© Mitt Zool Ges Braunau/Austria; download unter www.biologiezentrum.at Mifet ZOOL, GES BRAUKAU Bd Hr 5/7 S 157-195 Zur Molluskenfauna von Kreta: Brauns« am Inn, 31.12.1978 I Historische Auf- zeichnungen Aus dem Reisetagebuch von Hofrat Dr RUDOLF STURANY ausgewählt und kommentiert von FRITZ SEIDL jun,, Braunau am Inn Einleitung Die Insel Kreta ist in den letzten Jahren wieder stark in den Interessenbereich der Malakologen gerückt, so daß man beinahe von einer Renaissance der Molluskenforschung auf Kreta sprechen könnte Eine ganze Reihe von Malakologen machte im letzten Jahrzehnt dort Aufsammlungen, aber nur RIEDEL 1968 hat bis jetzt die Ergebnisse seiner Untersuchungen in einer ausgezeichneten Monographie über die Zonitidae Kretas vorgelegt Einzelne kretische Arten wurden im Rahmen anderer Arbeiten (z.B von SCHUTT 1977) behandelt KR1TSCHER 1966 gibt nur eine Liste seiner gemeinsam mit PAGET und B1LEK besuchten Fundorte Im ersten Teil dieser Serie werden bisher unveröffentlichte historische Aufzeichnungen vorgelegt» Die Artenliste zeigt den damaligen Stand des Wissens; die Tagebucheintragungen schildern den Verlauf einer Sammelexkursion mit all ihren Schwierigkeiten, aber auch Annehmlichkeiten, die eine solche Reise damals mit sich brachte Es lassen sich interessante Vergleiche mit heutigen Kreta-Reisen ziehen Die Ergebnisse meiner Kreta-Reisen werden in späteren Publikationen.veröffentlicht, und zwar in Teil II die Liste der eigenen Fundorte und in Teil III die Bearbeitung der Süßwassermollusken Historische_Aufgeichnungen 2.1 Vorbemerkungen zu den historischen Aufzeichnungen os 9o eo sffl etp 0Q oằ ằ9 ôâ ôe oằ oò oe so ằo ằ â f>o ôe ôo ô0 ằ0 aằ ao ea eđ ằử ô0 # oằ *& ằ# *ô â ô ea *o 9& ằử «0 »» »o »0 •« «S »0 •* #0 » Im Jahre 1904 unternahm der damalige Kustos 1» Kl am Naturhistorischen Museum zu Wien, Hofrat Dr RUDOLF STURANY gemeinsam mit Dr H, REBEL eine Sammelreise nach Kreta STURANY war dafür bekannt, daß er mit besonderer Begeisterung der Forschung und Sammlung diente Sie ging so © Mitt Zool Ges Braunau/Austria; download unter www.biologiezentrum.at - 158 weit, " daß er ganz namhafte Beträge aus eigener Tasche auslegte und zwar in der Form von Ankäufen wichtigen Materials, durch private Bezahlung einer für die Sammlung tätigen Schreibkraft und durch eigene Bestreitung von Studien- und Samme.lreisen» (ADENSAMER 1935) Bei einer derartigen Generosität ist anzunehmen? daß er auch seine Kreta-Reise selbst finanziert hat SI/URANY stellte sieh vor seliger Reise eine Liste der big zu diesem Zeitpunkt von Kreta bekanntgewordenen Mollusken zusammen, die in seinem Reisetagebuch enthalten ist Neben den eigentlichen Reisenotizen befindet sich in dem Buch • auch eine Abschrift aus einer Yerưffentlichung von KOBELT und ein Verzeichnis der Fotos, die STURANY wäh-r rend der Reise gemacht hat Auf die Wiedergabe des Fotoverzeichnises und der Abschrift aus KOBELT wird verzichtet Ebenso werden ver- • schiedene Randbemerkungen in der Artenliste und in den Reisenotizen, die später (wahrscheinlich-um das, Jahr 1920) vermutlich von ADENSAMER hinzugefügt wurden» nicht wiedergegeben, denn sie beziehen sich meist auf das unten genauer erwähnte Manuskript von A,J WAGNER Yow Molluskenmaterial, das STURANY 1904 sammelte, ist nur ein minimaler Teil, und zwar die Zonitidae, bearbeitet und veröffentlicht worden (in der schon erwähnten Arbeit von RIEDEL 1968) Ein Augenleiden, das bei STURANY bereits •vor dem Weltkrieg auftrat, sich im Laufe der Zeit immer mehr verschlechterte und um 1924 zu seiner völligen Arbeitsunfähigkeit führte, dürfte ihm die Bearbeitung seines lere-, tischen Materials unmöglich gemacht haben A.J, WAGNER t>e- arbeitete zwar das ganze Material (auch anatomisch), sein diesbezügliches Manuskript wurde jedoch nie-veröffentlieht, Nur den anatomischen Bau von Libania cretica (FORCART) beschrieb A.o, WAGNER 1915, Um Irrtümer auszuschließen, sei noch erwähnt, daß STURANY zwar 1904 eine Arbeit »Über Kreta-Mollusken» veröffentlichte, dieser Publikation jedoch nur die AufSammlungen v o n ATTEMS und HOLTZ zugrunde lagen Die letzte Liste aller auf Kreta vorkommenden Land- und Süßwassermollusken brachte m,W nach MJ.RTENS 1389 Das Yer-f zeichnis, das STURANY 1904 zusammenstellte, ist sicher damals auf dem neuesten Stand gewesen» denn es weicht in vle- ' len Punkten von jener Liste ab, die MARTINS 1889 veröffentlichte „ Da seit 1889, wenn ich recht informiert bin.» kein neues Verzeichnis der kretischen Mollusken vorliegt» bildet das historische Dokument von 1904 wenigstens eine Basis, auf der weiter aufgebaut werden kann Daß sich bei der Revision der einzelnen Gruppen eine ganze Reihe von Änderungen ergeben wird oder bereits ergeben hat (z.B bei 'den Zonitidae), ist klar Das Tagebuch, für dessen Zurverfügungstellung ich Herrn Amtsrat Dr., h.c WALTER KLEMM herzlich danke, ist in der ursprunglichen Orthographie wiedergegeben Abweichend ist nur die Unterstreichung und die Schreibung der Autoren- und Teilnehmernamen mit Großbuchstaben Ferner wurden an Stelle der im Tagebuch verwendeten Unterführungen die Namenswxederholungen voll ausgeschrieben © Mitt Zool Ges Braunau/Austria; download unter www.biologiezentrum.at -159 2s2 ° Y.tY.?»?.^.^.":.?«,d e r 9Q4 von Kreta- bekannten Arten? Unterarten und Formen Daudebardia (Rufina) rufa DRAP var cycladuip MRTS D a n s l e ruisseau de Stylo (RAUL.) Daudebardia (Libania) saulcyi BGT Kanea (MRTS.) Glandina interanedia MRTS .: Atsipopulos bei Retimo (MRTS.); Akroteri, cap Meleka (RAUL a l g i r a BRUG.) Glandina d i l a t a t a (Z.) K var marginata WESTLD, Ljmax variegatus DRAP Limax spec Lasithi-Gebirge und Viano (SIMR.) Envirqns de Khania (RAUL "• petite espece ä Limacelle ovale) Agriolimax thersites HEYN & KOCH Viano (SIMR.); Sitia und Canea _ _ _ „ — — ^ ^ „ „ „ w i - — — — — _ — „ „ _ _ _ ^ _ « -^ — ^ -i T -^ T — T — — —