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Gredleriana Vol / 2003 pp 313 - 332 Die Kleinsäugerfauna im Unterland und Überetsch (Südtirol, Italien), unter besonderer Berücksichtigung des Montiggler Waldes Eva Ladurner & Nadia Cazzolli Abstract The small mammal fauna in Bassa Atesina and Oltradige (South Tyrol, Italy), with special regard to the woodland near Monticolo From 1998 to 2002 we studied small mammal populations in southern parts of South Tyrol, focussing on distribution, community structure and population dynamics The data presented here were collected during different studies: 1) For faunistic investigations nine study plots between colline and montane altitudes (208 – 1400 m) were examined with Longworth life-traps for a period of four days (altogether 2901 trap nights) 2) From 1998 to 2002 the population dynamics of Apodemus lavicollis were observed during a long-term-study in an oak scrub (Quercetum pubescentis) near Monticolo at 550 m.a.s.l (4860 trap nights) 3) Additional data from incidental records and from a herpetological study (Albatros S.r.l 1996 – 1999), were also included in this paper In total, 625 individuals were found, belonging to 17 small mammal species Seven species of Insectivora, Talpa europaea, Sorex alpinus, S araneus, S minutus, Neomys fodiens, N anomalus and Crocidura suaveolens were present The Rodentia provided nine species: Apodemus lavicollis, A sylvaticus, Mus domesticus, Rattus norvegicus, Micromys minutus, Clethrionomys glareolus, Microtus arvalis, M agrestis and Glis glis Mustela nivalis of the order of Carnivora was the 17th species All habitat types at lower elevations were dominated by A lavicollis (Muridae) The species reached a maximum of 92 % of the catches in the study areas With increasing altitude the percentage of Arvicolidae and Soricidae increased Species composition as well as dominance structure changed with increasing altitudes: At the colline belt, which is inluenced by Submediterranean climate, C suaveolens was caught regularly as well as Glis glis, which preferred deciduous woodlands, whereas C glareolus, M agrestis, S araneus and S alpinus occurred at higher altitudes The highest number of species and individuals was detected in moist habitats with abundant understorey like montane mixed coniferous forests, riverine forests and on river banks (average species number: 2.3 - 3.7; annual average of abundance: 5.2 - 14.1 individuals / 100 trap nights) The dry mixed deciduous woodlands at lower elevations seemed to be the poorest habitats regarding small mammals with an average species number of 1.0 and an average annual abundance of 3.4 individuals / 100 trap nights Due to a heavy tree crop of oak seeds in the oak scrub near Monticolo in 1997 A lavicollis showed not only seasonal but remarkable annual luctuations The average abundances in the area varied between 2.3 and 7.5 individuals / 100 trap nights under normal nutritional conditions, whereas it increased to 19.9 individuals / 100 trap nights in the year following the tree crop Because of the heavy tree crop winter-breeding was observed during winter 1998/99, while in other study years reproduction of A lavicollis stopped between October and February Keywords: Insectivora, Rodentia, South Tyrol, species diversity, community structure, population dynamics 313 E LADURNER & N CAZZOLLI – Die Kleinsäugerfauna im Unterland und Überetsch Einleitung Im Zuge einer geplanten landesweiten Kleinsäugererhebung durch das Naturmuseum Südtirol wurden von 1998 bis 2002 in besonderem Maße die südlichen Landesteile – Unterland und Überetsch – untersucht Aus diesem Raum lagen bislang nur vereinzelte faunistische Angaben zur Kleinsäugerfauna vor (DALLA TORRE 1888, ORTNER 1988), die Anfang der 90er Jahre eine Erweiterung durch ein forstliches Monitoring-Projekt erfuhren (MINERBI 1993, 1994; MONTOLLI 1993, HELLRIGL 1996) Neue Erkenntnisse bezüglich der Verbreitungsgrenzen verschiedener Kleinsäugerarten waren zu erwarten, zumal das nach Süden hin offene Etschtal – ähnlich wie der Ofenpass und Reschenpass im Westen des Landes (vgl LADURNER & MÜLLER 2001) – eine mögliche postglaziale Einwanderungsachse für diese relativ wenig mobile Tiergruppe darstellt Die klimatischen Besonderheiten im Südtiroler Unterland und Überetsch – ein Gebiet, das stark vom submediterranen Klima geprägt ist – üben auf die Artenzusammensetzung verschiedener Tiergruppen wie z B Vögel (ORTNER 1969, NIEDERFRINIGER 1976, NIEDERFRINIGER et al 1996) oder Fledermäuse (NIEDERFRINIGER 2001) einen entscheidenden Einfluss aus Ähnliche Phänomene waren somit auch für das Arteninventar der Kleinsäugerfauna dieser Region zu erwarten Im Überetsch, bei Montiggl auf 550 m, wurde 1992 vom Amt für Forstverwaltung im Rahmen eines internationalen Monitoring-Projektes eine Dauerprobeläche mit der Kennzeichnung IT-02 eingerichtet Diese Langzeitstudie befasst sich mit den Auswirkungen von Klimaveränderung und Umweltbelastung auf verschiedenste Aspekte der Biodiversität in Waldökosystemen (MINERBI 1993, 1994) Bei den ersten Erhebungen 1992/93 gelangen auch Kleinsäuger-Beifänge in Arthropoden-Nassfallen, wodurch die Zwergspitzmaus Sorex minutus und die Gartenspitzmaus Crocidura suaveolens im Gebiet nachgewiesen werden konnten (MONTOLLI 1993, MINERBI 1994, HELLRIGL 1996) Von 1998 bis 2002 kam es in dieser Dauerprobeläche im Auftrag des Amtes für Forstverwaltung zur längerfristigen Beobachtung der Kleinsäugerpopulation Von besonderem Interesse war dabei die Auswirkung des im Jahr 1997 verzeichneten Eichensamenmastjahres Wie schon aus anderen Regionen bekannt, zeigen Samenmastjahre verschiedenster Baumarten deutliche Auswirkungen auf Kleinsäugergesellschaften (BÄUMLER & HOHENADL 1980, FLOWERDEW 1985, JENSEN 1985, GOSÁLBEZ & CASTIÉN 1995) Massive Bestandesschwankungen und Verschiebungen in der Struktur der Kleinsäugerpopulation waren daher als Antwort auf die veränderte Nahrungssituation auch in Montiggl zu erwarten Parallel zu dieser Kleinsäugerstudie im Flaumeichenbuschwald bei Montiggl lief eine vergleichbare, wenn auch intensivere Untersuchung im subalpinen Fichtenwald am Ritten [IT-01] (vgl LADURNER & CAZZOLLI 2002) Untersuchungsgebiet Als Südtiroler Unterland wird das Etschtal südlich von Bozen bis Salurn bezeichnet Das Überetsch zieht sich hingegen parallel dazu am Fuße der Mendel südwestlich von Bozen nach Süden und ist durch den Mitterberg (643 m) vom Etschtal getrennt Diese beiden Gebiete bilden den südlichsten Teil Südtirols, an den die Provinz Trentino anschlit Geologisch gesehen gehưren Südtiroler Unterland und Überetsch zu den Südalpen Der wesentliche Teil besteht aus Bozner Quarzporphyr, der im westlichen Abschnitt des Untersuchungsgebietes vom Mendelzug und damit von den Südtiroler Kalkalpen überlagert 314 Gredleriana Vol / 2003 pp 313 - 332 wird (STAINDL 1982) Klimatisch ist das Gebiet dem insubrischen Klimatyp zuzuordnen, der mittlere Jahrestemperaturen über 10°C, milde und frostarme Winter sowie jährliche Niederschlagsmengen von 800 bis 900 mm zur Folge hat (PEER 1989) Die natürliche Vegetation des Talbodens bestand einst aus Auwäldern, die durch intensiv genutzte Obstbaukulturen ersetzt worden sind Busch-, Föhren- und Buchenwälder inden sich in den mittleren Lagen, Fichten- / Tannenwälder, Fichtenwälder und Lärchen- / Zirbenwälder lösen diese mit zunehmender Höhe ab (PEER 1989) Zwischen 1998 und 2002 wurden im südlichen Teil der Provinz Bozen-Südtirol zehn Probelächen zwischen der collinen und hochmontanen Höhenstufe (208 bis 1400 m) hinsichtlich ihrer Kleinsäugerfauna untersucht Die Lage des Untersuchungsgebietes sowie die Kurzcharakteristik der einzelnen Probelächen gehen aus Abb und Tab hervor Südtirol Untersuchungsgebiet Südtiroler Unterland und Überetsch Fig 1: Lage des Untersuchungsgebietes Südtiroler Unterland und Überetsch Neun der zehn Flächen waren Ziel einmaliger, faunistischer Erhebungen, in deren Rahmen charakteristische, naturnahe Lebensräume des Gebietes untersucht wurden (Tab 1) In der zehnten Fläche hingegen, dem Monitoring-Standort IT-02 bei Montiggl, fand im Auftrag des Amtes für Forstverwaltung eine Dauerbeobachtung der Kleinsäugerfauna statt Die Population der ca großen Probeläche wurde zwischen 1998 und 2002 in insgesamt 18 Fangaktionen untersucht 315 E LADURNER & N CAZZOLLI – Die Kleinsäugerfauna im Unterland und Überetsch Tab 1: Charakteristika der zehn Kleinsäuger-Untersuchungslächen im Südtiroler Unterland und Überetsch, Zeitraum 1998 bis 2002 Die Reihung erfolgt nach zunehmender Höhenlage Abkürzung: FN = Fallennächte (100 FN = 100 Fallen für 24 Stunden fängig gestellt) Probeläche Gemeinde Jahr Fangintensität Höhe untersuchte Lebensräume Adlermösl Salurn 1999 300 FN 208 m ehemaliges Schilfgebiet mit mehreren Wasserlächen, heute stark verbuscht Kalterer See Kaltern 2000 336 FN 215 m Schilf, Ökotonbereich, „Feuchtwald“ 220 m/ Castelfeder Montan 2000 375 FN Montiggl Eppan 1998-2002 4.860 FN 380 m 550 m Auwaldrest, Schilfgürtel, Trockenrasen, Flaumeichenbuschwald, Weideläche Flaumeichenbuschwald Mendel Kaltern 2001 360 FN 1.000 m Buchenwald mit Lichtung Oberfennberg Kurtatsch 1999 300 FN 1.100 m Buchenwald mit Lichtung Fenner Moos Margreid 2001 360 FN 1.160 m Niedermoor, Hochstaudenlur, Hecke, Fichten-/ Tannen-/ Buchenmischwald Gfrill Neumarkt 2001 360 FN 1.330 m Bachlauf, Nadelmischwald, Buchenwald, Föhrenwald Altrei Altrei 2002 150 FN 1.300 m Bachlauf, Fichtenwald, Laubmischwald Langes Moos Altrei 2000 360 FN 1.400 m Niedermoor, Nadelmischwald, Bachlauf Material und Methode Das Datenmaterial zu den in dieser Arbeit vorgestellten Ergebnissen wurde mittels unterschiedlicher Nachweismethoden gesammelt: Systematische Fangaktionen mit Lebendfallen In der Dauerprobeläche der Forstbehörde bei Montiggl fanden zwischen 1998 und 2002 in jeweils dreimonatigen Abständen drei- bis viertägige Fangaktionen statt Eine Ausnahme bildet das Jahr 1999, wo nur im Jänner und März eine Fangaktion durchgeführt wurde An 100 über den gesamten Zeitraum gleichbleibenden Standorten wurden Longworth-Lebendfallen am Boden aufgestellt Zusätzlich wurden ab dem Jahr 2000 jeweils fünf Fallen pro Fangaktion auf verschiedenen Bäumen in 1,5 m Höhe befestigt Damit sollten auch eventuell vorkommende arborikole Arten erfasst werden Im Zuge der geplanten großräumigen faunistischen Erhebungen des Naturmuseums Südtirol wurden im Gesamtgebiet Unterland-Überetsch 100 bis 125 Lebendfallen des Typs Longworth für je vier Tage in den einzelnen Probelächen fängig gestellt 10 bis 15 der Fallen wurden wiederum in den Bäumen befestigt Eine Ausnahme stellt die Fangaktion bei Altrei dar Für den „Tag der Artenvielfalt“ am 08 Juni 2002 wurden 150 Lebendfallen für nur zwei Tage im Gebiet verteilt 316 Gredleriana Vol / 2003 pp 313 - 332 An den gefangenen Individuen wurden Art und Geschlecht bestimmt Die Tiere wurden gewogen, die morphologischen Standardmaße erhoben und der Reproduktionszustand überprüft Die Markierung der gefangenen Tiere erfolgte mit grüner Lackfarbe am Schwanz, was ein Wiedererkennen der Individuen innerhalb einer viertägigen Fangaktion erlaubte In der Dauerprobeläche bei Montiggl kamen in den Jahren 2000 und 2001 subkutane Microchips für eine individuelle, lebenslange Markierung der Nagetiere zum Einsatz Zufallsfunde Einige Nachweise von Kleinsäugern gelangen im Gebiet durch Zufallsfunde der Autoren unabhängig von gezielten Fangaktionen sowie durch Beobachtungen von Dritten Dieses Datenmaterial setzt sich vor allem aus Totfunden auf Straßen und Wanderwegen oder aber aus Fängen im Siedlungsbereich zusammen Beifänge einer Amphibien- und Reptilienkartierung Zwischen 1996 und 1999 wurde durch Albatros S.r.l (Provinz Trentino) in ganz Südtirol eine Amphibien- und Reptilienkartierung durchgeführt In den für diese Studie verwendeten, mit der Bodenoberläche bündig eingegrabenen Kübeln in verschiedenen Feuchtgebieten des Landes gelangen einige Beifänge von Kleinsäugern (ZANGHELLINI et al in prep.) Die Kübel waren in den jeweiligen Probelächen für 40 bis 60 Tage im Einsatz Die entsprechenden Nachweise aus den südlichen Landesteilen (sechs Standorte: Adlermösl, Kalterer See, Löcher, Laag, Eislöcher, Fenner See) wurden den Autoren der vorliegenden Arbeit mit freundlicher Genehmigung von Albatros S.r.l zur Verfügung gestellt Ergebnisse Artenspektrum Im Südtiroler Unterland und Überetsch konnten im Rahmen der Untersuchungen 598 Nachweise von Kleinsäugern erbracht werden Davon stammten 382 Individuen aus der Dauerprobeläche der Forstbehörde bei Montiggl, 185 Individuen von den faunistischen Untersuchungen des Naturmuseums Südtirol sowie 31 Nachweise von Beobachtungen durch Dritte (Tab 2) Weitere 27 Nachweise gingen aus der Amphibien- und Reptilienkartierung von ZANGHELLINI et al (in prep.) hervor Die Summe dieser Nachweise ergibt für die Kleinsäugerfauna des Untersuchungsgebietes eine Anzahl von 17 Arten: Die Ordnung der Insektenfresser (Insectivora) ist zum einen durch den Maulwurf Talpa europaea aus der Familie der Maulwürfe (Talpidae) vertreten Die Art wurde regelmäßig – methodisch bedingt aber nicht in grưßerer Individuenzahl – im Gebiet nachgewiesen (Tab 2) Zum anderen fanden sich sechs Spitzmausarten (Soricidae), wobei die Waldspitzmaus Sorex araneus der häuigste Vertreter in der montanen Höhenstufe war Die Gartenspitz- 317 E LADURNER & N CAZZOLLI – Die Kleinsäugerfauna im Unterland und Überetsch maus Crocidura suaveolens trat hingegen mit geringeren Fangzahlen als typisches Faunenelement der Lebensräume tieferer Lagen auf Die drei Funde der Sumpfspitzmaus Neomys anomalus stammen von Beobachtungen durch Dritte, einerseits aus dem Siedlungsraum bei Aldein, andererseits vom Uferbereich des Kalterer Sees Die nah verwandte Wasserspitzmaus Neomys fodiens konnte je einmal im Rahmen der faunistischen Erhebungen bei Gfrill und bei den herpetologischen Erhebungen im Biotop „Löcher“ bei Auer nachgewiesen werden Die Alpenspitzmaus Sorex alpinus tritt regelmäßig in den Landesteilen südlich von Bozen auf, wobei sie bevorzugt oberhalb 1000 m zu inden ist ZANGHELLINI et al (in prep.) konnten die Art allerdings auch bei Auer auf 220 m nachweisen Die Zwergspitzmaus Sorex minutus konnte zum einen in der Dauerprobeläche bei Montiggl in den Bodenfallen der Forstbehörde, zum anderen am Mendelpass festgestellt werden (Tab 2) Tab 2: Kleinsäugernachweise im Südtiroler Unterland und Überetsch zwischen 1992 und 2002, aufgeteilt nach den angewandten Untersuchungsmethoden Bei den Daten aus der Amphibien-/ Reptilienkartierung handelt es sich um Beifänge von Kleinsäugern im Rahmen einer landesweiten, herpetologischen Erhebung (ZANGHELLINI et al in prep.) Die Reihung der Arten erfolgt nach abnehmender Individuenzahl Abkürzungen: DPF = Dauerprobeläche; Amph = Amphibien; Rept = Reptilien Kleinsäugerart DPF Montiggl Faunistische Erhebungen Zufallsfunde Amph./Rept Kartierung 334 109 11 23 Apodemus lavicollis Gelbhalsmaus Clethrionomys glareolus Rötelmaus Sorex araneus Waldspitzmaus - 17 Apodemus sylvaticus Waldmaus Microtus arvalis Feldmaus Microtus agrestis Erdmaus - 12 - - Glis glis Siebenschläfer - Crocidura suaveolens Gartenspitzmaus Talpa europaea Maulwurf - Sorex alpinus Alpenspitzmaus - - Neomys anomalus Sumpfspitzmaus - - - Mus domesticus Hausmaus - - Neomys fodiens Wasserspitzmaus - - Sorex minutus Zwergspitzmaus - - Mustela nivalis Mauswiesel - 1 - Rattus norvegicus Wanderratte - - - Micromys minutus Zwergmaus - - - Apodemus sp Waldmäuse 20 - 2 Crocidura sp Wimperspitzmäuse 1 - 382 185 31 27 13 13 Individuenzahl Artenzahl 318 Gredleriana Vol / 2003 pp 313 - 332 Aus der Ordnung der Nagetiere (Rodentia) fanden sich fünf Arten von Langschwanzmäusen (Muridae) mit der Gelbhalsmaus Apodemus lavicollis als häuigstem und am weitesten verbreiteten Vertreter (Tab 2) Die Waldmaus Apodemus sylvaticus trat immer nur als untergeordnete Begleitart der grưßeren Verwandten A lavicollis auf Von der Hausmaus Mus domesticus und der Wanderratte Rattus norvegicus liegen nur wenige Nachweise vor, da der Siedlungsbereich – der bevorzugte Lebensraum dieser beiden Arten – bei den Untersuchungen nicht berücksichtigt wurde Besonders hervorzuheben ist der Fund der Zwergmaus Micromys minutus, der ZANGHELLINI et al (in prep.) am Kalterer See gelang (Tab 2) Von den Wühlmäusen (Arvicolidae) konnten nur drei Arten verzeichnet werden, wobei die Rötelmaus Clethrionomys glareolus am häuigsten aufzutreten scheint Auch die Feldmaus Microtus arvalis zeigt eine weite Verbreitung über alle Höhenstufen, während die nah verwandte Erdmaus Microtus agrestis nur an einem Standort, im Langen Moos bei Altrei, nachgewiesen werden konnte Vom Siebenschläfer Glis glis, der als einziger Vertreter der vier heimischen Schläfer (Gliridae) erfasst werden konnte, liegen Angaben von vier verschiedenen Fundpunkten vor Im Überetsch machte sich diese Art gelegentlich als „Forstschädling“ bemerkbar, z.B bei der Forsthütte in Matschatsch durch Wipfelschälung jüngerer Lärchen (HELLRIGL, mündl Mitteilung) Als 17 Art wurde bei Tramin und am Langen Moos das Mauswiesel Mustela nivalis aus der Ordnung der Raubtiere-Marderartige (Carnivora-Mustelidae) nachgewiesen In der Dauerprobeläche Montiggl konnten zwischen 1992 und 2002 insgesamt 644 Nachweise von 382 Kleinsäugern erbracht werden, die sich auf acht Arten verteilten (Tab 2): Je ein Fang von C suaveolens und S minutus gelang 1992/93 in den für den Fang von Arthropoden aufgestellten Bodenfallen der Forstbehörde (MONTOLLI 1993) Zwei Nachweise von A lavicollis stammen aus einer Voruntersuchung von Giulia RASOLA vom Naturmuseum Südtirol im Jahre 1996 Im Rahmen der Dauerbeobachtung konnten mit T europaea, A sylvaticus, G glis, C glareolus und M arvalis weitere fünf Arten im Gebiet festgestellt werden (Tab 2) Kleinsäugergemeinschaften Die Kleinsäugerzönosen der tieferen Lagen wurden ausnahmslos von der Gelbhalsmaus A lavicollis dominiert, diese Langschwanzmaus erreichte einen maximalen Anteil von 92 % der Kleinsäugerpopulation am Kalterer See In den höheren Lagen nahmen hingegen die Wühlmäuse, allen voran C glareolus, an Individuenzahl stark zu (Fig 2) Schwierig ist die Bewertung der Ergebnisse aus den Probelächen der mittleren Lagen (Mendel auf 1.000 m und Oberfennberg auf 1.100 m) Aufgrund des geringen Fangerfolges mit nur sechs bzw vier Individuen ist hier eine signiikante Aussage kaum möglich Ähnlich wie die Dominanzstruktur weist auch die Artenzusammensetzung selbst deutliche Unterschiede zwischen den Kleinsäugergemeinschaften des Talbodens und jenen der höheren Lagen auf So scheinen in der collinen Stufe die Gartenspitzmaus C suaveolens, die Feldmaus M arvalis und der Siebenschläfer G glis regelmäßig als Begleitarten der dominanten Gelbhalsmaus A lavicollis aufzutreten, während in der montanen 319 E LADURNER & N CAZZOLLI – Die Kleinsäugerfauna im Unterland und Überetsch Fig : Dominanzstruktur der Säugetierfamilien Muridae-Echte Mäuse, Arvicolidae-Wühlmäuse, Soricidae-Spitzmäuse und Gliridae-Schläfer in den Probelächen im Südtiroler Unterland und Überetsch, Zeitraum 1998 bis 2002 Die Reihung der Standorte erfolgt nach zunehmender Höhe, vom FigureAdlermösl als tiefstgelegener Fläche auf 225 m bis zur Probeläche Langes Moos auf 1.400 m Abkürzung: n = Individuenzahl, S = Artenzahl Langes Moos n=48/S=6 Gfrill n=15/S=6 Fenner Moos n=15/S=4 Oberfennberg n=4/S=2 Mendel n=6/S=2 Montiggl n=378/S=7 Castelfeder n=29/S=3 Kalterer See n=25/S=3 Adlermösl n=40/S=5 Gliridae Soricidae Arvicolidae Muridae 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Anteil [%] Höhenstufe Rötelmaus C glareolus, Waldspitzmaus S araneus und Erdmaus M agrestis zum typischen Kleinsäugerinventar gehören Auch die Kleinsäugerzönose bei Montiggl wurde wie jene der anderen Probelächen der collinen Höhenstufe deutlich von A lavicollis, und damit von den Langschwanzmäusen, mit insgesamt 87,8 % aller gefangenen Individuen dominiert (Fig 2) Der Anteil der Art an der Kleinsäugerpopulation wies jedoch interannuelle Schwankungen auf So erreichte A lavicollis im Jahr 2000 einen Höchstanteil von 92 % aller Individuen, während ihr Mindestanteil im Jahr 2001 bei einem Wert von 76 % lag Die anderen sechs Arten konnten im Gebiet nur sporadisch, als untergeordnete Begleitarten festgestellt werden (Tab 2) C glareolus war ausschließlich im Zeitraum Juni 2000 bis Mai 2001 mit einer Gesamtzahl von elf Individuen in der Probeläche nachzuweisen G glis wurde mit insgesamt sieben Individuen ab dem Jahr 2000, also dem Zeitpunkt, wo einzelne Fallen auch in die Bäume gestellt wurden, regelmäßig im Gebiet angetroffen Die sechs Nachweise von A sylvaticus stammen von 1998 und 2002, in den dazwischenliegenden Jahren gelangen keine Fänge dieser Art Während M arvalis im September der Jahre 1998 und 2000 mit je einem Individuum in der Probeläche auftrat, konnten 320 Gredleriana Vol / 2003 pp 313 - 332 Crocidura sp und T europaea jeweils nur einmal nachgewiesen werden Von letzterer Art konnten aber in allen Untersuchungsjahren Erdhügel und Ausgänge von sogenannten Bewetterungsschächten (WITTE 1997) im Gebiet beobachtet werden Fangintensität [FN] Gesamtartenzahl x Artenzahl Individuenzahl x relative Dichte [Ind / 100FN] rel Dichte Min / Max [Ind / 100FN] Lebensraumtyp Anzahl Probelächen Artenzahl Min / Max Tab 3: Artenzahl und Abundanzen der Kleinsäugergemeinschaften verschiedener Lebensraumtypen im Südtiroler Unterland und Überetsch Aus Gründen der Vergleichbarkeit werden nur Ergebnisse aus einmalig befangenen Probelächen angeführt Die Reihung der Lebensräume erfolgt nach abnehmender Gesamtartenzahl Abkürzungen: Ind / 100 FN = Individuen pro 100 Fallennächte; x = Mittelwert; Min = Minimum; Max = Maximum feuchte Nadelmischwälder 424 2,8 0-6 32 5,2 0,0-11,0 Feuchtstandorte 871 2,3 0-5 72 7,1 0,0-13,3 Ökotonbereiche 506 1,7 0-4 32 7,1 0,0-21,7 Ufersaumbiotope 170 3,7 3-4 13 14,1 4,4-30,0 Fichten-/Tannen-/Buchenwälder 585 1,0 1-2 15 3,3 0,9-5,6 trockene Laubmischwälder 345 1,0 0-2 17 3,4 0,0-6,7 In der vorliegenden Untersuchung wurden in den feuchten, unterwuchsreichen Lebensräumen wesentlich mehr Kleinsäugerarten festgestellt als in jenen Habitaten, die unterwuchsarm und / oder trocken ausgeprägt sind So erwiesen sich die Nadelmischwälder höherer Lagen zusammen mit verschiedenen Feuchtstandorten (Schilfgürtel, Auwaldreste u ä.) und Ökotonbereichen als die artenreichsten Lebensraumtypen mit je sieben Kleinsäugerspezies (Tab 3) Am wenigsten Arten ließen sich in den trockenen Laubmischwäldern nachweisen, wenngleich im Flaumeichenbuschwald bei Montiggl acht Arten auftraten (Tab 2) Diese vergleichsweise hohe Artenzahl konnte aber nur durch einen sehr hohen Fangaufwand (Zeitraum 1992 bis 2002) im Gebiet erreicht werden Auch die festgestellten Abundanzen deuten auf einen positiven Zusammenhang mit feuchten und deckungsreichen Lebensräumen hin Die höchsten Aktivitätsdichten wurden in Uferhabitaten mit einem Durchschnittswert von 14,1 Ind / 100 Fallennächte festgestellt, in den vergleichsweise monotonen Fichten-/ Tannen-/ Buchenwäldern der vorliegenden Untersuchung lagen die Abundanzen hingegen nur bei 3,3 Ind / 100 FN (Tab 3) Populationsdynamik von Apodemus lavicollis Die Population von A lavicollis unterlag im Verlaufe der Studien im Flaumeichenbuschwald bei Montiggl beachtlichen Schwankungen (Fig 3) So lagen im Untersuchungsjahr 1998 – nach der Eichensamenmast von 1997 – die durchschnittlichen Abundanzen mit 19,9 Ind / 100 Fallennächten (100 FN = 100 Fallen für 24 Stunden fängig gestellt) um ein 321 E LADURNER & N CAZZOLLI – Die Kleinsäugerfauna im Unterland und Überetsch Vielfaches höher als in den Folgejahren, wo sich die Durchschnittswerte zwischen 2,3 und maximal 7,5 Ind / 100 FN bewegten Von der Samenmast im Jahr 1997 scheint im Untersuchungsgebiet nur diese Art proitiert zu haben Neben ihr konnten 1998 nur fünf Exemplare der nahe verwandten A sylvaticus sowie eine M arvalis nachgewiesen werden Fig Fig.3: Populationsdynamik der Gelbhalsmaus (Apodemus lavicollis) bzw aller Kleinsäugerarten in der Dauerprobeläche bei Montiggl zwischen 1998 und 2002 Im Sommer und Herbst 1999 fan3den keine Fangaktionen statt Abkürzung: Ind./100FN = Individuen pro 100 Fallennächte 40 35 30 25 relative Dichte [Ind./100FN] 20 15 10 A.flavicollis alle Arten Mar'98 Sep'98 Jul'98 Mar'99 Jan'99 Jun'00 Mar'00 Dec'00 Sep'00 May'01 Mar'01 Sep'01 Jul'01 Feb'02 Nov'01 Jul'02 Jun'02 Oct'02 Die saisonalen Fluktuationen innerhalb der Population von A lavicollis verliefen in allen Jahren ähnlich mit geringsten Dichten im Frühjahr, einem konstanten Anstieg bis zum Spätsommer/Herbst und einem anschließenden starken Rückgang in der kalten Jahreszeit (Fig 3) Eine Ausnahme hierin bildete das Jahr 2001, wo die höchsten Dichten bereits im Mai mit 4,1 Ind./100 FN verzeichnet wurden Während die Abundanzen mit 3,6 Ind./100 FN im Juni desselben Jahres auf einem ähnlichen Niveau blieben, waren bereits zu Beginn des Herbstes im Untersuchungsgebiet praktisch keine Kleinsäuger mehr zu beobachten (Fig 3) Die höchsten, in der Probeläche jemals erfassten Aktivitätsdichten beliefen sich auf 32,7 Ind./100 FN und wurden im September 1998 verzeichnet 322 Gredleriana Vol / 2003 pp 313 - 332 Das Geschlechterverhältnis war bei A lavicollis in allen Untersuchungsjahren sehr ausgewogen Sowohl bezüglich der einzelnen Jahre als auch innerhalb der Fangaktionen ergaben sich keine signiikanten Unterschiede Im Flaumeichenbuschwald bei Montiggl beginnt Apodemus lavicollis vermutlich bereits im Februar mit der Reproduktion Zum einen ließen sich um diese Jahreszeit sexuell aktive Individuen beider Geschlechter feststellen (Fig 4a und b) Zum anderen wurden die ersten Jungtiere schon im März nachgewiesen Fig.Fig 4a 4a 100 90 80 70 Anteil [%] 60 50 40 30 20 sexuell aktiv 10 war sexuell aktiv sexuell inaktiv Jan Feb Mar May Jun Jul Sep Oct Dec Fig 4a und b: Reproduktionszustand von Weibchen (a) und Männchen (b) der Gelbhalsmaus (Apodemus lavicollis) im Jahresverlauf in Montiggl Die Ergebnisse der verschiedenen Jahre wurden zusammengefasst, fehlende Monate wurden im Verlauf der Untersuchungen nie befangen oder wiesen keine Fänge dieses Geschlechts auf Die Kategorie „sexuell aktive“ Weibchen umfasst kürzlich befruchtete, trächtige oder säugende Tiere, „war sexuell aktiv“ bezeichnet Tiere mit Zitzen, die auf eine kürzlich beendete Laktation hindeuten, als „sexuell inaktiv“ wurden nicht perforierte Tiere bezeichnet Stichprobenumfang n = 170 Die Kategorie „sexuell aktive“ Männchen beinhaltet Individuen mit skrotalen Hoden, „war sexuell aktiv“ umfasst Tiere mit ab- oder zuwandernden Hoden, während die „sexuell inaktiven“ Individuen abdominale Hoden aufwiesen Stichprobenumfang n = 168 323 E LADURNER & N CAZZOLLI – Die Kleinsäugerfauna im Unterland und Überetsch Fig 4b Fig 4b 100 90 80 70 Anteil [%] 60 50 40 30 20 sexuell aktiv 10 war sexuell aktiv sexuell inaktiv Jan Feb Mar May Jun Jul Sep Oct Dec Die Reproduktion scheint sich im Gebiet in zwei Schüben zu vollziehen: Der erste erfolgt in den Monaten Februar / März (vom Monat April liegen leider keine Daten vor), wo bis zu 50 % der Weibchen und bis zu 100 % der Männchen einen aktiven Reproduktionszustand aufwiesen Ein zweiter, weniger auffallender Reproduktionsschub scheint für die Weibchen zwischen Juli und September, für die Männchen im Zeitraum Juni / Juli stattzuinden (Fig 4a und b) Der Anteil an Jungtieren und subadulten Individuen in der Population war in den Sommermonaten mit maximal 30 % bzw 33 % am höchsten Im Herbst aller Jahre (September / Oktober) war bei beiden Geschlechtern nur noch ein geringer Anteil der Tiere sexuell aktiv Auch konnten um diese Jahreszeit nur mehr vereinzelt juvenile und subadulte Individuen gefangen werden Zwischen Oktober und Januar scheint A lavicollis in Montiggl für gewöhnlich die Reproduktion gänzlich einzustellen Im Winter 1998/99 wurden jedoch auch während der kalten Jahreszeit einzelne sexuell aktive Weibchen im Gebiet nachgewiesen 324 Gredleriana Vol / 2003 pp 313 - 332 Diskussion Artenspektrum Von den nach LADURNER & MÜLLER (2001) bislang 25 in Südtirol nachgewiesenen Kleinsäugerarten konnten 16 im Raum Unterland und Überetsch festgestellt werden Dabei wurden einige aus der Literatur bekannte Artnachweise bestätigt So z B das von ORTNER (1988) erwähnte Vorkommen von Micromys minutus in den Schilfgürteln des Kalterer Sees und auch die weite Verbreitung von Glis glis in den Flaumeichenbuschwäldern des Etschtales Das von LOCATELLI & PAOLUCCI (1998) beschriebene Verbreitungsmuster von Microtus agrestis im Trentino scheint auch auf Südtirol zuzutreffen: die Art konnte bislang nur in den Landesteilen östlich der Etsch nachgewiesen werden ORTNER (1988) gibt Beobachtungen von Neomys fodiens am Kalterer See an, während in der vorliegenden Untersuchung ein Exemplar der nahe verwandten N anomalus nachgewiesen wurde (leg R SASCOR) Ein syntopes Vorkommen dieser beiden Arten ist bislang nur von zwei anderen Standorten Südtirols bekannt Fehlbestimmungen, insbesondere bei Lebendbeobachtungen von Tieren der Gattung Neomys, können aber aufgrund der morphologischen Ähnlichkeiten der beiden Arten nicht ausgeschlossen werden Nahezu alle Insektenfresser, die im Rahmen der bisherigen großräumigen Erhebungen des Naturmuseums Südtirol nachgewiesen wurden, konnten auch im Südtiroler Unterland und Überetsch erfasst werden Es fehlen nur Hinweise auf die Feldspitzmaus Crocidura leucodon, deren Funde aber landesweit sehr spärlich ausfallen Von den Nagetieren hingegen sind noch zahlreiche Artnachweise für das Untersuchungsgebiet ausständig So wurden im Rahmen der hier vorgestellten Arbeit keine Vertreter der Kleinwühlmäuse (Terricola sp.) beobachtet Es fehlen Hinweise auf die Schneemaus Chionomys nivalis, was aber vermutlich mit der Wahl der Probelächen zusammenhängt Die für diese Art geeigneten Lebensräume wie steinreiche Bergmatten höherer Lagen oder Geröllhalden mit schütterer Vegetation wurden nie befangen Die Schermaus Arvicola terrestris wurde von DALLA TORRE (1888) zwar für Neumarkt erwähnt, es liegen aber keine rezenten Nachweise aus den südlichen Landesteilen vor Auch im südlich angrenzenden Trentino scheint die Art zu fehlen (LOCATELLI & PAOLUCCI 1998) Ähnlich verhält es sich mit der Alpenwaldmaus Apodemus alpicola, die bislang nur im Vinschgau nachgewiesen werden konnte (LADURNER & MÜLLER 2001) Des weiteren fehlen im Artenspektrum Nachweise von Gartenschläfer Eliomys quercinus, Haselmaus Muscardinus avellanarius und rezente Funde vom Baumschläfer Dryomys nitedula Mehrere Exemplare letzterer Art konnten laut SCHEDL (1968) in Eppan im Jahre 1912 beobachtet werden Kleinsäugergemeinschaften Ähnlich wie im Südtiroler Unterland und Überetsch hat es sich auch in anderen Regionen gezeigt, dass die Langschwanzmäuse (Muridae) die Lebensräume der tieferen Lagen dominieren (CANOVA & FASOLA 1991, TAGLIAPIETRA et al 2000) In der montanen Höhenstufe indet sich hingegen oft ein relativ ausgewogenes Verhältnis zwischen Langschwanzmäusen und Wühlmäusen, während in den höheren Lagen die Wühlmäuse (Arvicolidae) zusammen mit den Spitzmäusen (Soricidae) die Vorherrschaft übernehmen (LOCATELLI & PAOLUCCI 1998, COLLI & NIEDER 2001, JERABEK & REITER 2001, LADURNER & 325 E LADURNER & N CAZZOLLI – Die Kleinsäugerfauna im Unterland und Überetsch MÜLLER 2001) Das praktisch gänzliche Fehlen der Langschwanzmäuse in den Hochlagen wird von SLOTTA-BACHMAYR et al (1998) auf die Veränderung der Lebensraumstruktur entlang des Höhengradienten zurückgeführt Für die vorwiegend waldbewohnenden Arten von Langschwanzmäusen, und dabei insbesondere A lavicollis, welche gerne vertikale Strukturen wie Bäume und Sträucher für ihre Fortbewegung und Nahrungssuche nutzen, fehlen in den höheren Lagen entsprechende Habitatrequisiten Der erhöhte Anteil an Rotzahnspitzmäusen (Soricinae) in höheren Lagen lässt sich wohl damit erklären, dass diese Kleinsäugergruppe im allgemeinen feucht-kühle Habitate bevorzugt Entsprechende Lebensräume weisen zum einen ein grưßeres Angebot an geeigneten Beutetieren auf, zum anderen werden sie dem hohen Wasserbedarf aufgrund der erhöhten Stoffwechselrate dieser Tiere gerecht (CHURCHFIELD 1990) Die trockenen klimatischen Verhältnisse im Talboden des Südtiroler Unterlandes stellen somit keine optimalen Lebensbedingungen für diese Arten dar S araneus, der häuigste Vertreter der Rotzahnspitzmäuse in Südtirol, konnte im Rahmen der vorliegenden Arbeit erst ab einer Höhe von 1.040 m nachgewiesen werden Die Weißzahnspitzmäuse (Crocidurinae) hingegen zeichnen sich nach NAGEL (1985) durch lexiblere Temperaturregulation und niedrigere Stoffwechselraten aus Dieser Umstand ermöglicht ihnen die Besiedelung wärmebegünstigter Lebensräume, wie es das regelmäßige Auftreten von C suaveolens in den tieferen Lagen von Südtiroler Unterland und Überetsch deutlich macht Im Kleinsäugerinventar der verschiedenen Höhenstufen des Südtiroler Unterlandes spiegeln sich demnach die vorherrschenden klimatischen Bedingungen und der entsprechende Vegetationstyp wider: In den vom mediterranen Klima beeinlussten, warmen und großteils trockenen Habitaten der collinen Höhenstufe indet man neben der generalistischen A lavicollis wärmeliebende Arten wie C suaveolens oder G glis, welcher im Flaumeichenbuschwald des Etschtales und des südlichen Eisacktales überall zahlreich vorkommt und auch in Wein- und Obstgärten anzutreffen ist (ORTNER 1988, 1994) Auch in den Nachbarregionen erweist sich der Siebenschläfer als vorwiegend an Laub- und Laubmischwälder gebunden (LOCATELLI & PAOLUCCI 1998, SPITZENBERGER 2001) In den höheren Lagen mit feucht-kühlen Klimabedingungen hingegen treten vermehrt C glareolus, M agrestis, S alpinus und S araneus auf In der Regel weisen feuchte, unterwuchsreiche Lebensräume, die durch ein reichhaltiges Angebot an ökologischen Nischen charakterisiert sind, eine wesentlich vielfältigere Kleinsäugerfauna auf als jene Habitate, die unterwuchsarm und / oder trocken ausgeprägt sind Diese Tatsache resultiert nicht nur aus vergleichbaren Untersuchungen in den Nachbarregionen, sondern spiegelt sich auch bei einem Vergleich zwischen den beiden Südtiroler Dauerprobelächen der Forstbehörde in Montiggl und am Ritten wider Für den strukturreichen Nadelmischwald am Ritten [IT-01] beschrieben LADURNER & CAZZOLLI (2002) zehn Kleinsäugerarten mit einer relativ ausgewogenen Verteilung der erfassten Individuen auf die vorkommenden Arten Im trockenen Flaumeichenbuschwald bei Montiggl konnte mit acht Arten zwar auch eine vergleichsweise hohe Zahl an Kleinsäugerspezies erfasst werden, die Kleinsäugerzönose an sich war aber aufgrund der deutlichen Dominanz von A lavicollis (87,8 % aller Fänge) wesentlich monotoner strukturiert Nur diese generalistische Art scheint hier geeignete Lebensbedingungen vorzuinden, die sporadischen Nachweise der anderen Kleinsäugerarten lassen hingegen auf ein suboptimales Habitat schließen Vermutlich ist das trockene Gelände mit dem teilweise felsigen Untergrund für die grabend-wühlende Lebensweise verschiede- 326 Gredleriana Vol / 2003 pp 313 - 332 ner Spezies ungeeignet Nahezu identische Ergebnisse erzielte auch ZANGHELLINI (2000) bei einer parallel laufenden Kleinsäugerstudie im Rahmen des forstlichen MonitoringProjekts im Trentino Wie in Südtirol war dabei ein Flaumeichenbuschwald (Pomarolo – IT-04) und ein subalpiner Nadelmischwald (Lavazè – IT-03) untersucht worden Populationsdynamik von Apodemus lavicollis Kleinsäugerpopulationen unterliegen in der Regel saisonalen Schwankungen, wie sie auch in der Dauerprobeläche bei Montiggl für A lavicollis festgestellt werden konnten Im Frühjahr sind meist geringe Abundanzen zu verzeichnen, während im Spätsommer bzw in den frühen Herbstmonaten ein Populationshoch erreicht wird (STODDART 1979, FLOWERDEW 1985) Während der Wintermonate gehen die Populationsdichten wieder stark zurück Nur im Jahr 2001 wich die A lavicollis-Population im Montiggler Wald von diesem Muster ab Die Reproduktion scheint in diesem Jahr zwar früher als gewöhnlich begonnen zu haben, worauf die bereits im März verzeichneten Jungtiere schließen lassen Doch konnten im Gebiet bereits im Juli keine sexuell aktiven oder postlaktierenden Weibchen mehr nachgewiesen werden Die scheinbar nur sehr kurze Reproduktionsphase in diesem Jahr könnte demnach der Grund für den auffallenden, massiven Einbruch der Population im September 2001 sein Interannuelle, durch regelmäßige Periodizität ausgezeichnete Fluktuationen sind zwar aus offenen Flächen Nordeuropas bekannt, treten in unseren Breiten in der Regel aber nicht auf In Waldlebensräumen können allerdings grưßere Populationsschwankungen in Abhängigkeit vom Nahrungsangebot auftreten Insbesondere im Jahr nach einer Baumsamenmast kann es zu einem ungewöhnlichen Anstieg innerhalb einer Kleinsäugerpopulation kommen (BÄUMLER & HOHENADL 1980, JENSEN 1985, PUCEK et al 1993, FERNANDEZ et al 1996) Tatsächlich waren die Dichten von A lavicollis im Flaumeichenbuschwald von Montiggl 1998, ein Jahr nach einer Eichensamenmast, mit durchschnittlichen Dichten von 19,9 Ind / 100 FN um ein Vielfaches höher als in den darauffolgenden Untersuchungsjahren (2,3 bis 7,5 Ind / 100 FN) Die in der Bergwaldregion der Hohen Tauern mit 3,2 Ind / 100 FN (JERABEK & WINDING 1999) ermittelten Abundanzen liegen im unteren Bereich der in Montiggl unter normalen Nahrungsbedingungen festgestellten Werte, während GOSÁLBEZ & CASTIÉN (1995) in Buchenwäldern der Pyrenäen maximal 7,0 Ind / 100 FN und damit ähnliche Werte erzielten Auch bezüglich der Reproduktionsaktivität zeigte die Samenmast deutliche Auswirkungen: Die Reproduktionsphase von A lavicollis dauert in europäischen Waldgesellschaften – wie auch in der vorliegenden Untersuchung – im allgemeinen von Februar / März bis Oktober, kann sich aber in Folge von Samenmastjahren deutlich verlängern (FLOWERDEW 1985, GOSÁLBEZ & CASTIÉN 1995) In Montiggl ließen sich 1998 zu allen Jahreszeiten, also auch in den Wintermonaten sexuell aktive Individuen nachweisen, während in den Folgejahren Anzeichen für eine Wintervermehrung ausgeblieben sind Die von JENSEN (1985) erwähnte, aufgrund der Samenmast völlig veränderte Altersstruktur der Frühjahrspopulation scheint für Montiggl nur bedingt zuzutreffen Nicht nur im März 1998 konnten juvenile Tiere im Gebiet nachgewiesen werden (11 % der gefangenen Individuen), der Anteil dieser Altersklasse war mit 20 % im selben Monat des 327 E LADURNER & N CAZZOLLI – Die Kleinsäugerfauna im Unterland und Überetsch Jahres 2001 sogar noch höher In den anderen Untersuchungsjahren konnten um diese Zeit hingegen noch keine Jungtiere gefangen werden Danksagung Wir danken dem Naturmuseum Südtirol und dabei besonders dem ehemaligen Direktor Dr Leo UNTERHOLZNER und dem jetzigen Koordinator Dr Vito ZINGERLE sowie dem Amt für Forstverwaltung mit Dott Stefano MINERBI, dem Projektleiter des Monitoring-Programmes, für die Ermöglichung dieser Studie Dott Sandro ZANGHELLINI von Albatros S r l sei Dank für das Bereitstellen der Daten aus der Amphibien-/Reptilienkartierung Außerdem bedanken wir uns bei all jenen, die durch ihre Beobachtungen und Zufallsfunde einen wertvollen faunistischen Beitrag zu dieser Arbeit geleistet haben Martin PIRCHER, Mareike TISCHLER, Dott.ssa Laura TAGNIN und Dr Katharina RAINER-SERRA danken wir für die Unterstützung bei der Feldarbeit Zusammenfassung Zwischen 1992 und 2002 fanden im Südtiroler Unterland und Überetsch Untersuchungen zu Verbreitung, Gemeinschaftsstruktur und Populationsdynamik von Kleinsäugern statt Das in dieser Arbeit vorgestellte Datenmaterial stammt aus verschiedenen Erhebungen im Rahmen von Untersuchungen des Naturmuseums Südtirol und der Forstbehörde: Neun Probelächen zwischen der collinen und hochmontanen Höhenstufe (208 bis 1.400 m) wurden in je viertägigen Fangaktionen mit Lebendfallen „Longworth“ befangen, um aus charakteristischen Lebensräumen des Gebietes faunistische Daten zu erhalten Bei Montiggl kam es von 1998 bis 2002 zur Dauerbeobachtung einer Apodemus lavicollis-Population in einem Flaumeichenbuschwald (Quercetum pubescentis, 550 m) Zufallsfunde, die unabhängig von systematischen Erhebungen gesammelt wurden, sowie Beifänge aus einer Amphibien-/ Reptilienkartierung, die Albatros S.r.l von 1996 bis 1999 durchführte, ließen ebenfalls in diese Arbeit ein Insgesamt wurden im Rahmen dieser Arbeiten 625 Nachweise von 17 Kleinsäugerarten erbracht Aus der Ordnung der Insectivora stammen mit Talpa europaea, Sorex alpinus, S araneus, S minutus, Neomys fodiens, N anomalus und Crocidura suaveolens sieben Arten Die Rodentia hingegen stellen mit Apodemus lavicollis, A sylvaticus, Mus domesticus, Rattus norvegicus, Micromys minutus, Clethrionomys glareolus, Microtus arvalis, M agrestis und Glis glis neun Arten Als 17 Art wurde Mustela nivalis aus der Ordnung der Carnivora erfasst In allen untersuchten Lebensräumen der tieferen Lagen dominierte mit bis zu 92 % der Fänge die Langschwanzmaus A lavicollis, während mit zunehmender Höhe der Anteil an Wühlmäusen und Spitzmäusen anstieg Neben der Dominanzstruktur veränderte sich auch das Artenspektrum mit zunehmender Höhe: In der vom submediterranen Klima beeinlussten collinen Hưhenstufe wurde regelmäßig C suaveolens angetroffen, aber auch die Art G glis, welche Laubwälder als Lebensraum bevorzugte In höheren Lagen fanden sich hingegen C glareolus, M agrestis, S araneus und S alpinus Die arten- und individuenreichsten Lebensräume waren feuchte, unterwuchsreiche Standorte wie montane Nadelmischwälder, Auwaldreste und Ufersaumbiotope (durchschnittliche Artenzahl: 2,33,7; durchschnittliche relative Dichten: 5,2-14,1 Ind / 100 FN) In trockenen Laubmischwäldern der tieferen Lagen waren mit einer mittleren Artenzahl von 1,0 und einer relativen Dichte von 3,4 Ind / 100 Fallennächte am wenigsten Kleinsäuger anzutreffen 328 Gredleriana Vol / 2003 pp 313 - 332 Die Population von A lavicollis unterlag im Flaumeichenbuschwald bei Montiggl nicht nur saisonalen Schwankungen, sondern infolge einer Eichensamenmast im Jahr 1997 auch starken interannuellen Veränderungen Die mittleren relativen Dichten schwankten unter normalen Nahrungsbedingungen zwischen 2,3 und 7,5 Ind / 100 FN, im Jahr nach der Samenmast stieg dieser Wert auf 19,9 Ind / 100 FN an Dank der verbesserten Nahrungssituation konnte im Winter 1998/99 bei A lavicollis auch Wintervermehrung nachgewiesen werden, während in den anderen Untersuchungsjahren die Reproduktion zwischen Oktober und Februar eingestellt wurde Riassunto La microteriofauna della Bassa Atesina e dell’Oltradige (Alto Adige, Italia), particolare riferimento al bosco di Monticolo Tra il 1998 ed il 2002 sono stati condotti studi su distribuzione, struttura delle comunità e dinamica di popolazione dei micromammiferi nelle parti meridionali dell’Alto Adige I dati presentati in questo lavoro derivano da diversi tipi di rilevamento: nove aree di studio tra i 208 e 1.400 m di altitudine sono state indagate mediante trappolaggi della durata di quattro giorni trappole a vivo tipo “Longworth” (in tutto 2.901 notti trappola), cercando di ricavare dati faunistici da ambienti tipici della zona Presso Monticolo, ad un’altezza di 550 m, tra il 1998 ed il 2002 si è svolto il monitoraggio di una popolazione di Apodemus lavicollis in un querceto (Quercetum pubescentis, 4.860 notti trappola) Sono stati presi in considerazione anche ritrovamenti occasionali di micromammiferi all’infuori delle ricerche sistematiche così come catture avvenute nell’ambito di una ricerca erpetologica svolta da Albatros S.r.l dal 1996 al 1999 nella zona Suddette ricerche hanno consentito di censire 17 specie per un totale di 625 individui Fra gli insettivori sono state rinvenute sette specie quali Talpa europaea, Sorex alpinus, S araneus, S minutus, Neomys fodiens, N anomalus e Crocidura suaveolens, mentre roditori appartengono nove specie, ossia Apodemus lavicollis, A sylvaticus, Mus domesticus, Rattus norvegicus, Micromys minutus, Clethrionomys glareolus, Microtus arvalis, M agrestis e Glis glis Come rappresentante dei carnivori è stata catturata Mustela nivalis Tutti gli ambienti di bassa quota sono dominati ino al 92 % delle catture da A lavicollis (famiglia topi e ratti), mentre l’aumentare dell’altitudine anche le arvicole ed i topiragno aumentano notevolmente di numero Nelle parti basse della zona, che sono inluenzate dal clima submediterraneo, si trova regolarmente C suaveolens, ma anche G glis, specie che preferisce boschi di latifoglie Negli ambienti montani invece si catturano specie come C glareolus, M agrestis, S araneus e S alpinus Le zone umide e ricche di sottobosco, per esempio boschi misti di conifere montani, frammenti di ontaneti ed ambienti lungo le rive dei ruscelli, sono risultate gli ambienti più ricchi di specie ed individui (valore medio di numero di specie: 2,3-3,7; valore medio di densità relativa: 5,2- 14,1 individui / 100 notti trappola) I boschi misti di latifoglie xeroili invece, che si trovano a bassa quota, sono gli ambienti meno frequentati dai micromammiferi un valore medio di numero di specie di 1,0 e dalla densità di 3,4 individui / 100 notti trappola Nel querceto di Monticolo la popolazione di A lavicollis non solo dimostrato luttuazioni stagionali ma anche annuali a causa di una pasciona di ghiande nel 1997 In condizioni nutrizionali normali le densità medie annue oscillavano tra i 2,3 7,5 individui / 100 notti trappola, mentre nell’anno successivo alla pasciona il valore e’ aumentato ino a 19,9 individui / 100 notti trappola Grazie all’eccezionale disponibilità alimentare A lavicollis si è riprodotto anche durante l’inverno del 1998/99, negli altri anni invece non sono stati osservati animali in stato di riproduzione attivo tra ottobre e febbraio 329 E LADURNER & N CAZZOLLI – Die Kleinsäugerfauna im Unterland und Überetsch Literatur BÄUMLER W & W HOHENADL, 1980: Über den Einfluß alpiner Kleinsäuger auf die Verjüngung in einem Bergmischwald der Chiemgauer Alpen – Forstw Cbl., 99: 207-221 CANOVA L & M FASOLA, 1991: Communities of small mammals in six biotopes of northern Italy Acta Theriologica, 36: 73-86 CHURCHFIELD S., 1990: The natural history of shrews – Christopher Helm, London, 178 pp COLLI L & L NIEDER, 2001: Relazioni tra diversità ambientale e popolamenti microteriologici negli habitat di Pian Consiglio (Prealpi venete) – Studi Trentini di Scienze Naturali – Acta Biologica, 78 (2): 61-69 DALLA TORRE K.W V., 1888: Die Säugethierfauna von Tirol und Vorarlberg – Ber d naturw med Ver Innsbruck, 17: 103-164 FERNANDEZ F.A.S., EVANS P.R & N DUNSTONE, 1996: Population dynamics of the wood mouse Apodemus sylvaticus (Rodentia: 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Untersuchungsgebietes vom Mendelzug und damit von den Südtiroler Kalkalpen überlagert 314 Gredleriana Vol / 2003 pp 313 - 332 wird (STAINDL 1982) Klimatisch ist das Gebiet dem insubrischen Klimatyp... Artenvielfalt“ am 08 Juni 2002 wurden 150 Lebendfallen für nur zwei Tage im Gebiet verteilt 316 Gredleriana Vol / 2003 pp 313 - 332 An den gefangenen Individuen wurden Art und Geschlecht bestimmt Die... 20 - 2 Crocidura sp Wimperspitzmäuse 1 - 382 185 31 27 13 13 Individuenzahl Artenzahl 318 Gredleriana Vol / 2003 pp 313 - 332 Aus der Ordnung der Nagetiere (Rodentia) fanden sich fünf Arten von