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EGRETTA, VOGELKUNDLICHE NACHRICHTEN AUS ÖSTERREICH VOL 30-1-0024-0037

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©Birdlife Österreich, Gesellschaft für Vogelkunde, Austria, download unter www.biologiezentrum.at 24 EGRETTA 30/1/1987 Dreijährige Untersuchungen an einer Greifvogel-Winterpopulation im südlichen Burgenland Von Anita Gamauf Einleitung Trotz zahlreicher, oft aber nur quantitativ-deskriptiver Publikationen, die sich mit der Überwinterung von Greifvögeln befassen (Bock und Zingel, 1964; Stich mann, 1964; v Westernhagen, 1966; Jung, 1968, 1970; Melde, 1971, 1977; Zuppke, 1972; Klafs, 1973; Kos, 1974; Jaschke, 1975; Rockenbauch, 1975; Mattern, 1976,1979, 1981; D i t t r i c h , 1978; Blankenstein, 1979; Weibull und Weibull, 1979; Guerrat, 1980; Grüll, 1981; De Meulenaeretal., 1984; Sferra, 1984 a; Dvorak und Grüll, 1985), gibt es in qualitativer Hinsicht noch eine Menge offener Fragen Auf den Einfluß von Kleinsäugern auf Greifvogelbrutpopulationen wurde schon verschiedentlich hingewiesen (Mebs, 1964; Hagen, 1969; Newton, 1976; Kalotäs, 1983) In noch grưßerem Me aber ist das Winterdispersionsmuster davon abhängig (Mikkola, 1968; Bart, 1977; Newton, 1979) Ebenfalls von Bedeutung sind Habitatstrukturen, die den Aufenthalt einer Art fördern oder hemmen können (Schnell, 1968; Meijer und Den Uil, 1971; Steenhof et al., 1980; Sferra, 1984 b) Ziel der vorliegenden Arbeit war es, einen ersten Überblick über die Dichteschwankungen von Mäusebussard (Buteo buteo) und Turmfalke (Falco tinnunculus) zu geben Berücksichtigt wurden neben dem biotischen Faktor Nahrung auch die abiotischen Parameter Temperatur und Niederschlag In unseren Breiten stellt die Feldmaus (Microtus arvalis) die bedeutendste Nahrungsquelle für die genannten Greifvogelarten dar (z B Uttendörfer, 1939; Glutz et al., 1971; Eigenbeobachtungen) Sie machen die Bestandsveränderungen ihres Hauptbeutetieres in synchroner Weise mit Im besonderen soll aber die große Bedeutung von strukturreichen Grünflächen für die überwinternden Greifvögel hervorgehoben werden Den Herrn Dr A Grüll, Illmitz, H Haar, Hz, und N Milaszovsky, Pinkafeld, möchte ich für ihre Unterstützung und kritischen Kommentare danken Material und Methoden 2.1 K o n t r o l l g e b i e t Das Untersuchungsareal liegt im südlichen Burgenland, am Mittellauf der Pinka (Oberwart 47.17 N, 16.13 E) Es gehört zum Oststeirischen Hügelland, das im Osten in die Ungarische Tiefebene ausläuft Geologisch gesehen besteht es fast vollständig aus tertiären und quartären Sedimenten in Form diverser Sande und Tone, den Talboden bilden verschiedene Braunerdeböden (Pertl, 1977) Pflanzengeogra- ©Birdlife Ưsterreich, Gesellschaft für Vogelkunde, Austria, download unter www.biologiezentrum.at 25 EGRETTA 30/1/1987 phisch wird es zum Pränoricum gerechnet, in dem Florenelemente aus dem Ostalpinen Bergland und dem Pannonischen Tiefland zu finden sind Nadelmischwälder [Picea abies, Pinus sylvestris, Quercus spp., Fagus sylvatica, Alnus spp., u a.) in verschiedenen Altersstufen herrschen vor Durch zunehmende Umwandlung der Feucht- und Mähwiesen in Ackerland sinkt der Grünflächenanteil ständig (Traxler, 1977) Das rund 135 km2 große Beobachtungsgebiet kann als landschaftliche Einheit angesehen werden, vor allem im SW wird es von breiten Wäldern gesäumt (Abb 1) Es Wiesen und Ackerland Bussard-Konzentrationsfläche km Abb 1: Karte des Kontrollgebietes- ©Birdlife Ưsterreich, Gesellschaft für Vogelkunde, Austria, download unter www.biologiezentrum.at 26 EGHETTA3arl/1937 liegt 270 bis 620 m NN, 46 Prozent sind bewaldet, 26,3 Prozent Ackerland, 22,5 Prozent Grünland und 5,2 Prozent sind verbaut Teilgebiet A (30 km2) wurde nur 1980/81 kontrolliert (hoher Waldanteil, unübersichtlich), B (65 km2) von 1980/81 bis 1982/83, und C (40 km2) 1981/82 bis 1982/83 2.2 Klimatische Faktoren Der Grenzcharakter des Gebietes spiegelt sich auch im Klima wider Es ist durch milde Winter und mäßig warme Sommer gekennzeichnet Langjährige Temperaturmittel aus Oberwart: November (N) Dezember (D) Jänner (J) Februar (F) 3,1°C -0,5° C -1,9° C -0,6° C Die durchschnittliche Anzahl der Schneetage liegt bei 15 bis 20 pro Jahr (4-60 cm hoch) Für die spezielle Wettersituation während der Untersuchungsdauer siehe Abb b (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, Wien) 2.3 P o p u l a t i o n s s c h w a n k u n g e n der Feldmaus (Microtus arvalis) Die Ermittlung der Feldmausdichte erfolgte nach der Methode von Müller et al (1979) und Liro in Niethammer und Krapp (1982), allerdings konnten die Daten nicht im dort geforderten Ausmaß gesammelt werden Trotzdem sind die relativen Bestandsschwankungen erkennbar (Abb a) Die Witterung beeinflußt den meist 3bis 4jährigen Massenzyklus erheblich (Stein, 1958) Begünstigt wurde die Dynamik des Bestandes im Untersuchungsgebiet durch trocken-warme Witterung, feucht- 40 4" •10 1980/81 1981/82 G PG S °C \ 10-j -2-M •2 ậBt N D J F N D J F N D J F a) -4- 1982/83 L •40 U mm -40 bD Abb 2: a) Populationsdynamik (nach Linientaxierung) von Mäusebussard B buteo (ausgezogene Linie) und Turmfalke F tinnunculus (gestrichelte Linie)/65 km in Abhängigkeit von der Feldmausdichte Microtus arvalis (nL; Säulen); J, starker Schneefall; G = Gradation, PG = Postgradation, L = Latenzphase b) Monatliche Temperatur- (weiße Säulen) und Niederschlagsabweichungen (schraffierte Säulen) von mehrjährigen Durchschnittswerten (Wetterstation Kleinzicken nach Zentralanstalt f Meteorologie und Geodynamik, Wien) ©Birdlife Ưsterreich, Gesellschaft für Vogelkunde, Austria, download unter www.biologiezentrum.at EGRETTA 30/1/1987 27 kaltes Wetter dezimierte den Bestand stark (rs = 0,9250; p

Ngày đăng: 03/11/2018, 17:38

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