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Download from The Biodiversity Heritage Library http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at ARCHIV FÜR DIE NATURWISSENSCHAFTLICHE LANDESDURCHFORSCHUNG VON BÖHMEN (Band XIV No 5) REZENTE UND FOSSILE HUFTIERE BÖHMENS (UNGULATA.) I ABTEILUNG RÜSSELTIERE PROBOSCIDEA — UNPAARZEHER PERISSODACTYLA VERFASST VON JOSEF KAFKA, ADJUNKT DER GEOL.-PALAEONT SAMMLUNGEN DES MUSEUMS DES KÖNIGR BÖHMEN &J' PRAG 1913 KOMMISSIONSVERLAG VON FR ftlVNÄC— BUCHDRUCKEREI DR ED GREGR A SYN Download from The Biodiversity Heritage Library http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Download from The Biodiversity Heritage Library http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Vorwort Säugetier-Gruppen bilden den Hauptkontingent unserer reFauna: Die Nager, Eaub- und Huftiere die Was Artenzahl, räumliche Verbreitung und Individuenzahl anbelangt, sind die Eaubtiere im fossilen Zustande am geringsten vertreten, durch grösste Artenzahl treten die Nager hervor, jedoch durch grössere Individuenmenge sind sie nur auf einzelnen Lokalitäten unter besonders günstigen Erhaltungsverhältnissen vorgefunden worden Die dritte Grupi^e, nämlich die Haiftiere, sind zwar nicht durch grössere Artenzahl auffällig, jedoch recht häufiger und regelmässiger verbreitet als die Angehörigen der beiden anderen Gruppen Die Huftiere erscheinen zahlreicher schon in unseren, auf die Säugetierreste sonst so armen tertiären Schichten und sind über das ganze Gebiet unseres Quartärs derart verbreitet, dass wir ihre Überreste überall in diluvialen und alluvialen Schichten begegnen, gleichviel ob diese frei liegen oder in Höhlen und Schluchten eingeschlossen sind Sehr frühzeitig gesellt sich zu ihnen der Mensch, für welchen sie einen wichtigen lagdgegenstand und alsbald auch das Domestikationsobjekt bilden, so dass auch auf den ältesten Stationen des diluvialen Menschen eine namhafte Menge deren Reste vorkommt Eine Übersicht der Nager und Raubtiere bildete den Gegenstand zweier meiner früheren Monographien Hier also will ich mit der dritten Drei und eenten fossilen und wichtigsten Gruppe unserer fossilen und recenten Säugetierfauna, mit den Huftieren anfangen und zuerst die Proboscidea und Perissodactyla behandeln, wogegen die Bearbeitung der Artiodactyla für die zweite Abteilung dieser Arbeit vorbehalten bleibt Mit Rücksicht auf einzelne Funde der grossen Proboseideen füge ich hier einen kurzen stratigraphischen Aufsatz bei Die übrigen Säugetiergruppen (Chiroptera und Insectivora) nehmen eine ziemlich untergeordnete Stelle insbesonders in der fossilen Fauna ein und haben sogar keine besonders charakteristische stratigraphische Bedeutung Die Cliches wurden mit der Subvention des Barrandefondes angeschafft ') — Autor Kafka, Rez u foss Nagetiere Böhmens Archiv Bd VIII Nr Rez u foss Raubtiere Böhmens Archiv Bd X Nr 1903 J 1* 1Ö93 Download from The Biodiversity Heritage Library http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Download from The Biodiversity Heritage Library http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Die tertiären Säugetiere Böhmens In meinen Monographien über die Nager und Raubtiere war wenig geboten über unsere Fauna der Tertiär-Säugetiere zu Gelegenheit sprechen Aus der Gruppe der Nager war nichts melir bekannt, als die sehr zweifelhafte Form eines Sciuriden (Sciurusl) von Waltsch, zu welchen erst in der neuesten Zeit von Prof G Laube ein Rest von Steneofiber zugesellt wurde Die Raubtiere waren längst nur durch einen einzigen Typus Ammit ziemlich spärlichen Resten vertreten, zu welchen ich in cüeser Monographie auf Grund eines einzelnen Zahnes die Gattung Simocyon pJiici/on beigefügt habe Wie ersichtlich, sind beide Gruppen in unserer Tertiärformation sehr spärlich vertreten; erst in dieser dritten Monographie begegnen wir und manigfaltigere Formen, teils Proboscideen, teils eigenwelche den Hauptkontingent unserer tertiären Säugetierfauna bilden und derselben einen besonderen Charakter einprägen Die Übersicht dieser Fauna bietet teils ein anderes Bild dar als das, welches aus der »Synopsis der tertiären Säugetierfauna Bưhmens« von G Laube ersichtlich ist Obwohl bisjetzt auf Grund unseres Materials die Artiodactyla nicht neu studiert werden konnten, wage ich es doch diese neue Üliersicht schon jetzt zu geben, in der ich die Artiodaetylä aus der zitierten Synopsis ohne jede Änderung übernehme zahlreichere tliche Huftiere, Dagegen sind besonders die Aceratherien auf Grund der Osborn, sehen Studien gründlich differenziert und ermöglichen eine bessere, stratigraphische Verteilung Auf Grund der bisherigen Kenntnisse: Formen: Oligoeaene 'ö Palaeotapirus Mayeri Kf Ronzotherium velaunum Aym Steneofiber sp Anthraeotherium magiium Cuv Anthraeotherium sp.? (Aceratherium?) Gelocus Laubei Schi Download from The Biodiversity Heritage Library http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at ültergangsformen (aus Tapirus helvetious May Diceratheriuin Aceratherium bohemicum Kf sp dem Oligoeaen in das Miocaen): Palaeomeryx ff Kaupi H v M Palaeomeryx? anectens Sclil Palaeomeryx? sp Palaeomeryx? sp ind Anthracotherium cf magnum C'uv Hyotheriura Söinmeringi H v M Ampliieyou bohemicus Schi Palaeocherus cf aurelianus Hebl Amphicyonid gen, Palaeomeryx cf Meyeri Hofm M i o ca en e Sciurus sp ind Formen: Dinotherium gigas var laevis Jourd » bavaricum Mayr Mastodon angustideus Cuv Aceratherium cf tetradactylum Lart Symocyon Czurdai Kf Diluviale Säugetiere In der Übersicht der diluvialen Säugetiere, wie ich sie in meinen früheren Publikationen dargestellt habe und noch mehr in dem Verzeichnisse von J N Woldfich') müssen manche Korrekturen vorgenommen werden, was endgiltig erst nach Beendigung dieser meiner Arbeiten stattfinden kann Die auffallendsten Korrekturen bi'ingt eben die vorliegende Monojung- und altdiluviale P^iuna in Verbindung mit der geologischen Frage einer Existenz des älteren Diluviums graphie, in welcher zuerst die in Böhmen kyne -) erörtert wird Diese P"'rage haben in neuerer Zeit besonders Hibsch und Purmit besonderem Fleiss l>ehandelt, indem sie in West-Nord- west- und Nord-Böhmen Horizonte von höheren diluvialen Terassen untersucht haben Diese Forschungen beruhen einerseits auf den Untersuchungen von Lokal- und Höhenlage (über d M.), andererseits auf Untersuchungen des petrograijhischen Materials, es fehlen ihnen jedoch die palaeontologischen Belege Die altdiluvialen Terassen auf den ursprünglichen Lokalitäten beherbergen überhaupt keine solche Belege und wenn man sagt, dass die jüngeren Terassen durch Abtragung der älteren entstanden sind, ist es eben auch nicht durch palaeontolog-ische Belege bewiesen ') J N Woldfich, Pfehled fauny obratloveü z ceskeLo massivu za ery autliropozoicke Sitzungsbericlite d königl Ges d Wissensc-h 1897 -) J E Hibsch, Versuch einer Gliederung der Diluvialgebilde im nordb Geol Karte des böliui Mittelgebirges Elbetale Jahrb d k k geol R A 1899 Bl C I — IV — — C Ritter Akademie XIII Nr von Purkyne, Plistocaen (Diluvium) na Plzensku Rozpr Download from The Biodiversity Heritage Library http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Die bisherige Erforschung der Dihivialfauna weist deutlich nur jüngere Formen auf In den oben zitierten älteren Verzeichnissen finden wir zwar auch ältere Formen aufgezählt, in der anwesenden Arbeit ist jedoch nachgewiesen, dass diese Formen irrtümlich bestimmt wiirden und dass Decke Lehm mit Knoehenresten 3»H Dil in der unt Lage III Gerolle der Mittel terasse 16 m Diluvialer Lehm VI Hangende Lettenschieht mit Baumstäm- m Hangeud- flötz O'S in Hellgrauer Letten III Knochen Hellgrauer ni Letten m Hangend- flötz m Kohle Ü'2 in un- terer Lage l'lötz »I GeröUe mit 1» Hangend- Hellgrauer III Letten Zwischen- mittel III Hangeudfl Hellgrauer III Letten 23 III Hauptflötz 20 III Hauptflötz Liee-ender Sand Liegender Letten Fig Sehiehtenprofil durch die ßraunkohlenflưtz im Eichard - Hartmannschaeht b Ladowitz Fig- Liegender Letten Schichtenprofil im Eleonora-Tagbau bei Ladowitz Fauna, welche wir aus unserem jüngeren Löss und unseren nicht zahlreichen Höhlen und Schluchten kenneu, einen jüngeren, postglazialen Charakter besitzt und keine Type enthält, welche auf einen älteren Ursprung hinweisen möchten Den lapidarsten Beweis dafür liefert der Nashorn In allen älteren Schriften werden von demselben zwei Arten Rh antiquitatis und Merckii aus Böhmen angeführt, die Bearbeitung der Gattung in der anwesenden Monodie Download from The Biodiversity Heritage Library http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at graphie beweist jedoch, dass Rh Merckii in unserem Löss nicht existiert, was jedenfalls sehr natürlich erscheint und mit dem jüngeren Character dieser Lössformation vollständig übereinstimmt Obwohl wir also sehr arm sind, was die fossilen Formen des älteren Diluviums anbelangt, dennoch nicht vollständig, sie von fehlen uns diese stammen jedoch nicht direkt aus den höheren Terassen, wie Hibsch und Purkyne erforscht wurden sie Wir besitzen z B einen uralten Nashorn typus aus der Eeihe Bh Merckii, welcher eher als Bh etruscüs bestimmt werden soll, welcher jedoch nicht einmal aus dem jüngeren Löss, nichts destoweniger direkt aus den älteren Terassen herstammt, sondern in der Elbeanschwemmung vorgefunden wurde, wohin er vielleicht aus den älteren diluvialen Terassen gelangen konnte, obwohl oder gerade deswegen, weil sie in der betreffenden Gegend vollständig fehlen Wir besitzen einen Mammut-Typus, welcher auf eine recht ältere Form hinzuweisen scheint, obwohl er mit typischen älteren Formen aus der Reihe des Elephas antiquus nicht übereinstimmt, jedoch aber in ganz anderen Verhältnissen vorgekommen ist als alle bisher bekannten Mam- mutreste Der typische Mammut des jüngeren Diluviums liegt bei uns, wie ich schon in der Monographie »Nagetiere« gezeigt habe, direkt auf dem Gerolle, welches das Liegende des jüngeren Löss bildet, also auf dem Gerolle der sogenannten Mittelterasse und zieht sich von da weiter sporadisch höher in die jüngeren Löss-Schichten gemeinsam mit dem Rh antiquitatis Ziemlich häufig kommt dieser Mammut des jüngeren Charakters in unserem Braunkohlengebiet vor (in dem Saaz-Dux-Leitmeritzer Becken) vor, wo ich durch das freundliche Entgegenkommen des Herrn Dir Eydam in Teplitz bei der Gelegenheit der örtlichen Untersuchung dieser Lokalitäten, die kommen habe und die hier reproduzierten Profile zur Disposition be- Lage der Funde in denselben veranschaulichen konnte F,s sind dies Profile aus der Hartmannschacht bei Ladowitz, wovon zahlreiche Funde im Teplitzer Museum sich befinden Diese Funde ruhen im Löss im Hangenden der Gerolle ebenso, wie es in Podbalia bei Prag und auf anderen diluvialen Lokalitäten vorkommt Ein Mammut, jedoch eines ältei-en Typus liegt nicht mehr im Hangenden dieser Gerolle, sondern weit tiefer unter denselben direkt im Hangenden der Braunkohlenschichten (Abbild 2.) in der Eleonorenschaeht bei Ladowitz in der nächsten Nachbarschaft der Hartmannsschacht, wo die diluvialen Ablagerungen eine weit grössere Mächtigkeit besitzen Obwohl diese Gerolle in einer niederen Meereshöhe vom Hibsch nach liegen als die der Meereshöhe bestimmt wird, kann man doch dafür halten, dass diese tiefer liegenden Gerolle von höheren Terassen herstammen können ebenso, wie die jünaltdiluvialeu Terassen, wie ihr Alter Download from The Biodiversity Heritage Library http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at geren Lösschicliten in noch tiefere Lagen der alluvialen Seen dieser Gegend abgetragen wurden, wo die Überreste vom Mammut überall im alluvialen Seeschlamme in dem sog Schlick vorgefunden werden, wie es zahlreiche Funde im Teplitzer Museum beweisen Ich meine also in den beiden ebenzitierten Funden die ersten Spuren der altdiluvialen Fauna Böhmens zu betrachten, welche wir aus Böhmen bisher nicht kannten Huftiere Ungulata werden Huftiere solche Säugetiere gedeutet, deren letztes Fingerglied, welches den Boden berührt, mit einem Hufe versehen ist Ausserdem zeichnen sich diese Tiere durch Mangel des Schlüsselbeins aus Die mit Hufen versehenen Gliedmassen sind ausschliesslich zum Gehen bestimmt Seit Cuvierszeiten als Bis auf kleine Ausnahme sind die Huftiere pflanzenfressende Geschöpfe, welche bis jetzt zahlreich auf der Erdoberfläche verbreitet sind, in dem wilden Zustande jedoch sich im Aussterben befinden Manche sind schon derzeit auf kleine Schutzgebiete beschränkt, viele andere sind durch Domestikation in den Dienst des Menschen übergangen und hier in vielen mehr oder weniger veredelten Kassen und Schlägen sich entwickelt haben kommen zuerst im Eocaen (sehr selten im Palaeim Miocaen vor, in welcher Formation ihre Entwicklung den Höhepunkt erlangt hat Sie bilden eine reichhaltige Formenreihe; manche Formen sind jedoch schon mit dem Ende der Tertiärformation ausgestorben, andere verschwanden im Diluvium, so dass in die rezente Periode nur wenige Formen übergiengen, deren Existenz bis hinter die Grenze der Diluvialepoche zurückreicht und welche grösstenFossile Huftiere ocaen), in Böhmen erst der diluvialen Periode in die rezente Periode übergehen der Zeit im wilden Zustande nur sehr geringe Veränderungen teils direkt aus und seit aufweisen Obwohl aus Amerika in letzten Jahrzehnten überraschende Funde von mannigfaltigen Huftierresten bekannt wurden, auf Grund welcher Cope insbesonders mit Rücksicht auf die Fussentwickelung eine ganz neue Systematik aufgebaut hatte, erlitt dennoch die Systematik der Huftiere, wie sie nach Owen von Rütimayer und Kowalewski vervollkommnet wurde, keine namhafte und durchschlagende Veränderungen.^) Die Organisation des Fusses ist zwar ein sehr wichtiges Glied in der Entwicklungsgeschichte der Huftiere, dennoch verdient auch ') Vergl Zittel Handb Monographie d Palaeont P 203 und Zitate auf d Seite 12 dieser Download from The Biodiversity Heritage Library http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 10 die Entwicklung des Gebisses und des Schädels in seinem Ganzen eine volle Beachtung Für die Beurteilung der fossilen Reste ist besonders das Studium des Gebisses das wichtigste Hilfsmittel, da meistens ausser einiger Extremitätenknochen das Gebiss oder einzelne Zähne am besten erhalten bleiben und Grundlage für die Bestimmung der Gattungen oder Arten wogegen die übrigen, gewöhnlich fragmentarischen Skeletteile die die beste bieten, grössten Schwierigkeiten bei der Bestimmung und Beurteilung der Funde verursachen, Schwierigkeiten, welche desto grösser sind, je ungenügender das rezente Yergleiehsmaterial ist £w m K C^ Fig Entwicklung des uuguligraden Fusses aus dem plantigraden A Plantigrader Fuss (rechter Vorderfuss) von Hyracops (Condylarthra) B Semiplantigradei- Fuss (linker Vorderfuss) des Elephanten C Digitigrader Fuss (Vorderfussi des Kanieels D Unguligrader Fuss (Vorderfuss) des Tapirs E Unguligrader Fuss des Schweines l.—V Phalange U Ulna R Radius ii, c, J, m, fd, sc etc Carpalia Nach Zittel Der Charakter der Fussknochen ändert sich Der ursprünglich fünfzehige Fuss geht in durch Übertragung der Körperschwere, welche ursprünglich auf den Tarsus verteilt wurde, auf seine einzelne Teile und endlich auf die Fingerspitzen, teils durch Verlängerung oder Verstärkung einzelner Teile auf Kosten der übrigen, welche verkümmern oder verschwinden endlich einzelligen über und zwar durch teils einen Verkümmern vier-, zwei- und oder vollständiges Verschwinden einzelner Carjjal- und Tarsalknoehen, durch Verwachsen anderer Teile und durch Verstellung der Carpalknochen infolge der Verschiebung des Schwerpunktes des Körpers Dadurch wird auch die Form und Lage einzelner Knochen beeinträchtigt Es ist dabei sehr denkwürdig, dass die vorderen Extremitäten regelmässig stärker und detaillierter differenziert sind als die hinteren und Download from The Biodiversity Heritage Library http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 72 direkt von diesen amerikanischen Vorfahren, wogegen Hipparion selbst nach Ansicht mehrerer Forscher (Pawlow, Weithofer) einen ausgestorbenen Ausläufer darstellt, dessen Spuren in weiterer Nachkom- menschaft nicht mehr zu finden sind '^^ Ostindien ist wahrscheinlich ursprüngliche Wiege der die europäischen und afrikanischen Equiden Equu,^ sivalensis Falc & Cautl aus Miocaen, möglicherweise identische Form mit der nahe- verwandten Form Eq Stenonis ( 'oechi aus dem Pliocaen Südeuropas, bilden die eigentlichen Vorfahren der jetzigen Equiden, bei welchen recht bald die Verschiedenheiten der klimati- m schen Verhältnisse und der Existenzbedingungen zur Bil- dung neuer Arten und Variegeführt haben, wie es schon die südeuropäische pliocaene Gattung Eq quagoides täten -m^ beweist Neben der Anpassung spielt da wohl eine wichtige Rolle auch die Kreuzung, wie es die Kreuzuugsversuche der neuesten Zeit beweisen Die II Gebiss des diluvialen Zwergpferdes (Equus caballus foss minor Woldf.t Wenig verkleinert Untere Zahnreihe II Obere Zahureihe Flg 62 tertiären Arten haben oder sind wenigstens als direkte Vorfahren der wenig veränderten diluvialen Arten anzusehen, wie man es bei Eq Stenonis affinis Woldf quaggoides affinis und wahrnehmen anderen Arten wieder als Vorkann, welche fahren der wenig veränderten ihre Zeit überlebt Download from The Biodiversity Heritage Library http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 73 und Formen gelten können; ausser den bei den genannArten, von -vrelclien E quaggoides fost! ein -wahrscheinlicher Vorfahre der afrikanischen Gattung Hippotigris ist, erscheint im Diluvium rezenten Arten ten Europas Equus caballus domestizierten, foss Cuv als direkter Vorfahre des heutigen, europäischen Pferdestammes, Eq hennonus foss., Nehr Vorfahre des asiatischen Dschigetais, Eq asimis foss, Vorfahre der rezenten europäischen und asiatischen Eselarten, wogegen der asiatische Tarpan und amerikanische Mustang als verwil- als direkter • Pict als derte Formen einiger schon domestizierten Pferderassen gelten Es ist dabei leicht begreiflieh, dass der amerikanische Mustang nur eine Nachkommenschaft der aus Europa importierten Pferde sein kann daraus ersichtlich, dass auf dem böhmischen Boden das Pferd Einwanderer erscheinen konnte, da wir hier keine seine Vorfahren aufgefunden haben und auch die oberen miocaenen Schichten, in welchen diese Vorfahren vorkommen, in Böhmen Es ist erst in der Diluvialepoche als ein nicht vorhanden sind Auch ältere Equidenformen können hier Böhmen auch Eocaenformation fehlt und nicht in Betracht kommen, mioeaene Periode überhaupt hier nur ziemlich schwache Spuren von mioeaenen Einwanderern, hauptsächlich aus der Säugetiergruppe hinterlassen hatte da in Das die Pferd Equus Formen dieser Gattung als direkte Vorfahren der domederen Domestikation weit zurück in die vorhistorische Periode hineinfällt und vielleicht schon im Diluvium selbst anfängt, unterscheiden sich nicht merklich und charakteristisch von der Nachkommenschaft der Jetztzeit, insoweit man nicht die Rassencharaktere in Betracht zieht und nur die diirchgehenden Merkmale ohne Eücksicht auf die besonderen Abweichungen betrachtet, welche durch spezielle Anpassung an die klimatischen Verhältnisse und differenzierte Kraftleistungen, sowie durch künstliche Auswahl und Zucht hervorgerufen sind Diluviale stizierten Passen, 14 Der Zahnbau bei Equus cabalus Equus ist fossilis Cuv sehr interessant und trotz der augen- scheinlichen Komplikation doch ziemlich einfach Das Gebiss ist homoeodont imd zeigt im Bau der Molaren und Praemolaren sehr geringe Unterschiede Die Zähne des Unterkiefers (Fig 61, Fig 62, L, 63., 2—3) sind hauptsächlich aus zwei Einstülpungen entstanden und auf der ersten Praemolare ist besonders deutlich sichtbar, dass beide diese Einstülpungen zweifache, schlingenartige Falten (ö, b) bilden; bei den übrigen Praemolaren und Molaren ist die vordere Schleife der vorderen Falte («') verkürzt und verschwindet endlich in Gestalt eines winzigen Inselchens («') Die Download from The Biodiversity Heritage Library http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 74 hintere Palte (b) behält ihre sehlino'enartige (,:?) Gestalt und bildet einerseits (1) mit der vorderen Palte, andererseits eine offene durch eigene Duplikatur oder eigene Hinterspitze {•/) eine offene Schlinge Schlinge (2) Diese offenen Schlingen, wie es Rütimayer erklärt (Versuch einer natürl Geschichte des Rindes, Seite 51) bilden sich bei den Zweihufern in halbmondförmige oder sichelförmige Gruben-Marken um Die Verwandtschaft dieser Zahnbildung lässt sich diireh zahlreiche Übergänge beweisen; B bei den Hirschen wird die Hintergrube erst im hohen Abkauungsstadium geschlossen und bei jungen Hirschen sogar trifft man beide Gruso z ben im erschlosseneu Zustande an, was als Regel für Praemolaren fast aller Zweihufer gilt Dementgegen kommen beim Pferde die Schlingen Fig ß3 Bacicenzahii des Pferdes aus dem Oberkiefer, o, b) äussere Falten, ff) Marken, welche durch Innenfalten geschlossen sind, c, d) vordere und hintere Zwisehenhöcker, welche von den Hinterfalten geschlossen sind, e) die dritte Falte, welche die Mittelhöcker umschliesst, s) Duplikatur der rechten Falte e, Erste und zweite Praeniolare des Pferdes aus dem Unterkiefer, a, b) zweifache schleifeiiartige Falten, «, i, < ;S') ihre Schlingen, (»' Inselchen nach erster Schlinge); 1, aufgeschlossene Falten, ;•) Duplikatur der Hinterfalte, e) die dritte Falte, c, d) vordere vind hintere Zwisehenhöcker der Palten oft so nahe gegeneinander, dass die Gruben geschlossen werden Beide Falten sind auf der Aussenseite durch eine dritte, unpaarige Falte ie) getrennt, welche selten in mittleren Zwischenhöckern erhalten ist Ganz analog ist der Bau der oberen Zähne, welche ebenfalls in der Hauptsache aus zwei Einstülpungen entstanden sind, welche vor allem zwei äussere Falten {a, b,) bilden, welchen zwei innere Falten entsprechen, die die Gruben / f umgehen, weiters zwei hintere Falten, welche die vordem und hintern Zwischenhöcker {c, d) bilden; auch hier sind beide Falten durch eine dritte, jedoch regelmässig erhaltene Palte (e) getrennt, welche die Mittelhöcker umgibt Für einzelne Typen der Equiden ist die Form der inneren Falten, insbesonders der Faltenreichtum, welcher das Zentrum des Zahnes (Pfeil) Download from The Biodiversity Heritage Library http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 75 umgibt, für die oberen Praemolaren insbesonders die Duplikatur dritten Falte (e) (1) der charakteristisch Typus »CabaJlus