar fand Dr Werner eine Medora sp., die keineswegs mit der von Möllendorff für Mostar angeführten M.erisA Schm zusammenfällt, sondern sich eher an aquila Parr, von der Insel Curzola und Lagosta anschliesst Weitere Einsendungen aus Mostar gewärtigend, hoffe ich über diese Art, die mir leider nur in einem schlecht erhaltenen Exemplare vorliegt, bald ins Reine zu kommen, und ebenso über einen mir seinerzeit von Herrn Prof Dr v Beck übergebenen Planorbls aus dem Mostarsko blato, der dort neben albus Mllr vorkommt und lebhaft an deformis Hartm (!) gemahnt Annalen des k k naturhistorischen Hofmuseums, Bd XIII, Heft 2, \i ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at i8g8 Band XIII Annalen des k k naturhistorischen Hofmuseums Notizen Inhalt: Dr R Sturany Ueber ein Massengeschenk von Nautilus -Exemplaren durch Dr Zdekauer Dr R Sturany Ueber ein Masserigeschenk von IVaw£z7MS-Exemplaren durch Dr Zdekauer — Herrn Dr Alfred Zdekauer aus Trautenau ist es gelungen, während seines Aufenthaltes im Bismarck-Archipel eine grössere Anzahl von Nautilus-Exemplaren lebend zu erbeuten Dieselben wurden zur Nachtzeit geködert, und zwar mittelst kleiner Fische, die in den Korallen sich aufhalten Die diesbezügliche interesante Mittheilung Dr Zdekauer's besagt, dass grosse Fischkörbe, in denen der Köder befestigt worden war, Abends in eine Tiefe von circa 200 Fuss versenkt und am folgenden Morgen noch vor Sonnenaufgang wieder gehoben wurden Besonders häufig soll dieser interessante, noch vor wenigen Jahren hoch im Preise gestandene Céphalopode in der Blanche-Bai vorkommen Da Herr Dr Zdekauer die dankenswerthe Güte hatte, bei seiner Rückkehr nach Wien das vorzüglich conservirte Material dem naturhistorischen Hofmuseum geschenkweise zu überlassen, so sei hiermit nicht blos der hohe Werth des Geschenkes hervorgehoben, sondern auch das Resultat der wissenschaftlichen Sichtung des genannten Materiales mitgetheilt Die sämmtlichen Exemplare gehören unzweifelhaft dem Typus von Nautilus pompiliust) an Nur Exemplare sind Weibchen, während 20 Exemplare dem männlichen Geschlechte angehören, und zwar sind 15 d normal entwickelt, d h mit einem linksgelegenen Spadix ausgestattet, ein einziges Exemplar besitzt einen rechtsgelegenen Spadix, und bei im Wachsthume noch ein wenig zurückgebliebenen cf fehlt der Spadix Die Thatsache, dass der Spadix mitunter auch rechts angelegt, d h aus den vier ventralen inneren Tentakeln der rechten Seite gebildet wird, erwähnt zuerst Willey; ) bei seinen Untersuchungen ergab sich für diesen exceptionellen Fall allerdings ein günstigeres numerisches Verhältniss: von 3j diesbezüglich untersuchten cf hatten nämlich 23 den Spadix auf der linken Seite und 14 einen rechtsgelegeneri *) A Vayssière gibt in seiner Schrift »Étude sur l'organisation du Nautile« (Ann Se Nat., Sér 8, Vol Il, 1896, pag iZj—186, pis.) eine Uebersicht und Beschreibung der recenten NautilusArten; es sind dies: a) potnpilius L (Syn.: ambiguus Sow., stenotnphalus Sow und minimus Sow.), b) macromphalus Sow., c) umbilicatus Lister (Syn.: scrobiculatus Sol und crassus-umbilicatus Chemn.) Zu einem im Wesentlichen hiermit übereinstimmenden Resultate ist A Willey gekommen (Quart Journ Micr Sc, XXXIX, 1897, Pag« 2 7ff«)>e r anerkennt ebenfalls nur die drei genannten Arten, führt aber den N scrobiculatus nicht als Synonym, sondern als Varietät des N umbilicatus an, und ebenso ist nach seiner Auffassung N stenomphalus eine Varietät von N pompilius; zu letzterem stellt er überdies drei neue Varietäten, nämlich Moretoni, perforatus und marginalis, wovon die ersten beiden eine schwache Andeutung von Nabelung besitzen und zusammen mit stenomphalus und scrobiculatus die Uebergangsreihe des N potnpilius zu den weit genabelten Arten umbilicatus und macromphalus vervollständigen ) Willey, »Letters from New Guinea on Nautilus etc.« (Quart Journ Micr Sc, XXXIX, 1897, pag 145—152 et 166—180) Ânnalen des k k naturhistorischen Hofmuseums, Bd XIII, Heft 4, 1898 g ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at 62 Notizen Die Bestimmung des Geschlechtes nach der Schale allein ist etwas Unmögliches Vayssière behauptet zwar.(1 c, pag 157fr.), dass sich wenigstens die erwachsenen Q und cT nach der Schale unterscheiden lassen", das ỗ soll eine von beiden Seiten comprimine, mithin nach vorne mehr oder minder zugespitzte Schale besitzen, die Schale des cf aber einen in der Peripherie mehr abgerundeten Schalenrand aufweisen Nur von diesem Gesichtspunkte aus wäre ich in der Trennung der Geschlechter zu keinem bestimmten Resultate gelangt; denn ein paar der nach anderen Merkmalen als $ erkannten Exemplare haben einen schön gerundeten Schalenrand, also nach Vayssière einen männlichen Schalencharakter, während andererseits sichere cT seitlich comprimirt erscheinen Ueberdies haben die eingangs erwähnten vier cf, denen der Spadix noch mangelt, bereits eine recht deutlich verbreiterte und gerundete Schale, obwohl ihnen (als jungen Exemplaren) nach Vayssière's weiteren Auseinandersetzungen dieses Merkmal noch fehlen soll Schliesslich ist auch die von Vayssière für das Ç geltend gemachte »ondulation plus marquée du bord marginal« unverständlich und kein durchgreifendes Geschlechtsmerkmal So ist es denn unerlässlich, zur Feststellung des Geschlechtes die Weichtheile zu untersuchen Ist der Spadix so mächtig entwickelt, dass er auch beim stark contrahirten Spiritusexemplar nicht innerhalb der äusseren Tentakeln verborgen bleiben kann, sondern knospenartig hervortritt oder mindestens mit der wabenartigen Oberfläche des modificirten elften inneren Tentakels x) hervorlugt, dann ist das männliche Individuum natürlich mit dem ersten Blick erkannt Diese Fälle sind aber nicht häufig Andererseits kommt es auch nur selten vor, dass ein sofort durch das Hervorschauen der für das weibliche Geschlecht charakteristischen, in der Regel versteckten Lippententakeln erkennbar ist Gewöhnlich ist es nothwendig oder wenigstens angezeigt, durch einen Schnitt zwischen Trichter und Mundkegel nachzuhelfen und dadurch den Spadix des d1 oder die Lippententakel des ỗ freizulegen Verzichtet man auf die Integritọt des Siphos und zieht das ganze Thier aus der Schale, so kann man sich natürlich sehr rasch über das Geschlecht orientiren Die Nidamentaldrüsen des Ç sind hier an der convexen, d.h vorderen und unteren Partie meist unzweifelhaft und ohne weitere Untersuchung zu erkennen; die Penisöffnung des cf, in der Medianlinie vor dem After gelegen, kann durch das einfache Zurückschlagen des Mantels und der Kiemen sofort sichtbar gemacht werden Bei der Untersuchung des Zdekau er'sehen Materiales, das — wie gesagt — eine glänzende Acquisition des Hofmuseums bedeutet, fand ich auch den von Willey ) erwähnten Parasiten des Nautilus (Caligus nautili) in Anzahl vor, und zwar innerhalb des Mantels, in der Nähe von Kiemen und Trichter *) Den Spadix eines erwachsenen ỗf genau beschrieben und insbesonders die Zugehörigkeit seiner einzelnen Bestandtheile zu den vier ventralen inneren Tentakeln, aus denen er hervorgegangen ist, klargelegt zu haben, ist das Verdienst Vayssières, dessen schöne Arbeit bereits oben citirt wurde Die vollständige iVaiifi/us-Literatur findet man bei Lawrence E Griffin (»Notes on the Anatomy of Nautilus Pompilius« Zool Bull., I, 1897—1898, pag 147—161) verzeichnet ) L c , pag 145 ... die Hauptsammlung behufs Auswahl für die terminologische Sammlung brauchbarer Annalen des k k naturhistorischen Hofmuseums, Bd XIII, Heft 1, 1898 b ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter... Wesentlichen jener des k k kunsthistorischen Hofmuseums entspricht und der zufolge, vom October 1897 angefangen, das Museum an fünf Tagen, d i an jedem Sonn- und Feiertage (mit Ausnahme des Oster- und... betriebenen Ausgrabungen bei Dobrava in Unterkrain Die Sammlungen und Bibliotheken des k k naturhistorischen Hofmuseums wurden auch in diesem Jahre durch Geschenke von Seite mehrerer gelehrten

Ngày đăng: 06/11/2018, 23:09