Sexualmoral in Fernostasiatischen Ländern Sexualmoral in Fernostasiatischen Ländern ngan nguyen meyer@gmx de erland meyer@gmx de Das hohe Lied der Liebe Sexualmoral in einer multikulturellen Gesellsch[.]
Das hohe Lied der Liebe Sexualmoral in einer multikulturellen Gesellschaf 21 Oktober 2011 Sexualmoral in Fernostasiatischen Ländern ngan.nguyen-meyer@gmx.de erland.meyer@gmx.de Lebensphilosophie/ Religionen Konfuzianismus ziemlich puritanisch: •Ein „gutes“ Mädchen geht jungfräulich in die Ehe •Sex wird nicht abgelehnt, aber beargwưhnt •Keine kưrperliche Attraktivität zur Schau stellen – auch keinen Tanz (Disco-Tanz = „Sex-Tanz“) •menschliche Bedürfnisse werden unterdrückt – auch das Bedürfnis nach Sexualität als Genuss Lebensphilosophie/ Religionen Buddhismus: •Leidenschafen und die Suche nach den Quellen für die Bedürfnisbefriedigung (auch Sex) verursachen Leiden im Diesseits Buddhismus empfiehlt den Verzicht auf Leidenschafen und Bedürfnisbefriedigung, um glücklich zu werden Traditionelle Normen • Legitimer Sex: Heterosexueller Verkehr in der monogame Ehe zum Zweck der Fortpflanzung • Verboten: Prostitution, Polygamie, Homosexualitọt, Pornographie ã Verpửnt: vorehelicher und auòerehelicher Sex, „Wilde Ehe“, ưffentliche Nacktheit und „abweichendes sexuelles Verhalten“ • Sexualität und der körperliche Intimbereich gelten als schmutzig und sündig Traditionelle Normen • Auf dem Land: häufiger vorehelicher Sex, aber auch die Erwartung an den Mann, das Mädchen zu heiraten (O’Harrow, 1995) • Weibliches sexuelles Verlangen entsteht quasi nur als Reaktion auf männliche Sexualität • Eine frühe Heirat kann auch einen Freiraum bereit stellen, um die eigene Sexualität ohne elterliche Kontrolle auszuleben • Auf dem Land sollten Frauen ab 18 und Männer ab ca 22 Jahre heiraten, und die Männer sollten drei bis vier Jahre älter sein als ihre Frauen In der Stadt ist das liberaler Orte für Sex • Unverheiratete junge Erwachsene dürfen ihre Sexualität vor der Ehe nicht leben • In den meisten vietnamesischen Familien leben 2-3 Generationen zusammen unter einem Dach • Türen stehen offen oder fehlen sogar ⇒ Junge unverheiratete Paare und auch Ehepaare finden kaum privaten Raum für ihr Sexualleben ⇒ Viele Paare weichen aus auf Parks oder Seeufer für ihren sexuellen Austausch (vgl Pastoetter 2001) Sexualpraktiken • Orale Sexpraktiken gelten als schmutzig • Selbstbefriedigung wird aus „medizinischer Sicht“ problematisiert: Neurosen, sexuelle Dysfunktionen und Krankheiten • Persönliche Grenzen werden nicht respektiert Reden über Sex • Über Sex explizit zu sprechen, ist tabuisiert: sowohl in der Öffentlichkeit als auch in der Partnerschaf • Über Sex wird in Metaphern – aus Flora und Fauna – gesprochen: – Für Frauen: Blumen, Schmetterling, Schwan, Pampelmuse – Für Männer: Banane, Vogel (insgesamt mehr Begriffe für Frauen) • Viele Erwachsene machen unter sich permanent sexuelle Anspielungen oder sogar sexistische Witze (Vietnam) • Über Sex wird v.a von Gleichaltrigen gelernt, nicht von Eltern oder der Schule Das gilt auch für vietnamesische Jugendliche in Deutschland Sexualerziehung ã â Gii tớnh tui teen - Cơ quan chủ quản: Trung ương Đoàn Thanh niên Cộng sản Hồ Chí Minh • http://www.gioitinhtuoiteen.org.vn/default.aspx?sub=2 • Ngơi nhà tuổi trẻ / Trung tâm Chăm sóc Sức khỏe Sinh sản Vị thành niên / Thanh niên Văn phòng Dự án Mơ hình Chăm sóc Sức khỏe Sinh sản Vị thành niên / Thanh niên • http://www.tuvantuoihoa.org.vn/ Sexualerziehung • http ://www.dienhong.de/publikationen/eigene-publikati onen/ • Broschüre “Beim Frauenarzt” (vietnamesischdeutsch, 2., aktualisierte Auflage, Dezember 2005) • Broschüre “Verhüten – aber wie?” ( vietnamesischdeutsch, Dezember 2002) Empfängnisverhütung • Viele Menschen, v.a junge Menschen haben wenig Wissen über Verhütungsmittel • Die Pille ist weniger bekannt in Vietnam als die Spirale und Kondome Jungfräulichkeit • Voreheliche Jungfräulichkeit hat noch immer einen hohen Stellenwert, v.a aus Sicht der Männer und der Familien • Männer nehmen vorehelichen Sex selbstverständlich für sich in Anspruch, wollen aber eine jungfräuliche Braut • Service zur Wiederherstellung der Jungfräulichkeit kostet in Vietnam ca 30-80 Euro (ein niedriges Monatseinkommen) Sexuelle Gewalt: Eltern-Kind • In der Regel gesellschaflich nicht akzeptiert • Todsünde • Eltern, die ihre Kinder sexuell missbrauchen, nutzen of diese Norm, um sich zu decken: „Ich würde mich eher umbringen, als es zu tun.“ Therapie von Impotenz Therapie von Impotenz durch chinesische Medizin: •Ochsenpenis •Schlangen •Nashorn •Seepferdchen •Kräutermedizin •Bestimmtes Gemüse Literaturhinweise • Heydenreich, Verena (2004): Zeitpläne der Liebe Sex vor der Ehe in Vietnam, Reihe Frauenrechte in Asien, Bonn, 192 Seiten, ISBN 978-3936823-04-2 • Khuat Thu Hong (1998): Study on sexuality in Vietnam: The known and unknown issues (South & East Asia Regional Working Papers No 11) Hanoi: Population Council • Pastoetter, Jakob (2001): Vietnam, Robert T Francoeur (ed.) (2001): The International Encyclopedia of Sexuality, Volume I - IV 1997-2001, New York, The Continuum Publishing Company, http://www2.huberlin.de/sexology/IES/vietnam.html#3 • Ruan, Fang-fu / Lau, M.P (2001): China (Zhonghua Renmin Gonghe Guo), Robert T Francoeur (ed.) (2001): The International Encyclopedia of Sexuality, Volume I - IV 1997-2001, New York, The Continuum Publishing Company, http://www2.hu-berlin.de/sexology/IES/china.html, Zugriff: 8.10.2011