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Abteilung Naturschutz, Oberösterreichische Landesregierung, Austria Vol 0180-0001-0067

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NATUR UND LANDSCHAFT / LEITBILDER FÜR OBERÖSTERREICH BAND 18.: AGER-TRAUN-TERRASSEN Band 18: Raumeinheit Ager-TraunTerrassen Amt der Oö.Landesregierung, Naturschutzabteilung In Zusammenarbeit mit grün-integral – Techn Büro für Landschaftsplanung Bearbeiter: Karin Fuchs Wolfgang Hacker Erwin Hauser Sabine Pinterits Werner Weißmair Linz, November 2003 überarbeitet: September 2007 Projektleitung: Projektbetreuung: Dipl.-Ing Helga Gamerith Michael Strauch BÜRO GRÜN INTEGRAL / NATURSCHUTZABTEILUNG LAND OÖ SEITE NATUR UND LANDSCHAFT / LEITBILDER FÜR OBERÖSTERREICH BAND 18.: AGER-TRAUN-TERRASSEN INHALTSVERZEICHNIS I Natur und Landschaft – Leitbilder für Oberösterreich I.I Wozu Leitbilder für Natur und Landschaft? I.II Ziele und Aufgaben der Leitbilder I.III Projektstruktur I.IV Leitbilder in der Praxis II Raumeinheit Ager-Traun-Terrassen A Charakteristik der Raumeinheit A1 Verwendete Grundlagen / Quellen A2 Lage und Abgrenzungen A2.1 Lage A2.2 Abgrenzung von Untereinheiten A3 Zusammenfassende Charakteristik Raumeinheit A4 Zusammenfassende Charakteristik Untereinheiten A4.1 Charakteristik Untereinheit: „Agrarlandschaft auf höheren Terrassenniveaus“ A4.2 Charakteristik Untereinheit: „Waldgebiete der Traun-Niederterrasse“ A4.3 Charakteristik Untereinheit: „Städtische Siedlungsgebiete“ A5 Standortfaktoren A5.1 Geologie A5.2 Boden A5.3 Klima A5.4 Gewässersystem A6 Raumnutzung A6.1 Siedlungswesen / Infrastruktur A6.2 Erholung / Tourismus A6.3 Landwirtschaft A6.4 Forstwirtschaft A6.5 Jagd A6.6 Rohstoffgewinnung A6.7 Energiegewinnung A6.8 Trinkwassernutzung A6.9 Fischerei A7 Raum- und Landschaftscharakter A7.1 Lebensraum A7.1.1 Leitstrukturen und Beziehungen zu angrenzenden Raumeinheiten A7.1.2 Lebensraumtypen und Strukturelemente A7.1.3 Tierwelt A7.1.4 Pflanzenwelt A7.1.5 Standortpotenziale A7.2 Landschaftsbild A7.3 Besonderheiten A7.3.1 Kulturhistorische Besonderheiten A7.3.2 Landschaftliche Besonderheiten A7.3.3 Naturkundliche Besonderheiten A 7.4 Raum- und Landschaftsgeschichte A8 Naturschutzrechtliche Festlegungen A9 Fachplanungen von Naturschutz und Raumordnung A10 Aktuelle Entwicklungstendenzen A11 Mögliche Konfliktfelder A12 Umsetzungsprojekte BÜRO GRÜN INTEGRAL / NATURSCHUTZABTEILUNG LAND OÖ 4 6 10 10 10 10 13 15 15 15 16 16 17 17 18 19 19 21 21 22 22 23 24 24 25 25 25 26 26 26 26 28 30 30 32 32 32 33 33 33 34 35 36 36 37 SEITE NATUR UND LANDSCHAFT / LEITBILDER FÜR OBERÖSTERREICH BAND 18.: AGER-TRAUN-TERRASSEN 38 B LEITBILD UND ZIELE B1 Leitende Grundsätze 38 Ziele dienen der Orientierung und sind kein starres Korsett 38 B2 Vorbemerkungen 39 B3 Übergeordnete Ziele 40 B3.1 Sicherung und Entwicklung großräumiger Grünzüge 40 B4 Ziele in den Untereinheiten 41 B4.1 Ziele in der Untereinheit: Agrarlandschaft auf höheren Terrassenniveaus 41 B4.1.1 Sicherung und Entwicklung der Lebensraumvielfalt 41 B4.1.1.1 Sicherung und Entwicklung naturnaher Waldgesellschaften 41 B4.1.1.2 Sicherung und Entwicklung von Kulturlandschaftselementen 42 B4.1.1.2.1 Entwicklung von Ackerrandstreifen und Ackerbrachen 43 B4.1.1.2.2 Erhaltung und Entwicklung eines hohen Anteils unbefestigter bzw schwach befestigter Feld- und Wiesenwege 43 B4.1.1.2.3 Erhöhung des Grünlandanteiles 44 B4.1.1.2.4 Sicherung und Entwicklung reliktischer Halbtrockenrasen und Magerwiesen 44 B4.1.1.2.5 Nutzung des Potenzials zur Entwicklung von Mager- und Trockenwiesen an Verkehrswegen 45 B4.1.1.3 Nutzung des Standortpotenzials zur Entwicklung wassergeprägter Lebensräume 46 B4.1.1.3.1 Entwicklung strukturreicher Gewässer und Gewässerränder 46 B4.1.1.3.2 Naturnahe Gestaltung und Erhöhung des Anteils künstlich geschaffener Stillgewässer 47 B4.1.1.4 Sicherung und Entwicklung des Nistangebotes für Gebäudebrüter und Fledermäuse 48 B4.1.2 Sicherung der traditionellen Siedlungsstrukturen mit ihren Streuobstbeständen 48 B4.1.3 Sicherung der natürlichen Geländemorphologie insbesondere entlang von Geländestufen 48 B4.2 Ziele in der Untereinheit: Waldgebiete der Niederterrassen 49 B4.2.1 Erhöhung des Anteils naturnaher Waldgesellschaften und standortgerechter Laubgehưlze 49 B4.2.1.1 Entwicklung eines grräumig hohen Tot- und Altholzanteils 50 B4.2.2 Sicherung und Entwicklung von arten- und strukturreichen Waldrändern 51 B4.2.2.1 Erhöhung der Randliniendichte entlang des Waldrandes 52 B4.2.3 Nutzung des Potenzials von Schottergruben zur Entwicklung naturnaher Lebensräume 53 B4.2.3.1 Entwicklung von Pionier- und Trockenlebensräumen in Schottergruben 54 B4.2.3.2 Entwicklung von naturnahen Feuchtstandorten in Schottergruben 54 B4.2.4 Rohstoffgewinnung entsprechend den Grundsätzen des Landesraumordnungsprogrammes 55 B4.3 Ziele in der Untereinheit: Verdichtete Siedlungs- und Gewerbegebiete 56 B4.3.1 Sicherung und Entwicklung naturnaher Waldgesellschaften 56 B4.3.2 Entwicklung strukturreicher Gewässer und Gewässerränder 57 B4.3.3 Sicherung und Entwicklung artenreicher Lebensräume im Bereich von Siedlungs- und Gewerbegebieten 57 B4.3.3.1 Sicherung und Entwicklung des Nistangebotes für Gebäudebrüter und Fledermäuse 58 B4.3.3.2 Nutzung des Potenzials zur Entwicklung von Extensivwiesen und Ruderalflächen 58 B4.3.4 Siedlungsentwicklung und Rohstoffgewinnung entsprechend den Grundsätzen des Landesraumordnungsprogrammes 59 C LITERATURVERZEICHNIS 60 D FOTODOKUMENTATION 62 E ANHANG 67 BÜRO GRÜN INTEGRAL / NATURSCHUTZABTEILUNG LAND OÖ SEITE NATUR UND LANDSCHAFT / LEITBILDER FÜR OBERÖSTERREICH I I.I BAND 18.: AGER-TRAUN-TERRASSEN Natur und Landschaft – Leitbilder für Oberösterreich Wozu Leitbilder für Natur und Landschaft? Die immer rascher ablaufenden gesamträumlichen Entwicklungen schaffen Rahmenbedingungen, die auch im Naturschutz neue Strategien und Konzepte erfordern Wir wollen Wege für eine nachhaltige Entwicklung unseres Landes anbieten, um unseren Beitrag bei der künftigen Gestaltung unserer Heimat zu leisten und damit dem gesellschaftspolitischen Auftrag zum Schutz, zur Erhaltung und Entwicklung von Natur und Landschaft gerecht zu werden Deshalb haben wir Leitbilder für Natur und Landschaft in konkret abgegrenzten Räumen erarbeitet I.II Ziele und Aufgaben der Leitbilder Mit den naturschutzfachlichen Leitbildern wollen wir: • künftige Entwicklungsmưglichkeiten für Natur und Landschaft in Oberưsterreich aufzeigen; • Das Bewußtsein für den Wert von Natur und Landschaft im Allgemeinen, wie auch für die Anliegen des Naturschutzes im Besonderen stärken; • Eine Leitlinie und Grundlage für Planungen und konkrete Handlungen am Sektor Natur- und Landschaftsschutz anbieten; • Einen partnerschaftlichen Naturschutz mit Gemeinden, Interessensvertretungen, Regionalpolitikern, Land- und Forstwirten, Tourismus, Planern usw anstreben; • Die in den Leitbildern aufgezeigten Ziele durch Diskussion und Zusammenarbeit gemeinsam mit den jeweiligen Ansprechpartnern weiter entwickeln; • Den Schritt von den Umsetzungsmưglichkeiten zu konkreten Mnahmen beratend begleiten; • Nutzungs- und Planungsentscheidungen anderer Fachdienststellen frühzeitig und bestmưglich mit naturschutzfachlichen Interessen abstimmen Dafür haben wir uns folgende Aufgaben gestellt: • Naturschutzfachliche Leitbilder zur Entwicklung von Natur und Landschaft für ganz Oberưsterreich erstellen • Wünschenswerte Entwicklungen konkreter Landschaftsräume auf Basis flächendeckender Grundlagenerhebungen transparent und nachvollziehbar aufzeigen • Diese Unterlagen allen Nutzergruppen zugänglich machen • Eine wesentliche Grundlage für die Arbeit der Amtssachverständigen für Naturschutz erarbeiten BÜRO GRÜN INTEGRAL / NATURSCHUTZABTEILUNG LAND OÖ SEITE NATUR UND LANDSCHAFT / LEITBILDER FÜR OBERƯSTERREICH BAND 18.: AGER-TRAUN-TERRASSEN Abb.1: Naturschutzfachliche Raumgliederung Oberưsterreichs BÜRO GRÜN INTEGRAL / NATURSCHUTZABTEILUNG LAND OÖ SEITE NATUR UND LANDSCHAFT / LEITBILDER FÜR OBERƯSTERREICH I.III • BAND 18.: AGER-TRAUN-TERRASSEN Projektstruktur Gliederung und Charakteristik Wir haben Oberösterreich in 41 Raumeinheiten gegliedert (Abb.1), die wir nach naturschutzfachlichen Kriterien wie Geologie, Geomorphologie und Raumnutzung abgegrenzt haben Auf diese Weise sind Landschaftsräume mit einer spezifischen Raumcharakteristik entstanden Weisen Teilgebiete dieser Raumeinheit jedoch eine besondere charakteristische Ausprägung auf, so werden innerhalb der Raumeinheit Untereinheiten ausgewiesen Folgende Parameter wurden für die Raumabgrenzungen herangezogen und in der Charakteristik beschrieben: • • • • • • • • • • • Waldausstattung (insbesondere bei großen Waldgebieten maßgeblich) Relief (insbesondere bei markant eingetieften großen Flusslandschaften maßgeblich) Landwirtschaftliche Nutzungsformen, Betriebsstrukturen Ausstattung mit Strukturelementen und Biotopflächen Besiedelungsstruktur Gewässernetz Geologischer Untergrund tier- und pflanzenökologische Gesichtspunkte Urlandschaftscharakter Klimatische Verhältnisse Ziele Beim Kapitel Ziele wird die aus der Sicht des Natur- und Landschaftsschutzes anzustrebende Entwicklung für die gesamte Raumeinheit dargelegt Diese Leitbild-Aussagen sind natürlich allgemein gehalten, um für einen derart großen Raum Gültigkeit zu haben Für die Untereinheiten werden wesentlich detailliertere Ziele aus naturschutzfachlicher Sicht formuliert, sowie Umsetzungsmöglichkeiten aufgezeigt Durch eine in Abstimmung mit den Nutzern herbeigeführte Realisierung der Umsetzungsvorschläge wird NALA lebendig Dabei setzen wir auf den Dialog vor Ort und sind auch zu Kompromisslưsungen bereit • NALA als offenes System: • NALA stellt ein ständig wachsendes, offenes Informationssystem dar, in das jeder eigene Vorstellungen, besonderes Wissen und neue Ideen einbringen kann • Daher wird es ein „Briefkastensystem“ zu den Leitbildern geben • Die Inputs werden bei Bedarf auch mit den ZusenderInnen besprochen und im Anschluss in die Leitbilder von Natur und Landschaftsschutz ỹbernommen Auòerdem kửnnen sich durch in den Rọumen ablaufende Entwicklungen durchaus einmal Änderungen in unserem Zielgebäude ergeben oder auch Ergänzungen bei tiefer gehenden Bearbeitungen notwendig werden NALA wird daher ein gemeinsam mit allen Nutzern ständig aktualisiertes Naturschutzleitbild darstellen I.IV Leitbilder in der Praxis Umsetzung der Leitbilder: BÜRO GRÜN INTEGRAL / NATURSCHUTZABTEILUNG LAND OÖ SEITE NATUR UND LANDSCHAFT / LEITBILDER FÜR OBERƯSTERREICH • BAND 18.: AGER-TRAUN-TERRASSEN Im Internet • Information über das gesamte Projekt anbieten • Zielgruppen zum Dialog einladen • Vor Ort in den einzelnen Raumeinheiten • Betroffene Gemeinden und interessierte Bürger zu Beginn der detaillierten Bearbeitung der jeweiligen Raumeinheit informieren • Lokale Ansprechpartner zum Dialog über die jeweiligen Naturschutzziele einladen • Mưglichkeiten zur Umsetzung der Naturschutzziele aufzeigen • Konkrete Umsetzungen vor Ort fưrdern • Information und Dialog mit unterschiedlichen Interessensgruppen • Gemeinsame Ziele herausarbeiten • Gemeinsame Projekte entwickeln • Kooperationen mit anderen Fachdienststellen eingehen • Unterschiedliche Kommunikationsmedien nutzen • Internet, Zeitschriften, Presseninformationen, Präsentationen und Fachvorträge, VideoClip Was naturschutzfachliche Leitbilder leisten: • Der Naturschutz bezieht Position und legt seine Karten offen auf den Tisch • Die Reaktionen des Naturschutzes werden auch für andere Landnutzer vorhersehbarer • Ein schneller Überblick über die wichtigsten Naturschutzaussagen wird ebenso möglich, wie der Zugang zu detaillierter Fachinformation • Anträge werden bei Berücksichtigung der Naturschutzinteressen durch Projektanten schneller zu einem positiven Ergebnis führen, und damit kostengünstiger • Fưrderungsmittel kưnnen in Zukunft zielgenauer und damit auch wirkungsvoller eingesetzt werden Was naturschutzfachliche Leitbilder nicht leisten kưnnen: • Detaillierte Planungen: Selbstverständlich kưnnen wir keine detaillierten Planungen des Naturschutzes oder anderer planender Fachdienststellen (wie z.B Flächenwidmungspläne, örtliche Entwicklungskonzepte, Raumordnungspläne, Landschaftspläne, Landschaftsentwicklungskonzepte, Naturschutzrahmenpläne, wasserwirtschaftliche Vorrangflächen etc.) ersetzen Gleichwohl können (und sollen) unsere Ziele und Entwicklungsvorschläge bei der Erstellung solcher detaillierten Pläne eine wichtige Grundlage bilden • Parzellenscharfe Aussagen BÜRO GRÜN INTEGRAL / NATURSCHUTZABTEILUNG LAND OÖ SEITE NATUR UND LANDSCHAFT / LEITBILDER FÜR OBERÖSTERREICH BAND 18.: AGER-TRAUN-TERRASSEN Wir können mit den in NALA erarbeiteten Grundlagen auch - bis auf wenige Einzelfälle – keine parzellenscharfen Aussagen machen Bei konkreten Beispielen werden diese Grundlagen jedoch sehr hilfreich sein, für Mensch und Natur vertrọgliche Maònahmen zu entwickeln und erfolgreich umzusetzen Listen faunistischer, vegetationskundlicher oder floristischer Erhebungen NaLa enthält keine Listen faunistischer, vegetationskundlicher oder floristischer Erhebungen Aus der Literaturliste im Anhang oder über Links zum Biologiezentrum des Landesmuseums können entsprechende Quellen jedoch bei Bedarf erhoben werden • Durchgehende klare Trennung zwischen Zielen und Maßnahmen Aufgrund des Bearbeitungsmaßstabes konnten wir keine zweifelsfrei klare, streng wissenschaftliche Trennung zwischen Zielen und Maßnahmen ziehen BÜRO GRÜN INTEGRAL / NATURSCHUTZABTEILUNG LAND OÖ SEITE NATUR UND LANDSCHAFT / LEITBILDER FÜR OBERÖSTERREICH II BAND 18.: AGER-TRAUN-TERRASSEN Raumeinheit Ager-Traun-Terrassen BÜRO GRÜN INTEGRAL / NATURSCHUTZABTEILUNG LAND OÖ SEITE NATUR UND LANDSCHAFT / LEITBILDER FÜR OBERÖSTERREICH A BAND 18.: AGER-TRAUN-TERRASSEN Charakteristik der Raumeinheit Anm.: Sofern es im Rahmen der folgenden Ausführungen zu wertenden Aussagen kommt, so erfolgen diese ausschließlich aus naturschutzfachlicher Sicht A1 Verwendete Grundlagen / Quellen - Biotopkartierung Laakirchen (Schanda, 1988/89) - Desselbrunn - eine Gemeinde lebt (Heimatbuch Desselbrunn, 2001) - Das Eiszeitalter in Oberưsterreich (Hermann Kohl, Ưko L u.4/2001) - Klimaatlas von OÖ (OÖ Musealverein, 1998) - zahlreiche Expertinnen- und Expertengespräche Von großer Bedeutung werden weiters die Ergebnisse der Biotopkartierungen Ohlsdorf, Laakirchen (Überarbeitung) und der Traunschlucht sein, die zum Erstellungszeitpunkt des vorliegenden Naturund Landschaftsleitbildes (August 2003) noch in Bearbeitung waren Der tierökologische Teil wurde vom Bearbeiterteam Werner Weißmair und Erwin Hauser erarbeitet Als Informanten stellten sich dazu Peter Freudenthaler und Erhard Kontur zur Verfügung A2 Lage und Abgrenzungen A2.1 Lage Die Raumeinheit „Ager-Traun-Terrassen“ liegt am Rande des Oberösterreichischen Zentralraumes und besteht aus drei räumlich getrennten Teilflächen Zwei liegen westlich der Traun und werden durch eine Endmoräne bei Ohlsdorf voneinander getrennt Die Dritte Teilfläche liegt östlich der Traunschlucht Die gesamte Raumeinheit erstreckt sich bandförmig zwischen den Gemeinden Lambach im Norden und Gmunden im Süden mit einer Länge von rund 20 km (vgl Abb.2) Während die Breite der Raumeinheit im Norden zwischen km und km beträgt, so verschmälert sie sich im Süden auf nur noch 1,5 km Die Grưße der Raumeinheit „Ager-Traun-Terrassen“ beträgt 70 km² Das Projektgebiet liegt in den Bezirken Gmunden, Vöcklabruck und Wels-Land Der flächenmäßige Anteil der beteiligten Gemeinden kann der nachstehenden Tabelle entnommen werden (siehe Tab 1.) Bezirke Bezirk Wels-Land Bad Wimsbach-Neydharting Stadl-Paura Bezirk Vöcklabruck Desselbrunn Rüstorf BÜRO GRÜN INTEGRAL / NATURSCHUTZABTEILUNG LAND OÖ km2 % 17,86 25,32 7,02 9,95 10,84 15,37 29,34 41,61 15,66 22,20 7,25 10,28 SEITE 10 NATUR UND LANDSCHAFT / LEITBILDER FÜR OBERƯSTERREICH BAND 18.: AGER-TRAUN-TERRASSEN der ưrtlichen Raumplanung (Flächenwidmungsplan u Örtliche Entwicklungskonzepte) B4.2.3 Nutzung des Potenzials von Schottergruben zur Entwicklung naturnaher Lebensräume Raumbezug Südliche und nördliche Randbereiche der Untereinheit Ausgangslage/ Aus naturschutzfachlicher Sicht können in Schottergruben – insbesondere in Hinblick auf die Vogelwelt und die Amphibien – wichtige Ersatzlebensräume entstehen Das ist umso bedeutender, weil in grưßeren Fligewässern durch gewässerbauliche Maßnahmen viele ähnliche Strukturen verloren gegangen sind (z.B.: ökologische Verwandtschaft zu den Schotterzonen und Altwasserzonen der Flußauen) Zielbegründung Als wichtige Sekundärstandorte gelten • Rohbodenstandorte (z.B.: Brutplatz des Flussuferläufers) • Steilwände (z.B.: Brutplatz von Eisvogel und Uferschwalbe) • Flachwasserbereiche (Nahrungshabitat, Laichgewässer) • trockene Magerstandorte (Zauneidechse, Neuntưter, Schwarzkehlchen) Für die Nutzung dieses Standortpotenzials sollten dabei in allen Phasen von Abbau, Rekultivierung und Nachnutzung - die naturschutzfachlichen Interessen ausreichende Berücksichtigung finden Dazu ist ein möglichst flexibles Agieren notwendig, um auch auf Spontanentwicklungen besser eingehen zu können In der Untereinheit wird der Schotterabbau auch in Zukunft eine wichtige Landnutzung darstellen, zu den bestehenden Gruben wird künftig eine weiter Anzahl an Abbau- und Erweiterungsgebieten hinzukommen Gefährdung Die entsprechenden Lebensräume unterliegen Sukzessionsabläufen und können ohne „Pflege“ nicht stabil und dauerhaft erhalten werden Verfüllung der Gruben mit Abfällen aller Art, Rekultivierung nach gärtnerischen Gesichtspunkten, großflächige Humusierungen und Aufbringen von Oberbodenmaterial, Intensive Folgenutzungen (z.B Maisacker) Wege zum Ziel Berücksichtigung der Belange des Naturschutzes bei Abbau und Rekultivierung von Schottergruben im Rahmen der erforderlichen naturschutzrechtlichen Bewilligungsverfahren • Sicherung eines mưglichst hohen Anteils für die „Folgenutzung Naturschutz“ • Sicherung nährstoffarmer Verhältnisse nach dem Abbau (keine großflächigen Humusierungen, kein Oberbodeneintrag) • Entwickeln einer hohen Strukturvielfalt und einer engen Verzahnung verschiedenartiger Biotope Durchführen von Pflegemaßnahmen in großen Zeitabständen (10-30 Jahren) in ausgewählten Teilräumen - ansonsten Zulassen der natürlichen Sukzession BÜRO GRÜN INTEGRAL / NATURSCHUTZABTEILUNG LAND OÖ SEITE 53 NATUR UND LANDSCHAFT / LEITBILDER FÜR OBERÖSTERREICH B4.2.3.1 BAND 18.: AGER-TRAUN-TERRASSEN Entwicklung von Pionier- und Trockenlebensräumen in Schottergruben Raumbezug Südliche und nördliche Randbereiche der Untereinheit Ausgangslage/ Besonders für Arten, die Extrem- und Sonderstandorte angewiesen sind, können Abbaugebiete wertvolle Refugien darstellen Die durch die Abbautätigkeit entstandenen Standorte weisen noch keine oder erst eine beginnende Bodenbildung auf und sind durch das sandig-schottrige Substrat extrem nährstoffarm und trocken Zielbegründung Der stark gestufte Vegetationsaufbau mit einem hohen Anteil an Kräuterblumen, die enge Verzahnung von vegetationsfreien Flächen mit Säumen, Gebüschen und kleinen Gehölzgruppen sowie das meist unruhige Relief führen zu einem äußerst wertvollen Biotopensemble mit stark wechselnden Standortbedingungen Die Dynamik der jungen Schottergruben sinkt mit fortschreitender Sukzession, wertvolle Initialstadien gehen mit Beendigung der Abbautätigkeit verloren Gefährdung Schottergruben können nach Ende des Abbaues nicht in einem „statischen“ Pionierzustand erhalten werden Durch den laufenden Abbau entwickeln sich aber immer wieder neue Lebensräume Die Gefährdung liegt daher v.a in der Verfüllung der Grube und dem Einbringen von Humus und Oberbodenmaterial im Zuge von Rekultivierungsmaßnahmen Wege zum Ziel Berücksichtigung der Belange des Naturschutzes bei Abbau und Rekultivierung von Schottergruben im Rahmen der erforderlichen naturschutzrechtlichen Bewilligungsverfahren • Sicherung eines mưglichst hohen Anteils für die „Folgenutzung Naturschutz“ • Sicherung nährstoffarmer Verhältnisse nach dem Abbau (keine groòflọchigen Humusierungen, kein Oberbodeneintrag) Entwickeln einer hohen Strukturvielfalt und einer engen Verzahnung verschiedenartiger Biotope Durchführen von Pflegemaßnahmen in großen Zeitabständen (10-30 Jahren) in ausgewählten Teilräumen (Pionierlebensräume wie Rohboden, verwitterte Steilwände etc.) - ansonsten Zulassen der natürlichen Sukzession Etablierung von Nutzungen der Grube, die unter Wahrung aller anderer Interessen der dauerhaften Erhaltung von Pionier- und Trockenlebensräumen zuträglich sind B4.2.3.2 Entwicklung von naturnahen Feuchtstandorten in Schottergruben Raumbezug Südliche und nördliche Randbereiche der Untereinheit Ausgangslage/ Der Schotterabbau erfolgt in der Raumeinheit durch Trockenbaggerungen Baggerseen sind daher nicht anzutreffen Zielbegründung Für der Reinigung des abgebauten Schotters und die Sortierung nach Korngrưßen werden Schlämmteiche angelegt Sie können bis zu 15 m Tief BÜRO GRÜN INTEGRAL / NATURSCHUTZABTEILUNG LAND OÖ SEITE 54 NATUR UND LANDSCHAFT / LEITBILDER FÜR OBERÖSTERREICH BAND 18.: AGER-TRAUN-TERRASSEN sein und werden mit Schlämmwasser gefüllt, das nach und nach versickert und dichte Schlämmkreide zurücklässt Je nach ihrer Tiefe können sie auch regelmäßig austrocknen Ein ähnliche Bereich sind die (ggf abflusslosen) Sohlen der Abbaugebiete, an denen sich auch (temporäre) Tümpel bilden können Diese Feuchtstandorte werden von hochspezialisierten Pflanzen besiedelt und sind Laich- und Nahrungshabitat für Amphibien, Insekten und Vogelarten Mit fortschreitender Sukzession wachsen sie aber zu, es entstehen hier dann Weidengebüsche Gefährdung Direkte Zerstưrung durch unbedachte Rekultivierungsmnahmen (Überschüttung der Schlämmteich und anschließende Aufforstung) Langfristiger Standortverlust/-änderung durch fortschreitende Sukzession (Eine Nachnutzung der Schottergruben als Fisch- oder Badeteiche wird aufgrund des durchgeführten Trockenabbaus nicht erfolgen.) Wege zum Ziel Berücksichtigung der Belange des Naturschutzes bei Abbau und Rekultivierung von Schottergruben im Rahmen der erforderlichen naturschutzrechtlichen Bewilligungsverfahren Gezielte Gestaltungsmaßnahmen im Zuge der Abbauphase ( z.B.: Ausformung von Senken und Mulden an Abbausohlen oder Erhöhung der Anzahl von Schlämmteichen) Durchführen von Pflegemaßnahmen in großen Zeitabständen (10-30 Jahren) in ausgewählten Teilräumen (Räumung verlandeter Gewässer, Entfernen des Gehölzaufwuchses) - ansonsten Zulassen der natürlichen Sukzession B4.2.4 Rohstoffgewinnung entsprechend den Grundsätzen des Landesraumordnungsprogrammes Raumbezug Ausgangslage/ Zielbegründung Südliche und nördliche Randbereiche der Untereinheit Im Oö Landesraumordnungsprogramm sind die Raumordnungsziele und grundsätze der Landesentwicklung festgelegt Aus raumordnerischer Sicht werden die Gemeinden der Raumeinheit ATT im südlichen Bereich dem „Verdichtungsgebiet im ländlichen Raum“, im nördlichen Bereich dem „Ländlichen Raum“ zugeordnet Als Leitziele werden u.a der Schutz der Umwelt, die Sicherung oder Wiederherstellung eines ausgewogenen Naturhaushaltes, die Bedachtnahme auf die ökologische Tragfähigkeit des Raumes und die sparsame Grundinanspruchnahme beschrieben Die Vorsorge der Rohstoffsicherung soll unter möglichster Wahrung der natur- und landschaftsräumlichen Ressourcen erfolgen BÜRO GRÜN INTEGRAL / NATURSCHUTZABTEILUNG LAND OÖ SEITE 55 NATUR UND LANDSCHAFT / LEITBILDER FÜR OBERÖSTERREICH BAND 18.: AGER-TRAUN-TERRASSEN Gefährdung - Wege zum Ziel Bewusstseinsbildung der Planungs- und Entscheidungsträger in der örtlichen und überörtlichen Raumplanung Umsetzung der Leitziele in der örtlichen und überörtlichen Raumplanung B4.3 B4.3.1 Ziele in der Untereinheit: Verdichtete Siedlungs- und Gewerbegebiete Sicherung und Entwicklung naturnaher Waldgesellschaften Raumbezug Gesamte Untereinheit Ausgangslage/ Die Waldflächen der Untereinheit sind grưßtenteils nur kleinflächig, in Form von Feldgehölzen und bestockten Böschungen entlang der Terrassenkanten vorhanden Zielbegründung Zum überwiegenden Teil handelt es sich um strukturarme Fichtenforste, denen in unterschiedlichen Ausm Laubgehưlze beigemischt sind Als Besonderheit kommen aber auch kleinflächige SchneeheideKiefernwälder vor Es sind dies sehr lichte, felsdurchsetzte Bestände an der „Bahnleiten“ (Steilabfall der Mindelmoräne zur Niederterrasse) südlich von Lüftenegg Naturnahe Wälder, wie sie aus naturschutzfachlicher Sicht angestrebt werden, zeichnen sich durch Strukturreichtum mit verschiedenen Altersstadien bis hin zu einem angemessenen Anteil an Alt- und Totholz aus, verfügen - in diesen Lagen unter Zurückdrängung des Fichtenanteils über eine ausgewogene, standortgerechte Artzusammensetzung, werden kleinräumig differenziert bewirtschaftet und weisen eine angepasste (Reh-) Wilddichte auf Naturnahe Wälder bieten unterschiedlichste Lebensräume für Pflanzen und Tiere und haben eine höher Stabilität und Widerstandskraft gegenüber Kalamitäten (Windwurf, Borkenkäferbefall) Gefährdung Umwandlung in Fichtenforste Wege zum Ziel Überführung von Fichten-Altersklassenwäldern in naturnahe Mischbestände Kleinflächige Bewirtschaftung und Artzusammensetzung unter Berücksichtigung der Standortunterschiede Angepasste Wilddichten Erhöhung des Totholzanteils Förderung laubholzreiche Waldränder BÜRO GRÜN INTEGRAL / NATURSCHUTZABTEILUNG LAND OÖ SEITE 56 NATUR UND LANDSCHAFT / LEITBILDER FÜR OBERÖSTERREICH BAND 18.: AGER-TRAUN-TERRASSEN Keine Nutzung der Schneeheide-Kiefernwälder B4.3.2 Entwicklung strukturreicher Gewässer und Gewässerränder Raumbezug Bestehende Fließgewässer (Wasserloser Bach nördl von Gmunden, Bach bei Oberweis) Ausgangslage/ Der schotterreiche Boden führt zu Wasserverlusten der Fließgewässer durch Versickerung Die Fließgewässer führen daher nur wenig oder nur zeitweise Wasser und sind zudem durch die angrenzende Bewirtschaftung stark eingeengt Zielbegründung Der Gewässerverlauf ist begradigt und strukturarm Die Begleitvegetation beschränkt sich großteils auf schmale Hochstaudenstreifen und einzelne Gehölzgruppen Der Bach bei Oberweis endet in einem kleinen Teich und dürfte dort versickern Gefährdung Landwirtschaftliche Nutzung bis an den Gewässerrand, dadurch Einengung der Gewässerlebensräume und in der Folge Gewässerverbauung Nährstoffeintrag aus den angrenzenden landwirtschaftlichen Intensivnutzungen Wege zum Ziel B4.3.3 Umsetzung konkreter Erhaltungs- und Entwicklungsziele für diese Grünzüge auf lokaler Ebene • Schaffung von Pufferzonen zu den landwirtschaftlichen Intensivnutzungen • Ausbildung einer artenreichen und mehrreihigen Uferbegleitvegetation mit Rửhricht, Groòseggen-Riede, Gehửlzvegetation, Hochstaudenbestọnde (Gewọsserrandstreifenprogramm) Naturnahe Bachbettgestaltung (mửglichst groòe Uferlänge, vielgestaltige Gewässermorphologie mit wechselnden Wassertiefen, unterschiedlichen Fligeschwindigkeiten, unterschiedlichen Korngrưßen des Sohlensubstrates, differenziertem Längs- und Querprofil) Sicherung und Entwicklung artenreicher Lebensräume im Bereich von Siedlungs- und Gewerbegebieten Raumbezug Gesamte Untereinheit Ausgangslage/ In einer intensiv genutzten und stark verbauten Umgebung sind naturnah gestaltete Grün- und Freiräume wertvolle Ausgleichsflächen Sie erhöhen die Artenvielfalt und sind meist auch attraktiv für das Ortsbild Auch stellen sie wichtige Bausteine für die Erholung der Bevölkerung dar Zielbegründung Zu den bedeutendsten Biotoptypen zählen: • • • • Gehölzbestände (Parks, Friedhöfe, Gärten, Alleen etc.) Brachen, Ruderalflächen Wiesen und Rasenflächen staudenreiche, unbegiftete Gärten BÜRO GRÜN INTEGRAL / NATURSCHUTZABTEILUNG LAND OÖ SEITE 57 NATUR UND LANDSCHAFT / LEITBILDER FÜR OBERÖSTERREICH BAND 18.: AGER-TRAUN-TERRASSEN • offene Gewässer • bestimmte Gebäudeteile (Dachbưden, Mauerfugen etc.) Situationsbestimmend sind v.a die Intensität der Pflege und der Düngung sowie der Versiegelungsgrad Je nährstoffärmer das Ausgangssubstrat und je geringer die Pflegeintensität, desto artenreichere Bestände können sich entwickeln Grundsätzlich sind gerade in Gewerbegebieten sehr große Potenziale vorhanden Bei einer dynamischen Siedlungs- und Gewerbeentwicklung sollte zeitgerecht ein ausreichend dimensioniertes Netz von Grünzügen und Trenngrünstreifen gesichert werden Gefährdung Ungelenkte Siedlungs- und Gewerbeentwicklung Bebauung bestehender Grünelemente Einsatz von Streusalz und Herbiziden Flächenversiegelung Wege zum Ziel Die Umsetzung kann auf vielen verschiedenen Ebenen von der Stadt- und Gemeindeplanung bis hin zu konkreten Maßnahmen im Bereich von Privatgärten erfolgen Bewusstseinsbildung auf Gemeindeebene, bei Planern, Bauwerbern und der betroffenen Bevölkerung B4.3.3.1 Sicherung und Entwicklung des Nistangebotes für Gebäudebrüter und Fledermäuse Raumbezug Gesamte Untereinheit Ausgangslage/ In den Dachstühlen alter Bauwerke finden Fledermäuse und Vögel, wie beispielsweise Dohlen und Turmfalken geeignete Nistgelegenheiten In Ermangelung früher häufiger natürlicher Nistplätze, sind manche Arten heute auf solche künstlichen Lebensräume angewiesen Zielbegründung Insekten wie manche Wildbienenarten, finden in den Ritzen von Gebäuden Nistgelegenheiten Gefährdung geringer werdendes Lebensraumangebot Wege zum Ziel Je nach Situation Entwicklung von Maßnahmen für Gebäudebrüter (z.B Dohlen) oder Fledermäuse o.a (Offenhalten von Dachböden, Türmen, Nistkästen, etc.) Sicherung von Freiflächen, Sicherung von Altbaumbeständen, bewusstes Überlassen von kaum genutzten Freiflächen der Sukzession Bewusstseinsbildende Mnahmen, Fưrderungen B4.3.3.2 Nutzung des Potenzials zur Entwicklung von Extensivwiesen und Ruderalflächen Raumbezug Gesamte Untereinheit Ausgangslage/ Gerade in Gewerbegebieten ist die Möglichkeit gegeben, bestimmte Flächen extensiv zu pflegen oder einfach der Sukzession zu überlassen Zielbegründung Situationsbestimmend sind v.a die Intensität der Pflege und der Düngung Je nährstoffärmer das Ausgangssubstrat und je geringer die Pflege- BÜRO GRÜN INTEGRAL / NATURSCHUTZABTEILUNG LAND OÖ SEITE 58 NATUR UND LANDSCHAFT / LEITBILDER FÜR OBERÖSTERREICH BAND 18.: AGER-TRAUN-TERRASSEN intensität, desto artenreichere Bestände können sich entwickeln Der freien Entwicklung überlassene Flächen sind in einer intensiv genutzten Landschaft kaum vorhanden, meist überdurchschnittlich arten- und strukturreich und daher als Lebensräume inmitten von Intensivlandschaften oder versiegelten Flächen von hohem Wert Gefährdung Keine Wege zum Ziel Anlage von Mager- und Trockenwiesen auf Erweiterungs- und Abstandsflächen in Gewerbegebieten (keine/geringe Humusierungen, Pflege als Extensivflächen, standortgerechte Begrünung) Reduktion der Pflegeintensität zumindest in ausgewählten Stellen grưßerer Grünanlagen (Ausmagern des Rasens, kein Gifteinsatz, Belassen von Falllaub) Wichtig sind meinungsbildende Gespräche z.B mit den Umweltbeauftragten der Gewerbebetriebe B4.3.4 Siedlungsentwicklung und Rohstoffgewinnung entsprechend den Grundsätzen des Landesraumordnungsprogrammes Raumbezug Ausgangslage/ Zielbegründung Gesamt Untereinheit Generell strebt der Naturschutz die Sicherung der noch bestehenden Landschaftselemente sowie die Entwicklung neuer artenreicher Lebensräume in ausgeräumten Teilbereichen an Wenn nicht anders möglich, kann die Schaffung naturnaher Strukturelemente in landschaftlich und ưkologisch strukturlosen Gebieten auch im Zuge von Bebauungsmnahmen und Rohstoffabbau erfolgen Dabei sollten insbesondere im Hinblick auf die Zersiedelungsproblematik, den Verkehrswegebau, den Rohstoffabbau und Fragen des Bodenmanagements als Mindeststandard die im Landesraumordnungsprogramm festgelegten Grundsätze unbedingt eingehalten werden Aus raumordnerischer Sicht werden die Gemeinden der Raumeinheit Ager-Traun-Terrassen im südlichen Bereich dem „Verdichtungsgebiet im ländlichen Raum“, im nördlichen Bereich dem „Ländlichen Raum“ zugeordnet Als Leitzielen wird u.a der Schutz der Umwelt, die Sicherung oder Wiederherstellung eines ausgewogenen Naturhaushaltes, die Bedachtnahme auf die ökologische Tragfähigkeit des Raumes und die sparsame Grundinanspruchnahme beschrieben Gefährdung Ungeordnete Siedlungsentwicklung Wege zum Ziel Bewusstseinsbildung der Planungs- und Entscheidungsträger in der örtlichen und überörtlichen Raumplanung Umsetzung der Leitziele in der örtlichen und überörtlichen Raumplanung BÜRO GRÜN INTEGRAL / NATURSCHUTZABTEILUNG LAND OÖ SEITE 59 NATUR UND LANDSCHAFT / LEITBILDER FÜR OBERÖSTERREICH C BAND 18.: AGER-TRAUN-TERRASSEN LITERATURVERZEICHNIS Das folgende Literaturverzeichnis umfasst die gesamte, dem Amt der Oö.Landesregierung/ Naturschutzabteilung bekannte, einschlägige Literatur zur Raumeinheit „Ager-Traun-Terrassen“ Diese kann zum Teil in der Naturschutzabteilung eingesehen, jedoch nicht entlehnt werden Brands, M., et al., 2000: Vogelschutzgebiet Untere Traun – Informativ, Sonderheft 2: s 15, Linz Brandstetter, A., 1996: Pflegeausgleichsflächen Bezirk Vöcklabruck 1996 – Studie i.A.d Oö Landesregierung/Naturschutzabteilung, Linz Eder E 1928: Die Land- und Süßwasserschnecken von Lambach — Jb Mus.-Ver 82: 412-416 Forstinger A 1969: Die Vogelwelt von Steyrermühl und Umgebung - Unveröffentlichtes Manuskript, Steyrermühl Fuchs, K & W Hacker, 2001: Landschaftserhebung Pinsdorf - Studie i.A.d Oö.Landesregierung/Naturschutzabteilung, 30S, Attnang-Puchheim Gemeinde Desselbrunn (Hrsg.), 2001: Desselbrunn – eine Gemeinde lebt auf – Heimatbuch, Druck: Salzkammergut Media Ges.m.b.H., Gmunden, Verfasser: Mag Josef Landertshamer Gemeinde Ohlsdorf (Hrsg.), 1994: 1200 Jahre Ohlsdorf 785 – 1985 – Heimatbuch der Gemenide Ohlsdorf, SalzkammergutDruckerei, Gmunden, Verfasser: Mag Josef Landertshamer & Josef Muhr Gemeindeamt Rüstorf (Hrsg.), 1996: Heimatbuch der Gemeinde Rüstorf – Druck: Druckerei R Wimmer, Bad Ischl, Verfasser: Anton Racher Hauser E 1996: Rote Liste der Gr-Schmetterlinge Oberưsterreichs (Stand 1995) — Beitr Naturk Oberösterreichs 4: 53-66 Kloibhofer, F., 1992: Pflegeausgleichsflächen Wels-Land 1992 – Studie i.A.d Oö Landesregierung/Naturschutzabteilung, Linz Kohl, H., 1992: Die Entwicklung des Traunflusses und seines Tales im Laufe der Erdgeschichte – in: Die Traun – Fluß ohne Widerkehr, Kataloge des Oö Landesmuseums, NF 54/Bd 2: – 25, Linz Mayer G 1974: Verbreitung einiger Vogelarten am Alpennordrand zwischen Irrsee und Enns — Monticola 3: 105-136 Lenglachner, F., R SteixnerZöhrer, I Schanda & F Schanda, 1992: Zur Flora und Vegetation der Marktgemeinde Laakirchen (Oberösterreich) – Ergebnisse einer Biotopkartierung – in: Die Traun - -Fl ohne Widerkehr, Kataloge des Landesmuseums, NF 54/Bd 2: 217 – 232, Linz Schanda, F., Lenglachner, F & R Steixner, 1989 Biotopkartierung Marktgemeinde Laakirchen 1988 – Unpubl Studie i.A Marktgemeinde Laakirchen, Steyrermühl Schanda, F., & Schanda I., Lenglachner, F., 1992 Biotopkartierung Marktgemeinde Laakirchen – Ergänzung Ortsgebiet 1991 - Unpubl Studie i.A Marktgemeinde Laakirchen, Steyrermühl Schuster, A., 1998: Der Naturschutzrahmenplan Trauntal – Informativ, 9: 14 – 15, Linz Schuster, A., 1998: Vorarbeiten für einen Naturschutzrahmenplan im Trauntal von Gmunden bis Linz - Studie i.A.d Oö Landesregierung/Naturschutzabteilung, 291S, Linz Speta, F., 1992: Botanische Forschungen entlang der Traun seit mehr als zwei Jahrhunderten als Beitrag zum Schutz der Natur –in: Die Traun - Fl ohne Widerkehr,Kataloge des Landesmuseums, NF.54/Bd.2: 409-429, Linz Steixner, R., 1987: Pflegeausgleichsflächen Bezirk Vöcklabruck 1987 – Studie i.A.d Oö Landesregierung/Naturschutzabteilung, Linz Strauch, M., 1996: Positionspapier zu einem Naturschutz-Rahmenplan Trauntal zwischen Gmunden und Linz nach dem Oö Natur- und Landschaftsschutzgesetz 1995 - Unpubl Manuskript, 12S, Linz Türk, H.-P., et al.,1991: Landschaftskonzept Ohlsdorf - Studie i A Gemeinde Ohlsdorf, 173, Linz Türk, R.,1984: Immissionsbezogene Flechtenkartierung Raum Laakirchen-Steyrermühl-Lenzing, Riedersbach - 7S, Seekirchen BÜRO GRÜN INTEGRAL / NATURSCHUTZABTEILUNG LAND OÖ SEITE 60 NATUR UND LANDSCHAFT / LEITBILDER FÜR OBERÖSTERREICH BAND 18.: AGER-TRAUN-TERRASSEN Watzinger A 1913: Die Brutvögel der Umgebung von Gmunden und Lambach — Orn Jahrbuch 24,1: 1-27 Weißmair, W.,1996: Die Amphibienfauna des Hildprechtingerwaldes (Trauntal bei Ohlsdorf; Oberösterreich) Beiträge zur Naturkunde Oberösterreichs, 4: 37-47, Linz BÜRO GRÜN INTEGRAL / NATURSCHUTZABTEILUNG LAND OÖ SEITE 61 NATUR UND LANDSCHAFT / LEITBILDER FÜR OBERÖSTERREICH D BAND 18.: AGER-TRAUN-TERRASSEN FOTODOKUMENTATION Foto 01001: Intensive, strukturarme Agrarlandschaft mit hohem Anteil an Ackerflächen © grün integral Foto 01002: Trockental nördlich von Desselbrunn; Ackernutzung am Talboden, die randlichen Bưschungen sind schwerer bewirtschaftbar aber reicher an Strukturelementen © grün integral BÜRO GRÜN INTEGRAL / NATURSCHUTZABTEILUNG LAND OÖ SEITE 62 NATUR UND LANDSCHAFT / LEITBILDER FÜR OBERÖSTERREICH BAND 18.: AGER-TRAUN-TERRASSEN Foto 01003: Schottergrube bei Stadl-Hausruck; nicht alle Bereiche der Schottergrube werden gleich intensiv genutzt, in den schon abgebauten Teilen entwickelt sich eine dynamische Spontanvegetation © grün integral Foto 01004: Anstehender Konglomeratfelsen an einer Trockentalbưschung zwischen Desselbrunn und Viecht © grün integral BÜRO GRÜN INTEGRAL / NATURSCHUTZABTEILUNG LAND OÖ SEITE 63 NATUR UND LANDSCHAFT / LEITBILDER FÜR OBERÖSTERREICH BAND 18.: AGER-TRAUN-TERRASSEN Foto 01005: Ein Altgrasbestand westlich von Bachloh markiert den Verlauf eines temporären Fließgewässers; unmittelbar angrenzend die Ackernutzung, im Hintergrund Kastanienallee (Naturdenkmal) © grün integral Foto 01006: Ein künstlich angelegter Teich nưrdlich von Desselbrunn © grün integral BÜRO GRÜN INTEGRAL / NATURSCHUTZABTEILUNG LAND OÖ SEITE 64 NATUR UND LANDSCHAFT / LEITBILDER FÜR OBERÖSTERREICH BAND 18.: AGER-TRAUN-TERRASSEN Foto 01007: Strukturarme Fichtenforste im Mitterbergholz dominieren das Erscheinungsbild © grün integral der Wälder Foto 01008: Detailaufnahme der Spontanvegetation in einer Schottergrube; Kanadische © grün integral Goldrute u Berufskraut BÜRO GRÜN INTEGRAL / NATURSCHUTZABTEILUNG LAND OÖ SEITE 65 NATUR UND LANDSCHAFT / LEITBILDER FÜR OBERƯSTERREICH BAND 18.: AGER-TRAUN-TERRASSEN Foto 01009: Detailaufnahme einer Trockenbưschung; Thymian mit Schmetterling (Kleiner Feuerfalter) © grün integral Foto 01010: Villa Rustica nördlich von Bad Wimsbach – Neydharting; Reste einer römischen Villa aus dem Jhdt n Chr © grün integral BÜRO GRÜN INTEGRAL / NATURSCHUTZABTEILUNG LAND OÖ SEITE 66 NATUR UND LANDSCHAFT / LEITBILDER FÜR OBERÖSTERREICH E BAND 18.: AGER-TRAUN-TERRASSEN ANHANG Karte 1: Leitbild Ager-Traun-Terrassen Die Übersichtskarte mit der Aufteilung in Untereinheiten sowie den zugehưrigen wichtigsten Zielen im Mstab 1:25.000 kann auf Wunsch beim Amt d Oö Landesregierung/Naturschutzabteilung, Promenade 33, A-4020 Linz, zum Preis von 20 € angefordert werden (Tel.: 0732/7720-11871, E-mail: n.post@ooe.gv.at) BÜRO GRÜN INTEGRAL / NATURSCHUTZABTEILUNG LAND OÖ SEITE 67 ... NATURSCHUTZABTEILUNG LAND OÖ SEITE NATUR UND LANDSCHAFT / LEITBILDER FÜR OBERÖSTERREICH II BAND 18.: AGER-TRAUN-TERRASSEN Raumeinheit Ager-Traun-Terrassen BÜRO GRÜN INTEGRAL / NATURSCHUTZABTEILUNG... auch kleinstflächige Felsspalten- und Schuttstandorte auf, die wertvolle Zusatzstrukturen bilden BÜRO GRÜN INTEGRAL / NATURSCHUTZABTEILUNG LAND OÖ SEITE 27 NATUR UND LANDSCHAFT / LEITBILDER FÜR... konkreter Landschaftsräume auf Basis flächendeckender Grundlagenerhebungen transparent und nachvollziehbar aufzeigen • Diese Unterlagen allen Nutzergruppen zugänglich machen • Eine wesentliche

Ngày đăng: 07/11/2018, 21:19