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EGRETTA, VOGELKUNDLICHE NACHRICHTEN AUS ÖSTERREICH VOL 33-1-0011-0050

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©Birdlife Österreich, Gesellschaft für Vogelkunde, Austria, download unter www.biologiezentrum.at EGRETTA 33/1/1990 11 Bedeutung und Einsatz von Bestandserfassungen in der Feldornithologie: Ziele, Chancen, Probleme und Stand der Anwendung in Österreich (Ergebnisse eines Kartierungskurses der Österreichischen Gesellschaft für Vogelkunde) Von Armin L a n d m a n n , Alfred G r ü l l , Peter Sackl und Andreas Ranner EINLEITUNG Mit der Brutvogelkartierung gelang es der Österreichischen Gesellschaft für Vogelkunde (ÖGV) in den Jahren 1981 bis 1985 zum ersten Mal, ein gesamtösterreichisches, zentral organisiertes Programm zu realisieren, an dem ein großer Teil der Omithologen unseres Landes aktiv beteiligt war (vorläufige zusammenfassende Übersichten siehe ÖGV, 1986; Prokop & Rastl, 1986) Die dabei eingesetzte Form der Rasterkartierung sieht grundsätzlich nur die Erhebung „qualitativer" Daten (vor allem Bruthin- und -nachweise) vor Eine Abschätzung der Bestandsgrưßen war dabei nicht mưglich bzw vorgesehen Als „Nebenprodukt" dieses Großprojektes existiert aber nun ein recht straff organisierter Mitarbeiterstab, dessen Mitglieder unter Umständen für weitere landesweit koordinierte Vorhaben oder gezieltere Feldprojekte einsetzbar wären In Anbetracht der rasanten Veränderungen in der mitteleuropäischen Kulturlandschaft (für Österreich siehe Bauer et al., 1988), mit zum Teil alarmierenden Rückgängen selbst häufiger Singvögel (z B Bert hold et al., 1986), scheinen dem wissenschaftlichen Beirat der ÖGV längerfristig konzipierte Programme, die Auskunft über Bestände und Bestandstrends österreichischer Vögel (Vogelgesellschaften) liefern, für die nächste Zukunft vordringlich Für die meisten österreichischen Vogelarten (insbesondere häufigere Landvögel) fehlen aus dem Land grundlegende Daten, z B über Bestandsdichten, Habitatansprüche, Habitatnutzung und deren längerfristige, saisonale und räumliche Variabilität Dieses Defizit wird vor allem auch im direkten Vergleich mit anderen europäischen Staaten (z B Schweiz, Dänemark, Holland) deutlich Eine verstärkte Berücksichtigung quantitativer Erfassungsmethoden in der österreichischen Feldornithologie ist somit auch aus dem Blickwinkel der Grundlagenforschung und aus der Sorge um das überregionale Renommee der heimischen Vogelkunde geboten Dieser Mangel an quantitativen Untersuchungen ist zum Teil wohl auf unzureichende Motivation zurückzuführen: Es erscheint einfach „spannender", mưglichst viele Arten in einem grưßeren Gebiet ohne konkrete Fragestellung zu erfassen, als auf Kleinflächen „Allerweltsvögel" zu studieren! Darüber hinaus aber hemmt sicher- ©Birdlife Ưsterreich, Gesellschaft für Vogelkunde, Austria, download unter www.biologiezentrum.at 12 EGRETTA 33/1/1990 lieh auch die für derartige Untersuchungen nötige, anspruchsvollere Methodik und der mangelnde Wissensstand darüber Um derartige Motivations- und Methodenhürden (Schwellenängste) bei möglichst vielen, zweifellos potentiell interessierten und fähigen, heimischen Beobachtern abzubauen, entschloß sich die ÖGV, in den Bundesländern entsprechende Schulungskurse anzubieten und mit dieser Übersichtsarbeit den Einstieg in die Thematik zu erleichtern Vom 12 bis 15 Mai 1989 fand unter Leitung der Autoren der erste Kurs in der Weststeiermark statt, über den im zweiten Teil dieser Arbeit ausführlich berichtet wird Die hauptsächlichen Zielsetzungen der vorliegenden Studie sind: • Ziele, Bedeutung, methodische Mưglichkeiten und Probleme quantitativer Erhebungsprogramme darzulegen und einem breiteren „Amateur"-Beobachtungskreis zugänglich zu machen (Schwerpunkte liegen dabei auf der Erfassung von Kleinvogelbeständen in terrestrischen Biotopen, weil auf diesem Gebiet sicher der grưßte Informationsmangel besteht (siehe „Allgemeiner Teil"); • durch exemplarische Präsentation und Interpretation von Ergebnissen der während des Kurses durchgeführten Feldarbeiten zu obigem Ziel beizutragen und für die Kursteilnehmer selbst verdienten „Feed back" zu ermưglichen (siehe „Spezieller Teil"); • Beiträge zur Ưkofaunistik der Vogelwelt des bisher wenig bearbeiteten weststeirischen Hügellandes zu liefern; • Vorschläge und Anregungen für zukünftige (landesweite) Planungen von Monitorprogrammen und Einzelprojekten zu liefern und didaktische Schlußfolgerungen für die Durchführung weiterer Schulungskurse zu ziehen (siehe „Ausblick") An der erfolgreichen Abwicklung des ÖGV-Siedlungsdichtekurses waren die beiden Tutoren Otto Samwald und Hansjörg Lauermann wesentlich beteiligt Bei der Erarbeitung des vorliegenden Datenmaterials wirkten die Kursteilnehmer Martin Brader, Max F o c h t m a n n , Elmar Gächter, Walter K o p p e l , Andreas Kranz, Kurt Malicek, Erwin Pils, Herbert Rubenser, Renate Steiner und Friederike S p i t z e n b e r g e r tatkräftig mit Ihnen allen sei unser herzlicher Dank ausgesprochen ALLGEMEINER TEIL 2.1 Bestandserfassungen in Österreich - bisheriger Stand Die nachstehende Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wie sie etwa in bereits existierenden Bibliographien deutscher Siedlungsdichteuntersuchungen (vgl Mulsow & Oelke, 1985) angestrebt wird Siesoll lediglich eine Auswahl von in Österreich mit quantitativen Methoden und gezielter Planung durchgeführten (und durchführbarer) Themen und wichtigeren Arbeiten bieten • G e s a m t ö s t e r r e i c h i s c h e Erhebungen von A r t e n g r u p p e n : Langfristige Bestandstaxierungen mit international abgestimmten Methoden und Kooperationen fehlen in Österreich bisher gänzlich, sieht man von den bundesweit organisierten Wasservogelzählungen ab, deren Ergebnisse zum Teil auch auf Bundesländerbasis oder für einzelne Regionen und Gewässer zusammengeft und teils ưkologisch analysiert wurden (Übersicht in: Au brecht & Bock, 1985; Gänseerfassungen siehe Dick, 1987) ©Birdlife Ưsterreich, Gesellschaft für Vogelkunde, Austria, download unter www.biologiezentrum.at EGRETTA 33/1/1990 13 • S y s t e m a t i s c h e B e s t a n d s e r h e b u n g e n einzelner Arten (Artengruppen) in grưßeren Gebieten (Landesteilen): Bestandserhebungen (Kontrollen) in grưßeren Landschaftsräumen lassen sich am ehesten an auffälligen Grvưgeln und/oder Biotopspezialisten durchführen Bestandserfassungen dieser Art sind daher auch in Österreich in einiger Zahl durchgeführt worden, wenngleich immer noch relativ selten Hervorgehoben seien etwa Weißstorcherfassungsprogramme, die wegen der beschränkten Verbreitung der Art landesweiten Charakter haben (Aschenbrenner & Schifter, 1975; siehe auch Frühstück, 1989; Haar, 1989, mit weiterer Literatur) Weitere Beispiele systematischer, längerfristiger Erhebungen sind etwa die Studien von Frey (1973 - Uhu, Niederösterreich), Steiner & Hüni-Luft (1971 - Ortolan, Weinviertel), Wohl (1989-Zippammer, Steiermark), Samwald (1979) und Samwald & Samwald (1989-Blauracke, Oststeiermark), A r n o l d (1987 - Graureiher, Salzburg) Beispiele für kurzfristigere, stärker ưkologisch orientierte Dichteuntersuchungen an Einzelarten in grưßeren Arealen sind etwa die Arbeiten von Landmann & L a n d mann (1978-Schwalben), Wagner (1984), Priemetzhofer & Priemetzhofer (1984), Dick & Sackl (1985-Wasseramsel), Wolf (1981 -Wasseramsel, Gebirgsstelze), Bock (1981 -Stockente), Grüll (1981 - Saatkrähe) sowie eine Reihe wissenschaftlicher Erfassungsprogramme im Neusiedlerseegebiet, Seewinkel (vor allem Wasservögel, Limikolen, Schilfvögel - Übersichten in Dvorak et al., 1988) • Quantitative Erfassungen ganzer V o g e l g e s e l l s c h a f t e n : Detailliertere Bestandserfassungen der Avizưnosen bestimmter Biotope oder Landschaftsausschnitte wurden in Ưsterreich bisher nur ganz selten in Angriff genommen Halbquantitative Kartierungen in grưßeren Landschaftsräumen (vor allem in Form von Rastererhebungen) liegen unseres Wissens nur aus Westösterreich vor bzw sind im fortgeschrittenem Stadium: Bodenseegebiet (Schuster et al., 1983), Tirol (Bodenstein, 1985-Gurgltal; Lentner, 1990-mittleres Inntal; Landmann & B ö h m , in Vorbereitung - Lechtal), Salzburger Flachgau (Arnold, 1980, 1986) Die wenigen restlichen Bestandserhebungen der Avifauna unterschiedlich großer Einzelhabitate haben überwiegend deskriptiven Charakter bzw die Zielsetzung, den vogelkundlichen Wert von Gebieten zu dokumentieren (z B W i n d i n g , 1974,1975; Lauermann, 1976; Schneider, 1981; U r s p r u n g , 1981, bzw Dvorak et al., 1988; Winding & Steiner, 1988) Besonders hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang die zwei einzigen wirklich langfristig (20 Jahre) durchgeführten Studien (Gstader & M y r b a c h , 1986; Willi, 1985), die wichtige Daten zur Entwicklung und Gefährdung bedrohter Lebensräume (Feuchtgebiete) beibringen Darüber hinaus gibt es zu diesem Thema auch aus Ưsterreich in jüngster Zeit eine Reihe weiterer, bislang unverưffentlichter Beispiele des umfassenden Einsatzes quantitativer Feldmethoden aus dem Bereich der naturschutzorientierten Auftragsforschung (Beispiele siehe 2.2.2.2 - 1) • Ư k o l o g i s c h o r i e n t i e r t e G e m e i n s c h a f t s s t u d i e n mit Hilfe q u a n t i t a t i ver E r f a s s u n g s m e t h o d e n : Nur ganz ausnahmsweise beften sich bisher in Ưsterreich Studien mit quantitativem Ansatz mit detaillierteren Habitatanalysen und ökologischen Interpretationen (Winding, 1985,1990; L a n d m a n n , 1987a und b, 1989a, 1990) ©Birdlife Ưsterreich, Gesellschaft für Vogelkunde, Austria, download unter www.biologiezentrum.at 14 EGRETTA 33/1/1990 • Insgesamt beschränkt sich der allergrưßte Teil der genannten Arbeiten auf Brutzeitaspekte Quantitative Studien über Vogelgemeinschaften in der Nachbrutzeit bzw im Winterhalbjahr, oder gar mit ganzjährigem Ansatz, sind bislang große Ausnahmen geblieben (Dick & S a c k l , 1987; L a n d m a n n , 1987a und b, 1989a und b, 1990) und sollten wesentlich stärker ins Auge gefaßt werden (siehe unten) 2.2 Methoden der Vogelbestandserfassung und deren Bedeutung - eine Übersicht 2.2.1 Allgemeines, historische Entwicklung Planmäßige quantitative Bestandserfassung von Vögeln sind kein neuer Methodenzweig der Ornithologie Erste Versuche reichen bis ins letzte Jahrhundert zurück, richtungweisende Anstưße im europäischen Bereich lieferten ab den dreißiger Jahren vor allem skandinavische Schulen (z B Palmgren, 1930; Merikallio, 1946, 1958; Enemar, 1959; erste Übersicht über frühe amerikanische Ansätze siehe K e n d e i g h , 1944) Seit Mitte der sechziger Jahre haben sich quantitative Methoden in der Feldornithologie zunehmend durchgesetzt und werden mit unterschiedlichsten Ansätzen sowohl in der aut- und synökologischen Grundlagenforschung als auch im angewandten Bereich als unentbehrliches Rüstzeug eingesetzt (kritische Übersichten, z B B e r t h o l d , 1976; Ralph & S c o t t , 1981; Dawson, 1985; Verner, 1985; N i l s s o n , 1974; siehe auch Köhler & S c h n e b e l , 1975; Oelke, 1977 a) Seit einem Vierteljahrhundert reißt auch die stark kontroversielle Diskussion um Genauigkeiten und grundsätzliche Sinnhaftigkeit diverser Methoden nicht ab Die folgende Übersicht soll und kann kein geschlossenes Bild der Bestandserfassungen in der Ornithologie und deren Bewertung liefern Ziel ist es, dem engagierten „Amateurornithologen" eine geraffte Übersicht über Einsatzbereiche (Einsatzpragmatik) und Bedeutung quantitativer Verfahren zu geben und ihn mit den wichtigsten Methoden, Methodenproblemen und Literaturstellen vertraut zu machen Die ausufernde, von keinem einzelnen mehr überschaubare Literatur zum Thema kann dabei allerdings nur exemplarisch gewürdigt werden Etliche Gliederungsansätze lehnen sich insbesondere an die wichtige Übersichtsarbeit von Verner (1985) an, die dem österreichischen „Normalverbraucher" nur schwer zugänglich sein dürfte 2.2.2 Zielsetzungen, Begründung und Bedeutung quantitativer Ansätze Trotz allen Streits um methodische Details und Fehlergrưßen besteht inzwischen über die grundsätzliche Sinnhaftigkeit und absolute Notwendigkeit quantitativer Erfassung von Vogelbeständen kein Zweifel mehr Die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und Fragestellungen, die sich mit diversen Zählmethoden angehen lassen, sind in Tabelle aus wissenschaftlicher Sicht straff zusammengeft und kưnnen grob in Zielbereiche untergliedert werden: ©Birdlife Ưsterreich, Gesellschaft für Vogelkunde, Austria, download unter www.biologiezentrum.at EGRETTA 33/1/1990 15 2.2.2.1 ÖKOLOGISCH-FAUNISTISCHE GRUNDLAGENFORSCHUNG Aus dem Blickwinkel der österreichischen Feldornithologie ergeben sich vor allem folgende Fragestellungen: I U n t e r s u c h u n g e n von A r t e n g e m e i n s c h a f t e n und G e m e i n s c h a f t s s t r u k t u r e n verschiedener Lebensräume: • „ H o r i z o n t a l e " K o m p o n e n t e n : Studium und Charakterisierung der Gemeinschaftsstrukturen in einem bestimmten Zeitabschnitt (also Brut-, Rast-, Wintervogelgesellschaften) und Biotop Von Interesse sind dabei etwa: Abundanz, Artenzusammensetzung, Dominanzstruktur, Raumnutzung, Nischentrennung; Beziehungen zwischen Habitat- und Gemeinschaftsstruktur • „Vertikale" K o m p o n e n t e n : Bearbeitet werden sollten z B Fragen nach der saisonalen Dynamik der Gemeinschaftsstrukturen in Abhängigkeit von z B Lebensraum, menschlichem Einfluß, Sukzessionsgrad, Nahrungsangebot usw P o p u l a t i o n s b i o l o g i e : Ermittlung z B der Bestandsdynamik einzelner Vogelpopulationen (Arten, Artengruppen, Gemeinschaften) über längere Zeiträume A u t ö k o l o g i e ausgewählter A r t e n : Die meisten Vogelarten Österreichs sind hinsichtlich ihrer Habitatpräferenzen ungenügend untersucht Z B fehlen quantitative Daten über vertikale Dichteunterschiede im Alpenraum Vergleichende Siedlungsdichteuntersuchungen und standardisierte Zählprogramme aerhalb der Brutsaison kưnnen wichtige Grundlagendaten und Basismaterialien für Schutzstrategien liefern Ein Beispiel für die Koppelung von Grundlagenforschung und Naturschutzarbeit auf der Basis quantitativer Bestandserfassung ist etwa die Arbeit von Grüll et al (1987) über Wasservogelbotulismus im Seewinkel 2.2.2.2 ANGEWANDTE ASPEKTE (Einsatz quantitativer Daten in Bewertungsverfahren, Arten- und Biotopschutz: Naturschutzstrategien, Management) Schon in der k u r z f r i s t i g e n Planungs- und B e w e r t u n g s p r a x i s wird immer dringlicher Datenmaterial nưtig, welches über die Aussagekraft reiner Artenlisten hinausgeht • Mit klarer Zielsetzung erhobene, durchaus auch unvollständige oder relative, quantitative Bestandsdaten können entscheidende Zusatzargumente in der Landschaftsplanung (siehe z B S v e n s s o n , 1977) und Naturschutzpraxis (z B Schutzgebietsabgrenzungen) liefern, und verbessern notfalls die Aussagekraft vergleichender Bewertungen von Gebieten Derartige Methodenansätze fließen auch in Österreich in den letzten Jahren immer häufiger in Begutachtungsverfahren ein und liefern überdies vielfach auch wertvolle ökofaunistische Grundlagendaten (Beispiele aus jüngster Zeit etwa L a n d m a n n , 1988, 1989c; W i n d i n g , 1988; Werner & W i n d i n g , 1988; Winding & Steiner, 1988; Winding & M o r i t z , 1988) • Die Aussagekraft auch relativ kurzfristig erhebbarer, quantitativer Daten zur Struktur der Vogelfauna eines Gebietes geht dabei über die rein ornithologische Ebene weit hinaus Als auf hoher Ebene integrierende Lebewesen können Vogelbestände vielfach generell als Indikator für Strukturvielfalt von Lebensräumen angese- ©Birdlife Österreich, Gesellschaft für Vogelkunde, Austria, download unter www.biologiezentrum.at 16 EGRETTA 33/1/1990 hen werden und die Reichhaltigkeit der Vogelfauna liefert oft auch gute Hinweise auf Artenvielfalt und Abundanz anderer Tiergruppen (z B Brush & Stiles, 1986; Murphy & W i l c o x , 1986; Turcek, 1972) Quantitative ornithologische Bestandserhebungen können somit gerade in der an Zeit- und Sachzwängen überreichen politischen Entscheidungspraxis eminente Bedeutung gewinnen L ä n g e r f r i s t i g e , regionale B e s t a n d s k o n t r o l l e n , S u k z e s s i o n s s t u d i e n # Daten über Artenzusammensetzung und Populationsstruktur von Vogelgemeinschaften bzw einzelner Arten/Artengruppen können wichtige Hinweise auf den Zustand eines Gebietes und dessen Funktion für die Vogelwelt liefern Über längere Zeiträume (vertikale Komponente) erhoben, oder bei simultaner Untersuchung mehrerer Standorte, die verschiedene Stadien von Sukzessionsreihen repräsentieren (horizontale Komponente), lassen sie auch Schlüsse auf die Biotopentwicklung und auf langfristige Auswirkungen anthropogener Eingriffe zu (vgl grundsätzlich Karr & Freemark, 1985) Derartige Studien können so zu wesentlichen Grundlagen für Artenschutzmaßnahmen und Biotopmanagement werden Aus der Fülle von diesbezüglichen Literaturstellen seien beispielhaft Arbeiten über den Einfluß von Waldstruktur und Waldsukzession (z B Järvinen & Vaissänen, 1978; Robbins & Boone, 1983; Schäck, 1981; Späth & Gerken, 1985; L e i b l , 1988; Scherzinger, 1985; weitere Literatur siehe etwa Purroy, 1983), über Kulturlandschaften unterschiedlicher oder sich ändernder Nutzungsintensität (z B H i r s c h i , 1981; Luder, 1981; Fuchs & S c h i f f e r l i , 1980; Fuchs, 1982; Ritter, 1980; Zenker, 1982; W i l l i , 1985; Lentner, 1990) oder über Siedlungssukzession (Verstädterungsproblematik: z B Havlin, 1975, 1978; Nuoreteva, 1971; M u l s o w , 1980; L a n d m a n n , 1987,1989a und b) genannt • Für die wichtigsten Habitattypen eines Gebietes repräsentativ erhobene Bestandsdichten können aber auch, ausreichende Kenntnisse über die strukturelle Zusammensetzung der Gesamtfläche vorausgesetzt, Grundlagen für die Kalkulation der Bestände häufigerer Arten für grưßere Gebietseinheiten liefern (zur Methodenkritik vgl z B Busche, 1989) Überregionale B e s t a n d s k o n t r o l l e n : die E u r o - M o n i t o r i n g - I d e e Wie bereits ausgeführt, kann die Erfassung langfristiger Bestandstrends verschiedener Arten nicht nur über deren jeweilige Populationsentwicklung, sondern auch über großräumige Änderungen bestandsregulierender Faktoren Auskunft geben (z B Järvinen & Vaissänen, 1979) Gerade dazu ist es wichtig, Ergebnisse in einen überregionalen Zusammenhang zu setzen: Schlilich machen diese Faktoren bzw grräumige ưkologische Vorgänge nicht an Landesgrenzen halt # Für den Artenschutz kann es daher z B entscheidend sein, möglichst frühzeitig beurteilen zu können, ob etwa die Gefährdung einer Art auf regionale oder überregionale Einflüsse zurückzuführen ist Aus diesem Blickwinkel erhalten Bestandserfassungen auf regionaler und nationaler Ebene eine völlig neue Dimension und Bedeutung für den internationalen Naturschutz • Die wünschenswerte Koppelung nationaler Erhebungen zu einer internationalen Gesamtschau stieß aber bisher auf eine Reihe von Schwierigkeiten Die Haupthindemisse liegen sicherlich in den großen Unterschieden der jeweils angewandten ©Birdlife Ưsterreich, Gesellschaft für Vogelkunde, Austria, download unter www.biologiezentrum.at EGRETTA 33/1/1990 17 Erfassungs-, Auswertungs- und Darstellungsmethoden Darüber hinaus sind bislang erst in wenigen Ländern die nationalen Programme soweit ausgereift, daß sie repräsentative Ergebnisse für das jeweilige Land liefern # Entstehung und Stand der Euro-Monitoring-Idee: Der Gedanke einer europaweiten Vereinheitlichung und Kooperation nationaler Erfassungsprogramme und deren übergeordnete Ziele (überregionale Erfassung und zentrale Dokumentation von Populationstrends; Ursachenforschung; Managementstrategien für bedrohte Arten) wurden Anfang der achtziger Jahre konkretisiert (Anonymus, 1988) Zwischenzeitlich wurde die Erstellung einer zentralen Datenbank in Angriff genommen (SOVON-Niederlande), und Hustings (1988a) hat eine Übersicht über die bislang landesweit laufenden Monitorprogramme zusammengestellt Die Übersicht weist momentan acht Länder auf, in denen systematische, zentral organisierte Bestandserfassungen (als Punkttaxierungen und/oder Revierkartierungen) möglichst aller Arten durchgeführt werden Schwerpunktmäßig handelt es sich um west- und nordeuropäische Staaten (Großbritannien, Irland, Niederlande, Dänemark, Schweden, Finnland, Estland), aber auch unser Nachbar ÖSFR ist dabei Eine zwischenstaatliche, enge Zusammenarbeit bei den Projekten existiert jetzt bereits im skandinavisch-baltischen Raum (Koskimies, 1989) • Ausblick, Probleme: Trotz der teilweise schon langen Laufzeit mancher Monitoring-Programme (z B „Common Bird Census" in Großbritannien seit 1962), gibt es noch viele offene Fragen über Methodik der Durchführung und Standardisierung der Erfassungen Trotzdem muß die weitere Entwicklung des Euro-Monitorings vorangetrieben werden Kurz- und Langzeitziele dazu wurden bereits definiert (Hustings, 1988a und b) Hauptziele dabei sind sicher die Standardisierung der Methodik und die Einbeziehung weiterer (aller) Länder, vor allem Süd- und Osteuropas in das Programm Realistisch betrachtet, wird es noch einiger Überlegungen und Jahre bedürfen, bis diese Ziele erreicht sind Die ersten Schritte sind aber gesetzt und Österreich mit seiner zentralen Lage im Schnittpunkt verschiedener Faunenregionen kommt dabei sicherlich eine große Bedeutung und Verantwortung zu, der wir uns möglichst rasch und zielstrebig stellen sollten 2.2.3 Wesensmerkmale, Fehlerquellen und Einsatzmưglichkeiten wichtiger Erfassungsmethoden für Landvogelbestände 2.2.3.1 GRUNDSÄTZLICHES ÜBER EINSATZMƯGLICHKEITEN, EINSATZPRAGMATIK Eine außerordentliche Vielzahl unterschiedlichster Methoden und Varianten von Bestandsschätzungen wurde in den letzten Jahrzehnten in der Literatur vorgestellt, einzeln oder in Kombination angewandt Während im deutschen Sprachraum vor allem Probleme der Revierkartierungsmethode heftig umstritten waren, sind im skandinavischen, französischen und anglo-amerikanischen Schrifttum viel stärker auch „relative" Verfahren (Punkt-, Linientaxierung u a.) methodisch geprüft und dis- ©Birdlife Ưsterreich, Gesellschaft für Vogelkunde, Austria, download unter www.biologiezentrum.at 18 EGRETTA 33/1/1990 kutiert worden Die Diskussion über die Zweckmäßigkeit der einzelnen Zählmethoden ist nach wie vor in vollem Gang und wird noch lange andauern Schon jetzt können aber folgende Ergebnisse der Kontroverse hervorgehoben werden: I.Aus mannigfachen Ursachen haben alle Methoden mit Ungenauigkeiten meist unbekannter Grưße zu kämpfen Mit keiner, auch noch so ausgefeilten Erhebungsmethode lassen sich alle Arten gleich gut erfassen oder alle möglichen Fragestellungen beantworten Eine Unterscheidung in „bessere" oder „schlechtere" Erfassungsmethoden ist daher von vornherein problematisch und ohne Zielprofil unwissenschaftlich Alle Vogelindividuen auf einer grưßeren Fläche absolut genau erfassen zu wollen, muß als Utopie angesehen werden (vgl etwa Bezzel, 1982: 27) Die oft übliche Unterteilung in „absolute" und „relative" Erfassungsmethoden ist daher als sprachlich nicht ungefährliche Schludrigkeit anzusehen Absolut genaue Erfassungsmethoden gibt es strenggenommen genauso wenig, wie einen klaren Unterschied zwischen „quantitativen" und „qualitativen" Erfassungen Absolut ist (neben der Überheblichkeit mancher Autoren) lediglich der Anspruch an die Methode bzw an die Maßskala; auch einfachste „qualitative" Artenlisten enthalten quantitative Aussagen (siehe unten) Wichtiger als der Anspruch an absolute, wissenschaftliche (Schein-)Genauigkeit, der viele „Amateure" wohl häufig vor „quantitativen" Untersuchungen zurückschrekken läßt, ist daher bei allen Erfassungen eine möglichst effiziente Auswahl und standardisierte Anwendung geeigneter Methoden, um die Vergleichbarkeit von Ergebnissen zu gewährleisten und den oft mühsam von der Freizeit abgesparten Arbeitseinsatz zu optimieren Die Erfassungsmethode und die angestrebte Erfassungsgenauigkeit haben sich daher primär an Fragestellung und Zielsetzung der Arbeit zu orientieren Die häufig (nicht nur bei Amateurornithologen!) mangelnde, klare Versuchsplanung (Reflexion über Forschungsziele und dafür adäquate Methoden vor Beginn der Feldarbeiten) führt gerade in der Vogelbestandserfassung dazu, daß häufig unnötig zeit- und arbeitsaufwendige Methoden zur Klärung relativ simpler Fragestellungen eingesetzt werden (siehe Tabelle 1) Gerade für den auf rasche, positive Verstärkung angewiesenen und arbeitszeitlimitierten „Freizeitornithologen" können sich derartige Fehlplanungen fatal auswirken (Frustrationsprobleme - Selbstvertrauensverlust - Erhöhung der Hemmschwelle gegenüber „wissenschaftlichen" Ansprüchen) Daher scheinen vor der Abhandlung einzelner Methoden einige grundsätzliche Bemerkungen zur Einsatzpragmatik diverser Zählmethoden und zum grundsätzlichen Charakter von Maòskalen von (Vogel-)Abundanzen sinnvoll Maòskalen fỹr Vogelzọhlungen Grundsọtzlich kưnnen folgende Mskalen unterschieden werden, deren adäquate, an der Fragestellung orientierte Wahl wesentlich für die Effizienz angestrebter Bestandserfassungen ist a) N o m i n a l s k a l e n : Ja-/Nein-Entscheidung: Beurteilt wird lediglich die Anwesenheit oder das Fehlen (z B von Arten) Anwendungen: Erstellungen von Artenlisten, „qualitative Rasterkartierungen" (vgl Tabelle 1) ©Birdlife Ưsterreich, Gesellschaft für Vogelkunde, Austria, download unter www.biologiezentrum.at 19 EGRETTA 33/1/1990 Tab 1: Grobschematische Übersicht über die wichtigsten Anwendungsbereiche von Vogelbestandserfassungen, die dafür jeweils benưtigte Mgenauigkeit und günstigste Methode(n) (nach Verner, 1985, verändert) Nur die ersten Themenbereiche erfordern bei der Bearbeitung mit Relativskalen keine genauere Dichteschätzung Alle anderen Fragestellungen benötigen streng genommen aufwendigere Taxierungen mit Berücksichtigung (Korrektur) flächen- und/oder artspezifischer Erfassungsunterschiede L./P.-Tax = Linien-/Punkttaxierungen RK = Rasterkartierungen Themenbereich, Anwendungen mindestens benötigte Genauigkeit (Skala) Nominal Biogeographie Artenvielfalt Artenfrequenz Bestandstrends Saisonale Pop.-Trends Abundanz in Abh v Sukzession Dichteabhängige Effekte Habitatnutzung Artendiversität, Gemeinschaftsstruktur Populationsdynamik Energiefl in Ưkosystemen Naturschutz: kurzfristige Bewertung Monitoring anwendbare (+) bzw günstigste (*) Methoden Relativ Absolut Listen; L/P.-Tax Dichte (Ordinal) Einf RK Quant RK unters + + + + * + + + X * + X ' * + X * * * + * X * * X * * * * X X X (+) X X X X (x) * X X X * * (+) + b) O r d i n a l s k a l e n : Abundanzen werden groben Häufigkeitsklassen mit hierarchischem Aufbau zugeordnet: Während man z B im älteren Schrifttum schwer nachvollziehbare Begriffe wie „sehr selten", „selten", „mäßig häufig", „häufig", „sehr häufig", „gemein" als Maßskala benutzte, werden heute z B logarithmische Häufigkeitsklassen, die als Ordinalskalen aufzufassen sind, vor allem bei modifizierten, grobquantifizierenden Rasterkartierungen benutzt (siehe 2.2.3.2.5) c) Verhältnis-(Relativ-)skalen ermöglichen Vergleiche zwischen verschiedenen Stichproben (Flächen, Artenabundanzen), falls einigermaßen gleiche Erfassungswahrscheinlichkeiten für alle Arten in allen untersuchten Habitaten gegeben ©Birdlife Ưsterreich, Gesellschaft für Vogelkunde, Austria, download unter www.biologiezentrum.at 20 EGRETTA 33/1/1990 sind Die Aussagen bleiben auf relativem Niveau (z B „die Amsel ist in Probefläche A doppelt so häufig wie der Buchfink, in Fläche B hingegen erreicht sie nur 70 Prozent der Abundanz von Fläche A") Die meisten Fragestellungen, die mit Vogelzählungen überhaupt bearbeitet werden können, sind bei standardisiertem und überlegtem Einsatz von Relativzählungen zumindest theoretisch effizienter oder besser bearbeitbar, als mit „absoluten" Zählmethoden (vgl Tabelle 1) Es ist daher sicher kein Zufall, daß relativ aufwendige Revierkartierungsmethoden bei detailverliebten deutschsprachigen Ornithologen wesentlich häufiger eingesetzt werden, als bei insgesamt pragmatischer und zielorientierteren anglo-amerikanischen Vogelkundlern Auf der Basis von Relativskalen arbeiten nicht nur die meisten Linien- und Punkttaxierungen, sondern auch einige in letzter Zeit stärker eingesetzte Varianten kleinflächiger Rasterzählungen Für SpezialUntersuchungen werden in Amerika relative Dichtewerte sogar mit standardisierten Schlagnetzfängen ermittelt (z B Karr, 1979,1981) d) A b s o l u t s k a l e n gehen von der Annahme bzw vom Anspruch aus, alle Vogelindividuen oder revierhaltende Paare (einer bzw aller Arten) einer untersuchten Fläche möglichst vollständig zu erfassen Bei bekannter Flächengrưße kann daher eine flächenspezifische Dichte (zumindestens hypothetisch - siehe oben) ermittelt werden Hierher gehören neben der Reviermethode auch kleinflächig durchgeführte Nestersuche in Kombination mit Farbberingung, theoretisch auch spezielle Variationen von Linien-/Punkttaxierungen und teilweise auch die „Flushing"-Methode Wie Tabelle andeutet, sind die meisten dieser Methoden aus dem Blickwinkel einer straffen „Kosten-Nutzen-Abwägung" für viele Fragestellungen unter Umständen unnötig zeitaufwendig, wenngleich vor allem die Reviermethode gerade auch für den „Amateur" gewisse didaktische Vorteile bieten wird (siehe unten) Gerade bei längerfristig angesetzten, naturschutzorientierten Fragestellungen, wo über mehrere Jahre (Jahrzehnte) Kontinuität der Erfassungen wichtig ist und bei grưßeren Projekten ein inhomogener, unter Umständen fluktuierender Mitarbeiterstab betreut werden muß, ist jedenfalls eine möglichst einfache, zeitsparende Erfassungsmethode mit einer dem Ziel entsprechenden Erfassungsskala (Genauigkeitsanspruch) eine vordringliche Notwendigkeit 2.2.3.2 METHODENÜBERSICHT 2.2.3.2.1 Revierkartierung (Spot mapping) Die Kartierungsmethode, undifferenziert vielfach als die „Siedlungsdichteuntersuchung" bezeichnet, ist vor allem in der europäischen Feldpraxis sehr gut eingeführt, durch überregionale Richtlinien einigermaßen standardisiert (vgl vor allem Dornbusch et al., 1968; International Bird Census Commitee, 1970; Oelke, 1968, 1980; Marchant, 1983) Die grundsätzliche Eignung und diverse Fehlerquellen der Methode für die Ermittlung von Brutvogelbeständen auf Probeflächen wurde vielfältig diskutiert (z B B e r t h o l d , 1976; Best, 1975; Dawson, 1985; M a t t e s , 1977; Mannes & A l p e r s , 1975; Oelke, 1977; Scherner, 1981; S l a g s v o l d , 1973; Svensson, 1974, 1980; T o m i a l o j c , 1980, 1985; Verner, 1985) In der Folge werden daher nur einige wesentliche der Methode zugrundeliegende Annahmen ©Birdlife Ưsterreich, Gesellschaft für Vogelkunde, Austria, download unter www.biologiezentrum.at 36 EGRETTA 33/1/1990 sich also deutlich in den Ergebnissen wider Mit besonders hohen Dichten dominant sind Arten mit Nadelwaldpräferenzen (vor allem Tannenmeise, Wintergoldhähnchen) und/oder Bewohner der Strauch- und Krautschicht (Mönchsgrasmücke, Rotkehlchen, Zilpzalp) 3.3.3 Probefläche „Kulturland Habisch" (Betreuer: P S.) 3.3.3.1 MATERIAL UND METHODE Revierkartierungen zwischen 13 und 15 Mai (3x früher Morgen; 2x Nachmittag) Gesamtzeitaufwand: 640 Anzahl der Kartierer: bis 3.3.3.2 KURZINTERPRETATION DER BEFUNDE Wie die Übersicht in Tabelle zeigt, spiegelt der Artenbestand der PF die Strukturvielfalt des untersuchten Areals gut wider Mit mindestens 30 Brutvogelarten weist die Fläche kleinflächige Artendichten auf, die über dem Erwartungswert für vergleichbar große, gemischte Agrarlandschaften Mitteleuropas liegen (Tabelle 7.4 in Bezzel, 1982) Das ebenfalls ungewöhnlich ausgeglichene Dominanzmuster der Gemeinschaft mit einem Dominanzindex von nur 22 Prozent ähnelt eher reichstrukturierten Waldgesellschaften als Kulturlandbiotopen und darf als weiteres Indiz für die relative Intaktheit der extensiven weststeirischen Hügellandnutzung gewertet werden Mit hoher Stetigkeit und guten Abundanzen auftretende Charakterarten dieses Landschaftstyps sind ganz offenbar Rauchschwalbe, Hausrotschwanz, Bachstelze und insbesondere Grauschnäpper, Girlitz und Feldsperling (vgl auch Tabelle - Pitschgau) Die insgesamt für die meisten Arten eher geringen flächenbereinigten Abundanzen (siehe Tabelle 4) erklären sich vor allem aus den großen Flächenanteilen von Wiesen in der PF, die von wenigen Arten direkt als Brutrevier genutzt werden, die flächenbezogenen Dichtewerte aber beeinflussen Die genannten Charakterarten der offenen bäuerlichen Kulturlandschaft erreichen aber trotz dieses Umstandes mittlere bis überdurchschnittliche Dichten (Tabelle 4) 3.3.4 Probefläche „Dorf Pitschgau" (Betreuer: A L.) 3.3.4.1 MATERIAL UND METHODE Die PF Pitschgau wurde vom 12 bis 15 Mai 5x begangen: Übersichtsbegehungen am 12 Mai (11.15 bis 12.55 Uhr; 15 bis 16.30 Uhr) durch den Übungsleiter dienten vor allem der Kartenadaption Am 13., 14 und 15 Mai wurden Vollkontrollen mit wechselnder Teilnehmerzahl (5 bis Kartierer) durchgeführt Die Begehungen fanden am frühen Morgen (5.45 bis 8.40 Uhr, 5.50 bis 7.45 Uhr) unter teils schlechten Witterungsbedingungen (leichter Regen am 14., 15 Mai) statt Die Gesamtkontrollzeit beträgt 470 bzw 190 (Voll- bzw Teilkontrollen) Bei den Kontrollen wurden die Standorte aller angetroffenen Vögel möglichst lagegetreu auf mitgeführten Katasterkarten (1 :1000) eingetragen, wobei besonders auf Simultanregistrierungen benachbarter Revierbesitzer zu achten war Bei jahreszeitlich oder allgemein unauffälligen Arten (z B Grauschnäpper, Sumpfmeise) wurden teilweise Tonbandreizungen zur Verbesserung der Registriereffizienz und zu Demonstrationszwecken eingesetzt ©Birdlife Ưsterreich, Gesellschaft für Vogelkunde, Austria, download unter www.biologiezentrum.at 37 EGRETTA 33/1/1990 Tab 4: Artenbestand, Revierzahl (= BP), Abundanz/10 (= AB) und flächenbereinigte Abundanz (nach Bezzel, 1982; = B.AB) der Brutvögel der Probeflächen „Habisch" und „Hartwald" Effektive Brutnachweise (Brn.) in beiden Flächen = 4, in PF „Habisch" = +, in PF „Hartwald" = * + f + + + * * + + * + + Art (Brn = +, *, •) Türkentaube Turteltaube Ringeltaube Kuckuck Grünspecht Grauspecht Buntspecht Wendehals Rauchschwalbe Mehlschwalbe Bachstelze Baumpieper Neuntöter Grauschnäpper Halsbandschn Mönchsgrasm Klappergrasm Zilpzalp Waldlaubsänger Sommergoldh Wintergoldh Amsel Singdrossel Rotkehlchen Hausrotschw Gartenrotschw Sumpfmeise Blaumeise Kohlmeise Tannenmeise Schwanzmeise + Kleiber * Waldbaumläufer Goldammer Buchfink Grünfink Stieglitz Girlitz * Feldsperling + Haussperling + Star + Elster Nebelkrähe Gesamt Arten: 45 PF Habisch (Kulturfläche) BP AB B.AB 1-2 0,4 0,2 — 0,8 0,9 0,8 0,6 0,4 0,2 0,4 0,6 3,1 0,8 0,2 1,9 0,2 1,5 0,4 1-2 0,4 1,5 1,3 — — — 2,3 0,8 0,4 0,3 0,4 0,1 0,4 0,2 2-3 0,8 0,1 — — — 6-7 2,3 1,3 0,8 0,4 0,8 0,7 1,2 0,4 14-15 5,4 0,8 — — — 0,4 0,2 — — 1,9 0,6 11 4,2 0,7 0,2 1,5 0,8 0,4 1,9 0,9 14-15 5,4 2,5 (5 Clans) 14 5,4 0,7 0,7 0,2 -50 128-134 30 PF Hartwald (Mischwald) B.AB AB BP _ _ _ 3,3 1,6 2-3 0,1 1,7 3,3 1,1 1,7 1,0 6,6 0,6 3-4 — — — — — — — — — 0,3 1,7 — — 0,9 3,3 5,0 3-4 18,3 2,6 11-15 — — — 11,6 7-9 1,2 0,4 1,7 0,2 1,7 11,6 1,2 3,3 0,1 2-3 6,6 0,6 4-5 8,3 1,5 1,7 0,4 — — — 0,5 1-2 1,7 3,3 0,4 17,7 0,7 10-15 15,0 1,6 0,9 1-2 1,7 0,8 5,0 5,0 1,6 0,2 1,7 25,0 15 1,4 3,3 0,1 3,3 0,7 0,4 1,7 1,7 0,1 3,3 0,1 1,7 0,7 108-124 180-207 32 ©Birdlife Ưsterreich, Gesellschaft für Vogelkunde, Austria, download unter www.biologiezentrum.at 38 EGRETTA 33/1/1990 3.3.4.2 ARTENBESTAND, GEMEINSCHAFTSSTRUKTUR Tabelle gibt eine Übersicht über Brut- und Gastvögel im Bereich der PF Trotz der kurzen Bearbeitungszeit lassen sich für die meisten Arten schon sehr gute Bestandsabschätzungen vornehmen Angegeben (und für Dichteberechnungen herangezogen) sind jeweils die minimalen Werte sowie nach den vorliegenden Daten zu erwartende Maximalbestände Grưßere Unsicherheiten sind vor allem bei Arten mit weitem Aktionsradius und schwierigem Sozialsystem (manche Finken), bei Semikolonial- und Koloniebrütern (vor allem Spatzen) normal Mit ausschließlichen Maikontrollen sind überdies Frühbrüter wie Meisen und Star nur noch schwer zu erfassen Für die Beurteilung des Status später Zieher (z B Mauersegler, Neuntöter, Dorngrasmücke) liegen die Kartierungsdaten mit Mitte Mai noch zu früh 3.3.4.3 DISKUSSION 3.3.4.3.1 A r t e n g e m e i n s c h a f t , S i e d l u n g s d i c h t e Mit durchschnittlich etwa 20 Brutvogelarten pro 10 gehören Dörfer zu den artenreicheren Biotopen unserer Kulturlandschaft Das Dorf Pitschgau liegt somit voll im Erwartungswert Der Status einiger beobachteter Arten ist dabei noch unklar So können durchaus einige der nachgewiesenen Arten (z B Grünspecht, Buntspecht, Mauersegler, Neuntưter, Dorngrasmücke, Kleiber, Kernbeißer, Elster, Nebelkrähe) als Brutvögel auch innerhalb der PF erwartet werden Die kleinflächigen Artendichten im Dorfbereich von Pitschgau liegen auf alle Fälle deutlich über dem mitteleuropäischen Durchschnitt und reflektieren damit die sehr abwechslungsreiche Geländestruktur (siehe oben; vgl Abb 2) Der engere Dorfkern mit seinen geschlossenen Obstgärten zeigt auf etwa eine reichhaltige Artengarnitur, wie sie für traditionelle Bauerndörfer charakteristisch ist Die Dichtewerte für die Gesamtfläche liegen im für mitteleuropäische Dörfer mittleren Bereich (z B 120 bis 170 BP/10 in Montandörfern Tirols mit 20 bis 35 ha; Land mann, 1987, dort weitere Literatur) Außerordentlich hoch sind die Vogeldichten für den 5,8-ha-Kernbereich: 200 bis 250 Reviere/10 sind Spitzenwerte, die vor allem durch die Insellage in der Agrarlandschaft, hohe Randlinieneffekte und das Auftreten von Koloniebrütern (Spatzen, Schwalben) erklärbar sind Besonders bemerkenswert und ungewöhnlich ist in diesem Zusammenhang die für menschliche Siedlungsräume ungewöhnlich ausgeglichene Dominanzstruktur der Brutvogelgemeinschaft Auf die Gesamtfläche bezogen erreichen mehr als die Hälfte der Arten Dominanzränge von über Prozent und die Dominanzindizes (Abundanzen der beiden häufigsten Arten in Relation zur Gesamtabundanz) liegen mit 35 bis 40 Prozent deutlich unter den für diverse Siedlungshabitate üblichen Werten (meist über 50 Prozent - vgl Tabelle 8.2 in Bezzel, 1982) Auf Flächen unterschiedlicher Grưße gewonnene Dichtewerte sind aber schwer miteinander vergleichbar Bezzel (1982) hat daher aus Hunderten von Siedlungsdichteuntersuchungen in Mitteleuropa sogenannte flächenbereinigte Abundanzen berechnet Indexwerte über in den Tabellen und bedeuten demnach überdurchschnittlich hohe Populationsdichten in den Probeflächen Wie ersichtlich (Ta- ©Birdlife Österreich, Gesellschaft für Vogelkunde, Austria, download unter www.biologiezentrum.at 39 EGRETTA 33/1/1990 belle 5), sind vor allem typische Bauerndorfvögel (Rauchschwalbe, Bachstelze, Hausrotschwanz) und Obstangerbrüter (Buchfink, Stieglitz, Girlitz, Grauschnäpper, Feldspatz) in Pitschgau stark vertreten Hingegen sind Charakterarten strauchreicherer, städtischerer Siedlungen (Amsel, Grünfink) deutlich unterrepräsentiert 3.3.4.3.2 A r t s p e z i f i s c h e A u s w e r t u n g s a n s ä t z e Die Abb und sollen zeigen, daß auch schon mit wenigen Intensivkontrollen artspezifische Habitatpräferenzen und kleinräumige Differenzen in der Raumnutzung (bzw in der omithologischen Reichhaltigkeit von Teilräumen) demonstrierbar sind Tab 5: Übersicht über Brut- und Gastvögel (12 bis 15 Mai 1989) in der Probefläche „Pitschgau" und in unmittelbarer Umgebung (Waldrand = W, Felder = F) Status: B, BU = Brutvogel in bzw in der Umgebung der Probefläche (+ = Brut nachgewiesen) R, RA = Randbrüter bzw randlich außerhalb der Probefläche; N = Nahrungsgast; = überhinfliegend; Dz = wahrscheinlich Durchzügler, in der PF singend Abundanz/10 ha; Ber AB = flächenbereinigte Abundanzen nach Bezzel (1982; Minimalwerte) A B r u t v ö g e l innerhalb der P r o b e f l ä c h e : Art „Revier"zahl Status Gesamt Rauchschwalbe Mehlschwalbe Bachstelze Baumpieper Grauschnäpper Mönchsgrasmücke Amsel Hausrotschw Gartenrotschw Kohlmeise Blaumeise Sumpfmeise Grünfink Buchfink Stieglitz Girlitz Feldspatz Hausspatz Star Z 19 Arten (17 Dorf) B+ B+ B+ R+ B B R B+ B B+ B+ B B B+ B+ B+ B+ B+ B+ (12)-16 8-12 5- 6-8 158-201 (+1 R) Ges Dorf Ges Dorf (12)-15 8-12 12,3 6,2 3,8 0,8 5,0 26,1 14,0 7,0 7,0 2,2 0,4 2,6 0,2 2,3 3,1 0,4 2,7 1,9 5,0 0,8 6,5 1.2 8,5 1,5 1,5 1,5 12,3 5,4 5,4 16,9 26,1 6,2 5,2 7,0 1,7 8,7 1,7 1,7 1,7 17,5 8,7 10,5 22,7 52,4 8,7 1.1 0,1 2,2 0,5 0,7 0,3 1,2 0,1 1,3 1,2 1,8 6,0 0,9 0,5 0,7 1,2 0,2 0,3 0,2 0,5 0,1 1,0 0,9 2,3 5,7 1,6 0,3 4- (+1 R) - (+ RA) (+1 R) (1R) (+2R) (+ R) - 1- (+5RA) ? Ber AB Dorf - 6-8 10-12 1-2 (2)- 2- 16-17 7-10 7-10 22-28 34-44 8-10 Abundanz 10 5- 6- 13-16 30-40 ? 113-139 122-158 197-243 ©Birdlife Ưsterreich, Gesellschaft für Vogelkunde, Austria, download unter www.biologiezentrum.at 40 EGRETTA 33/1/1990 B Weitere in der PF und Umgebung (W, F) nachgewiesene A r t e n : Weißstorch Wespenbussard Baumfalk Stockente Ringeltaube Mauersegler Grünspecht Buntspecht Neuntưter Ü Ü N Ü N N N, R? RA, N Dz, B ? Dorngrasmücke Waldlaubsänger Misteldrossel Kleiber Kernbeißer Dohle Elster Eichelhäher Nebelkrähe Dz, B ? Dz BU, RA? BU, N Ü Ü RA,N BU, N B?, N Fasan Kuckuck Sommergoldhähnchen Singdrossel Rotkehlchen F W W Zilpzalp Zaunkönig Tannenmeise Goldammer Pirol W W W w w • F W 47 Arten (37 in Probefläche) Abb zeigt die Verteilung der Kolonien (Paare) von Haus- und Feldspatz Die beiden Arten unterscheiden sich trotz vieler Gemeinsamkeiten in ihren Habitatansprüchen deutlich Wo beide Arten syntop vorkommen, ist bei direkter Konkurrenz normalerweise der Hausspatz deutlich überlegen (z B Lưhrl, 1978) Im Bereich grưßerer Hausspatzenmassierungen kưnnen sich meist nur einzelne Feldspatzen etablieren (vgl Deckert, 1968; L a n d m a n n , 1987 und in Vorber.) Während der Feldspatz in Arealen mit geringerer Bebauungsdichte und höherem Deckungsgrad der Baumschicht (hier vor allem Obstanger) gehäuft auftritt, nutzt der „Steppenvogel" Haussperling unübersichtliche Areale mit dichten Obstbaumbeständen im unmittelbaren Gebäudeumfeld unterdurchschnittlich Er bevorzugt Gebäudekomplexe mit dichteren Hecken und Orientierung hin zu grưßeren Freiflächen (Dorfplatz, Hưfe) als Nestplatz Bauerngehöfte mit meist fehlender Strauchschicht im unmittelbaren Nestbereich werden dagegen vergleichsweise weniger gern bezogen (siehe Abb 3) Diese an wenigen Tagen in Pitschgau ermittelten Trends in Differenzen der Raumeinnischung der beiden Spatzen stimmen weitgehend mit Befunden mehrjähriger Detailstudien in Tiroler Dörfern überein (vgl L a n d m a n n , 1987, mit weiterer Literatur) Abb zeigt die exklusive Bedeutung hochstämmiger, extensiv genutzter Obstanlagen für eine Reihe charakteristischer Dorfvögel Derartige Befunden gewinnen vor dem Hintergrund des auch in Österreich rapiden Schwundes bäuerlichen Nebenerwerbsobstanlagen eminente Bedeutung in der Naturschutzargumentation Allein von 1973 bis 1983 nahm z B in Österreich die Fläche von Obstanlagen (ohne Baumwiesen) um 62 Prozent ab (Österreichisches Statistisches Zentralamt, 1974; vgl dazu auch Bauer et al., 1988) Stark unterrepräsentiert ist im übrigen in allen PF die Amsel (Tabelle 4, 5) Unter Umständen wäre zu prüfen, ob dieses Phänomen für das südweststeirische bäuerli- ©Birdlife Ưsterreich, Gesellschaft für Vogelkunde, Austria, download unter www.biologiezentrum.at EGRETTA 33/1/1990 PF PITSCHGAU E30BSTWIESEN " ] MAISÄCKER FELDS PATZ : ^ • = 3-5,1 — Abb 3: Verteilung der Brutpaare (Brutkolonien; Neststandorte) von Haus- und FeldsDerlina Pitschgau, Mai 1989 Siehe Text Stieglitz Buchfink Grauschn Gartenrots = PITSCHGAU ElOBSTWIESEN L'.'lMAISXCKER E WOHNGEBÄUDE O,CZ1 GEHÖFTE & - i i - Abb 4: Schematisierte Lage von Revieren (volle Symbole) bzw fraglichen Revieren (unklare Einzelregistrierungen; offene Symbole) typischer Obstangerbrüter in der PF „Pitschgau" (Mai 1989) Siehe Text ©Birdlife Ưsterreich, Gesellschaft für Vogelkunde, Austria, download unter www.biologiezentrum.at 42 EGRETTA 33/1/1990 ehe Kulturland generell typisch ist Es sei darauf hingewiesen, daß der Einwanderungsprozeß der Amsel in ländliches Siedlungsgebiet in Teilen Süd- und Osteuropas und selbst des südlichen Mitteleuropas (z B Wüst, 1986) noch in einem relativ frühen Stadium ist (siehe Angaben in Glutz & Bauer, 1988) Selbst stichprobenartige, quantitative Bestandserfassungen sonst meist unbeachteter, häufiger Ubiquisten können also unter Umständen wichtige Hinweise und Anregungen für spezifischere Fragestellungen geben! Die Verfasser hoffen jedenfalls, mit der vorgelegten exemplarischen Auswertung der Ergebnisse des Österreichischen Kartierungskurses dem interessierten Feldornithologen Anregungen für die Projektierung eigener Arbeiten gegeben zu haben AUSBLICK, EMPFEHLUNGEN Die vorstehenden Ausführungen sollten, so hoffen wir, die Notwendigkeit und Möglichkeiten der Inangriffnahme von Feldstudien mit quantitativem Ansatz klar aufgezeigt haben Abschließend ergeben sich aus'unserer Sicht für die künftige Arbeit und Vorgangsweise der ÖGV folgende Empfehlungen und Vorschläge: Bei der Auswahl der Untersuchungsflächen sollte das Augenmerk viel stärker als bisher auf Landvogelbiotope gerichtet werden Grundsätzlich lohnen sich quantitative Erhebungen in allen typischen, grräumig vertretenen Lebensräumen, in Ưsterreich vor allem in Wald- und Agrarlandschaften und auch (vor allem aus Grundlageninteresse) in den Subalpin- und Alpinlagen Vor dem Hintergrund der tiefgreifenden Strukturumwandlungen in der Landwirtschaft mit jahrzehntelanger Intensivierung und jetzt parallel laufender, langsam einsetzender Flächenstillegung erscheinen uns dabei Untersuchungen auf PF agrarisch genutzter Gebiete derzeit besonders vordringlich zu sein Aus der Sicht des Naturschutzes ebenfalls interessant sind etwa die Gebiete, die in die Liste der österreichischen, überregionalen „important bird areas" aufgenommen wurden (Österr Ges f Vogelkunde, unpubl.) Bestandsuntersuchungen würden eine differenzierte Einstufung dieser und anderer Gebiete im Hinblick auf ihre Bedeutung für die heimische Vogelwelt sowie eine Art „Rote Liste" besonders gefährdeter Vogelbiotope Ưsterreichs ermưglichen Die Fưrderung derartiger Vorhaben ist auf Multiplikatoren der Idee in den einzelnen Bundesländern angewiesen Die auch in Zukunft durchgeführten Kurse kưnnten dazu führen, d einzelne geschulte Mitarbeiter entsprechende Erhebungsprogramme innerhalb ihrer Landesgrenzen initiieren und weiter fachlich betreuen Für die künftige Durchführung derartiger Schulungskurse leiten sich im übrigen nach den bisherigen Erfahrungen folgende spezifische Empfehlungen ab: a) Die Teilnehmerzahl sollte auf maximal 20 bis 25 Personen beschränkt werden (organisatorische Probleme bei Einteilung und Auswertung; sachliche Probleme bei der Feldarbeit) Die eingesetzten Übungsleiter sollten mehrjährige Praxis im Umgang mit den demonstrierten Methoden haben b)Von der Kursleitung sind mehrere repräsentative, unterschiedlich strukturierte Untersuchungsflächen gründlich auszusuchen; jeder Kursteilnehmer sollte im Lauf ©Birdlife Ưsterreich, Gesellschaft für Vogelkunde, Austria, download unter www.biologiezentrum.at EGRETTA 33/1/1990 43 des Kurses die Gelegenheit haben, mehrere PF und Techniken zu studieren Die einzelnen PF sollten möglichst zu unterschiedlichen Tageszeiten begangen werden, um Differenzen in der Erfassungseffizienz zu demonstrieren c) Für jeden Kursteilnehmer sollten (vorher adaptierte!) gute Pläne in ausreichender Stückzahl (für jede Begehung ein Exemplar) bereitgehalten werden Die Auswertung von Tageskarten soll gemeinsam mit dem Übungsleiter, in nicht zu großen Gruppen, erfolgen Auch die laufende Auswertung und Publikation von Ergebnissen, die als Rückkoppelung für die Mitarbeiter wichtig ist, sollte zunächst länderweise erfolgen (z B über regionale Informationsschriften, „ID's"), wie sie in den meisten Bundesländern bereits existieren Nur solide aufbereitete, über deskriptive Abundanzlisten hinausgehende Analysen sollten in überregionalen Periodika publiziert werden, um das ohnehin überquellende Schrifttum nicht weiter zu belasten Ziel der Österreichischen Gesellschaft für Vogelkunde muß es dabei von Anfang an sein, die regional erhobenen Befunde mehr und mehr in überregionalen „Überwachungsstellen" zu sammeln, auszuwerten und mit verstärktem politischen Druck im nationalen und internationalen Naturschutz wirksam umzusetzen Dafür wird es notwendig sein, die Methodik, soweit sinnvoll durchführbar (Beobachterpotential!), einerseits nach internationalen Kriterien abzustimmen, anderseits aber auch regionale Untersuchungen mit differenzierten Fragestellungen und Methoden zu fưrdern Wir hoffen, d auch diese Übersicht ihren Beitrag dazu leisten kann ZUSAMMENFASSUNG Der österreichischen Feldornithologie mangelt es an quantitativen Feldstudien, die mit klarer Zielsetzung und überlegter Methodik Fragen der Bestandssituation, Bestandsentwicklung und Bestandsdynamik heimischer Vogelarten und repräsentativer Avizönosen, sowie zugrundeliegender Faktoren behandeln Die Gründe für dieses Defizit werden vor allem auch im mangelnden Problembewußtsein und in der unzureichenden Kenntnis geeigneter Methoden bei vielen heimischen Beobachtern gesehen Diesen vor allem auch für die Naturschutzarbeit schwerwiegenden Informationsmangel und Rückstand gilt es möglichst rasch zu mildern Die vorliegende Arbeit versucht daher, eine zumindest grobe Übersicht über den Stand der diesbezüglichen Forschung in Österreich und über die allgemeine Bedeutung und Vielfalt quantitativer Erfassungsmethoden in der Ornithologie zu geben Im zweiten Teil der Arbeit werden an Hand von Daten, die im Zuge des Österreichischen Siedlungsdichtekurses 1989 in der Weststeiermark gewonnen wurden, Auswertungs- und Interpretationsmöglichkeiten quantitativer Bestandserfassungen praktisch demonstriert Näher dargestellt und analysiert werden dabei die Vogelgesellschaften dreier Probeflächen unterschiedlicher Struktur und Grưße: Mischwald, 13 Bauerndorf und 26 extensiv genutzter Kulturlandschaft ©Birdlife Ưsterreich, Gesellschaft für Vogelkunde, Austria, download unter www.biologiezentrum.at 44 EGRETTA 33/1/1990 Summary Importance and a p p l i c a t i o n of census t e c h n i q u e s in f i e l d o r n i t h o l o g y : o b j e c t i v e s , c h a n c e s , p r o b l e m s and state of use in Austria Field ornithology in Austria suffers from a regrettable deficiency in quantitative field work In particular there is a lack of detailed, quantitative studies concerning population levels and densities of common breeding species, community structures and on long term population trends Hitherto it was not possible to establish a nation-wide census or monitoring program in Austria Wie assume the lack of knowledge about the value of quantitative investigations (p e for nature conservation) and the absence of recommendations for study design to be primarily responsible for this delay This paper therefore summarizes the work already done on the topic in Austria and reviews the most important counting techniques This includes an assessment of the suitability of different methods (spot mapping, consecutive flush, line transects, point counts, grid mapping) for the untrained field worker The second part of the paper deals with the first Austrian course on census techniques, held from 12th to 15th May 1989, in the southwestern part of Styria Field results of the course are presented and discussed primarily to show problems and possibilities of analyzing data gained by spot mapping and line transects Intense mapping was carried out in three sample plots of different size and habitat structure: a mixed (coniferous and decidous) wood-plot, a 13 farmhouse dominated village and a 26 extensively used farmland area with high structural diversity Species composition and bird abundances varied markedly among the sample plots but 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Darüber hinaus gibt es zu diesem Thema auch aus Österreich in jüngster Zeit eine Reihe weiterer, bislang unveröffentlichter Beispiele des umfassenden Einsatzes quantitativer Feldmethoden aus dem... dringlicher Datenmaterial nötig, welches über die Aussagekraft reiner Artenlisten hinausgeht • Mit klarer Zielsetzung erhobene, durchaus auch unvollständige oder relative, quantitative Bestandsdaten...©Birdlife Österreich, Gesellschaft für Vogelkunde, Austria, download unter www.biologiezentrum.at 12 EGRETTA 33/1/1990 lieh auch die für derartige Untersuchungen nötige, anspruchsvollere Methodik

Ngày đăng: 03/11/2018, 17:40