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Bntomojauna ZEITSCHRIFT FÜR ENTOMOLOGIE Band 6, Heft 23 ISSN 0250-4413 Linz, 30.Oktober 1985 Die von R Kinzelbach in Südosteuropa und dem Vorderen Orient gesammelten Hydrophiliden (Exkursionsausbeuten) (Coleoptera; Hydrophilidae,Helophoridae,Dytiscidae) Ernst-Gerhard Burmeister Abstract In the years 1977 to 1980 during several excursions to the Middle East and Southern Europe R KINZELBACH et al collected the aquatic fauna of this region, which is only insufficiently known The collection contented 30 species of Hydrophilidae (additionally some subspecies) and species of Helophorus The records concerning the fauna of the Middle East show in some species a new spreading pattern The systematic position, which often is doubtful caused by lacking knowledge and objects out of this region, is discussed with several species • Zusammenfassung Die in den Jahren 1977 bis 1980 im Verlaufe mehrerer Exkursionen im Vorderen Orient und Südosteuropa von R KINZELBACH et al erstellten WasserkäferaufSammlungen 381 beinhalten 30 Arten der Familie Hydrophilidae (zusätzlich einige Unterarten) und eine Helophorus-krX Besonders die aquatische Fauna ist aus dieser Region nur ungenügend bekannt Die hier dokumentierten Nachweise für die Vorderorientalische Fauna zeigen für einige Arten ein neues Verbreitungsmuster Die systematische Stellung, die auf Grund fehlender Erkenntnisse und Objekte aus diesem Areal umstritten ist, wird bei einigen Arten diskutiert Im Verlauf mehrerer Exkursionen durch die Universität Mainz unter Leitung von Prof Dr R KINZELBACH von 1977 bis 1980 nach Südeuropa und in den Vorderen Orient wurden aquatische Lebensräume besammelt, um einen Überblick über die in diesem Raum bisher ungenügend bekannte und interessante Fauna zu erhalten In besonderer Weise wurden Flußsysteme in Syrien berücksichtigt, die in faunistischer Hinsicht Verbindung zwischen dem Mittelmeergebiet und dem Persichen Golf (Euphrat) darstellen können Der Vordere Orient gilt zoogeographisch als Kontaktzone zahlreicher Arten aus verschiedensten Regionen Ebenso beherbergt dieser Raum eine eigenständige Fauna, die der des kaukasisch-türkischen Gebietes nahesteht Von ebensolchem Interesse sind gerade im Bereich der Limnologie die sehr verschiedenartigen Gewässer, die zum großen Teil extremen Charakter besitzen In zahlreichen Exkursionsberichten (KINZELBACH 1977-1980) werden die Fundgewässer charakterisiert und in Einzelfällen ihre abiotischen Parameter aufgelistet Auf diese Daten wird im Folgenden nur in Einzelfällen eingegangen Unter den Käfern sind die Hydrophilidae eine vielfach vernachlässigte Gruppe So ist zu erwarten, daß gerade in faunistischen Überlappungsgebieten, die bisher nur sehr ungenügend bekannt sind, sich neue Aspekte ergeben So erbrachte bereits eine Aufsammlung aus Israel (BURMEISTER 1985) eine neue Art, die jetzt auch aus Syrien bekannt geworden ist Ebenso zeigt sich bei einer Reihe von Arten, daß deren Differenzierung bis heute nur sehr ungenügend ist und der Artstatus in einigen Fällen angezweifelt werden muß Bedauerlicherweise reichen aber die 382 Aufsammlungen von der Individuenzahl her nicht aus, den jeweiligen Sachverhalt zu klären Erschwerend wirkt sich dabei das Fehlen neuerer Revisionen innerhalb der Hydrophilidae aus, sieht man von der Arbeit von GENTILI u CHIESA (1976) ab, die jedoch nur eine Gattung abdeckt Wie BURMEISTER (1985) bereits erwähnt, sind aus dem gesamten Gebiet nur sehr wenige faunistische Arbeiten über Wasserkäfer und im Besonderen über Hydrophilidae bekannt geworden (SAHLBERG 1903a, 1903b; d'ORCHYMONT 19H, 1927, 1932 BALFOUR-BROWNE 1938, 1951; CHIESA 1964, 1967; KNISCH 1914, 1919; KUWERT 1890) Auch heute noch ist man etwa auf die Zusammenfassung von KUWERT (189O) bei zahlreichen Bestimmungen angewiesen Besonders die Beschreibungen zahlreicher Arten in Einzelpublikationen aus dieser Region zeigen, daß diese mit ihren fehlenden Vergleichen zu bereits bekannten Arten - Differentialdiagnose - nicht zur Klärung beitragen konnten, sondern nur grưßere Verwirrung gestiftet haben So sind in der Literatur zahllose Taxa bekannt, denen trotz vereinzelt erhaltenem Typenmaterial keine Art eindeutig zugeschrieben werden kann Dies trifft in besonderem Maße die Gattung Berosus (einschl Enoplurus = Acanthoberosus, Paraberosus) und Enochrus bzw Philhydrus zu Aufsammlungen aus dem Vorderen Orient zeigen, daß sehr wahrscheinlich einige Arten in die Synonymie verwiesen werden müssen, da Übergänge von Varietäten, Unterarten und Arten gerade in diesem Raum beobachtet werden können Andere Funde zeigen dagegen völlig neue Arten (BAEHR 198l, BURMEISTER 1985) und vor allem neue Verbreitungsmuster bisher diesem Areal nicht zugeschriebener Faunenelemente Die Sammelpunkte Die von KINZELBACH und Mitgliedern der Exkursionen in Griechenland, der Türkei, Syriens, dem Libanon und Jordaniens besammelten Habitate werden im Folgenden aufgeführt Hierbei sind nur solche Fundpunkte berücksichtigt, an denen aquatische und terrestrische bzw semiterrestrische Hydrophilidenarten nachgewiesen wurden Eine genauere Beschreibung und vor allem auch die Angabe in arabischer Sprache sind den Unterlagen von KINZELBACH (1977-1980) zu entnehmen Die Ziffernfolge ist nicht mit 383 der der jeweiligen Exkursion identisch, sie wird nur bei den Artangaben wiederholt, um dort nicht die Fundorte der Art wieder zu zitieren Die Lebensgemeinschaft an Hydrophilidae ergibt sich aus den unter einer Ziffer erwähnten Arten, die Zahl im Anhang an den Artnamen bezeichnet ein Habitat Signatur: • Terrestrische Fundorte (terrestrische und semiterrestrische Arten) Es wird hier darauf verzichtet, eine Lokalisation der Fundorte an Hand von Kartenskizzen zu ermöglichen Diese sind mit der jeweiligen Fahrtroute der Exkursion den Exkursionsberichten von KINZELBACH (1977-1980) zu entnehmen Für eine detaillierte Wiedergabe des Fundareals wären zu umfangreiche Daten und großräumige Karten notwendig, die den Rahmen sprengen würden Griechenland: Peloponnes, Yithion, Salzkalke 10 km NE Yithion,Salzkalke (1) IV.1977 (Yithion = Githion) Ewrotas - Brücke, 6.IV.1977Peloponnes, Quelle NE Yithion, Quelle (2), TümpelPfütze 7.IV.1977Wassilipotamos, 10,5 km NE Yithion, Peloponnes, Umgebung Brücke 10 IV 1977Makedonien, Küste Kordillion, Strand nưrdl Stavros 2.IV.1977, leg SCHEUERN • Thrakien, Porto Logo 1.IV.1977, leg SCHEUERN •• Githion, Küste, bis km NE Githion (La Konia) 17-7 + 5.8.1980, Reg.Nr.1980/300 La Konia, ca km NE Githion, Trinissa (Tria Nissa), Strand an Salzkalk 31.7- + 2.8.1980, Reg.Nr.1980/305 La Konia, S Skala, E-Arm des Wassilipotamos 27.7- + 3.8.1980, Reg.Nr.1980/303 Türkei: 10 NW Ankara, Quellen 22 km SW Kizilcahamam, Richtung Üdül 11.IV.1979 11 N Anatolien, Küste, Karaburun westl Akcakoca 30.11 1977, leg SCHEUERN •• 12 S Anatolien, Antalya (Festung) 8.II.1977, leg SCHEUERN • 384 Libanon: 13 Swamps of Amniq, Tümpel l8°C, Chara, Lemna, Alisma Vegetation 5.7.1980, leg KRUPP u SCHEUERN Jordanien: 14 15 Azraq, östl Amman, Nationalpark - Quelle 24.III 1977, leg SCHEUERN Ajlun, Jerash, Ruinenfeld, nördl Amman 13.HI 1977, leg SCHEUERN Syrien: 16 17 18 N Deräa, Nähr al-Harir, Cheikh Meskine 25.III.1977See von Homs, Westufer 11.III.1977 See von Homs bei Quattine, Orontes III 1977 auch terrestrische AufSammlungen • leg SCHEUERN 19 Orontes, Brücke westl Queseir 3.VIII.1978 20 Straße Massiaf - Hamä, ca km NE Massiaf, Quelle 11.VIII.1978 21 W Jisr ech-Choghur, Bach zum Orontes, Paß ca 500m 19.viii.1978 22 Strecke Homs - Tartus, Khirbet Thnän, Dorfteich VIII.1978 23 W Homs, Haupt-Abzugskanal bei Safsafie, W Maharde 11.VIII.1978 (Haushalts- und Viehabwässer, künstlich eingetieft) 24 W Homs, Stausee von Acharne, Ufer bewachsen 11 VIII.1978 25 Deir ez-Zor, rechter Nebenfluß zum Euphrat, Flachwasser 15.VIII.1978 26 20 km NW Mari, mesohalines Brackwasser des Euphrat 13.3.1979 27 Latakia, Taurus, Nähr al-Kabir (N.), ca 5-10 km SE Brücke Nähr as-Sanaubar 6.III.197928 Euphrat, 50 km SE Dair az-Zür, km SE Qalca ar-Rahba, mesohalines Brackwasser 14.III.197929 W Hamib, Ghab, W-Hang, Quelle (Shottaa) 22.3.1979 30 Orontes, W Hama, unterhalb des Stausees von Acharna 30.III.1979 31 Euphrat, linkes Ufer nahe der Brücke von Raqqa 16 III.1979 385 32 Euphrat, Nebenfluß Nähr al-Balih, Jisr Sheninna, NE Raqqa 16.III.197933 Euphrat, 53 km SE Dair az-Zur, b Makhan, mesohalines Brackwasser 14-IH.1979 34 Halab, Gisras - Choghur, südl Zufluß zum Rüg 20 III.1979 35 Halab, Süräna Nähr Quwayq, bei Arsäf 19-111.1979 36 W Hama, Ghab, W.-Hang km N Masiyat, Naba al-Fuar 111III.1979 37 Euphrat, 20 km NW Mari (Tall Hariri), mesohalines Brackwasser 14-III.197938 W Homs, km E Qssair 2.IV.197939 Nähr al-Kabir, 10 km NE Latalia, Straße nach Halab 20.VIII.1978 40 28 km SW Damaskus, Quelle km S Scasca (a Saassaa), 111III.1980, Reg.Nr.1980/36 41 Nähr Baradä Gudaidatül - Wadi 7-7-1980 Reg.Nr 1980/566, leg KRUPP u SCHNEIDER 42 Nähr al-Abrache, Brücke 25km S Tartus, vor der Mündung 9km stromaufwärts 29.III.i98O, Reg.Nr.i980/7i 43 River Sogur (Sadschur), Bridge of the Road Memnbaj Djenebkus Inrigation ditch, sw of the bridge 9.31980, Reg.Nr.1980/20 44 km NE Zelebiyes (Zalabiya), 40 km NNW Dair az-Zur 12.III.1980, Reg.Nr.1980/26 45 Maharda, 23-3-1980, Reg.Nr.1980/50 46 W Homs, 26 km, 1.Nebenfluß des Nähr al-Kabir (S.), 22.3.1980, Reg.Nr.1980/43 Artenliste Die von KINZELBACH et al gesammelten Hydrophiliden werden im Folgenden mit entsprechender Fundortziffer aufgeführt (siehe Sammelpunkte) Hydrophilidae Sphaeridiinae Sphaeridium lunatum FABRICIUS,1792, - 15, 27 Sphaeridium substriatum FALDERMANN,l838, - 11 Coelostoma orbiculare syriacum D'ORCHYMONT, 1936, - 19Die Gattung Coelostoma BRÜLLE ist im Vorderen Orient 386 und besonders auf der arabischen Halbinsel mit zahlreichen Arten vertreten (BALFOUR-BROWNE 1938, 1951) Individuen aus Syrien {C orbvculare syriacum) unterscheiden sich von der Nominatform {C orbiculare orbiculare FABRICIUS, 1775j> durch geringfügig gestreckteren männlichen Genitalapparat (D'ORCHYMONT 1936), angedunkelte Kieferntasterendglieder und rötlich aufgehellte Endabschnitte der Flügeldecken Cevcyon quisquilius (LINNE,176l) - 5« Cercyon marinus THOMAS,1853, - 11• Diese in ganz Europa und Nordasien verbreitete aber seltene Art ist bisher aus der Türkei nicht gemeldet worden Cercyon haemorrhoidalis (FABRICIUS,1775) - 5, 6, 11, 12, 18 Die vorderorientalischen Individuen dieser Art sind im Vergleich zu denen aus Griechenland und Mitteleuropa deutlich kleiner und die Färbung ist sehr variabel So sind die adulten Käfer sowohl schwarz mit roten Flügeldeckenenden, die apicale Makel ist sehr unterschiedlich in der Ausdehnung, als auch vollständig braunrot gefärbt An den Seitenrändern sind bei einigen Stücken ausgedehnte Verdunkelungen erkennbar, die fast bis zum Vorderrand reichen Hydrophilinae Anacaena jordanensis BURMEISTER,1985, - 21 Individuen der Gattung Anacaena aus den nördlichen Zuflüssen des Jordan (DAN) sind im Vergleich mit Individuen der drei im mediterranen Raum verbreiteten Arten deutlich zu unterscheiden, was den Artstatus rechtfertigt (BURMEISTER 1985) Die Stücke der AufSammlung von KINZELBACH aus Syrien stimmen mit diesen aus Israel überein Beide Funde stammen aus kleinen Bächen,einem Gewässertyp, in dem gerade Hydrophiliden im Gegensatz zu pflanzenreichen stehenden Gewässern sehr selten angetroffen werden Vermutlich ist dies auch der Grund, daß diese Art bisher übersehen wurde, doch sind Sammlungsbestände vor allem von Anacaena globulus (PAYKULL, 1798) durchzumustern Anacaena globulus (PAYKULL,1798) - 20 Paracymus aeneus (GERMAR,l824) - 28 Eine Präferenz der Paracymus-Arten gegenüber Salzwässern werden durch die 387 Funde von P aeneus im Brackwasser am Euphrat bestätigt Diese Art ist wie auch Paracymus relaxus REY, 1884, mit der sie vergesellschaftet sein kann, im Vorderen Orient weit verbreitet (D'ORCHYMONT 1927)- BURMEISTER (1985) gibt eine Differentialdiagnose beider Arten, die nicht immer sicher getrennt werden können Laccobius syriacus GUILLEBEAU,1896, - 23, 27, 29, 30,41, 42, 43 Laccobius striatulus albescens ROTTENBERG,1874, - Nach GENTILI u CHIESA (1976) fehlen bisher Nachweise dieser Unterart aus Griechenland Meldungen liegen aus Mitteleuropa und Südeuropa östlich bis Jugoslavien vor In Griechenland war bisher nur Laccobius striatulus striatulus (FABRICIUS,l801) von drei Lokalitäten bekannt Laccobius obscuratus aeques GENTILI,1974, - 10 Diese Art besitzt ein eng begrenztes Siedlungsareal in der Aegaeis und der Westtürkei Laccobius gracilis orientalis KNISCH,1924, - 39- Das Verbreitungsgebiet dieser Rasse schlit sich direkt ưstlich an das der Nominatrasse an und umfaßt den Vorderen Orient bis Nordindien Aus Syrien melden GENTILI u CHIESA (1976) nur einen Fund von weiblichen Individuen bei Damaskus Helochares lividus FORSTER,1771,- 10 Die Individuen aus der Türkei weichen in der Grưßenrelation des männlichen Genitalapparates von mitteleuropäischen Arten ab Die Fühlerkeule ist bei den vorliegenden Individuen deutlich dunkler und besitzt ein mattgraues Toment.Die Spitze der Kieferntaster ist angedunkelt Länge: 5,3 mm; c - , m m Helochares sp - 22 Das hier vorliegende weibliche Individuum aus einem Dorfteich bei Khirbet Thnän (Syriren) gehört dem bisher nicht deutlich differenzierbaren Komplex um Helochares lividus (FORSTER, 1771) an Die Flügeldecken sind deutlich gerundet, nicht parallelseitig Die Fühlerkeule ist hellgelblich wie die Fühlergrundglieder, Verdunklung der Kieferntasterspitze nur schwach Die Grưße (Länge 6,3mm) entspricht der aus Südosteuropa und Nordafrika bekannten Art Helochares melanophthalmus (MULSANT,1844) (siehe KUWERT 1890, 388 CHIESA 1959) wie auch die an der Oberfläche gereiht punktierten Flügeldecken (Subg Gvaph.eXoch.aves KUWERT, ]89O) besonders an deren Hinterrand Im Gegensatz zu dieser Art besitzt das Stück aus Syrien ein stark eingeschnittenes 5-Sternit, es ist deutlich dunkler und zeigt zwischen den durchscheinenden Punktstreifen dunkle schmale Längsbänder Aus dem Vorderen Orient meldet BALFOUR-BROWNE (1938) Helochaves {Helochavimovphus) shavpi KUWERT,1888, Helochaves lividus (FÖRSTER, 1771) und Helochaves longipalpis MURRAY, 1859 Letzterer war bis zur Bearbeitung dieses Autors nur aus Afrika südlich der Sahara bekannt Wie bei vielen anderen Faunenelementen der äthiopischen Region reicht das Verbreitungsgebiet entlang des Jordangrabens weit nach Norden H longipalpis unterscheidet sich vom vorliegenden Tier vor allem in der Grưße und der Ausprägung der Flügeldecken Von der Arabischen Halbinsel werden noch Helochaves andveinii D'ORCHYMONT,1939, Helochaves pallens (McLEAY,1825) und Helochaves minutissimus KUWERT, 1890, gemeldet Die bisher bekannte Verbreitung dieser Arten zeigt, daß im Areal äthiopische, orientalische, palaearktische,circummediterrane, ostmediterrane, spezifisch vorderorientalische und transkaukasich-mesopotamische Elemente enthalten sind (BALFOURBROWNE 1951) Enochvus bicolov (FABRICIUS,1792) - 8, 16, 25, 28, 33, 37 • Die Funde aus Griechenland und Syrien zeigen das Spektrum an Variationen bei dieser Art Die syrischen Stücke sind deutlich dunkler gefärbt (fast schwarzbraun), der Kopf und die Beine sind jedoch stets hell und ersterer nur verwaschen angedunkelt Die systematische Stellung zahlreicher Arten und Unterarten dieser Gattung ist bisher nicht gesichert Enochvus politus (KÜSTER,1849) - 36 Aus dem Vorderen Orient sind Funde von E politus bisher nicht bekannt geworden KUWERT (1890) gibt als Verbreitungsgebiet Südspanien, Nordafrika und Sizilien an CHIESA (1967) meldet diese Art aus Afghanistan und vermerkt Syrien ohne Hinweis auf Sammler und Lokalität Die vorliegenden Tiere unterscheiden sich von nordafrikanischen nur in der dunkleren Gesamtfärbung, das Endglied der Kie389 ferntaster ist schwach verdunkelt (Variabilität), die Punktierung des Kopfes und des Halsschildes stimmen überein In dem Sammlungsmaterial aus dem Vorderen Orient fanden sich auch einige Individuen dieser Art aus Tunesien (Oase Nefta am Schott al Dierid, Brunnen b Hotel Morhaba 28.7-1980, leg H DAMIAN) Enochrus ater KUWERT,l888, - 14 KUWERT (189O) führt diese fast schwarze Art für die Fauna Aegyptens und Mesopotamiens auf, BALFOUR-BROWNE (1938, 1951) erwähnt sie aus Palästina und Arabien, für Jordanien fehlen bisher Nachweise Die Angaben von KNISCH (1924) und D'ORCHYMONT (1927) zeigen, daß die Zuordnung dieser Art unklar ist So wird sie dem Enochrus bicolor (FABRICIUS, 1792) - Komplex zugeschrieben und gilt als Synonym zu Enochrus (Lumetus) bicolor agrigentinus (ROTTENBERG, 1870) aus Aegypten Zahlreiche Angaben in der Literatur beziehen sich jedoch auf immature Stücke Enochrus testaceus (FABRICIUS,1801) - Hydrobius fuscipes (LINNE,1758) (var.brevior KUWERT,1890) - 40 Der Status dieser Variation von H fuscipes ist umstritten Viele Autoren führen sie als eigene Art oder Unterart auf oder vernachlässigen dieses Taxon völlig (BALFOUR-BROWNE 1938) H fuscipes var brevior unterscheidet sich von der Nominatform durch die fehlende Verdunkelung der Maxillarpalpenendglieder, diese sind vollständig gelbrot (KUWERT 1890), der Mesosternalkiel ist nur schwach erhaben und die Spitze kaum hochgebogen Das vorliegende auffallend rundliche Tier aus Syrien besitzt ganz schwach angedunkelte Tasterendglieder und leitet dadurch über zu H fuscipes fuscipes , auch sind die Endabschnitte der Schenkel und die Schienen wie bei dieser hell rưtlichbraun Diese Übergänge zeigen,d die Varietäten subrotundatus STEPHENS, 1829, und brevior KUWERT, 1890, (Angabe: Syrien) und andere bei KUWERT (1890) aufgeführte Taxa keinen subspezifischen oder spezifischen Charakter besitzen Lirmoxenus niger (ZSCHACH,1788) - 13, 16 Die hier vorliegenden vorderorientalischen Individuen sind gegenüber mittel- und südeuropäischen Stücken deutlich grưßer (99 bis 10,2 mm) und zeigen einen deutlichen grünen Metallschimmer 390 Hydrophilus sartus SEMEN0W,1900, - 16, 40 Zur Differenzierung dieser meist verkannten typisch vorderorientalischen Art von Hydrophilus caraboides (LINNE, 1758) gibt BURMEISTER (1985) entsprechende Hinweise Hydrous piceus (LINNE,1758) - 13, 18, 38, 40, 45, 46, (+ Adesevei, b Belgrad - Jugoslavia) Dieser große Wasserkäfer ist vermutlich weiter verbreitet als bisher angenommen KUWERT (1890) und SAHLBERG (1903) erwähnen Funde aus Europa und Aegypten.KNISCH (1914) beschreibt aus Mesopotamien die Art H mesopotamiae, die sich von H piceus durch die fehlende dornförmige Spitze der Flügeldecken, von Hydrous pistaceus (CASTENAU, I84O) durch die flachen und breiten Hinterschenkel und die an der Spitze abgerundeten männlichen Klauenendgliedlappen unterscheidet Im Gebiet können noch erwartet werden: Hydrous angustior (REY,l884) (Aegypten,ssp.?), Hydrous convexus (CASTENAU,184O) (Aegypten, sonst trop Afrika) und H pistaceus (CASTENAU,184O) (Nordafrika) Berosus (Enoplurus) bispinosus BOHEMAN,l851, (=numidicus KUWERT,1890) ? - 31 Das aus Syrien stammende weibliche Tier entspricht der Beschreibung von KUWERT (1890), doch ist eine eindeutige Artzuordnung nicht möglich Bisher war diese Art nur aus Arabien, Aegypten und Ländern der afrikanischen Ostküste bekannt (KNISCH 1924, D'ORCHYMONT 1927) Berosus (Enoplurus) spinosus (STEVEN,1808) (guttalis REY, 1883) - 17, 32, 34 D'ORCHYMONT (1932) erwähnt diese Art, die sich durch die dunklen Flecken der Flügeldecken besonders auszeichnet (können verwaschen erscheinen), aus der Türkei und BALFOUR-BROWNE (1938) aus Palästina Berosus (Enoplurus) spinosus (STEVEN,1808) (schusteri KUWERT, 888, ?) - 28 Diese Unterart ist im Vorderen Orient, der Türkei und Griechenland weit verbreitet (KUWERT 1890, BALFOUR-BROWNE 1938) Unsicher ist die Stellung zu Berosus guttalis REY,l883,und Berosus spinosus (STEVEN,1808) Berosus (Enoplurus) spinosus (STEVEN,1808) - 25 Berosus (Enoplurus ) asiaticus KUWERT,1888, - 33 Bisher ist diese Art ausschließlich in Syrien und dem Irak nachgewiesen worden Besonders auffällig ist die feh391 lende blanke Fläche vor den Hinterhüften Berosus (Enoplurus) aethiops KUWERT,1888, - 40 Das vorliegende männliche Tier stimmt mit den Angaben zur Artcharakterisierung von KUWERT (1890) überein (S aethiops) Der erste Bauchring ist ungekielt, die Flügeldecken sind verworren und nicht rissig punktiert, Stirn ohne Gruben, Zähne des Ausschnittes am 5-Ba.uchring gekielt Bisher ist B aethiops nur aus Aegypten bekannt, Funde aus Syrien (b Damaskus) weisen auf eine weite Verbreitung hin Berosus (Paraberosus ) nigriceps KUWERT,1890, - 32, 33, 44 BALFOUR-BROWNE (1951) erwähnt eine Verbreitung dieser Art in Ländern um den Indischen Ozean Funde aus Syrien waren bisher nicht verzeichnet, dagegen sind Nachweise aus dem Irak und Persien bekannt Die Funde am Euphrat zeigen, daß auch die Einzugsgebiete der Zuflüsse zum Persischen Golf von B nigriceps besiedelt werden, eine Präferenz für Salzgewässer ist wahrscheinlich Die Färbung der syrischen Tiere ist variabel, besonders die dem Vorderrand des Halsschildes genäherte Doppelmakel kann in einzelne schwarze Punkte aufgelöst sein.Die Punktreihen der Flügeldecken sind bei einigen Tieren bis zur Basis durchgezogen,bei anderen nur im letzten Drittel erkennbar,die Behaarung der Oberseite ist auffallend lang und gelbgrau Die Angaben zur Untergattung Paraberosus KUWERT, 1890, von KUWERT (1890) sind zu korrigieren Die männlichen Tiere besitzen einen deutlichen Ausschnitt am Hinterrand des 5-Abdominalsternites, jedoch fehlen in der Mitte vorragende Zähnchen Das Genital (d) der vorliegenden Individuen stimmt mit Stücken aus Persien und WestPakistan überein Berosus (s.str.) affinis BRÜLLE,1835, - 1, 4, 8, 9, 29, (in der Sammlung auch Stücke aus Tunesien, s.o.) Berosus (s.str.) luridus (LINNE,176l) - Berosus (s.str.) signaticollis dispar REICHE u SANLEY, 1856, - 16, 17, 35- Die hier vorliegenden Individuen aus Syrien ähneln sehr Stücken aus Persien, besitzen jedoch im Gegensatz zu diesen sehr schmale Halsschildmakeln, und die Dreikielung des männlichen 5-Sternites ist nicht derartig deutlich (KUWERT 1890, GANGLBAUER 392 1904) CHIESA nach SAHLBERG (1903), BALF0UR-BR0WNE (1938) und (1967) weisen diese Art aus Nachbargebieten Helophoridae Helophorus alternans (GEN£,l836) - 16 KUWERT (1890) erwähnt Funde dieser Art nur aus Südeuropa, inzwischen sind solche auch aus Westeuropa bekannt geworden (WEngland) Möglicherweise besitzt diese Art eine circummediterrane Verbreitung mit Vorliebe für Salzgewässer Die Untergattung Trichelophorus KUWERT,1889, (Eutrichelophorus), der H alternans angehört,ist im Vorderen Orient weit verbreitet, die hier zu erwartenden Arten sind jedoch deutlich kleiner Die nur schwach gekörnten Mittelwülste des Halsschildes zeigen eine Beziehung des syrischen Tieres zu der Unterart H a intermedius MULSANT auf Anhang In der Aufsammlung an Hydrophiliden aus dem Vorderen Orient fanden sich auch einige andere aquatische Käfer und Larven, die hier noch Erwähnung finden sollen Dytiscidae Agabus sp (Larven) - 10 Eretes stictieus (LINN£,1767) - 26 Cybister sp (Larven) - 13• Im Gebiet des Vorderen Orient kưnnen folgende Cybister-Arten erwartet werden:Cybister vulneratus KLUG,l834, - bis Arabien; Cybister tripunctatus (OLIVIER,1795) (afrioanus CASTENAU, 1834, asiaticus SHARP,1882); Cybister crassipes SHARP, 1882, - Arabien; Cybister lateralimarginalis (DeGEER,1774) • 393 Literatur BAEHR, M - 198l Atranopsis nov.gen., eine neue Laufkäfergattung der Agonini aus Syrien (Insecta: Coleoptera: Carabidae) - Senckenbergiana biol., 62: 261-266 BALFOUR-BROWNE, B.A - 1938 A contribution to the knowledge of the Palpicornia of Palestine - Bull.Soc Fouad, d•Entomologie, 22:28-35BALFOUR-BROWNE, B.A - 1951- Coleoptera: Haliplidae, Dytiscidae, Gyrinidae, Hydraenidae, Hydrophilidae (16.) - Expedition to South-west Arabia 1937-8 Vol.l, N.16-19:179-221, London BURMEISTER, E.G - 1985 Interessante Wasserkäferarten einer Aufsammlung aus Israel und dem Sinai (Coleoptera aquat.) - Anacaena jordanensis nov.sp - Entomofauna, 6(5) = 37-56, Linz CHIESA, A - 1959 Hydrophilidae Europae (Coleoptera Palpicornia) - Bologna CHIESA, A - 1964 Hydrophilidae de Grece et de Turqui.Bull.Ann.Soc.roy.Ent.Belg., 100(24):315-322 CHIESA, A - 1967• Compimento di una Revisione di Hydrophilidae del Afghanistan (Coleoptera: Hydrophilidae) - Ann.Hist.Nat.Mus.Nation.Hung., 50:275-277 GANGLBAUER, L - 1904 Die Käfer Mitteleuropas, Bd.4 (1.Hälfte) - Wien GENTILI, E & CHIESA, A - 1976 Revisione dei Laccobius palearctici (Coleoptera Hydrophilidae) - Mem.Soc Ent.Italiana, 54:1-187• KINZELBACH, R - 1977-1980 Exkursionsprotokolle der Aufsammlungen aus dem Vorderen Orient mit Publikationslisten - Blattsammlung KNISCH, A - 1914 Neue paläarktische Hydrophiliden Verh.K.K.zool.bot.Ges.Wien, 64:114-117 KNISCH, A - 1919 Zur Kenntnis der palaearktischen Hydrophiliden -Ent.Bl., 15:11-16 KNISCH, A - 1924 Coleopterorum Catalogus (Junk u Schenkung) - Hydrophilidae (Pars 79)- - Berlin KUWERT, A - 1890 Bestimmungstabellen der europäischen Coleopteren - Hydrophilidae - Brunn 394 D'ORCHYMONT, A - 1914- Hydrophilidae from the Lake of Tiberias - Jour.Asiat.Soc.Bengal 19U: 257-260 D'ORCHYMONT, A - 1927 Coleopteres Hydrophilides recueillis en Egypte - Bull.Soc.Roy.Entomol.d1Egypte, 1927:3-7D'ORCHYMONT, A - 1932 Palpicornes recueillis en Turquie d'Asie par M.Henri Gadeau de Kerville - Soc Ent.Fr., Livre du Centenaire, 1932:393-401 D'ORCHYMONT, A - 1936 Palpicornia, Hydrophilidae Mem.Mus.roy.d'Hist.nat.Belg., 2:p.9SAHLBERG, J - 1903a Coleoptera mediterranea et rossoasiatica nova et minus cognita - Ofv.Finsk.Vet.Soc Förh., 45:1-H SAHLBERG, J - 1903b Coleoptera Levantina - Ofv.Finsk Vet.Soc.Förh., 45:1-11Anschrift des Verfassers: Dr Ernst-Gerhard BURMEISTER Zoologische Staatssammlung Münchhausenstraße 21 D-8000 München 60 Literaturbesprechung Downing,J.A., Rigler,F.H (ed.): A manual on methods for the assessment of secondary productivity in fresh waters 2nd edition Blackwell Scientific Publications, Oxford 501 Seiten Die langersehnte Auflage des IBP (International Biological Programm) - Handbooks No 17 hat sich gegenüber der Auflage von 1971 total verändert, was sowohl für den Umfang als auch für Aufbau und Text dieses Buches gilt Dies ist keineswegs verwunderlich, da Produktionsberechnungen in den meisten wissenschaftlichen Arbeiten innerhalb der aquatischen Ökologie schon seit längerer Zeit üblich sind Dementsprechend sind auch 395 ... aus dieser Region nur ungenügend bekannt Die hier dokumentierten Nachweise für die Vorderorientalische Fauna zeigen für einige Arten ein neues Verbreitungsmuster Die systematische Stellung, die... KUWERT (189O) führt diese fast schwarze Art für die Fauna Aegyptens und Mesopotamiens auf, BALFOUR-BROWNE (1938, 1951) erwähnt sie aus Palästina und Arabien, für Jordanien fehlen bisher Nachweise Die... Bull.Soc Fouad, d Entomologie, 22:28-35BALFOUR-BROWNE, B.A - 1951- Coleoptera: Haliplidae, Dytiscidae, Gyrinidae, Hydraenidae, Hydrophilidae (16.) - Expedition to South-west Arabia 1937-8 Vol. l, N.16-19:179-221,