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Sntomojauna ZEITSCHRIFT FÜR ENTOMOLOGIE Band 2, Heft 16 ISSN O25O-4413 Linz, 20.Juni 1981 Neues über mediterrane, vorderasiatische und europäische Köcherfliegen (Trichoptera) Hans Malicky Abstract This paper deals with the description of four new Trichoptera-speci.es: Hydropsyche supersonica sp.n , Hydropsyche punica s p n , Hydropsyche gemecika sp.n and Hydroptila espada sp.n Hydropsyche dissimulata KUMANSKI & BOTOSANEANU, 19 74, proved t o be synonym of Hydropsyche modesta NAVAS, 1925, and a survey of t h e Hydroptila fortunata-group and the genus Plectrocnemiella MOSELY i s given Zusammenfassung Diese Arbeit beinhaltet die Beschreibung von vier neuen Trichoptera-Arten: Hydropsyche supersonica s p n , Hydropsyche punica s p n , Hydropsyche gemecika sp.n und Hydroptila espada sp.n Hydropsyche dissimulata KUMANSKI & BOTOSANEANU,ly74»erwies s i c h a l s Synonym von Hydropsyche modesta NAVAS, 1925, und e i n e Ü b e r s i c h t über d i e Hydroptila fortunata-Gruppe und die Gattung Plectrocnemiella MOSELY wird gegeben 175 Die bevorstehende Fertigstellung eines Bestimmungsbuches über die Kưcherfliegen von Europa und Umgebung ist Anl, hier aus der Menge der Arten,die sich im Lauf der Jahre angesammelt haben und die vorerst unbestimmbar geblieben waren, wenigstens einige charakteristische zu beschreiben,bei denen nach dem heutigen Stand der Kenntnisse eine Verwechslung mit schon bekannten Arten unwahrscheinlich ist Zwar kann man in manchen Gruppen nie ganz sicher sein, daß die Typen irgendwelcher dubioser N a v a s -Typen noch auftauchen (siehe weiter unten) und die neu geschaffenen Taxa zu Synonymen werden, aber dieses Risiko ist nicht so bedeutend gegenüber dem Vorteil, eine bessere Übersicht über die Formenfülle zu hat-.'n Ferner sollen die Ergebnisse einiger kleiner Revisionen bekanntgegeben werden Dank Für d i e Überlassung bzw Entlehnung von M a t e r i a l und für w e r t v o l l e Informationen danke ich auch h i e r nochmals h e r z l i c h den Herren E A r e n b e r g e r (Wien), D r P C B a r n a r d (London), Dr C D e n i s (Rennes), C H o l z s c h u h (Wien) , Dr K K u m a n s k i (Sofia), Prof Dr G P M o r e t t i (Perugia), Prof Dr G Mo r g e (Eberswalde), N y b o m (Helsinki), F R e s s ( P u r g s t a l l ) , Prof Dr W S a u t e r (Zürich), L.S.W d a T e r r a ( V i l a d o Conde), V V a r i s ( H e l s i n k i ) und Dr P Z w i c k ( S c h l i t z ) Meine eigene F r e i l a n d a r b e i t wurde vom Fonds zur Förderung d e r w i s s e n s c h a f t l i c h e n Forschung i n Ö s t e r r e i c h ( P r o j e k t e Nr 2986, 4O4O) f i n a n z i e l l u n t e r s t ü t z t Hydropsyche supersonica sp.n (Hydropsychidae) Grundfärbung des Körpers und der Anhänge gelblich,Dors a l s e i t e hellbraun Vorderflügel hellbraun und gelblich gesprenkelt, Vorderflügellänge 13 mm Augenproportionen im mittleren Bereich, wie bei vielen Arten Kopulationsarmaturen (Abb 1/A-D) : Vom allgemeinen Bau der instabiiis-Gruppe Dorsalkamm des 9.Segments m i t t e l b r e i t , mit nur leicht nach hinten konvergierenden, fast parallelen Seitenkanten Dorsolateralgruben tief,mit r e l a t i v schar176 fen dorsalen und lateralen Begrenzungen 10.Segment kurz und rundlich, mit auffallend kurzen, gedrungenen fingerförmigen Fortsätzen Lateralgruben sehr tief und ( s e i t lich yesehen) mit einer unteren Begrenzung in Form eines Halbkreises Dorsalkämme jeweils hoch und kontinuierlich in einem Stück von der Basis bis zum Ende des Segments verlaufend, l a t e r a l daneben mit je einem Kamm aus langen Haaren In Lateralansicht sind die beiden Kämme ungefähr halbkreisförmig,und an der Basis lassen sie einen tiefen Spalt zwischen ihrem Beginn und dem Ende des Dorsalkamms des Segments f r e i Das laterale Borstenfeld i s t stark aufgewölbt und in Lateralansicht länglich Das Glied der unteren Anhänge (Gonopoden) i s t schlank und langgestreckt,das 2.Glied i s t sehr kurz und b r e i t sichelförmig nach innen gebogen Die Längenrelation zwischen und Glied beträgt ungefähr 3,5:1 Der Aedeagus i s t in Lateralansicht nahe der Basis sehr stark, in der Mitte schwach gebogen und ansonsten fast gerade;der D i s t a l t e i l i s t durch eine schmale dorsale Stufe abgesetzt In Ventralansicht i s t er über seine ganze Länge ungefähr gleich breit,doch springen subdistal außerordentlich stark entwickelte Lateraldornen geradezu flügelartig vor und e r innern an den Flügelumriß von Überschallflugzeugen Holotypus ä: Iran, 5km E Nowshar,30.5.1976,leg H o l z s c h u h & R e s s l , i n meiner Sammlung Im allgemeinen i s t es nicht ratsam, neue Arten aus der insfca.fc>i.Zis-Gruppe zu beschreiben,bevor diese ausreichend revidiert worden i s t Ich s t e l l e daher die Beschreibung zahlreicher vorerst nicht klar abgrenzbarer Formen aus meiner Sammlung zurück Die vorliegende Art bildet aber eine Ausnahme Durch den mit so starken Lateraldornen versehenen Aedeagus in Kombination mit dem rundlichen 10 Segment und den ganz kurzen, dicken fingerförmigen Fortsätzen i s t sie unverwechselbar c h a r a k t e r i s i e r t Es gibt mehrere Arten, die annähernd so (wenn auch deutlich schwächer) vorspringende Lateraldornen haben, aber sie haben a l l e ziemlich lange fingerförmige Fortsätze, und ihre Dorsalteile der Segmente und 10 sehen anders aus Nähere Verwandtschaftsverhältnisse sind, wie überhaupt in dieser Gruppe, derzeit nicht erkennbar 177 Hydropsyche punica sp.n (Hydropsychidae) Körper, Anhänge und Flügel hell gelblich, Thorax dorsal stellenweise etwas heilbraun Vorderflügellänge mm Augenproportionen im mittleren Bereich wie viele andere Arten Kopulationsannaturen ö* (Abb 1/E-G) : Nach dem Schema von H pellucidula CURTIS, 1834, gebaut Dorsalkamm des 9.Segments dreieckig, Dorsolateralgruben dorsal tief und unter 'den Dorsalkamm vorspringend, basal im Bogen scharf begrenzt,lateral verlaufend und direkt in die Gruben des 10 Segments übergehend, die ihrerseits ziemlich groß,aber flach sind und ventral durch eine scharfe Kante begrenzt sind Dorsokaudalkante des 10 Segments sehr s t e i l nach unten verlaufend und nicht in der Mitte nach innen geknickt, gleichmäßig abstehend behaart Laterales Borstenfeld dreieckig Untere Anhänge ungefähr wie bei H pellucidula, aber das Ende des Gliedes i s t nicht spitz, sondern breit stumpf Aedeagus in Lateralansicht basal stark gekrümmt, dann fast gerade, Distalt e i l aber auffallend flach und s p i t z In Ventralansicht i s t der Distalteil lang und schlank, und die für pellucidula charakteristischen Lateralzähne springen nur ganz wenig vor Holotypus ö": Tunesien, 15km S Ain Draham,16.7.1979, leg A r e n b e r g e r, in meiner Sammlung In den letzten Jahren i s t die vorher vermeintlich so klare Abgrenzung von H.pellucidula durch vermehrtes Auftauchen von südlichem Material oft zweifelhaft geworden In Nord- und Mitteleuropa i s t pellucidula sehr konstant Im Mediterrangebiet gibt es eine ganze Anzahl von Formen, die sich in verschiedenen Merkmalen unterscheiden und die zum Teil schon als Arten beschrieben worden sind,und bei anderen i s t das in den nächsten Jahren zu erwarten Ihre systematische Wertigkeit i s t aber durchwegs noch aufklärungsbedürftig In einigen Fällen (Hydropsyche brevis MOSELY, 1930, Hydropsyche urgorrii GONZALES & MALICKY, 198O, Hydropsyche botosaneanui MARINKOVIC, 1966, Hydropsyche fischeri BOTOSANEANU, 1980) dürften sie eine charakteristische, begrenzte Verbreitung haben Bei anderen hat man den Eindruck,als ob sie unter den normalen pellucidula immer wieder einzeln aufträten,wobei man sie dann aber eher mit Zurückhaltung als gute Arten zu be178 trachten geneigt i s t Verschiedene Fonnen~von der südlichen Balkanhalbinsel und aus Kleinasien gehören hierher Hydropsyche cyrnotica BOTOSANEANU & GIUDLCELLI, 1981", wurde von Korsika beschrieben, aber ich habe auch Stücke aus den Pyrenäen und aus Jugoslawien gesehen»die von ihr kaum zu unterscheiden sind Die hier beschriebene Hydropsyche punica sp.n läßt sich immerhin durch eine Reihe von Merkmalen ganz gut charakterisieren, von denen die Form des 1O Segments und des Aedeagus am wichtigsten sind Sie i s t auch fast einfarbig gelb und viel kleiner aJs H pellucidula Hydropsyche gemecika sp.n (Hydropsychidae) Eine Art aus der guttata-Gruppe Skierotisierte Körpert e i l e sehr dunkel braun, Anhänge gelblich bis braun Vorder- und Hinterflügel r e l a t i v dunkel bräunlich gesprenkelt, ohne Bindenmuster Vorderf lüge Hänge mm Augenproportionen im mittleren Bereich wie bei zahlreichen anderen Arten Kopulationsarmaturen d (Abb 1/H-J): Dorsalkamm des Segments schmal dreieckig, kaudal im spitzen Winkel nach unten abfallend Dorsolateralgruben des Segments tief, basal und dorsal scharf begrenzt, nach hinten in die Gruben des 10.Segments kontinuierlich übergehend, die i h r e r s e i t s nach ventral zu sehr scharf begrenzt sind und zusammen eine fast horizontale Fläche bilden 10.Segment dorsokaudal in Lateralansicht s p i t z , mit einer spitz dreieckigen Borstenzone, die fast bis zu dieser Spitze reicht Auf der Kaudalkante, die unregelmäßig behaart i s t , s i t z t jederseits ein kleines Wärzchen Das 1.Glied der unteren Anhänge i s t lang und schlank,das 2.Glied i s t schmal löffelförmig und nur wenig nach innen geneigt Der Aedeagus i s t , l a t e r a l gesehen, nahe der Basis bis etwa zum ersten Drittel mäßig gekrümmt und von da an fast gerade, aber im letzten Drittel beiderseits stark gebaucht Das Distalende i s t gerade abgestutzt In Ventralansicht f ä l l t vor allem die stark bauchige Verdickung im D i s t a l d r i t t e l auf Holotypus ö*: Türkei, km E Gemecik (39 km E Imranli), 1630 m, 3.6.1975, leg R e s s 1, in meiner Sammlung Diese Art i s t auf den ersten Blick durch die flachen löffeiförmigen Endglieder der unteren Anhänge kenntlich, T79 .; , -Tafel , : : U , ; • - ';•.-!• (Text auf Seite 181) 180 wie sie in ähnlicher Form bei Hydropsyche maroccana NAVAS, 1935, (= timha MOSELY,"1938, = flava NYBOM, 1948) und Hydropsyche tigrata MALICKY, 1974, vorkommt Eine Verwechslung mit H maroccana i s t nicht nur wegen der Verbreitung (maroccana lebt in Marokko und auf den Kanarischen Inseln), sondern auch wegen fast a l l e r Merkmale in den Kopulationsarmaturen nicht gut möglich H tigrata hat auffallend gebänderte Vorderflügel, der Aedeagus i s t bei i h r d i s t a l noch viel schärfer abgeschnitten, und der Dorsalkamm des Segments i s t b r e i t trapezförmig, ferner i s t die Lateralansicht der Dorsalteile der Segmente und 10 ganz anders (siehe M a i c k y 1977), und tigrata hat außerdem grưßere Augen Hydropsyche modesta NAVAS, 1925, = Hydropsyche lata KUMANSKI & BOTOSANEANü", 1974, Syn.n dissimu- In e i n e r Bestimmungssendung vom ehemaligen Deutschen Entomologischen I n s t i t u t , Eberswalde, fand ich ein männliches Exemplar e i n e r Hydropsyche mit der Bezettelung: "Hydropsyche modesta NAVAS,Type" und: "Klein-Asien, Adana, A H e y n e , Berlin-Wilm." Das Tier i s t eine e i n deutige H.dissimulata Ich habe in meine_r Sammlung ebenso aussehende Tiere d i e s e r Art aus der Gegend von Adana Der Name dissimulata f ä l l t a l s o unter Synonymie Es i s t bedauerlich,daß so v i e l e gut beschriebene Arten und gut eingeführte Namen neuerdings a l s Synonyme von dubiosen Beschreibungen von N a v a s erkannt werden, Tafel 1: ö* Kopulationsarmaturen von A B C D E F G H I J Hydropsyche-Arten H supersonica s p n , l a t e r a l d o , dorsal do., untere Anhänge ventral do., Aedeagus ventral H punica s p n , l a t e r a l do., dorsal do., Aedeagus und rechter unterer Anhang ventral H gemecika sp.n l a t e r a l do., dorsal do., Aedeagus und rechter unterer Anhang ventral 181 weil man eher zufällig auf N a v ä s -Typen stưßt (siehe auch D a k k i 1978, B o t o s a n e a n u 198Oa) Es wäre ernstlich zu überlegeneunter Berufung auf den A r t i kel (a-b) der Internationalen Nomenklaturregeln von der Nomenklaturkommission eine befriedigende Regelung zu verlangen Hydroptila espada sp.n (Hydroptilidae) Eine Art aus der fortunata-Gruppe Habitus wie in der Gattung üblich, verschiedene Brauntöne auf Körper, Anhängen und Flügeln Vorderflügellänge 2-3 mm Kopulationsarmaturen Ö* (Abb 2/A-C): Ähnlich wie bei Hydroptila vichtaspa SCHMID, 1959, Hydroptila kalonichtis MALICKY,' 1972, und Hydroptila fortunata MORTON, 1893 Die in der ventralen Hälfte des Segments ansetzenden Strukturen, die eine grobe Zange b i l d e n , sind im Vergleich zu vichtaspa und kalonichtis v i e l gedrungener und auch (im Verh ä l t n i s zur Länge des Segments) kürzer Ferner i s t der l a t e r a l e Vorderrand des 9.Segments kürzer abgeschnitten, und er lädt nicht so weit nach zephal aus Bei H fortunata hat der dorsale Teil des Zangenapparats einen grossen dorsalen subterminalen Höcker, auf dem die Borste sitzt ' " ' ' Holotypus und zahlreiche Paratypen 66 und 99: Portugal, Porto Espada, 11.5.1976, l e g T e r r a, in meiner Sammlung,- weitere-Paratypen in c o l l T e r r a Übersicht über die Hydroptila tilidae) fortunata - Gruppe (Hydrop- Bei dieser Gelegenheit gebe ich einen Überblick über die mir bekannten Arten der fortunata-Gruppe des europäisch-mediterranen Raumes;ich hatte in den letzten Jahren Gelegenheit, a l l e in Originalstücken zu sehen Hydroptila espada s p n : siehe oben Verbreitung: Portugal Hydroptila fortunata MORTON,1893,(Abb:2/F,G) Die Zeichnung wurde nach einem Exemplar aus der Sammlung des Naturhistorischen Museums Wien angefertigt'und mit einem Paratypus aus dem British Museum (Natural History) verglichen Verbreitung: Kanarische Inseln, Madeira 182 Hydroptila kalonichtis MALICKY,1972, (= bureschi KUMANSKI, 1972) (Abb 2/E) Verbreitung: Griechenland (Kreta, Andros, Kefallinia, Lefkas, Korfu, Epirus, Peloponnes), Bulgarien Hydroptila serrata MORTON, 1898, (= bifurcata MOSELY , 193O) Charakteristisch für diese Art ist,daß der ventrale Teil der Zangenstruktur gegabelt i s t (Abb 2/K-M) Ich habe Exemplare von bifurcata aus Sardinien mit einem Paratypus von serrata aus dem British Museum (Natural History) verglichen Die Unterschiede sind minimal und fallen sicherlich in die individuelle Variationsbreite einer Art Verbreitung: Algerien, Sardinien, Korsika Hydroptila stellifera MORTON,1893,(Abb.2/H-J, nach einem Paratypus aus dem British Museum (Natural History)) Der Dorsalteil des Zangenapparats i s t stark gekrümmt, sein Ende dünn und spitz; sein Ventralteil i s t kurz und dick Verbreitung: I t a l i e n Hydroptila uncinata MORTON,1893, (= angulifera KUMANSKI, 1974) (Abb 2/N) Diese Art i s t unverkennbar durch die großen, nach unten geknickten Lateraldornen des sonst häutigen 10 Segments charakterisiert Ich habe eine Paratype von angulifera aus Bulgarien mit Stücken aus I t a lien verglichen und keinen Unterschied gefunden Verbreitung: Italien, Korsika, Bulgarien Hydroptila vichtaspa SCHMID, 1959, (Abb 2/D) Diese Art erkennt man an den langen, schlanken Zangenteilen, wobei der obere Teil subdistal ventral einen kleinen häutigen Bereich und dorsal einen leichten Höcker hat Die Art i s t aus Persien beschrieben worden, aber es s t e l l t sich nun heraus, daß sie viel weiter verbreitet i s t Ich habe Tiere folgender Herkunft gesehen: Iran, Türkei, Zypern, Griechenland (Chios, Lesbos, Euböa, Kithira, Korfu, Thasos), Mallorca und aus der Bretagne (Rennes) Die Gattung Plectrocnemiella MOSELY (Polycentropodidae) Die beiden beschriebenen Arten der Gattung Plectrocnemiella MOSELY, nämlich P dubitans MOSELY, 1934, und P carelica NYBOM,195O, gaben s e i t jeher Rätsel auf Obwohl die Beschreibungen in beiden Fällen von guten Abbildungen u n t e r s t ü t z t sind, wurde man nicht recht klug daraus 183 Tafel r~ (Text auf Seite 185) 184 Beide Arten wurden nach je einem einzigen Exemplar beschrieben und nie wieder gefunden Dank der Freundlichkeit der Herren N y b o m und V a r i s konnte ich jetzt den Holotypus von P carelica untersuchen Vom Habitus her ist das Tier von einer Plectrocnemia conspersa CURTIS, 1834, nicht zu unterscheiden Es wurde, wie aus dem Text (N y b o m, 195O) hervorgeht, in Gesellschaft von zahlreichen Stücken dieser Art gefangen Das Abdomenende ist jedoch höchst eigenartig Eine paarige mehrteilige Struktur ist erkennbar,die an die oberen Anhänge einer Plectrocnemia STEPHENS erinnern Dazu gibt es verschiedene Lappen und häutige Strukturen, die ich nicht deuten konnte Vor allem konnte ich nichts erkennen, was ein Aedeagus und was untere Anhänge (Gonopoden) sein könnten Andrerseits sind aber auch allfällige weibliche Strukturen nicht klar erkennbar Ich kann daher nicht sagen, ob das Stück ein ö" oder ein ist - Aus der Beschreibung von P dubitans (M o s e y 1934 : 435-437) geht ebenfalls hervor, daß der Autor nicht entscheiden konnte, ob es sich um ein ư* oder um ein handle,und d ihm die einzelnen Strukturen der Hinterleibsanhänge unklar blieben Ich habe den Holotypus von P dubitans nicht untersucht Ich halte beide Exemplare für irgendwelche Mißbildungen Tafel 2: ư" Kopulationsarmaturen von tfydroptila-Arten A B 'C D E F G H I J K L M N H espada sp.n., lateral do., ventral do., dorsal H vichtaspa SCHMID, Zangenapparat lateral H kalonichtis MAL., lateral H fortunata MORTON, lateral do., ventral H stellifera MORTON, lateral (Paratype) do., ventral do., Aedeagus lateral H serrata MORTON, lateral (Paratype) do., Zangenapparat ventral do., Aedeagus dorsal H uncinata MORTON, 1O Segment lateral 185 Mißgestaltete Exemplare findet man bei Trichopteren nicht allzu selten Unter solchen Tieren in meiner Sammlung, z B bei verschiedenen Rhyarophila-, Hydroptila- und Silo-Arten, sind welche mit fehlendem Aedeagus und fehlenden Gonopoden r e l a t i v häufig Auch der Holotypus von Hydroptila Simplex NIELSEN, 1948, i s t wohl eine solche Mißbildung M o s e y ( I e ) hebt zwar bei P dubitans ein Merkmal im Flügelgeäder (im Hinterflügel i s t Gabel vorhanden, bei Plectrocnemia fehlt sie) hervor, das ihn zur Aufstellung der neuen Gattung bewog,aber erfahrungsgemäß sind Merkmale im Flügelgệder noch häufiger der individuellen V a r i a b i l i t ä t unterworfen als solche im Kopulationsapparat Man findet ziemlich oft Individuen beliebiger Arten mit Asymmetrien im Flügelgeäder (die dann manchmal »wenn man den gängigen Bestitnmungstabellen folgt, zu verschiedenen Unterfamilien führen) Ich halte Plectrocnemiella carelica NYBOM, 195O, für e i n m i ß g e b i l d e t e s Exemplar von Plectrocnemia conspersa CURTIS, 1834 Plectrocnemiella dubitans MOSELY,19 34, i s t nach meiner Ansicht e i n m i ß g e b i l d e t e s Exemplar i r g e n d e i n e r P l e c t r o c n e m i a - A r t ; d e r Typus stammt aus den f r a n zösischen Pyrenäen (Haute-Garonne), wo aus V e r b r e i t u n g s gründen P laetabilis McL., 188O, P scruposa McL.,188O, P conspersa CURTIS, 1871, P brevis McL., 1871, und P geniculata McL., 1871, in B e t r a c h t kommen ( R o y , D e c a m p s & H a r p e r 1980) Wenn s i c h d i e s e Vermutung b e s t ä t i g t , dann wäre d i e Gattung Plectrocnemiella MOSELY e i n Synonym von Plectrocnemia STEPHENS und damit i h r e Verwendung g e g e n s t a n d s l o s 186 Literatur B o t o s a n e a n u , L - 198O Six nouvelles especes ou sous-especes de Trichopteres d'Europe meridional e - Bull.Zoo1.Mus.Amsterdam, 7:165-179 B o t o s a n e a n u , L - 198Oa Etüde de quelques t y pes de Trichopteres o u e s t - p a l e a r c t i q u e s , deposes au Museum de Paris ( I n s e c t a , T r i c h o p t e r a ) - Bull.Zool Mus.Amsterdam, 7:189-195 B o t o s a n e a n u, L., G i u d i c e 1 i , J - Les Hydropsyche de Corse ( I n s e c t a , T r i c h o p t e r a ) Bull.Zool.Mus.Amsterdam, 8:13-19 D a k k i , M - 1978 Le genre Hydropsyche au Maroc B u l l I n s t S e i R a b a t , 3:111-120 G o n z a l e s , M A , M a l i c k y , H - 1980 Eine neue Hydropsyche (Trichoptera: Hydropsychidae) von der Iberischen H a l b i n s e l - Ent.Z ( S t u t t g a r t ) , O : 28-32 K u m a n s k i , K - 1972 Eine neue Hydroptila-Art aus Bulgarien (Trichoptera: H y d r o p t i l i d a e ) - CR Ac b u l g S c i , 25:1261-1263 K u m a n s k i , K - 1974 Description de Hydroptila a n g u l i f e r a , une nouvelle espece du Rhodope bulgare (Trichoptera, H y d r o p t i l i d a e ) - Reichenbachia, 15: 71-75 K u m a n s k i , K , B o t o s a n e a n u , L - 74 Les Hydropsyche (Trichoptera) du groupe de g u t t a t a en Bulgarie e t en Roumanie - Acta Mus.Maced.Sci Nat., 14:25-43 M a i c k y, H -1972 Weitere neue Arten und Fundorte von westpaläarktischen Köcherfliegen ( T r i c h o p t e r a ) , vor allem aus dem ö s t l i c h e n Mediterrangebiet Mitt.Ent.Ges.Basel N F , 22:25-68 M a l i c k y , H - 1977 Ein Beitrag zur Kenntnis der Hydropsyche g u t t a t a - Gruppe (Trichoptera, Hydropsyc h i d a e ) - Z.Arbgem.Öst.Ent., 29:1-28 M c L a c h l a n , R - 1874-8O A monographic revision and Synopsis of the Trichoptera of the European fauna - Reprint 1968, Classey: Hampton M o r t o n, K J - 1893 Notes on Hydroptilidae belonging to the European fauna,with d e s c r i p t i o n s of new 187 s p e c i e s - Trans.Ent.Soc.Lond., 1393:75-82 Mo r t o n , K J - 1898 Two new Hydroptiiidae £rom Scotland and Algeria r e s p e c t i v e l y - Ent.Mon.Mag., I I , 9:1O7-1O9 ' ' M o s e y, M E - 1930 Corsican T r i c h o p t e r a - Eos, 6:147-184 M o s e y, M E - 1934 New Trichoptera in the French Pyrenees - Ann.Mag.Nat.Hist., (10) 13:433-444 N i e l s e n , A - 1948 T r i c h o p t e r a , Caddis Flies With d e s c r i p t i o n of a new s p e c i e s of Hydropti l a Fol.Limnol.Scand., 4:123-144 N y b o m, O - 1950 P l e c t r o c n e m i e l l a c a r e l i c a , a new s p e c i e s of T r i c h o p t e r a - N o t u l E n t , 30:39-40 R o y , D., D e c a m p s , H., H a r p e r, P P - 1980 Taxonomy of male and female Plectrocnemia (Trichopt e r a : Polycentropodidae) from the French Pyrenees Aquatic I n s e c t s , 2:19-31 S c h m i d, F - 1959 T r i c h o p t e r e s d'Iran - Beitr E n t , 9:200-219, 376-412, 683-698, 760-799 Anschrift des Verfassers: Univ.-Doz Dr Hans M a i c k y Biologische S t a t i o n Lunz A-3293 Lunz, Österreich 188 ... Ergebnisse einiger kleiner Revisionen bekanntgegeben werden Dank Für d i e Überlassung bzw Entlehnung von M a t e r i a l und für w e r t v o l l e Informationen danke ich auch h i e r nochmals... auffallend flach und s p i t z In Ventralansicht i s t der Distalteil lang und schlank, und die für pellucidula charakteristischen Lateralzähne springen nur ganz wenig vor Holotypus ö": Tunesien,... Peloponnes), Bulgarien Hydroptila serrata MORTON, 1898, (= bifurcata MOSELY , 193O) Charakteristisch für diese Art ist,daß der ventrale Teil der Zangenstruktur gegabelt i s t (Abb 2/K-M) Ich habe Exemplare