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DENKSCHRIFTEN DES K. K. NATURHISTORISCHEN HOFMUSEUMS (Denkschr. Nathis. Mus. Wien) Vol 2_0001-0229

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©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at DENKSCHRIFTEN D E S N A T U R H I S T O R I S C H E N M U S E U M S IN W I E N BAND OEOLOQISCH-PALAEONTOLOGISCHE RE IHE UNTERSUCHU N G EN ÜBER DIE T E K T O N IK DER L E S S I N I S C H E N A L P E N UND OBER DIE V E R W E N D U N G STATISTISCHER M E T H O D E N IN DER TEKTONIK I T E IL VON JULIUS PIA M IT 61 A BBILD U N G EN IM T E X T UND TA F E LN L E IP Z IG UND W IE N F R A N Z D E U T IC K E 1923 ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at A L L E RECHTE BESONDERS DAS D ER ÜBERSETZUNG IN FREM DE SPRACHEN, V O R B E H A LT E N C O P Y R IG H T 1923 B Y F R A N Z D E V T IC K E , L E IP Z IG UND W IE N VERLAGS-N R 2843 BUCHDRUCKEREI DER MANZSCHEN VERLAGS- UND UNIVERSITÄTS-BUCHHANDLUNG IN WIEN ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at E s ist mir eine liebe Pflicht, hier derjenigen zu gedenken, deren Hilfe die Herausgabe dieser Arbeit ermöglicht hat Vor allen anderen habe ich meine verehrte Freundin, Frau Dr M OGILVIE GORDON, zu nennen Sie hat mir durch eine Einladung nach England Ge­ legenheit gegeben, mir in anregender und auch an sich für mich höchst wertvoller wissenschaft­ licher Tätigkeit Mittel zu verschaffen, die einen Großteil der Druckkosten gedeckt haben Herr Dr J STONBOROUGH — allezeit bereit, dem notleidenden österreichischen Wissenschafts­ betrieb beizustehen — hat sämtliche Auslagen für die Ausstattung meiner Veröffentlichung mit Figuren und Tafeln getragen Auch die EMERGENCY SOCIETY FOR GERM AN AND AU STRIAN SCIENCE in New York hat mir im Wege der Notgemeinschaft der Wissenschaft in Österreich einen Druckkostenbeitrag zukommen lassen Die Herren Dr A JEANNET, Prof G D A L P IA Z und Prof R F A B IA N I haben in der Schweiz und in Italien sehr erfolgreich Subskribenten für mich geworben Überaus wertvoll war mir das verständnisvolle Entgegenkommen, mit dem Herr Prof D r.F.X SCHAFFER, Direktor der geologisch-palaeontologischen Abteilung und derzeit Präsident des Naturhistorischen Museums, meine Untersuchungen, deren Aussichten lange Zeit ganz un­ gewiß waren, fưrderte Ich freue mich besonders, d es gelungen ist, die von ihm in schwerer Zeit begründeten „Denkschriften“ trotz aller Hindernisse fortzusetzen und daß sogar einige Aussicht auf das baldige Erscheinen weiterer Hefte besteht Undankbar wäre es, wollte ich an dieser Stelle meine militärischen Vorgesetzten während des Krieges vergessen, die in wahrhaft freisinniger Weise die Erfordernisse des Dienstes mit den Belangen der wissenschaftlichen Forschung in Einklang zu bringen verstanden Auch meines wackeren Offiziersdieners FR A N Z KƯNIG m ich gedenken Er hat seine mehr als vierjährigen treuen Dienste damit abgeschlossen, daß er unter Zurücklassung eines großen Teiles seiner eigenen Habseligkeiten meine wissenschaftliche Ausbeute beim Zusammenbruch über den Brenner in Sicherheit brachte WIEN, im Jänner 1923 DR JULI US PIA Kustos an der geologisch-palaeontologischen Abteilung des Naturhistorischen Museums in Wien ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Inhaltsübersicht Einleitung Literaturliste A Tektonische Beschreibung I D e r N o r d r a n d 10 10 II F a lt e n 14 A Die Lavaronemulde und B Die Col Meneghiniflexur das Gebiet i ördlich und östlich von ihr 14 19 C Die Sieben Gemeindenflexur '22 D Faltungserscheinungen zwischen dem Westende derSieben Gemeindenflexur und R overeto 29 E Die Marosticaflexur und das Gebiet unmittelbar nördlich von ihr 31 Die Antiklinale von Recoaro 32 Die Marosticaflexur 32 a) Zwischen Brenta und Astico 33 V) W estlich des Astico 34 « ) Zwischen Astico und Tim onchio 35 ß) Zwischen Tim onchio und Gogna 36 y) Zwischen Gogna und Agno 37 d) Zwischen Agno und Illasi 39 e) W estlich des Illasi 40 Ç) Rückblick 41 F Die Corno d’ Acquiglioflexur 41 G Faltungen südlich der Mavostica- und Cornod’Acquiglioflexur 42 Östlich des Astico 42 Westlich des Astico I II B r ü c h e 42 45 A Brüche östlich des Assatales 45 B Die Dosso- und Paradisobrüche 47 C Brüche der Gegend von Vezzena 51 D Die Seluggio-Lavaronebrüche 54 E Die Plaut-Lavaronebrüche 60 F Die Cornetto-Scanucchiobrüche 65 G Die Sarta-Besenellobrüchc 67 H Die Col Santo-Volanobrüche I Die Zugnabrüche K Bianconeeinbriiche 71 77 78 L Übersicht der Brüche der südlichen Lcssinischen A lp en u) Die Scliiolinie b) Brüche östlich der Schiolinie 79 79 81 ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at c) Brüche westlich der Schiolinie bis zum Alponebruch S2 u) Im Becken von Posina 82 ß) Im Becken von Recoaro und Valli dei Signori 83 y) Im Vicentinischen Tertiärgebiet 87 d) Brüche zwischen Illasi und Fumane 88 e) Die Brüche des Pastellozuges IV D ie G ru n dzü ge des B a u p la n e s 89 90 B Zusammenfassungen und Schlußfolgerungen I D ie r ä u m lic h e V e r t e ilu n g 95 d e r S tä r k e ' d er F a lt u n g Vergleich der Intensität der Hauptflexuren Die Richtung der Faltung 100 100 115 a) Grundlagen der statistischen Behandlung der Fallzeichen 116 b) Die allgemeine Schichtneigung 133 c) Das Faltungsdiagramm 156 a) Die wesentlichen Eigenschaften des Faltungsdiagrammes 156 ß) Berechnung der Hauptachse des Faltungsdiagrammes 162 y) Der mathematische Ausdruck für das Auftreten von Nebenfaltungsrichtungen 174 ri1) Ausgestaltung der Diagrammzeichnung 179 e) Einige weitere Beispiele 181 L) Die Ausgleichung störender Unregelmäßigkeiten in derVerteilung der Fallzeichen rj) Eine Probe 193 198 d) Übersicht des Faltungszustandes des nördlichen Teiles der Lessinischen Alpen 207 e) Die Beziehungen zwischen Fallrichtung und Fallwinkel 210 Die Änderung des Faltungszustandes von O nach W Zusammenfassung und Ergebnisse a) Die Methode b) Die bisherigen Ergebnisse c) Judikarische und lessinische Faltung Der zweite Teil der Arbeit soll folgende Hauptabschnitte enthalten: II Die räumliche Anordnung der Brüche III Die Natur der Flexuren IV Die Natur der Brüche und ihre Beziehungen zu den Falten V Die zeitlichen Verhältnisse der Gebirgsbildung VI Anhang Die Basaltgänge Index und Formelverzeichnis 218 226 226 227 227 ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Einleitung Die Aufnahmen, auf denen diese Arbeit beruht, habe ich in den Jahren 1917 und 1918, vorwiegend als Kriegsgeologe der 10 und 11 österreichisch-ungarischen Armee, gemacht Bei den zahlreichen Streifzügen, die ich in dem ganzen nördlichen Teil der Lessinischen Alpen unternommen habe und unter denen alle Über­ gänge zwischen rein militärischen Märschen und rein geologischen Exkursionen vertreten waren, galt mein wissenschaftliches Interesse in erster Linie den stratigraphischen und chorologischen Verhältnissen des jüngeren Mesozoikums Ich habe diesen Gegenstand in einem Vortrag vorläufig behandelt, dessen Kenntnis auf den folgenden Seiten vorausgesetzt sein wird (Vgl Literaturliste unter P ia : Lückenhaftigkeit.) Die abschließende Darstellung der Stratigraphie kann, besonders wegen des reichen Fossilmaterials, das durchgearbeitet werden muß, erst in einem späteren Zeitpunkt gegeben werden Natürlich habe ich im Terrain aber auch viele Beobachtungen über die Lagerungs Verhältnisse und die Störungen der Schichten angestellt Mein besonderes Augenmerk galt hier ursprünglich der Frage, ob irgend welche tangentiale Bewegungen nachweisbar sind, durch die die ursprüngliche Anordnung der Facies eine wesentliche Veränderung erfahren hat, wie dies beispielsweise bei den juvavischen Deckschollen der nördlichen Kalkalpen der Fall ist Diese Frage kann für das ganze von mir untersuchte Gebiet und wohl für die Lessi­ nischen Alpen überhaupt mit voller Sicherheit verneint werden Wie dies zu gehen pflegt, gewannen im Laufe der Studien auch die tektonischen Erscheinungen immer mehr selbständiges Interesse für mich, so daß es mir schließlich angebracht schien, eine gesonderte Darstellung von ihnen zu geben Das wurde um so unver­ meidlicher, nachdem der allgemeine Teil meiner Arbeit allmählich einen ursprünglich keineswegs beabsich­ tigten Umfang angenommen hatte In den Grundzügen ist das Ergebnis meiner Untersuchung eine Bestätigung von B ittn e r s Auffassung des Baues der Lessinischen Alpen, wie er sie abschließend besonders in seinem Aufnahmsbericht aus Judikarien niedergelegt hat1) Die von mir verfochtenen Gedanken sind also großenteils nicht neu Um aber die tektonische Theorie einer Region sicher zu begründen, ist es notwendig, möglichst viele Detailbeobachtungen zusammen­ zustellen und alle älteren Mitteilungen zu kritisieren und zu berücksichtigen Je grưßer die Menge der so zusanmiengebrachten Tatsachen ist, desto geringer wird die Wahrscheinlichkeit, daß zwei verschiedene Deu­ tungsweisen ihnen gleich gut entsprechen oder daß bei weiterer Vermehrung unserer Kenntnisse ein Wider­ spruch gegen die früher abgeleitete Erklärung entsteht Eine solche systematische Darstellung der Tektonik der Lessinischen Alpen lag bisher nicht vor, weshalb denn auch B ittn e r s Auffassung trotz seines berech­ tigten, außerordentlich hohen Ansehens keineswegs allgemein angenommen war Freilich ist auch meine Arbeit nicht ganz eine tektonische Detail auf nähme im heutigen Sinne Dazu war meine Zeit und vor allem meine Bewegungsfreiheit doch eine zu beschränkte In das untersuchte Gebiet nach dem Krieg zurückzukehren, war mir aus äußeren und inneren Gründen nicht möglich: Gerade diese teilweise Unvollständigkeit meiner Beobachtungen zwingt mich zu um so grưßerer Ausführlichkeit in der Darstellung, um das, was an Tatsachen *) Vgl B i t t n e r : Judicarien, bes S 363 bis 367 P i a , Lessinischo Alpen ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at feststeht, genau zu bezeichnen Es war mein vorzüglichstes Bestreben, in dieser Hinsicht ga,nz klar zu sein und nirgends die Unbestimmtheit des Wissens durch Unbestimmtheit des Ausdruckes zu verbergen In vieler Beziehung bildet meine Arbeit eine westliche Fortsetzung der „Alpi orientali“ von Dal P iaz Es freut mich sehr, feststellen zu kưnnen, d trotz einer gewissen Änderung des tektonischen Charakters von nach W unsere Ergebnisse sehr gut zusammenpassen Aus dem schon angeführten Grund schien es mir nützlich, auch den mir persönlich unbekannten süd­ lichen Teil der Lessinischen Alpen nicht ganz außer Betracht zu lassen Manche Abschnitte dieser Region sind schon sehr gut und genau beschrieben Für andere fließen die Quellen noch recht spärlich Ob ich in der tektonischen Ausdeutung der mir vorliegenden Beschreibungen und Karten nicht manchmal zu weit gegangen bin, wird wohl erst die Zukunft lehren Unter dem Ausdruck „Lessinische Alpen“ verstehe ich in Übereinstimmung mit N K re b s das ganze Bergland zwischen der Etsch, der Fersina, der Brenta und der Poebene Die Bedeutung des Namens ist also etwas enger, als die der „Vicentinischen Alpen“ bei A B öh m , der den Stock des M Grappa östlich der Brenta noch mit einschließt, aber wesentlich weiter, als die „Monti Lessini“ in der italienischen Literatur meist ver­ standen werden, wo man nur das Gebirge südlich des Passo della Lora so zu nennen.pflegt Um eine bequemere Ausdrucksweise zu gewinnen, wird es notwendig sein, sich über eine Unterteilung der Lessinischen Alpen zu einigen, die meines Wissens noch nie in einer systematischen Weise versucht worden ist Ich unterscheide folgende Berggruppen: Den ganzen NO meines Aufnahmsgebietes nimmt das Kempelplateau ein, das bis zum Assatal, der Senke von Asiago und Gallio und bis zur Val Frenzela reicht Einige Berggruppen innerhalb dieses großen Gebirgsabschnittes, die eine gewisse Selbständigkeit behaupten, verdienen besonders benannt zu werden Es sind dies die Lissergruppe östlich der Val Gadena und der Ebene von Marcesina, die Melettagruppe zwischen Gadena- und Campo Mulotal, das Manderioloplateau westlich der Valle und Porta Lenzuola und der Armenterrarücken Südlich der Senke von Asiago liegt zwischen dem Astico und der Brenta das Cengioplateau, das zum Hügelland der Marostica abfällt Den Raum zwischen Assa, Val Torra und einem Stück des Astico bezeichne ich als Verenaplateau Daran schließt sich im NW das Lavaroneplateau, das von der Centaschlucht, dem Sattel von Carbo­ nare und dem oberen Asticotai begrenzt wird Es wird durch den Rio torto in zwei Teile zerlegt, das eigentliche Lavaroneplateau im W und das Plateau von Lusern im Zwischen Valsorda und Folgaria, Etschtal und Centatal liegt das Scanucchio- oder Scanuppioplateau Den nördlichsten Vorsprung der Lessinischen Alpen bis zum Fersenbach bildet der Rücken der Maržola Das Campomolonplateau wird von der Etsch, dem Tcrragnolotal, Posinatal, Asticotai und Roß­ bachtal begrenzt Durch den Sattel von Serrada gliedert sich im W der Finocchio ab, durch den Venapaß und das Rio freddotal im das Tonezzaplateau Zwischen den beiden Lenobächen, nördlich des Piano della Fugazza und westlich des Colle di Xomo, liegt das Pasubiomassiv Die wohlabgegrenzte Berggruppe östlich des Colle di Xomo, zwischen Posina und Leogra, bezeichne ich als Cogologruppe 10 Das Bergland zwischen Val Ronchi und Yallarsa, nördlich des Passo della Lora und westlich des Passo Xon, ist in der italienischen Literatur bereits als die Postagruppe bekannt Ihren Nordausläufer bildet der Zugnarücken, den man am besten mit dem Passo Buole beginnen lọòt âNaturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at Für die Einteilung der südlichen Berge steht es mir nicht zu, Vorschläge zu machen, da ich sie nicht durch Augenschein kenne Es wird für unsere Zwecke auch genügen, die dortigen Lokalitäten durch ihre Lage zwischen den parallelen Haupttälern, die das Gebiet gegen S entwässern, zu bestimmen Die Schreibung der geographischen Namen ist in den Lessinischen Alpen ungemein schwankend Ich werde mich nach der österreichischen Spezialkarte richten Auf diese beziehen sich auch alle meine Ortsangaben, soweit nichts anderes bemerkt ist Nur wo sie zur genauen Bezeichnung nicht ausreicht, verweise ich auf die österreichische Karte : 25.000, die sogenannten Sektionskopien Es ist aber auch in diesen Fällen in der Regel eine beiläufige Ortsbestimmung nach der Spezialkarte beigefügt Die von mir bei meinen Untersuchungen aufgenommene Karte wird auf den Blättern „Schio“ und „Bassano“ der geologischen Karte 1:100.000, die das Ufficio Idrografico del R Magistrato alle Acque in Venedig herausgibt, enthalten sein Nach deren hoffentlich nicht fernem Erscheinen wird die vorliegende Arbeit erst voll verständlich sein Auf die stratigraphischen Verhältnisse der untersuchten Berge kann ich an dieser Stelle nicht eingehender zurückkommen Es scheint mir aber nützlich, wenigstens eine tabellarische Übersicht der Schichtfolge mit ganz kurzen Erläuterungen der tektonischen Beschreibung vorauszustellen Sie bezieht sich nur auf den nörd­ lichen, mir persönlich bekannten Teil der Lessinischen Alpen Tabelle Vorläufige Übersicht der Schichtfolge der nördlichen Lessinischen Alpen Mitteleozän ' Schichten von Gallio Untereozän ! Nummulitenkalke Oberkreide J Scaglia 1* ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at K u rze C h a r a k te r is tik der e in z e ln e n G e s t e i n e Der Hauptdolomit ist meist deutlich grau, sehr fein kristallin und führt reichlich Turbo solitarius Der Grenzdolomit unterscheidet sich von ihm durch zuckerkưrnige Beschaffenheit, weiße Farbe und gänzlichen Fossilmangel Die Trennung ist im Handstück nicht immer möglich, da beide Gesteinstypen in einer breiten Grenzzone miteinander wechsellagern, im Terrain aber meist gut durchführbar Die jüngeren^ jurassischen Dolomite sind von dem rhätischen faziell nicht sicher zu unterscheiden Manchmal sind sie mehr grünlich Der Bianconedolomit ist oft an den Hornsteinen kenntlich Verenakalk Sehr helle, wohlgebankte Kalke mit Fossilien des unteren Unterlias Recht mächtig^ aber nur lokal entwickelt Ungefähr gleich alt ist der Zugnakalk der Gegend von Rovereto, der sich faziell durch dunklere Färbung und das Auftreten grauer Oolithe unterscheidet Lias-Oolith Meist sehr helle, wohlgebankte Oolithe, stellenweise mit massenhaften Atractiten Noriglio-Schichten Dunkelgraue, tonreiche, plattige oder wulstige Kalke mit starken dunklen Schieferzwischenlagen Likhiotis-Bänke besonders im hangenden Teil Oolithe fehlen Die Noriglioschichten sind auf den westlichen Teil des Gebietes beschränkt Im werden sie und wohl auch die angrenzenden Niveaus ver­ treten durch die Frizzoneschichten Wechsellagerung von hellen Oolithen, weißen oder braunen Kalken und hell­ grauen, kristallinen Dolomiten Dogger-Oolith Er ist nur in der Gegend westlich von Lavarone bis zur Etsch entwickelt Faziell ist er vom Liasoolith nicht sicher zu unterscheiden An Fossilien führt er aber besonders Seeigeln, auch Brachiopoden und Chaeteten Bunte Oberjurakalke Rote und gelbe, manchmal auch weiße, ziemlich mächtig gebankte Kalke mit Ammoniten Besonders im liegenden Teil rote Krinoidenkalke Hier auch linsenförmige Einlagerungen von Posidonien-Lumachellen 10 Hornsteinschiefer Rote, tonige, kieselige Schiefer und reine rote Hornsteinbänke Je nach der Gegend überwiegt das eine oder das andere Gestein Gegen S keilt die ganze, sehr fossilarme Bildung aus 11 Rote, plattige Knollenkalke mit reicher Ammonitenfauna, Pygopen, Seeigeln usw 12 Majolica Gebankte weiße Kalke mit Ammoniten und Pygopen, mit oder ohne rote Hornsteine 13 Biancone Der liegende Teil, der der Unterkreide angehört, ist nur schwach mergelig, fast rein weiß Er führt dunkelgraue Hornsteine und nicht selten gut erhaltene Ammoniten Der hangende Teil ist ärmer an Fossilien und Hornsteinen, tonreicher, meist deutlich grau gefärbt 14 Scaglia Sie ist nicht immer leicht vom Biancone zu unterscheiden An Stellen typischer Entwicklung ist sie hell rötlich, ziemlich mergelig und führt Seeigel und Inoceramenbruchstücke Hochrote Scaglia kommt in dem kartierten Gebiete nicht vor 15 Nummulitenkalk Nur eine ganz kleine Partie östlich Folgaria Zwischen zwei Kalkniveaus sind Basalttuffe eingeschaltet 16 Das Mitteleozän von Gallio besteht vorwiegend aus teils harten, teils mürben Sandsteinen mit Bivalvensteinkernen Nach M u n ie r-C h a lm a s und F a b ia n i treten an der Basis Orbitolitenkalke auf Ob das Untereozän hier fehlt oder nur schlecht entwickelt und aufgeschlossen ist, steht noch nicht fest2) Für die richtige Beurteilung der tektonischen Verhältnisse, besonders der Sprunghöhe der Brüche und Flexuren, ist es sehr wichtig, von der Mächtigkeit der einzelnen Schichtglieder eine möglichst genaue Vorstellung zu haben Da die Mächtigkeit bei allen Gesteinen beträchtlichen lokalen Schwankungen unterliegt, wird es 2) Siehe F a b i a n i : Terreni terziari, S 75 ©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at das beste sein, alle meine wichtigeren Beobachtungen darüber, die sich übrigens nur auf den Jura beziehen, in Gestalt einer Tabelle mitzuteilen Die Bestimmung der Mächtigkeit beruht meist nur auf Schätzung Die Zahlen dürften eher zu klein als zu groß sein Nur die großen Maßzahlen im Lias wurden nach der Karte er­ mittelt Leider war dies bloß an wenigen Stellen und nicht für alle Liasgesteine möglich Tabelle Mächtigkeiten der Juragesteine in den nördlichen Lessinischen Alpen PQ L is s e r g r u p p e Linke Seite der Val Gadena an der Stre An der Stre nordưstlich des Lissergipfels nưrdlich Ưstlich Tana nưrdlich des Lisser Ưstlich Stonar bei Tana 15 15 Linke Seite der Valle di Brentani bei Frizzone Im Tal gerade östlich des M Brostolai ? Ostseite des Passo la Forcella Östlich des Col di Val d’ Antenne 20 Val Brutta, südlich der Malga 15 M e le t t a g r u p p e Von der Mga Lora nach W ? Rechte Seite der Val Miela, an der Straße Ausgang des Campo Mulotales W estlich des Gipfels des M Meletta di Gallio 10 90 K e m p e lp la t e a u i e S N ordưstlich der Malga Lagossimo An der Stre zw Ost alla Barricata u d alten Reichsgrenze 2-5 Nördlich X ebbo -8 20 Nordwestlich X ebbo M Interrotto, gerade westlich von Bosco o ? ?6 M a n d e r io lo p la t e a u An der Stre ưstlich Marcai di sopra Steinbruch an der Assastre ưstlich Vezzena ? 10 ... 198 d) Übersicht des Faltungszustandes des nördlichen Teiles der Lessinischen Alpen 207 e) Die Beziehungen zwischen Fallrichtung und Fallwinkel 210 Die Änderung des Faltungszustandes von O nach... Überaus wertvoll war mir das verständnisvolle Entgegenkommen, mit dem Herr Prof D r.F.X SCHAFFER, Direktor der geologisch-palaeontologischen Abteilung und derzeit Präsident des Naturhistorischen. .. nordưstlich des Lissergipfels nưrdlich Ưstlich Tana nưrdlich des Lisser Ưstlich Stonar bei Tana 15 15 Linke Seite der Valle di Brentani bei Frizzone Im Tal gerade östlich des M Brostolai ? Ostseite des

Ngày đăng: 04/11/2018, 16:58