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Mitt. Zool. Ges. Braunau, Austria Vol 5-0361-0375

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© Mitt Zool Ges Braunau/Austria; download unter www.biologiezentrum.at MTTT.ZOOL.GES.BRAUNAU Bd Nr 17/19:361-375 Braunaua.I., 25.2.1993 ISSN 0250-3603 Verhalten von Bibern (Castor fiber albicus MATSCHIE, 1907) bei extremen Umweltsituationen Von KARL-ANDREAS NITSCHE, Dessau Einleitung Das Gebiet der mittleren Elbe ist ursprüngliches Siedlungsgebiet des Elbebibers Durch periodisch auftretendes Hochwasser (kurzzeitig und langanhaltend) wird die Landschaft, das Ưkosystem Flaue, geprägt Winterhochwasser mit starker Vereisung stellen für Tiere extreme Umweltsituationen dar Biber als semiaquatische Bewohner von Flauen sind zwar optimal angept, kưnnen aber in Hochwasserperioden und bei starkem Eis unter Umständen bei diesen Umwelteinflüssen dennoch in risikoreiche, für ihr Leben bedrohliche Situationen geraten Anpassungen, die über viele Generationen vererbt wurden sowie teilweise auch bestimmte Lernprozesse befähigen Biber, zeitlich begrenzte extreme Bedingungen zu überbrücken Vergleichsweise ist es erforderlich, auf Bedingungen in anderen Bibervorkommensgebieten einzugehen Wichtig ist, Verhaltensweisen der Biber auf mưgliche Schutzmnahmen zu übertragen Hochwasser und Verhalten der Biber In Überflutungsbereichen lassen sich verschiedene Verhaltensweisen der Biber beobachten, die in Revieren mit konstantem Wasserpegel nicht auftreten Hochwasser und Nebenerscheinungen wirken auf die Biber, Der Anpassungszwang nimmt mit der Nähe der Bedingungen zu, an die eine Anpassung erfolgen muß (TEMBROCK, 1987) Vorrangig betrifft dies Biberbauanlagen aller Typen An Flüssen oder Kanälen mit gleichbleibendem Wasserstand finden wir keine derartigen differenzierten Bauanlagen (EROME, 1984) Besonders an der Mulde mit ihren Steilufern sind die Röhrenbaue oft mit mehreren Röhren zum Kessel ausgestattet Die Höhe der Röhreneingänge ist dem jeweiligen Wasserstand bei Niedrigwasser, Normalwasser sowie Hochwasser angeglichen (Abb und Abb ) © Mitt Zool Ges Braunau/Austria; download unter www.biologiezentrum.at - 362 - KESSEL _HW — _NoW_ _ _ Jb>* — —.£* — _- — —y-'''t'.;\-'• />.:;V:".->r.',.-.-.^:.V-V.-."-* -' NW r Im t j0" Abb 1: Rưhrenbau (schematisch) im steilen Flufer mit verschiedenen Zugangsrưhren zum Kessel HW-Hochwasser, NoW-Normalwasserstand NW-Niedrigwasser Abb 2: Röhrenbauanlage Der holzgedeckte oberen Bildrand (Dessau, Jonitzer Mulde, 1982) Kessel befindet sich am © Mitt Zool Ges Braunau/Austria; download unter www.biologiezentrum.at - 363 - Biberbaue stellen ein Heim Ordnung dar Neben der R e p r o d u k t i o n s s t ä t t e sind sie Schlaf- und Z u f l u c h t s o r t e Das bedeutet, d a ß d i e Biber immer bestrebt sind, möglichst lange ihren Bau zu benutzen und ihn nicht aufgeben w o l l e n Haben Biber • nur einen einfachen Röhrenbau angelegt und dringt das steigende Wasser bis in den Wohnkessel e i n , w u r de oft beobachtet, d a ß sich die Biber oberhalb des Kessels eine Öffnung graben, darüber eine Reisigabdeckung aufbringen, sich durch diese einen neuen Zugang zum Wasser anlegen (dieser Zugang m u ß nicht immer unter d i e W a s s e r o b e r fläche f ü h r e n ! ) und einen " p r o v i s o r i s c h e n " neuen Kessel beziehen (Abb ) HOLZABOECKUNG Im Abb 3: Hochwasser hat den Kessel unter Wasser gesetzt Die Biber haben die Decke durchbrochen, einen Zweiten Kessel angelegt und diesen sowie eine neue Zugangsröhre mit Reisig überdeckt Infolge schnell e i n t r e t e n d e r Hochwasser kann oftmals diese "Aufstockung" über den eigentlichen Wohnkessel nicht e r f o l g e n Biber werden dann g e z w u n g e n , ein Heim oder Ordnung aufzusuchen, b z w sich dieses a n z u l e g e n W i r k ö n nen hier auch u n t e r s c h i e d l i c h e Ausbildungen w a h r n e h m e n Die einfachste Lösung besteht d a r i n , d a ß sich d i e Biber in einem hưherliegenden Uferbereich eine Sasse graben (Abb a ) Hält das Hochwasser länger a n , wird oftmals über d i e se Sasse eine Reisigabdeckung gebracht (Abb 4b und A b b ) Diese Handlungen der Biber sind zwar instinktive Mechanismen des B a u v e r h a l t e n s (siehe auch RICHARD, ) , k ö n nen aber durchaus als k o n n e k t i o n i s t i s c h e s Lernen zur V e r - © Mitt Zool Ges Braunau/Austria; download unter www.biologiezentrum.at - 364 - Abb ^1: Einfacher, bei Hochwasser in die Uferböschung gegrabener "Kobel" (A) Bei länger anhaltendem Hochwasser wird dieser Kobel zusätzlich mit Holz abgedeckt (B) Abb 5: Notbau mit offener Sasse und Reisigüberdeckung (Dessau, Neuer Graben, 17 1988) knüpfung von Umgebungsereignissen auf Grund r a u m - z e i t l i chen Zusammentreffens von Umgebungsereignissen (Hochwass e r ) b e t r a c h t e t werden Sind u n t e r Umständen k e i n e U f e r r e g i o n e n für d i e s e n "Notbaue" vorhanden, benutzen Biber über das Wasser aufragende Baumstämme oder Baumkronen a l s Z u f l u c h t s o r t e Auch h i e r wird zur Verfügung s t e h e n d e s H o l z b a u m a t e r i a l a u f g e b r a c h t Zunächst wird e i n e f e s t e U n t e r l a ge g e s c h a f f e n , dann sind d i e Biber b e s t r e b t e i n "Dach" über i h r e N o t u n t e r k u n f t zu s c h a f f e n (Abb ) © Mitt Zool Ges Braunau/Austria; download unter www.biologiezentrum.at - 365 - Abb 6: Notdürftige Sasse auf einer Weide (Untere Mulde, 1985) Abb 7: Biberschnitt an Pappel bei Hochwasser Schnitthưhe ca 1,20 m Nach Abfl wurde erneut der Stamm angeschnitten (Dessau, Schwedenwasser, 1981) © Mitt Zool Ges Braunau/Austria; download unter www.biologiezentrum.at - 366 Hochwassersituationen sind mit Streßerscheinungen für die Biber verbunden So ist die gewohnte Nahrungsbeschaffung eingeschränkt Das Fällen von Bäumen, sonst zu ebener Erde ausgeführt, kann aber auch durchaus schwimmend erfolgen Der Kraftaufwand für die Biber dürfte sich dabei mehr als verdoppeln Bei Gehölzen geringen Durchmessers dürfte es weniger schwierig sein Diese können mit wenigen Bissen erlangt werden Die Abbildung zeigt einen Schnitt an einer Pappel, die bei Hochwasser gefällt wurde Auch auf schwimmenden Unterlagen, wie eine Beobachtung vom 23 1984 an der Mulde zeigte, sind Biber befähigt, Nahrung aufzunehmen Hierbei saß das Tier auf Schwemmgut, welches sich vor einem Baumstamm verfangen hatte Veränderungen bei Hochwasser gibt es auch im intraspezifischen Verhalten der Biber So werden beispielsweise besonders im Frühjahr auftretende Revieransprüche unterdrückt Biber aus verschiedenen Revieren können gemeinsam ohne innerartliche Auseinandersetzungen einen gemeinsamen Bau bewohnen oder auf einem Rettungshügel Zuflucht suchen Interessant dürfte weiterhin die Tatsache sein, daß mit den schwankenden Wasserständen, besonders der Frühjahrshochwasser, eine verstärkte Reviermarkierung durch artspezifische Markierungsstellen vorgenommen wird So konnte ich im Bereich der unteren Mulde über einen Zeitraum von 14 Tagen bei Hochwasserabfluß ständig einen Uferstreifen von ca 200 Meter Länge fast täglich mit neuangelegten Markierungen vorfinden (siehe auch NITSCHE, 1985) Dieses Markierungsverhalten trägt mit Sicherheit ebenfalls dazu bei, die erhưhten Strsituationen zu mindern Bei Hochwasser ist auch das Fluchtverhalten der Biber anders zu werten Biber verlassen sehr zögernd ihren Zufluchtsort, schwimmen oder tauchen bei Gefahr kaum über 30 bis 50 Meter weit Oftmals gehen sie nur zu Wasser und verstecken sich je nach Möglichkeit in unmittelbarer Nähe Insgesamt versuchen die Biber in allen Verhaltensbereichen möglichst wenig Energie zu verbrauchen Der herkömmliche Aktivitätszyklus ändert sich Ruhephasen sind häufig (Dösen oder auch "Sonnenbaden"), Nahrungsaufnahme während des Tages und eine intensivere Pflege des Felles wären zu nennen Als Ergänzung zum Verhalten von Bibern bei Hochwasser kann die Arbeit von HOFFMANN (1967) genannt werden Hier werden speziell hochwasserbedingte Wanderungen von Bibern abgehandelt Trotz mannigfaltiger Anpassungen ist die Verlustrate hoch Besonders junge Biber sind betroffen Die Dunkelziffer abgängiger Biber durch Hochwasserverluste liegt mit Sicherheit 50 % höher als die der geborgenen und untersuchten Biber (dazu auch: PIECHOCKI, 1977) Auch Nachfolgeerscheinungen, wie beispielsweise Lungenentzündungen, wirken nach Hochwasser und auch bei langanhaltender Vereisung bestandsmindernd © Mitt Zool Ges Braunau/Austria; download unter www.biologiezentrum.at - 367 - Ebenso wie Hochwasser dürfte das Gegenteil, das Trockenfallen der Gewässer, eine Extremsituation darstellen Auch hier sind Anpassungserscheinungen zu beobachten In geeigneten Gewässern werden Dämme angelegt, in sumpfigen Gebieten werden die noch vorhandenen Wasserflächen durch Kanäle verbunden An vielen Biberbauen wird, ähnlich wie bereits oben geschildert, der Eingang der Röhren "dachartig 11 durch die Biber mit Reisig und anderem Baumaterial überdeckt Verhalten der Biber bei Vereisung Wir können zwei Situationen festlegen: normale eisung, Vereisung mit Hochwasser Die Anlage der Baue wird zu 80 % so vorgenommen, d sie mưglichst lange eisfrei an den Ausfahrten bleiben (RECKER, m d l Mitt für das Schorfheidegebiet) Auch an stehenden Gewässern im Mittelelbe-Raum liegen ähnliche Verhältnisse vor Da Biber während der Kälteperiode keinen Winterschlaf halten, nur einen verminderten Aktivitätsrhythmus haben, versuchen sie, ihre gewohnten Ausstiege weiterhin zu benutzen Eis Abb 8: Durch starke Vereisung ist ein Ausstieg nicht möglich Die Biber haben eine kurze Röhre gegraben und die Decke durchbrochen, um an Nahrung zu gelangen Das Wasser in diesem "Bassin" gefriert nur schwach © Mitt Zool Ges Braunau/Austria; download unter www.biologiezentrum.at - 368 wird nach meinen Beobachtungen bis zur Stärke von cm aufgebrochen Durch ständige Benutzung an den Aus- und Einstiegsstellen wird so über lange Zeit ein Passieren möglich Ist ein Aufbrechen des Eises nicht mehr möglich, so können die Biber kurze und als sogenannte "Flucht- oder Futterröhren" bezeichnete Gänge im Ufer nach oben öffnen Innerhalb dieser bleibt das Wasser eisfrei (Abb ) Öfters wurde auch die Ưffnung einer Rưhre landwärts festgestellt Dann handelt es sich meist um eine abzweigende Röhre in einiger Entfernung vom eigentlichen Wohnkessel (Abb ) Abb 9: Bei starker Gewässervereisung wurde der aufgegraben, um an Nahrung zu gelangen (Schorfheide, 1981) Rưhrenbau vom Biber Das Ưffnen von Dämmen, wie es oft in den skandinavischen und nordamerikanischen Bibergebieten bei langen Eisperioden geschieht, konnte bisher nur einmal festgestellt werden Durch den Wasserabfluß entstand hier unter der Eisdecke ein etwa 10 cm hoher Luftraum Die Biber konnten dadurch von ihrem Bau (etwa 150 Meter entfernt) geschützt unter dem Eis bis zum Damm schwimmen (Abb ) Das Anlegen eines Wintervorrates ist bei weitem nicht so stark ausgeprägt wie in nưrdlicheren Verbreitungsgebieten Die "Futterflưße" haben geringere Ausme Hier dürfte die Tatsache interessant sein, daò auch dieses Ver- â Mitt Zool Ges Braunau/Austria; download unter www.biologiezentrum.at - 369 halten stark mit der Umgebung und dem Klima v e r k n ü p f t ist W i e d e r a n g e s i e d e l t e s k a n d i n a v i s c h e Biber am Unteren Inn legten in d e n ersten Jahren g r o ß e F u t t e r v o r r ä t e an, b e f e s t i g t e n auch ihre Baue e n t s p r e c h e n d ( R E I C H H O L F , m d l Mitt 9 ) N u r einmal konnte ich im B i b e r s c h o n g e b i e t S c h w e d e n w a s s e r im W i n t e r 1984/85 b e o b a c h t e n , d a ß Biber Schnee an ihre Burg a n g e s c h o b e n h a b e n , um Zugluft zu verhindern Bei Frost und H o c h w a s s e r ist eine starke E i s b i l d u n g oft für die Biber eine kaum zu b e w ä l t i g e n d e N o t s i t u a t i o n D i e Abbildung 11 v e r d e u t l i c h t eine s o l c h e A u f d e r2 S p i t z e d e s B i b e r b a u e s , auf einer Fläche von nur etwa 0,8 m , v e r h a r r ten hier vier Biber und eine B i s a m r a t t e S ä m t l i c h e s Holz (auch t r o c k e n e Ä s t e ) waren a n g e n a g t N u r e i n k l e i n e s Eisloch wurde v o n d e n Bibern o f f e n g e h a l t e n (Eisdicke 18 c m ) Unter diesen e x t r e m e n S i t u a t i o n e n haben d i e Biber keinerlei Scheu g e z e i g t Ein v o r j ä h r i g e r J u n g b i b e r nahm Pappelzweige aus d e r Hand Das Hungergefühl überlagerte F l u c h t r e a k t i o n e n bei allen Bibern h i e r Abb 10 Der Biberdamm wurde von den Bibern geöffnet, um stand unter der Eisdecke zu senken (Schwedenwasser, Dessau, Winter 1984/85) den Wasser- © Mitt Zool Ges Braunau/Austria; download unter www.biologiezentrum.at - 370 - Abb 11: Hochwasser und starke Vereisung Vom Biberbau ist nur Spitze zu sehen Wasserstand über normal ca 1,80 m (Schwedenwasser, Dessau, Winter 1982) die Schutzmaßnahmen Auch wenn heute die Biberpopulationen stabil sind, der Bestand als gesichert gilt, dürften Maßnahmen für die Biber, die sie bei den geschilderten Umweltbedingungen annehmen, gerechtfertigt sein Speziell für den Bibernachwuchs sind diese nützlich, denn die Jungensterblichkeit ist sehr hoch und zur Reproduktion kommen nur weniger als 50 % aller geborenen Biber Neben den herkưmmlichen Biberschutzmnahmen (Weichholzpflanzungen, Ausweisung von Schutzzonen usw.) sind folgende bestandsfưrdernde Mnahmen abzuleiten Aufstockung der Bauanlage in Überflutungsbereichen Hier genügt e s , wenn eine entsprechende Menge Reisig aufgebracht 11wird Die Biber nutzen dieses einmal als "Zusatzfutter (dadurch wird m.E auch der im Revier vorhandene Baumbestand geschützt), zum anderen verarbeiten sie das Reisig als Baumaterial Dieses Reisig erfüllt daneben weitere wertvolle Funktionen für andere Tierarten (Nistgelegenheiten für Vögel, Unterschlupf für Lurche und Kriechtiere) und stellt bei Hochwasser eine "Rettungsinsel" nicht nur für Biber dar (Abb ) © Mitt Zool Ges Braunau/Austria; download unter www.biologiezentrum.at - 371 - In Gebieten mit Viehaustrieb schützt das Reisig den Bau vor dem Betreten durch Weidetiere Auch bei Hochwasser wird grưßtenteils ein Abtragen der Holzabdeckung und ein Einbrechen der Biberröhren verhindert Anlegen von Biberrettungshügeln (Abb ) Diese Maßnahme ist besonders in Überflutungsbereichen angebracht, in denen Biber unter Umständen Hochwasserschutzdeiche aufsuchen oder andere für sie gefahrbringende höhere Stellen beziehen Das Anlegen von Rettungshügeln hat sich bewährt und wurde schon in den zwanziger Jahren begonnen Außer für Biber sind diese Inseln im Hochwassergebiet auch für andere Wildtiere von großer Bedeutung (NITSCHE, 1981 und 1983) Zusatzfütterungen Eine Versorgung sollte nur unter wirklichen Extremsituationen erfolgen und dann nur mit den entsprechenden Holzarten Fütterungen mit Obst, Mohrrüben, Kartoffeln usw sind abzulehnen (NITSCHE, 1980 und 1991) Abb 12: Künstlich aufgestockter Biberbau mit Reisig hochwasser (Schwedenwasser, Dessau, 1983) beim Frühjahrs- © Mitt Zool Ges Braunau/Austria; download unter www.biologiezentrum.at - 372 - Abb 13: Künstlicher Biber-Rettungshügel Eine Möglichkeit, Biber von Deichen fernzuhalten (Dessau, Untere Mulde, 1983) Diskussion Bei allen dargelegten Umweltsituationen und den daraus abgeleiteten Schutzmaßnahmen sind die lokale Lage und der vorhandene Biberbestand zu beachten Die natürliche Selektion im Bestand sollte nicht durch übermäßige Schutzbemühungen verhindert werden Schutzmaßnahmen sollten also nur soweit gehen, daß sie den Biberbestand entsprechend der Revierkapazität berücksichtigen Nicht unbeachtet sollte die Tatsache bleiben, daß durch gezielte Anwendung abgestimmter Schutzmaßnahmen unter Umständen auch wirtschaftliche Schäden durch Biber verhindert werden können Zusammenfassung Hochwasser und winterliche Vereisung schaffen für Biber extreme Bedingungen, auf die sie unterschiedlich reagieren oder wobei sie spezielle Verhaltensweisen zeigen Auf Grund langjähriger Beobachtungen im Mittelelbegebiet werden diese dargestellt Anpassung und Verhalten sind spezi- © Mitt Zool Ges Braunau/Austria; download unter www.biologiezentrum.at - 373 fisch an die entsprechende Situation gebunden Das zeigt die Flexiblität und mögliche "Lernprozesse" der Biber bei der Bewältigung entsprechender Umweltsituationen Schutzmaßnahmen werden daraus abgeleitet Summary Behaviour of Beavers (Castor fiber albicus MATSCHIE, 1907) under Extreme Environmental Conditions High water and freezing during the winter are extreme conditions for beavers, with which the animals cope to varying degrees The animals also exhibit specific forms of behaviour during this period Based on years of observing the beavers in the Central Elbe area, their behaviour is discussed Adaption and behaviour arise as specific responses to given environmental challenges This is a proof of the flexibility and possible "learning processes" that beavers are capable of while coping with given environmental conditions Protective measures are discussed Literatur EROME, (1984): La typologie des gites du castor Rhodanien, Castor fiber - Rev.Ecol.(Terre V i e ) , vol.39: 55-76 FRIEDRICH, H (1907): Biber in Wintersnot - St Hubertus 21: 29-31 HOFFMANN, M (1967): Ein Beitrag zur Verbreitungsgeschichte des Bibers Castor- fiber albicus MATSCHIE 1907 im Großeinzugsgebiet der Elbe - Hercynia ( ) : 279-324 NITSCHE, K.-A (1980): über die Winterfütterung freilebender Biber - Naturschutzarbeit Halle und Magdeburg 17 (2): IV NITSCHE, K.A & W HAENSCHKE (1981): Hilfe für die Biber bei Hochwasser - Praktische Maßnahmen der Fachgruppe Biberschutz Dessau - Naturschutzarbeit in den Bezirken Halle u Magdeburg 18 ( ) : I-II NITSCHE, K.-A (1983): Biberrettungshügel - Unsere Jagd, 33 ( ) : NITSCHE, K.-A (1985): Zum Markierungsverhalten des Elbebibers (Castor fiber albicus MATSCHIE, 1907) - Säugetier kd I W7~lenFT~WJTTÄtt53 NITSCHE, K.-A (1991): Winterfütterung von Bibern Unsere Jagd, 41 (11): 50 © Mitt Zool Ges Braunau/Austria; download unter www.biologiezentrum.at - 374 - PIECHOCKI, R ( 7 ) : ökologische Todesursachenforschung am E l b e b i b e r (Castor f i b e r a l b i c u s ) - Beiträge zur Jagd- und W i l d t i e r f o r s c h u n g 10: 3 - RICHARD, P B ( ) : Mechanisms and a d a p t i o n in t h e c o n s t r u c t i v e b e h a v i o u r of t h e beaver ( C a s t o r f i b e r L ) Acta Z o ö l F e n n i c a 174: - TEMBROCK, G ( ) : V e r h a l t e n s b i o l o g i e - J e n a , 363 S Zeichnungen und Fotos vom Autor , Agr.-Ing Karl-Andreas Nitsche, D-O-4500 Dessau, Akensche Straòe 10 â Mitt Zool Ges Braunau/Austria; download unter www.biologiezentrum.at 1976 - 1977 - 1978 - 1979 - 1980 - 1981 - 1982 - 1983 - 1984 - 1985 - 1986 - 1987 - 1988 - 1989 - 1990 - 1991 , Anhang: Jahresdurchschnitte des höchsten Hochwassers (HHW) und des niedrigsten Wassers (NNW) von Elbe und Mulde Elbe-Pegel Aken Pegelnull 50.24 + NN (gefüllte Säulen) Mulde-Pegel Dessau Pegelnull 56.20 + NN (offene Säulen) (Pegel Dessau wurde längere Zeit nur als HW-Pegel registriert, analoge Ergänzungen durch Wasserstandsbeziehungen des Pegels Retzau) ...© Mitt Zool Ges Braunau /Austria; download unter www.biologiezentrum.at - 362 - KESSEL _HW — _NoW_ _ _ Jb>* — —.£* — _- —... oberen Bildrand (Dessau, Jonitzer Mulde, 1982) Kessel befindet sich am © Mitt Zool Ges Braunau /Austria; download unter www.biologiezentrum.at - 363 - Biberbaue stellen ein Heim Ordnung dar Neben... aber durchaus als k o n n e k t i o n i s t i s c h e s Lernen zur V e r - © Mitt Zool Ges Braunau /Austria; download unter www.biologiezentrum.at - 364 - Abb ^1: Einfacher, bei Hochwasser in die

Ngày đăng: 03/11/2018, 17:27