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Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums 20 0359-0464

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©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Ergebnisse einer naturwissenschaftlichen Reise zum Erdschias-Dagh (Kleinasien) Ausgeführt von Dr Arnold Penther und Dr Emerich Zederbauer auf Kosten der «Gesellschaft zur Fưrderung der naturhistorischen Erforschung des Orients in Wien» (nunmehr «Naturwissenschaftlicher Orientverein in Wien») im Jahre 1902 II Botanischer Teil Mit S Tafeln (Nr XI—XV) und Abbildungen im Texte Unter Mitwirkung von J Bornmüller (Leguminosae p p.), E Hackel (Gramineae), H Freih v Handel-Mazzetti (Hepaticae, Taraxacum), A v Hayek (Compositae p.p.), F v Höhnel (Fungi), Emma Lampa (Algae), F Matouschek (Muscineae), J Stadimann (Leguminosae^Scrophiilariaceaep y^Juncaceae), J Steiner (Lichenes), F Vierhapper (Caryophyllaceae, Erigeron) und Anna Witasek (Campanulaceae) Bearbeitet von E Zed erb aiier EINLEITUNG JL)as vulkanische Gebiet des Erdschias-Dagh ist zwar schon von mehreren Botanikern besucht, so von Balansa, Kotschy, Tchihatchef, Bornmüller und Siehe, und teilweise erforscht worden, doch handelte es sich zumeist um gelegentliche Besuche von einigen Tagen, wodurch zwar verhältnismäßig viele Pflanzen aus dem Gebiete bekannt wurden, aber noch keineswegs ein Bild der Vegetation gegeben wurde Tchihatchef hat in seinem Werke «Asie mineure» die Vegetationsverhältnisse, die er bei seinem Aufstiege von Süden über Gereme zum östlichen Krater beobachtet hatte, kurz erwähnt, aber das ist nur ein ganz verschwindend kleiner Teil des großen Gebietes Er hat auch in bezug auf die Zahl der Pflanzen in seinen «Études sur la végétation des hautes montagnes» Vergleiche mit den Gebirgen Kleinasiens und Armeniens gezogen, was eine wertvolle Übersicht über Reichhaltigkeit, respektive Armut an Pflanzenspezies und die Verbreitung der Arten in diesen Gebieten ist Annalen des k k naturhistorischen Hofmuseums, Bd XX, Heft 4, igo5 26 ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at 36o Dr A Penther-Dr E Zederbauer Naturwissenschaftliche Reise zum Erdschias-Dagh Der Erdschias-Dagh (Argäus), ein vor langer Zeit erloschener Vulkan — nach Strabo soll er noch Anfang der christlichen Zeitrechnung Feuer gespien haben — steht isoliert sowie der westlich gelegene Hassan-Dagh und die übrigen zahlreichen Vulkane der Hochebene Kleinasiens, und ist viel später aufgetürmt worden als seine Nachbarn, der Taurus, Antitaurus, Kaukasus und die kleinasiatischen Randgebirge Wie nun die Besiedelung von den benachbarten Gebirgen vor sich ging, welche Arten er mit dem Kaukasus, Taurus einerseits und mit den europäischen Gebirgen andererseits gemeinsam hat, ob er endemische Formen besitze und dergleichen Fragen mehr schwebten mir vor Augen, als wir die Reise von Wien nach Konstantinopel am i Mai 1902 antraten Wir trachteten auch an anderen Orten, wo wir während der Reise gezwungen waren, längeren Aufenthalt zu nehmen, Aufsammlungen zu machen, so in Prinkipo, Bujukdere am Bosporus, in Konia, von wo aus der Serai-Dagh bestiegen wurde, und in Steppen, die wir auf der Reise nach Kaisarie durchfuhren Von Mitte Mai bis anfangs August verweilten wir im Gebiete des Vulkanes selbst Näheres über die Reiseroute und über den Erdschias-Dagh im I Teile (zoologischer Teil) und den Abhandlungen der k k geographischen Gesellschaft in Wien, Bd VI, Nr «Eine Reise in das Gebiet des Erdschias-Dagh (Kleinasien)» von Dr A Penther Aufzählung der gesammelten Pflanzen und Beschreibung neuer Arten KRYPTOGAMEN Schizophyceae Bearbeitet von Emma Lampa Synechoccus aeruginosus Näg Erdschias-Dagh, auf Felsen in einer Höhle des Kartyn-Dagh oberhalb Hadschilar, ca 23oo m Gleocapsa Itzigsohnii Bor Erdschias-Dagh, auf Felsen in einer Höhle des Kartyn-Dagh oberhalb Hadschilar, ca 236o m Chamaesiphon incrustans Grün Erdschias-Dagh, in einem raschfließendenBache oberhalb Tschomakly, ca 2000 m, in einer Höhle des Kartyn-Dagh oberhalb Hadschilar, ca 23oo in Phormidium calidum Gom Erdschias-Dagh, in einem stehenden Wasser oberhalb Tschomakly, ca 2000 m Phormidium ambiguum Gom In einem Brunnen bei Angora ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at II Botanischer Teil Kryptogamen 361 Lyngbia amoena Kütz Erdschias-Dagh, in einem rasch fließenden Bache oberhalb Tschomakly, ca 2000m Lyngbia aerugineo coerulea Garn Erdschias-Dagh, in einem stark fließenden Bache oberhalb Tschomakly, ca 2100 m Lyngbia calcicola Kütz Erdschias-Dagh, in einem stark fließenden Bache oberhalb Tschomakly, ca 1800m Lyngbia confervoides Garn Erdschias-Dagh, in einem rasch fließenden Bache oberhalb Tschomakly, ca 2000 m Lyngbia membranacea Kütz Erdschias-Dagh, in einem rasch fließenden Bache oberhalb Tschomakly, ca 1800 m Lyngbia rupicola Hansg Erdschias-Dagh, in einem stark fließenden Bache oberhalb Tschomakly, ca 1800 m, unter dem Wasserfalle Lyngbia subtilissima Kütz In einem fließenden Wasser bei Soisaly Lyngbia thermalis Rabh Unter dem Wasserfalle bei Tschomakly, 1800 m Hypheothrix calicola (Ag.) Rabh Erdschias-Dagh, in einem stark fließenden Bache oberhalb Tschomakly, ca 2100 m Schizothrix pulvinata Kütz Erdschias-Dagh, in einem stehenden Wasser oberhalb Tschomakly, ca 1800 m Symploca muralis Kütz Erdschias-Dagh, in der Quelle bei Ewerek, ca 1400 m Symploca hydnoides var genuina Gom Erdschias-Dagh, in einem Hochmoor beim nördlichen Krater, ca 2900 m Nostoc humifusum Carm Erdschias-Dagh, beim Wasserfalle oberhalb Tschomakly, ca 1800 m Nostoc sphaericum (Poiret) Vauch Erdschias-Dagh, in einem rasch fließenden Bache oberhalb Tschomakly, ca 1800 m Anabaena gelatinosa Rabh Erdschias-Dagh, in einem fließenden Bache oberhalb Tschomakly, ca 1800 m Scytonema penicillatum Kütz Erdschias-Dagh, auf einem Felsen in einer Höhle des Kartyn-Dagh oberhalb Hadschilar, ca 23oo m Tolypothrix penicillata Thur Erdschias-Dagh, in einem stark fließenden Bache oberhalb Tschomakly, ca 1800 m Calothrix caespitosa Kütz Erdschias-Dagh, unter dem Wasserfalle oberhalb Tschomakly, ca 1800 ?w Calothrix parietina Thür Erdschias-Dagh, auf Felsen in einer Höhle des Kartyn-Dagh, oberhalb Hadschilar, ca 23oom 26* ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at 3Ó2 Dr A Penther-Dr E Zederbauer Naturwissenschaftliche Reise zum Erdschias-Dagh Zygnemaceae Bearbeitet von Emma Lampa Spirogyra decimina var ßavicans (Kütz.) Rabh Konia, in einem kleinen stehenden Wasser Spirogyra longata (Vauch.) Kütz Erdschias-Dagh, in einem schwachfließendenBache oberhalb Hadschilar, ca 2000 m Spirogyra majuscula Kütz Erdschias-Dagh, in einer Höhle oberhalb Tschomakly, ca 1800 m Spirogyra neglecta (Hass.) Kütz Erdschias-Dagh, in einer Höhle oberhalb Tschomakly, ca 1800 m Spirogyra nitida (Dillw.) Link Erdschias-Dagh, in einem stehenden Wasser bei Soisaly Spirogyra rivularis Rabh Erdschias-Dagh, in einem fließenden Wasser bei Soisaly Spirogyra varians (Hass.) Kütz In einem stehenden Wasser bei Kargyn Erdschias-Dagh, in einem stehenden Gewässer bei Soisaly, ca 1100 m Spirogyra velata Nordst Brunnen bei Sofular in der Nähe von Angora Zygnema affìne Kütz Erdschias-Dagh, in einem kleinen Gebirgsbache beim nördlichen Krater, 2850 m, oberhalb Tschomakly, ca 2100 m Zygnema bipunctatum Dillw In einer Quelle bei Angora Zygnema stellinum (Vauch.) Ag Brunnen bei Sofular in der Nähe von Angora Mesocarpaceae Bearbeitet von Emma Lampa Mougeotia genuüexa (Dillw.) Ag Erdschias-Dagh, in einem stehenden Gewässer bei Soisaly, ca 1100 m Chlorophyceae Bearbeitet von Emma Lampa und Dr E Zederbauer Sphaerella nivalis Sommerf Erdschias-Dagh, im östlichen Krater, ca 2800 m Botryococcus Braunii Kütz Erdschias-Dagh, im Sary-Göl, 2229 m Pleurococcus miniatus Kütz Erdschias-Dagh, auf Felsen in einer Höhle des Kartyn-Dagh oberhalb Hadschilar, ca 23oom ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at II Botanischer Teil Kryptogamen 363 Ulothrix nitens (Menegh.) Kütz In einem Brunnen bei Dedemkưi Ulothrix rigidula Kütz Erdschias-Dagh, in einem flienden Wasser bei Soisaly, ca n o o m Ulothrix rivularis Kütz Erdschias-Dagh, in einem stark fließenden Bache oberhalb Tschomakly, ca 1800W Ulothrix subtilis Kütz In einem Brunnen bei Dedemköi Conferva bombycina (Ag.) Lagerh Erdschias-Dagh, in einem kleinen Bache beim nördlichen Krater, ca 2850 m, in einem stehenden Wasser oberhalb Tschomakly, ca 1800 m Oedogonium crispum (Hass.) Wittr Erdschias-Dagh, in einem stark fließenden Bache oberhalb Tschomakly, ca 1800 m Pediastrum Boryanum (Turp.) Menegh Erdschias-Dagh, im Sary-Göl, 2229 m Cladophora canicalaris (Roth) Kütz Bei einer Mühle in der Nähe von Angora Cladophora crispata (Roth) Kütz Adschi-Göl bei Karapunar auf Felsen des Ufers, in einem Brunnen bei Angora Cladophora fracta (Dillw.) Kütz In einem fließenden Wasser bei Soisaly n o o m , bei Tschomakly 1800m, in einem Brunnen bei Angora Cladophora globulina Kütz Erdschias-Dagh, in einem stehenden Wasser oberhalb Tschomakly, ca 1800 m Cladophora fracta f gossypina In einem Brunnen bei Angora (Draparn.) Rabh Chara crinita Wallroth Ad f minor Mig 2—40 cm hoch Im Sultan-Sasy Rhodophyceae Bearbeitet von Emma Lampa und Dr E Zederbauer Lemanea torulosa (Roth) Sirod Erdschias-Dagh, im stark fließenden Wasser beim Wasserfalle oberhalb Tschomakly, ca 1800 m Lemanea fluviatilis (L.) Ag Erdschias-Dagh, in einem rasch fließenden Bache zwischen Sindschidere und Tschomakly, ca 1900 m Batrachospermum ectocarpum Sirod Erdschias-Dagh, bei Soisaly, n o o m Hildenbrandtia rivularis (Liebmann) Brebisson Erdschias-Dagh, im rasch flienden Wasser einer dunklen Hưhle, ca 1800 m ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at 364 Dr A Penther-Dr E Zederbauer Naturwissenschaftliche Reise zum Erdschias-Dagh Chrysomonadineae Bearbeitet von Emma Lampa Hydrurus penicillatus Ag Erdschias-Dagh, in einem stark fließenden Wasser auf der Tekir-Jaila Hydrurus irregularis Ag Erdschias-Dagh, im Flusse oberhalb Tschomakly, ca 1900 m Pilze Bearbeitet von Prof Dr F v Höh nel Uromyces polygoni P Auf Poljrgonum sp Erdschias-Dagh, ca 1900 m, oberhalb Tschomakly Aecidium sp Auf Euphorbia sp Erdschias-Dagh Auf südeuropäischen und orientalischen Euphorbia-Arten kommen häufig Aecidien vor, die noch eines näheren Studiums bedürfen Corpus sterquilinus Fries Auf Mist — Erdschias-Dagh Diese Art ist auch im konservierten Zustande leicht und sicher an dem Vorhandensein der Valva, an dem im hohlen Stiele befindlichen isolierten Markfaden, den elliptischen, auffallend großen Sporen (16—24 = 9^—13 /it) und dem dünn-fleischigen warzig-squarrösen Hute mit Sicherheit zu erkennen Psilocyte subcoprophila Britzelmayer, Revision der Diagnosen etc (Botan Zentralblatt, 1899) Auf Mist — Erdschias-Dagh Ist nur eine durch etwas grưßere Sporen, beim vorliegenden Pilz 14—18 ==8—9*/2, von P coprophila verschiedene Form Psalliota sp Erdschias-Dagh, 1900 m, auf Abhängen oberhalb Tschomakly Nicht näher bestimmbar Lycoperdon lilacinum (Mont, et Berk.) s Saccardo, Syll., VII, p 126 Erdschias-Dagh Der noch unreife Pilz wurde von den Herren J Bresadola, P Hennings und G Lloyd übereinstimmend als zu lilacinum gehưrig erkannt Diese schưne, aerhalb Europa weit verbreitete Art scheint für Kleinasien neu zu sein i Calvatia caelata (Bull.) Erdschias-Dagh Auf sandigen Abhängen (Rapilliströmen) oberhalb Hadschilar, 2200—2700 in Die Exemplare sind vorjährig und ganz entleert Sie stimmen vollkommen mit hiesigen im gleichen Zustande überein Bovista plumbea Pers Erdschias-Dagh Ganz die hiesige Form ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at II Botanischer Teil Kryptogamen 365 Tylostoma Barbeyanum P Herrn., F Äthiop., I, p 99 Erdschias-Dagh Vorzüglich zur Beschreibung stimmend Bisher nur aus Arabien bekannt Nectria eposphaeria (Tode) An Stengeln von Astragalus sp., 2700—2900m, in Schneemulden am Erdschias-Dagh Sporen und Asci sind mit 12—i4 I / = — ö ^ f t , repektive 110—120 = 7—8 ft, zwar etwas grưßer als bei der gewưhnlichen Form, diese Unterschiede genügen jedoch nicht zu einer Abtrennung Der Pilz wächst auf den von Mycelien geschwärzten Stellen der Stengel Spharella Vesicariae arcticae P H Auf Rhachisdornen von Astragalus sp., 2700—2900 m, in Schneemulden am Erdschias-Dagh Der Pilz stimmt vorzüglich zur Diagnose, ist aber möglicherweise doch verschieden, was nur der direkte Vergleich mit Originalexemplaren entscheiden könnte Perithecien 250—36oft, schwarz, kohlig, hervorbrechend Asci 56—85 = 20—28 ft; Sporen 2—3 reihig oder conglobai 20—22 = ft Colerva spinarum n sp Perithecien einzeln oder gehäuft, ganz oberflächlich, schwarz, glatt, dünnhäutig, zerbrechlich, kugelig, 120—220 ft breit, mit undeutlichem Ostiolum, außen mit zahlreichen schwarzen, steifen, opaken, scharf spitzen, einfachen, bis 150ft-langen und 5—6ft breiten Borsten besetzt Kern bl fleischfarben, ohne Paraphysen, aus sehr zahlreichen, rưtlich gefärbten keuligen, spitzen, im oberen Drittel breiteren, sehr zartwandigen, an der Spitze wenig verdickten Asci bestehend, die 60—64ft lang und 9—lofi breit sind Sporen zu 8, 2—3 reihig, hyalin, zweizeilig, an der Querwand meist nicht eingeschnürt, breit spindelförmig, beidendig spitz, 12—14 = 4—5 ft Sporeninhalt grobkörnig Besonders an den Rhachisdornen von Astragalus sp., 23oo m an den Abhängen des Lifos am Erdschias-Dagh Phomatospora cupularis (Wint.) An Astragalus sp wie oben Ist eine ausgesprochene Phomatospora und stimmt gut zur Diagnose Sehr ähnlich ist auch Ph helvetica Wegelin und vielleicht damit identisch Die schwarzen, kohligen Perithecien sind 3oo—32O ft breit; Asci zylindrisch 110 = 7—8 ft; Sporen monostisch i3—18 = 4—S1^!-1) meist i3—i4 = I / — ^ Teichospora nìvalìs n sp Perithecien oberflächlich sitzend, zerstreut oder zu 2—3 zusammenstoßend, kugelig, mit undeutlichem Ostiolum, später manchmal wenig einsinkend, schwarz, matt, rauh, kohlig, zerbrechlich, ca 750ft breit Asci zylindrisch, mäßig lang knopfiggestielt Stiel ca o = f t , ziemlich dünnwandig, oben abgerundet, wenig verdickt, 225—280= 17—18 ft, 6—8 sporig Sporen schief oder fastgerade einreihig, braun^änglich-elliptisch^nden Enden stumpflich, abgerundet, gegen dieselben fast spindelförmig verschmälert, im Querschnitt rund, mit 7—12 Quer- und 2—3 unterbrochenen Längswänden, 3 — = 14—i4 I / ft; Paraphysen sehr zahlreich, die Asci überragend, sehr dünn (1—ilj2[.i)f oft verzweigt Besonders an den Rhachisdornen von Astragalus sp in Schneemulden (2700— 2900 ?n) am Erdschias-Dagh ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at 366 Dr A Penther-Dr E Zederbauer Naturwissenschaftliche Reise zum Erdschias-Dagh In kleineren Perithecien geht die Sporengrưße bis auf = [i herab und sind meist nur 7—8 Querwände vorhanden; dem entsprechend sind auch die Asci kürzer ( i g o = 15 (.1) Daraus ist die Variabilität der Teichospora-Arten zu ersehen und kưnnte ein Rückschl auf den Wert mancher Arten gezogen werden Der reichlich vorhanden gewesene Pilz kommt in Rehm, Ascomyc exsico, Lief 33 zur Ausgabe Neben dieser neuen Art trat noch eine zweite Teichospora, mit rauhen kurzgeschnäbelten Perithecien (ähnlich denen von T oxystoma Sacc et Speg.) von ïj2mm Breite auf; Asci i3o—140=14—16 ^, Sporen schief 1—i1^ reihig, olivengrün mit Querwänden, 24—27 = 9—10 (.1 Diese Form, die nur sehr spärlich vorhanden war, gehört in die Verwandtschaft der einander höchst ähnlichen und zum Teile wahrscheinlich identischen Formen: ignavis, dissitninata, Winterìana, solitària, obducens, Kansensis Erst eine vergleichende Untersuchung dieser Arten könnte es ermöglichen, die Stellung der gefundenen Form zu fixieren, die, da sie nur spärlich vorkam, vielleicht nur eine abnorme Form der nivalis darstellt Pleospora chlamydospora Sacc, Syll., II, p 249 An Rhachisdornen von Astragalus sp Diese Art ist von P Saccardo auf Astragahis-Arten gefunden worden, welche in Persien an der Schneegrenze wuchsen Der Standort ist daher genau derselbe wie der des vorliegenden Pilzes, der am ErdschiasDagh an der Schneegrenze wuchs Obwohl nun derselbe nicht sonderlich gut zur Originaldiagnose stimmt, kann an der Identität nicht gezweifelt werden Der vorliegende Pilz scheint nur üppiger entwickelt zu sein, als Saccardos Exemplar war Der Pilz ist offenbar sehr variabel Während Saccardo die Sporengrưßen mit 35 = 18—19^ (7 Querwände) angibt, fand Beri es e (Icônes fungorum, II, p 24, Taf 34) dieselben an den Originalexemplaren 45—52 = 22—25^ groß Meine Exemplare zeigen maulbeerartige Sporen mit 7—9 Quer- und — Längswänden und sind 41—48 = 20^ groß Saccardo und Berlese fanden nur Längs- und Querwände Im übrigen stimmen die Beschreibungen Trotz dieser Differenzen zweifle ich nicht an der Identität, da ich mich längst von der großen Variabilität der Pilze und speziell der mauerförmig geteilten Sporen von Ascomyceten überzeugt habe Pleosphaeria hispida (Fuckel) var An morschen Stengeln von Astragalus sp in Schneemulden am Erdschias-Dagh, 2700—2900 m Der Pilz scheint mir nur eine Form dieser Art zu sein Perithecien kohlig, unten abgeflacht, 400—500^; Haare zahlreich, die kürzeren scharf spitz, die längeren oben blässer, stumpf und verbogen, bis 150 = 41t Paraphysen sehr zahlreich dünnfädig, oben stark verzweigt und netzig verbunden Asci zylindrischkeulig, ziemlich derbrandig, oben nicht verdickt, 120—160=17—21^, Sporen grün, mit 6—8 Quer- und 1—2 Längswänden, länglich, beidendig stumpf, 1—ix/2 reihig im Ascus, 24—28=10^ Dothidella spinicola n sp Dünne glatte oder rauhe, schwarze unterbrochene pseudoparenchymatische Krusten auf den Blattstacheln bildend, mit kleinen Perithecienhöhlungen Paraphysen fehlend Asci länglich-eiförmig dickwandig, ca 35—40= 16^; Sporen hyalin, zu 8, beidendig abgerundet, an einem Ende verschmälert, länglich-keulig, zweizeilig, untere Zelle sehr klein, obere gr, mit 2—3 Ưltrưpfchen, 12—13 = ^ groß An den Rhachisdornen von Astragalus sp an den Abhängen des Lifos, ErdschiasDagh, 23oom ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at II Botanischer Teil Kryptogamen 367 Da das Material zwar schön reif, aber spärlich und ungünstig war, dürfte die Beschreibung verbesserungsfähig sein Scelobelonium melanosporum (Rehm) An den Rhachisdornen von Astragalus sp in Schneemulden am östlichen Krater des Erdschias-Dagh, 2700—2900 m Ich erkannte die nahe Verwandschaft der gefundenen Form mit Belonoscypha melanospora Rehm (Discomyc in Rabenh., Kryptfl v Deutschi., Aufl., Bd I, Abt 3, p 746) Einige Abweichungen veranlaßten mich, mir ein Originalexemplar zu verschaffen, das mir Herr Dr Rehm gütigst zusandte Nun stellte sich die völlige Identität heraus Reh ms Pilz wuchs auf Lunula-Halmen beim Taschachgletscher im Pitztale in Tirol Das Vorkommen auf Astragalus am Erdschias-Dagh ist daher sehr interessant und zeigt die Inkonstanz der Nährpflanzen und weite Verbreitung vieler Ascomyceten Da der Pilz eine knorpelig-gelatinöse Beschaffenheit und braune Sporen hat, die, so lange sie noch farblos sind, mit Jod (sowie das Gehäuse teilweise) blau und später, wenn sie braun sind, schmutzig olivengrün färben, so kann der Pilz, der durch seine Beschaffenheit an die Bulgarieen erinnert, nicht bei der Gattung Belonoscypha bleiben Saccardo (Syll., VIII, p 466) hat denselben in eine eigene Sektion (Scelobelonium) der Gattung Belonium gestellt Scelobelonium mag nun als eigene Gattung figurieren Scelobelonium (Sacc, Syll., VIII, p 496 als Sektion von Belonium) n g Morphologisch mit Belonoscypha Rehm, c, übereinstimmend Deren braune, sich anfänglich mit Jod blau, später olivengrün färbende Sporen und das knorpeliggelatinöse (sich teilweise mit Jod blau färbende) Gehäuse verschieden Zur Ergänzung der Rehmschen Diagnose sei die Beschreibung meines Pilzes beigefügt Apothecien ca 500 — 600y, breit, dünn, außen glatt, olivenbraun, mit verschmalerter Basis sitzend, oder kurz und dick gestielt, trocken hart-, feucht weichknorpelig, aus weichen knorpelig-gelatinösen Hyphen parenchymatisch aufgebaut, trocken flach zusammengelegt, feucht sich wenig öffnend Rand glatt oder von den austretenden Hyphenenden kurzfaserig, Fruchtschichte bräunlich Paraphysen fädig, unten farblos, ca 2{.i dick, oben in eine bis 7^ dicke blaßbräunliche Keule allmählich verbreitert, deutlich auch an der Spitze septiert, oben oft verzweigt und dann 2—5 Keulen tragend Asci dick zylindrisch, plötzlich in einen kurzen, bis ca 25—3o/t langen und 4/1 dicken Stiel verschmälert, mäßig dickrandig, oben abgerundet und wenig verdickt, sporig, 0 — I O = I — ^ Sporen gerade oder wenig schief 2—3 reihig, braun, meist vierzellig, ziemlich derbwandig, mit dicker Scheimhülle, an den Querwänden nicht oder wenig eingeschnürt, elliptisch (22—25 = 8/1), an den Enden abgerundet, ausnahmsweise länglich-zylindrisch 29—33 = 6—ö /^) Jod färbt die Sporen und teilweise das Gehäuse blau, während Asci und Paraphysen ungefärbt bleiben Lachnum Astragali n sp Apothecien meist 1—iIj2mm breit, kurz und zart gestielt, trocken kugelig, weiß pulverig-weißfilzig, naß matt orangegelb, halbkugelig, mit eingebogenem Rande, ganz faserig prosenchymatisch gebaut, außen dicht mit hyalinen, ziemlich derbrandigen, dicht septierten, geraden, steifen, oben nicht verbreiterten, meist spitzen und eine 10—2O(.i breite Oxalatdruse tragenden, bis 200 m langen und meist 4/t dicken Haaren bedeckt Inneres Gewebe und die schmal lanzettlichen zahlreichen, scharf spitzen, ca \\.i breiten, die Asci weit überragenden Paraphysen voll orangegelben Ưltrưpfchen Scheibe orange, ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at 368 Dr A Penther-Dr E Zederbauer Naturwissenschaftliche Reise zum Erdschias-Dagh Asci keulig, ungestielt, meist 60—go = ft, 8sporig, Sporen schief 1—2 reihig, hyalin, einzellig, gerade oder etwas gekrümmt, beidendig etwas verschmälert und stumpf, 10 — 15 = 3—4 ft Jod blaut den Ascusporus stark An Astragalus sp am Erdschias-Dagh, 23oo—2900 m Mit Lachmim bicolor verwandt, doch sicher verschieden Auf Acantholimon echinatum fand sich reichlich ein kleines weißes, leider ganz unreifes Lachnum Phialea glanduliformis Rehm An Astragalus sp., 23oom, Lifos am Erdschias-Dagh Stimmt bis auf die etwas grưßeren Sporen (10—16 = 3—4ft) vollkommen mit damit verglichenen alpinen Exemplaren überein Ascobolus immersus Pers Ascophanus Holmskjoldii Hans Lasiobolus equinus (Müll.) Saccobolus versicolor (Karst) Sämtlich auf Maultiermist am Erdschias-Dagh Stagonopsis sclerotioides n sp Pycniden mündungslos, unregelmäßig aufreißend, rundlich, knollenfưrmig, ganz oberflächlich, einem Sclerotium oder Hypocraea rufa ähnlich sehend, einzeln oder zu mehreren gehäuft, schmutzig rötlichbräunlich, matt, etwas rauh, */„—1 mm breit und hoch, an der Basis blässer, verschmälert, einem aus fast hyalinen, aus ft breiten Fäden bestehenden Hyphengewebe aufsitzend Wandung rötlich-ockergelb, weich, ca 20 ft dick, 3—4 schichtig, grobzellig-plectenchymatisch, innen überall mit einfachen, 20—3oft langen und ft breiten Basidien dicht ausgekleidet, welche große Mengen von, die Pycniden ganz erfüllenden, 16—20 ft langen und 3—4 ft breiten, stark gekrümmten dünnwandigen, zelligen, hyalinen, an den Enden spitzen, zylindrisch-spindelförmigen Sporen bilden An dünnen Stengeln von Astragalus sp in Schneemulden am östlichen Krater des Erdschias-Dagh, 2700—2900 m Weicht durch die Mündungslosigkeit von Stagonopsis ab, stimmt aber im übrigen vorzüglich zu dieser Formgattung Sphaeropsis Astragali n sp Pycniden hervorbrechend, schwarz, kugelig, ziemlich derbwandig, kleinzellig parenchymatisch, opak, 250—3oo ftj Sporenträger kurz, Ostiolum undeutlich Sporen zylindrisch, beidendig abgerundet, hyalin, zuletzt blaß graubräunlich, 22—28 = 8—10 ft An den Blättern und Rhachisstacheln von Astragalus sp in Schneemulden, 2700—2900 m am Erdschias-Dagh Comarosporium Astragali n sp Pycniden zerstreut hervorbrechend, schließlich fast oberflächlich, schwarz, dünnwandig, kohlig, kugelig, mit flacher Basis und deutlicher gut entwickelter Papilla und Ostiolum, 250—3oo m; Sporen dunkel sepiabraun, länglich, zylindrisch, beidendig abgerundet, mit 3, selten Querwänden, meist ohne Längswand, selten mit 1—2 einmal längsgeteilten Zellen, dünnwandig, 16—21 = 6—7 ft An den Rhachisdornen von Astragalus sp an den Abhängen des Lifos, 23oom, Erdschias-Dagh ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at II Botanischer Teil Phanerogamen 459 Alpine Region, 2600—383om Vegetationszeit 3—4 Monate Schneegrenze im Juli bei 3ooom Jährliche Regenmenge ziemlich hoch, jedenfalls über 100 cm Echtes Höhenklima, starke Bestrahlung, Temperaturunterschiede groß, bei Nacht meist Frost.1) Vegetation aus alpinen Elementen des Taurus, Kaukasus, der griechischen Hochgebirge und der Alpen zusammengesetzt Es sind meist mehrjährige Pflanzen: Cystopteris fragilis — T K B AI Juniperus nana — K B AI Dianthus Zederbaueri — e Silène cappellata — T Ar » Olimpica — T kl . -» » var pubescens — Ar » stentor ia — T » Argaea — e Alsine erythrosepala — T kl Cerastium Argaeum — e » gnaphalodes — T Ar Anemone Armena — Ar Papaver polychaetum — T Sedum tenellum — T K » annuum — K B AI » Laconicum — T » Magellensi — T Saxifraga adenophora — kl » Sibirica — K Ar Potentilla Argaea — P Ar Sibbaldia parviflora — T K B AI Alchemilla pubescens — T K Astragalus declinatus — Ar » Argaeus — e » Cappadocicus — Ar •» chionophilus — T » stenosemius vox alpina — Ar Oxytropis Albana — Ar Euphorbia herniariaefolia — T Ar B Daphne oleoides — T Ar kl Androsace villosa var dasyphylla — T K.kl Myosotis alpestris — T K B Al Lamium veronicaefolium — kl Limosella aquatica — T K kl B Al Veronica cinerea — T » » var Argaea — e » getianoides — T Al » nu di cauli s — T Euphrasia drosocalyx — kl Al Gallium orientale var alpinum — T kl Podanthum trichostegium — e Solidago Virga àurea — T K B Al Erigeron Argaeus — e » pycnotrichus — T Anthémis ptarmicaeformis var glabra — e Pyrethrum Kotschyi — T P Jurinea depressa — T K Ar Centaiirea lanigera — kl Crépis pinnatifida — T Ar Alopecurus vaginatus — T K » textilis — T K Festuca ovina var Ruprechtii — K Nardus strida — K T B Al Carex oreophila — K Lunula spicata — K T B Al Gagea pusilla — K T B Al Die alpine Region enthält Pflanzen, welche zum Teile aus dem Taurus und dem Kaukasus stammen, zum Teile in unseren Alpen verbreitet sind, so Juniperus nana, Sedum annuum, Siebaidia parviflora, Myosotis alpestris, Veronica gentianoides, Solidago virga aurea, Nardus strida, Gagea pusilla Ende Mai erscheinen an schneefreien Stellen die Blütenknospen von Anemone Armena, als erster Bote des alpinen Frühlings, während erst Ende Juli die Vegetation in voller Pracht mit ihren satten, grellen Farben beginnt, so die blauen kleinen Myosotis alpestris, die rưtlichen Erigeron und weiß blühenden Pưlsterchen von Androsace villosa var dasyphylla Alle diese Pflanzen sind klein, niedrig und zeigen die mannigfaltigsten Anpassungen an das Höhenklima des Erdschias-Dagh : Polster (Androsace, Astragalus, Argaeus), kleine^ grundständige, behaarte, eingerollte Blätter (Gentiana, -1) 28 Juni bei 3ooo m in der Früh Schnee gefroren Temperatur —2 , 383o m, 9.3oh, +6-3° ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at 460 Dr A Penther-Dr E Zederbauer Naturwissenschaftliche Reise zum Erdschias-Dagh Erigeron, Myosotis, Veronica), auf dem Boden hinkriechende Stämme (Sibbaldia, Oxytropis, Astragalus) und tiefgehende, lange Wurzeln (Jurinea, Podanthum trichostegium) Einige, wie Lamium, Saxifraga adenophora, haben fast gar kein Aussehen alpiner Pflanzen, was bei Berücksichtigung ihrer Standortsverhältnisse verständlich ist Ich habe beide Arten immer zwischen Steinen an windstillen und geschützten Orten gefunden Saxifraga Sibirica ist in Felsenspalten bis zu 3500 m hinauf, ebenso Euphorbia herniariaefolia bei 33oo/w noch zu finden Auf der höchsten Spitze (383om) gedeiht noch in kleinen Individuen Anthémis ptarmicaeformis var glabra und von Thallophyten ein Laubmoos, Grimmia plagiopoda, und einige Flechten: Caloplaca elegans, » var granulosa, mur or um var pulvinata, Acrospora Argaei, Lecanora melanophthalma, Gyrophora cilindrica var tornata Beim nördlichen Krater liegt ein Sumpf in einer Höhe von 2800 m, der im Mai von Schnee bedeckt, im Juli aber dem Eintrocknen nahe ist Darin finden sich kleine Exemplare von Lunula spìcata, Carex oreophila und sehr zwerghafte Exemplare von Limosella aquatica, Myosotis caespitosa f nana, Veronica nudicaulis Dazwischen Riccia bifurca In die alpine Region füllt auch eine Vegetation, die des Eises und Schnees, die sich in den europäischen Hochgebirgen und im arktischen Gebiete findet Ende Juni haben wir beim Abstieg in den Hauptkrater eigentümliche rưtlichbraune Flecke von ziemlicher Ausdehnung gefunden, die ihre Ursache grưßtenteils in dem massenhaften Vorkommen von Sphaerella nivalis hatten Dazwischen waren rötliche Gesteinsteilchen, aus den Felsen des Kraterrandes stammend, und Pilzhyphen, die mit der Spore noch im Zusammenhange waren Aus einer zweizeiligen, dunklen Spore entsprangen kurze Pilzhyphen, die sich verzweigten und wieder Sporen abschnürten Es handelt sich um zufällig angeflogene Pilzsporen, die im Schnee zur Keimung kamen Außerdem fanden sich auch noch verschiedene andere Pilzsporen, die teils keimten, teils nicht keimten und den in der Nähe der Schneegrenze auf Astragalus schmarotzenden Pilzen anzugehören schienen Vegetation der Bäche und Flüsse Auf der Tekir-Jaila, an den Abhängen des Kotsch-Dagh, beim nördlichen Krater, entspringen Bäche, die teils in den Sand verlaufen, teils aber sich fortsetzen und zu kleinen Flüssen, Deli-Su, Erdschias-Tschai, anwachsen Die Vegetation ist ziemlich reichhaltig, besonders die des Erdschias-Tschai und des Flusses bei Tschomakly, die in dem schnellfließenden Oberlauf dieser Flüsse durch das häufige Vorkommen von Rotalgen, Lemanea torulosa und L.fluviatilis charakterisiert ist In einer Höhle bei Tschomakly, aus der ein ziemlich starker Bach hervorsprudelt, wächst im Halbdunkel Hildenbrandtia rivularis Arten der Gattung Hydrurus, H penicillatus und irrigularis sind besonders in rasch fließenden Stellen des ErdschiasTschai und des Develi-Su Auch einige Wasserflechten, die einzigen, welche aus Kleinasien bekannt sind, sind in einigen Bächen: Verrucaria chlorotica, Verrucaria elaeomelaena, Staurothele elopimoides, var aenea, Arten, welche auch für unsere Alpen charakteristisch sind Lemanea torulosa ist wegen ihrer Verschiedenheit in fließendem und auffallendem Wasser, unter einem Wasserfall, ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at II Botanischer Teil Phanerogamen 461 interessant Im fließenden Wasser erreicht sie eine Länge von 5—8 cm und ist, wie der anatomische Bau zeigt, zugfest gebaut, im auffallenden Wasser ist sie 1—2 cm lang, gedrungen und drucktest gebaut Endemismen Nicht ohne Interesse sind die nur in diesem Gebiete vorkommenden Pflanzen, die wir als Endemismen ansprechen Unter diesen jetzt als endemisch bezeichneten Arten mögen eine Anzahl sein, die vielleicht in benachbarten Gebieten vorkommen, aber bis jetzt von dort nicht bekannt sind Darunter mögen insbesondere die neu beschriebenen gezählt werden Vorläufig sind sie als endemisch zu bezeichnen Die Endemismen — dieZahl im Erdschias-Daghgebiete ist nicht groß — verdienen deshalb besonders berücksichtigt zu werden, weil sie, verglichen mit der Verbreitung der ihnen morphologisch zunächst stehenden Arten einen Einblick gewähren, von wo die Besiedelung erfolgt ist Bei der Einwanderung behält ein Teil der Pflanzen unter den für sie veränderten oder nicht veränderten Verhältnissen das gleiche Aussehen, ein anderer Teil bildet sich aber zu neuen Formen oder Arten um Im folgenden sind die Endemismen mit der Verbreitung der nächsten verwandten Art angeführt Die nächst verwandte Art ist in Dianthns Zederbaueri Cappadocien, Silène oreophila Persien, » Argaea Taurus, •» scabridula » Cerastium Argaeum » Kaukasus, Herniaria Argaea Griechenland, Thalictrum minus var microphyllum Taurus, Kaukasus, Delphinium venulosum Syrien, Erysimum alpestre var adcumbens Taurus, Alyssum macropodum » Kaukasus, Dr ab a calycosa » » Cappadocica » Veronica cinerea var Argaea » Draba natolica var Argaea » Astragalus acmophyllus » » acicularis kleinasiat.Randgeb., » porphyracnutn » » runcinatus » > Talasseus » » Balansae » Die nächst verwandte Art ist in Astragalus Argaeus ? » elatus kleinasiat.Randgeb., » melinus Armenien, » campy losema var Cappadocicus Taurus, Onobrychis sulphurea Armenien, Onobrychis Argaea Griechenland, » lasiostachya var cana Pisidien, Onobrychis elata kleinasiat.Randgeb., Vicia tenui/olia var stenophylla Griechenland, Rhamnus petiolaris var velutina Taurus, Malabaila pastinacaefolia » Kaukasus, Acantholimon Caesareutn Armenien, Paracaryum Cappadocicum Taurus, Nepeta Caesarea » Campanula strida f adpressa » Kaukasus, » decurrens » » glomerata f hispida » Kaukasus, ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at 462 Dr A Penther-Dr E Zederbauer Naturwissenschaftliche Reise zum Erdschias-Dagh Die nächst verwandte Art ist in Die nächst verwandte Art ist in Erigon Argaeus » Zederbaueri Trimorpha Cappadocica Achillea speciosa Anthémis ptarmicaeformis var.glabra Anthémis ptarmicaeformis var elatior Anthémis divergens Artemisia splendens var brachyphylla Consinia Caesarea Taurus, Griechenland, Kaukasus, » kleinas.Randgeb., Kaukasus, Armenien, Centaurea amoena kleinas.Randgeb., Centaurea Zederbaueri » Taraxacum pseudonigricans » Avena Argaea Kaukasus, Festuca ovina var Argaea » » violacea var Cappadocica Griechenland, Bromus variegatus var subhirsutus Kaukasus, Bromus Cappadocicus var Argaeus Taurus Im ganzen besitzt das Gebiet 54 Endemismen, wobei auch die Varietäten mit inbegriffen sind Der grưßte Teil hat seine nächsten Verwandten im Taurus (22) und Kaukasus (11), von wo auch die meisten, wenigstens die montanen und alpinen Formen, eingewandert sein dürften Die der Hügelregion angehörenden haben ihre nächsten Verwandten hauptsächlich in den kleinasiatischen Randgebirgen und Griechenland Einige stammen aus Persien und Armenien Die Besiedelung des Gebietes scheint nach allen angeführten Tatsachen in erster Linie vom Taurus und Kaukasus erfolgt zu sein, dann von den kleinasiatischen Randgebirgen und Griechenland Nur wenige Pflanzen sind aus Persien eingewandert Kulturpflanzen Das kultivierte Land hat keine große Ausdehnung, da noch ein Teil der Bewohner Hirtenvưlker sind; der grưßte Teil der Bevölkerung ist aber bereits ansässig geworden und beschäftigt sich mit Getreidebau Die wichtigsten Kulturpflanzen sind Roggen (Secale cereale), Weizen (Triticum sativum subsp vulgäre var ferrugineuvi, sativum subsp compactum var rubrum), Gerste (Hordeum distichum), die gut gedeihen, wenn auch die Halme nicht hoch werden Die letzten Getreidefelder sind im Gebiete des Erdschias-Dagh bei ca 2100 m Die Ernte ist anfangs Juli Wein (Vitis vinifera) geht bis ca 1800 m und gedeiht gut Weinberge sind häufig an der Nordseite bei Kaisarie, Talaß, dann bei Ewerek auf der Südseite Obstbau wird wenig getrieben; in der Umgebung von Kaisarie, bei Sürtme, bei Ewerek, bei Hadschilar, Talaß finden sich Obstgärten oder in den Weinbergen eingestreut Pfirsichbäume, Aprikosen, Kirschen (Frühkirschen) Birn- und Apfelbäume sind wenig, und ihre Früchte klein Veredlungen scheinen nur in der Umgebung von Kaisarie bekannt zu sein In Orten, wo Obstbau ist, wird auch Bienenzucht getrieben Als Bienenstöcke verwendet man lange Röhren aus gebrannter Erde, die aufeinander liegen Auf dem Ilany-Dagh sind auch einige Maulbeerbäume (Morus nigra und alba) Adschi-Göll bei Karapunar In der Nähe von Karapunar erhebt sich das vulkanische Gebiet des KaradschaDagh mit zahlreichen kleinen Vulkankegeln In einem dieser erloschenen Krater liegt ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at II Botanischer Teil Phanerogamen der Adschi-Göll.1) Der See istnur von der Südseite zugänglich, während ihn von allen anderen Seiten jäh abfallende Felsen kreisfưrmig umgeben; Wegen seines bitteren, ünr genibaren Wassers wird er Adschi-Göll, der bittere See, genannt und gilt bei den Einwohnern als giftig Es sollen auch keine Lebewesen im Wasser sein In der Tat scheint die Organismenwelt sehr arm zu sein, sowohl an Individuen- wie Artenzahl Mittels eines Planktonnetzes haben wir vom Ufer aus einige Proben entnommen, worin eine Diatomee, Nit^schia Sigma var Sigmatella Grün., die außerdem aus einem salzig schmeckenden Wasser bei Ostende bekannt ist, und ein Rotator, der infolge stark kontrahierten Zustandes nicht zu bestimmen war Außer diesem scheint sonst kein tierischer Organismus darin zu sein.2) Die Felsen am Ufer waren stellenweise von Cladophora crispata besiedelt Sarry-Göll (2229 m) Im vulkanischen Gebiete des Erdschias-Dagh liegt westlich von den höchsten Erhebungen ein See, von den Eingebornen Sarry-Göll, der gelbe See, genannt Sein Wasser erscheint stellenweise infolge des gelbroten Bodens gelb oder gelbrot Er ist kein Kratersee, sondern liegt zwischen drei parasitären Vulkankegeln, dem Belisch metepe (2838 m), Jedygar-Dagh (2608 m) und Krmysy-tepe (2457 m), in einer Mulde in einer Höhe von 222g m Er besitzt keinen sichtbaren Zu- und Abfluß, doch ist sein Wasser genießbar Die Tiefe scheint ca 5—8 m zu sein Sein Südufer istflachund von Carex oreophila und Heleocharis palustris bewachsen (Vgl Tafel XIV.) Die Westufer sind steil und gre Felsblưcke liegen am Ufer durcheinander Auf dieser Seite haben wir mit dem Planktonnetze einige Fänge gemacht, die sich reich an rotgefärbten Diaptomus baccilifer erwiesen, so daß das Wasser ganz rot gefärbt erschien Außerdem wären noch einige Crustaceen zu nennen, die aber in den Hintergrund treten Von Pflanzen waren im Plankton Grünalgen, Botryococus Braunii und Pediastrum Boryanum, aber nicht in großer Menge, Formen, wie wir sie in den europäischen Alpenseen finden Die Temperatur des Wassers betrüg am 18 Juli 1902, ghfrüh io°, die der Luft 117 Sultan- Sasy Wie schon erwähnt, liegt auf der Ebene, die sich im Süden des Erdschias-Dagh ausdehnt, ein Salzsee, der Sultan-Sasy, der seinen Zufluß von den Gewässern, die im Frühjahre bei der Schneeschmelze die Ebene erreichen, erhalt Während des Frühjahres ist das Wasser weniger salzhaltig, während es im Sommer infolge der starken Verdunstung und geringen oder fehlenden Zuflusses an Konzentration zunimmt Anfangs Juni ist der Salzsee schon sehr klein und er soll nach Angaben der Eingebornen im Sommer manchmal ganz eintrocknen Von Soisaly, einem Dorfe am Südfuße des Vulkans, erreichten wir in ca Stunden die äußerste Region des Sees Der Boden war zum Teile eingetrocknet (es war Juni) und von Sprüngen und Rissen durchzogen, so daß das Gehen mit nackten Füßen sehr erschwerend war Nach einer Stunde mühseligen Wanderns gelangten wir in seichtes Wasser, worin wir etwa eine Stunde gegen die Mitte vorwärts gingen, ohne daß das Wasser uns über die Knie ging Auf dem Grunde des Sees war eine Chara crinita, massenhaft rote AnJ ) Er ist bis jetzt noch auf keiner Karte verzeichnet, auch auf der neuen von R Kiepert nicht ) Die Durchsicht des Zooplanktons verdanke ich Herrn Dr V Brehm Annalen des k k naturhistorischen Hofmuseums, Bd XX, Heft 4, igo5 33 ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at 464 Dr A Penther-Dr E Zederbauer Naturwissenschaftliche Reise zum Erdschias-Dagh theridien tragend, die im seichten Wasser durchleuchteten Die Chara waren im seichten Wässer sehr klein, cm hoch, aber mit einem Antheridium oder Oogonium versehen Gegen die Tiefe hin wurden die Individuen grưßer (40 cm) und hatten reichlich Fortpflanzungsorgane Die Temperatur des Wassers betrug um io h früh 20 , die der Luft 2i° Celsius ; Am Ufer waren einige Exemplare von Carex divisa und Aeluropus littoralis Im Plankton waren außer Diaptomidennäuplien keine tierischen Organismen Pflanzen waren in den Fängen, die ungefähr in der Mitte gemacht wurden, keine ent• h a l t e h '.•' - ':.'.- ' •; •.• '.:.• ;.'.•• : • •••.: "\ • ; ' ' " Erklärung der Tafeln Tafel XL Fig Strauchsteppe beim Karadscha-Dagh bei Fig; 2.' ; Saponaria prostrata bei Talaß, 1400 »1: Individuum mit kleinen Korollen weibKarapunar: Eremostachys macrophylla : lich, mit großen Korollen männlich (runde Bỹsche bildend), Salvia ỗryptantha, Echinospermum spinocarpửs Tafer XII Fig Vegetation oberhalb Tschomakly, ca 1800 m : Fig - Vegetation von Astragalus- und Acantholimon-Polstern auf einem Abhänge Rechts auf dem Abhänge Astragalus-_ bei Hadschilar, ca 2200 m Im Hinterund Acantholimon-Polster, dazwischen grunde der Kartyn-Dagh Verbascum Olympicum Itn Hintergrunde der ưstliche Krater des Erdschias-Dagh • ; - 'Tafel Xlil Verbascum Olympicum und Asphodeline isthmocarpa bei Gereme, ca 1900 m Tafel XIV Fig Sarry-Göll, 2229 m Vegetation von Carex oreophila und Heleocharis palustris Fig Daphne oleoides auf der Tekir-Jaila, ca 23oo m Tafel XV Fig Polster von Acantholimon Echinus und Draba Cappadocica Fig Cerastium Argaeum und Papaver polychaetum in einem Astragalus-Polster Erdschias-Dagh, ca 2600 m E Zederbauer: Vegetationsbilder a d Erdschias-Gebiete ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Annalen des k k Naturhist Hofmuseums, Band XX Taf XI ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at E Zederbaner: Vegetationsbilder a d Erdschias-Gebiete Taf XII phot: E Zederbauer phot: E Zederbauer Lichtdruck v Max Jaffé, Wien Annalen des k k Naturhist Hofmuseums, Band XX ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at E Zederbauer: Vegetationsbilder a d Erdschias-Gebiete phot: E Zederbauer Taf XIII Lichtdruck v Max Jaffé, Wien Annalen des k k Naturhist Hofmuseums, Band XX ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at ©Naturhistorischesa.Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at E Zederbauer: Vegetationsbilder d Erdschias-Gebiete Taf XIV phot: A Penther phot: E Zederbauer Lichtdruck v Max JafTé, Wien Annalen des k k Naturhist Hofmuseums, Band XX ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at E Zederbaner: Vegetationsbilder a d Erdschias-Grebiete phot: E Zederbauer Taf XV Lichtdruck v Max Jaffé, Wien Annalen des k k Naturhist Hofmuseums, Band XX ... = 20 28 ft; Sporen 2—3 reihig oder conglobai 20 22 = ft Colerva spinarum n sp Perithecien einzeln oder gehäuft, ganz oberflächlich, schwarz, glatt, dünnhäutig, zerbrechlich, kugelig, 120 220. .. tandem emergentia et subargillaceo pruinose marginata J ope hymenium e coeruleo Annalen des k k naturhistorischen Hofmuseums, Bd XX, Heft 4, 190b 27 ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter... Felsen des Blocklavastromes Pelicartyny bei Gereme ca 200 0 m und auf sandigen Abhängen oberhalb Hadschilar ca 2200 m Gyrophora cylindrica Ach., Meth., p 107 Erdschias-Dagh, auf Felsen der Abhänge des

Ngày đăng: 06/11/2018, 22:59

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