1. Trang chủ
  2. » Ngoại Ngữ

Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums 18 0123-0347

227 18 0

Đang tải... (xem toàn văn)

Tài liệu hạn chế xem trước, để xem đầy đủ mời bạn chọn Tải xuống

THÔNG TIN TÀI LIỆU

Thông tin cơ bản

Định dạng
Số trang 227
Dung lượng 19,49 MB

Nội dung

©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Studien über die Lepidopterenfauna der Balkanländer Von Dr H Rebel I.Teil Bulgarien und Ostrumelien (Vorgelegt von der Gesellschaft zur Förderung der naturhistorischen Erforschung des Orients.) Mit i Tafel (Nr III) Vorwort Im Jahre 1896 unternahm ich mit Mitteln der Gesellschaft zur Förderung der naturhistorischen Erforschung des Orients eine zoologische Studienreise nach Bulgarien und Ostrumelien, über deren äußeren Verlauf ich bereits an anderer Stelle eingehend berichtet habe.1) Auf meinem entomologischen Spezialgebiet hatte ich gleich anfangs den Plan ins Auge gefaßt, als Frucht der Reise eine zoogeographische Studie über die Verbreitung der Lepidopteren in diesen östlichen Ländern zu liefern Die Bearbeitung des reichen, namentlich aus Ostrumelien mitgebrachten Materiales ergab einen vorwiegend orientalischen Charakter der Fauna, so daß mir ein Einblick in die fast unbekannte Hochgebirgsfauna von Westbulgarien, wo dieser Faunencharakter von vornherein nicht zu erwarten stand, dringend geboten schien, bevor ich an die weitere Ausführung meines Planes schreiten konnte Im Jahre 189g ergab sich nun die Möglichkeit, den in Slivno ansässig gewesenen, seither verstorbenen Berufssammler Josef Haberhauer, den ich auch zu meinen Touren in Ostrumelien im Jahre 1896 engagiert hatte, zu einer Sammelreise in das Rilogebiet subventionieren zu können Seine Sammelresultate blieben jedoch hinter den gehegten Erwartungen weit zurück, woran teils das vorgeschrittene Alter Haberhauers, teils eine Reihe anderer ungünstiger Umstände Schuld trugen Gerade die Unzulänglichkeit des Hochgebirgsmateriales festigte aber in mir den Wunsch, dieses *) Jahresbericht der genannten Gesellschaft für das Jahr 1896, S 6—12 Annalen des k k naturhistorischen Hofmuseums, Bd XVIII, Heft u 3, igo3 11 ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at 124 Dr H Rebel faunistisch hochinteressante Terrain noch vor Abschluß meiner Arbeit persönlich aufsuchen zu können Hierzu bot sich endlich im Vorjahre günstige Gelegenheit, indem eine Einladung Hofrates Dr P Leverkühn, Direktor des der Vollendung nahen fürstlichen naturhistorischen Museums in Sophia, an mich erging, ihm bei Anordnung des entomologischen Teiles der Sammlungen behilflich zu sein Ich nahm nun längeren Aufenthalt in Sophia, von wo aus es mir auch möglich war, mit Unterstützung des k k naturhistorischen Hofmuseums die erwünschte Tour in das Rilogebiet auszuführen und die dortige Hochgebirgsfauna aus eigener Anschauung kennen zu lernen Nunmehr stand dieser Umstand nicht mehr hindernd im Wege und ich konnte zum Abschlüsse meiner Arbeit schreiten Inzwischen war über die bis dahin wenig gekannte bulgarische Lepidopterenfauna eine Anzahl Publikationen von bulgarischer und englischer Seite erschienen, welche im speziellen Teile vorliegender Arbeit ihre volle Berücksichtigung finden Bezüglich der bulgarischen Publikationen muß ich bemerken, daß dieselben mehr von patriotischem Eifer als von wissenschaftlicher Zuverlässigkeit Zeugnis ablegen, und daß eine strenge Sichtung der darin enthaltenen zahlreichen Angaben bei ihrer Benützung dringend geboten war Soweit es mir möglich wurde, benützte ich meinen letzten Besuch in Sophia auch dazu, eine Reihe zweifelhafter bulgarischer Angaben durch Prüfung des Belegmateriales richtigzustellen Überdies erfuhr ich bei diesem Vorhaben auch von mehreren Seiten durch Einsenden von Material Unterstützung, in welcher Hinsicht ich nur Kustos V Apfelbeck in Sarajevo, Prof P Bachmetjew und A Drenowski in Sophia dankend erwähne Auf diese Weise erweiterte sich aber der spezielle Teil der vorliegenden Arbeit zu einem kritischen Verzeichnis sämtlicher bisher aus Bulgarien und Ostrumelien nachgewiesenen Lepidopterenarten Es steht daher zu hoffen, daß die vorliegende Arbeit nicht bloß ihren ursprünglichen Zweck einer zoogeographischen Studie, den sie im allgemeinen Teile erledigt, sondern auch jenen erfüllt, der weiteren Forschung auf diesem entomologischen Gebiete in Bulgarien eine gesicherte Basis zu geben Wien, im Februar igo3 ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Studien über die Lepidopterenfauna der Balkanländer I25 Allgemeiner Teil I Einleitung Die Verbreitung flugfähiger Insekten, wie es die Lepidopteren in der Hauptmasse ihrer Formen sind, wird im allgemeinen als Quelle für die Erkenntnis der faunistischen Verhältnisse eines Territoriums weit unterschätzt Man ist häufig nur zu sehr geneigt, in dem Flugvermögen derselben ein Mittel nahezu schrankenloser Ausbreitungsfähigkeit zu erblicken, und übersieht hierbei ganz, daß die Tatsache einer oft extrem lokalen Verbreitung dieser Organismen im schroffen Gegensatze zu obiger Annahme steht In Wahrheit dient die Flugfähigkeit der Hauptmasse der Insekten nur bei der unmittelbaren Befriedigung ihres Geschlechts- und Nahrungstriebes und hat in der Regel nur eine Ortsbewegung der Individuen zur Folge, die sich auf mehr oder wenig entfernte Stationen ein und derselben Lokalität beschränkt Bei stationären Existenzbedingungen erfolgt auf viel Generationen hinaus keine nennenswerte Verschiebung der Wohnplätze einer Art, geschweige denn eine unbegrenzte Ortsbewegung des Individuums Wo letztere eintritt, haben wir es mit einer ganz ausnahmsweisen Erscheinung zu tun, die wir als «Wanderung» kennzeichnen Die Lepidopterenarten, bei denen Wanderungen in Einzel- oder Massenzügen weit über die Grenzen der gewöhnlichen Wohnplätze hinaus konstatiert wurden, umfassen in der paläarktischen Region nicht einmal Ijs°lo des Faunenbestandes, spielen also bei faunistischen Studien, bei welchen die Artenzahl in erster Linie in Betracht kommt, keine nennenswerte Rolle Daß auch derartige Zugtiere durch ihre gelegentlich große Individuenmenge eine hervorragende Erscheinung im temporären Faunenbilde darstellen kưnnen, steht andererseits natürlich aer allem Zweifel Im allgemeinen haben wir es aber mit relativ stationärem Verhalten der Faunenelemente zu tun, sofern nicht die menschliche Kultur zerstörend oder unbeabsichtigt auch fördernd einwirkt Jene Faktoren, welche für die Fauna eines Territoriums ausschlaggebend sind und häufig als natürliche Existenzbedingungen bezeichnet werden, wie die geographische Begrenzung und physikalische Beschaffenheit des Landes, Temperatur-, Niederschlagsverhältnisse und Vegetationscharakter, können allerdings in ihrer gegenwärtigen Beschaffenheit und Wirkungsweise leicht erkannt, und durch Kombination derselben kann auch einiger Einblick in die faunistischen Verhältnisse eines Territoriums gewonnen werden Allein diese Faktoren waren nicht immer von gleicher Beschaffenheit und Intensität, sie haben selbst in den jüngsten Perioden erdgeschichtlicher Entwicklung starke Veränderungen erlitten, die selbstredend von grưßtem Einflüsse auf die Gestaltung der faunistischen Verhältnisse sein mußten Diese menschlich zeitfernen Veränderungen sind aber unserer direkten Wahrnehmung fast stets entzogen und können nur aus erhalten gebliebenen Begleiterscheinungen erschlossen werden Unter letzteren verdient nun die Insektenfauna und insbesondere die Lepidopterenfauna eines Landes gewiß eine viel beachtenswertere Stelle, als ihr im allgemeinen bisher zuteil wurde Nicht bloß das relativ hohe geologische Alter dieser Tierformen, sondern vor allem ihre große Reaktionsfähigkeit auf Temperatureinflüsse, die in der Veränderung ihrer Schuppen11* ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at 126 Dr H Rebel bekleidung leicht erkennbar zum Ausdrucke kommt, eignet sie in hervorragender Weise zu Objekten zoogeographischer Betrachtung Dabei steht hier in der Regel eine Artenund Individuenmenge der Beobachtung zur Verfügung, wie sie auch nicht annähernd in anderen Tierklassen geboten wird Wie in der Geologie bei stratigraphischer Betrachtung das Alter eines Horizontes durch das Auftreten bestimmter Leitfossilien erschlossen wird, ebenso lassen sich nicht bloß starke und anhaltend gewesene klimatische Veränderungen aus dem lokalen Erhaltensein von Arten erkennen, deren sonstige Verbreitung und Lebensansprüche mit den allgemein gebotenen Existenzbedingungen des Territoriums nicht im Einklänge stehen, sondern auch eine andere Begrenzung des Festlandes kann mit Sicherheit aus dem numerischen Überwiegen von Arten gefolgert werden, deren Verbreitungszentrum heute, durch das Meer getrennt, in einem anderen Weltteile liegt Hervorgehoben muß werden, d den einzelnen Hưhenregionen eines Territoriums ein ungleicher Wert bei Beurteilung der faunistischen Verhältnisse zukommt Entscheidend hierfür ist wesentlich die geographische Lage und Begrenzung des Territoriums Ein Territorium wie Bulgarien und Ostrumelien, welches südlich fast den 41 Breitegrad erreicht, nördlich aber nur an wenigen Punkten den 44 Breitegrad überschreitet — also annähernd die Lage von Mittelitalien besitzt — dessen isoliertes Gebirge sich jedoch in den Gipfeln über 2500 m erhebt, läßt selbstverständlich in dieser montanen Region am ersten jene Formen erwarten, die uns über die faunistische Vergangenheit des Landes am besten Aufschl geben kưnnen Stehen die Bewohner der Hochregion in einem solchen faunistischen Gegensatz zu jenen der tiefer gelegenen Gebietsteile, daß derselbe nicht durch bloße Anpassung endemischer Formen an montane Verhältnisse erklärt werden kann, so muß notwendigerweise ein Wechsel in" der Bewohnerschaft des Territoriums angenommen werden Denn eine Einwanderung in das Hochgebirge konnte nur dann stattfinden, wenn die eindringenden Faunenelemente auf ihrem Wege Stationen mit ihnen zusagenden Existenzbedingungen vorfanden Sofern letztere heute fehlen, müssen demnach starke klimatische oder territoriale Veränderungen seither eingetreten sein Es soll nun hier nach Besprechung der faunistischen Verhältnisse auch der Versuch gemacht werden, ohne eingehende Berücksichtigung der einschlägigen Resultate anderer Forschungsgebiete, allein aus den Tatsachen der Verbreitung und Ethologie der Vertreter einer Insektenordnung einen Schluß auf die Veränderung der früher gedachten Faktoren rücksichtlich des Territoriums zu ziehen (cfr Schlußfolgerungen) Nur zur allgemeinsten Orientierung müssen vorerst noch einige kurze Bemerkungen über die gegenwärtigen topographischen, klimatischen und floristischen Verhältnisse Bulgariens und Ostrumeliens ihren Platz finden Bulgarien und Ostrumelien mit einem Areal von rund 64.000, rücksichtlich 35.900

Ngày đăng: 06/11/2018, 23:07